Translation
Hide
Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Römer (BKV)
2.
Wer ist vergrämt darüber, daß er in den Besitz des Himmelreiches kommt? Wer bleibt niedergeschlagen, wenn er Verzeihung seiner Sünden erlangt? Halte dir nicht die Geldausgabe vor, sondern den Gewinn, den du durch die Ausgabe erzielst! Denn wenn der Landmann, der den Samen ausstreut, sich freut, obwohl er ihn doch nur auf ein Ungewisses hin aussäet, so um so mehr der, welcher das Ackerfeld des Himmels bebaut. Wenn du so [mit Freudigkeit] nur wenig gibst, so gibst du doch viel; andererseits machst du, wenn du mit grämlicher Miene gibst, auch das Viele, das du etwa gibst, zu einem Wenig. So hat die arme Witwe durch ihre zwei kleinen Geldmünzen viele Talente aufgewogen; denn sie war freigebig der inneren Absicht nach. Wie kann aber jemand, fragst du, der selbst in äußerster Armut seufzt, und alles hingeben soll, dies mit Bereitwilligkeit tun? Frage nur die arme Witwe, und du wirst das Wie hören; du wirst erfahren, daß nicht die Armut notwendig Engherzigkeit nach sich zieht, sondern daß der freie Wille es ist, der diese oder auch ihr Gegenteil schafft. Man kann auch bei Armut großmütig sein und engherzig bei Reichtum. Darum verlangt der Apostel Einfalt beim Spenden, Freudigkeit bei den Werken der Barmherzigkeit und Pflichteifer beim Vorsteheramte. Er will, daß wir den Bedürftigen nicht bloß mit Geld unter die Arme greifen, sondern auch durch Wort und Tat, auch durch körperliche Hilfeleistung und auf alle möglichen Arten. Auf die Spendung von Geld und andern Dingen kommt er erst zu sprechen, nachdem er vom Vorsteheramte gesprochen hat, wie es sich im Lehren und Trostzusprechen äußert; denn das ist das notwendigere Amt, insofern es zur Ernährung der Seele dient. — Dann zeigt der Apostel, wie dies alles auf die rechte Weise zur Ausführung gebracht werden könne, indem er auf die Mutter aller Tugenden, die Liebe, zu sprechen kommt.
V. 9: „Die Liebe sei ungeheuchelt.“
— Wenn du diese besitzest, wirst du nicht auf Ausgabe von Geld schauen, noch auf körperliche Mühen, noch auf die Anstrengung beim Reden, noch auf die Mühe- S. d140 waltung beim Kirchenamte, sondern wirst alles mannhaft auf dich nehmen, wenn es notwendig wird, dem Nächsten durch eine körperliche Dienstleistung oder mit Geld oder durch ein gutes Wort oder durch irgend etwas anderes zu Hilfe zu kommen. Wie der Apostel nicht einfach das Austeilen (von Almosen) verlangt, sondern daß es mit Einfalt geschehe, nicht einfach die Führung eines Vorsteheramtes, sondern eine mit Pflichteifer, nicht einfach Almosengeben, sondern ein solches mit Freudigkeit, so verlangt er auch nicht einfach Liebe, sondern ungeheuchelte Liebe. Denn das ist wahre Liebe. Ist die einmal vorhanden, dann folgt alles andere von selbst. Denn wer dann Werke der Barmherzigkeit verrichtet, der verrichtet sie (von selbst) mit Freudigkeit: denn er erweist sie ja sich selbst; wer dann ein Vorsteheramt innehat, der führt es mit Pflichteifer: denn er ist ja Vorsteher für sich selbst; wer dann Almosen austeilt, der tut dies reichlich: denn er schenkt ja sich selbst.
Weil es aber auch eine Liebe in schlechten Dingen gibt, wie z. B. die Liebe der Unzüchtigen oder derer, die sich zu Gelderwerb und Raub zusammentun oder der Zechgenossen bei Gastmählern und Trinkgelagen, sagt der Apostel, indem er die Liebe, von der er spricht, von alledem rein hält:
„Hasset heftig das Böse!“
Er sagt nicht: Enthaltet euch, sondern „hasset“, und nicht einfach „hasset“, sondern „hasset heftig“. Das „ἀπο“ dient oft zur Verstärkung eines Begriffes, wie wenn man sagt: ἀποκαραδοκία [lebhafte Sehnsucht], ἀπεπδεχόμενοι [sehnlich Erwartete], ἀπολύτρωσις [vollständige Lösung]. Weil es nämlich viele Menschen gibt, die zwar nichts Böses tun, aber doch das Begehren danach haben, darum sagt der Apostel: „Hasset heftig!“ Er will nämlich auch unser Inneres rein gehalten haben und daß wir Feindschaft, Haß und Krieg gegen die Sünde führen. Meinet nicht, will er sagen, daß mein Gebot „Liebet einander“ so weit geht, daß ihr auch mit den Schlechten zusammen arbeiten sollt. Nein, gerade das Gegenteil gebiete ich: nicht bloß von der bösen Tat, sondern auch von der Neigung zum Bösen sich freizuhal- S. d141 ten; ja, nicht bloß von der Neigung dazu sich freizuhalten, sondern ihr sollt euch mit allem Abscheu davon abkehren und es hassen. Doch auch daran allein ist es nicht genug, sondern der Apostel will auch die Übung der Tugend haben, indem er sagt:
„Hanget dem Guten an!“
Er sagt nicht bloß: Tuet es, sondern: haltet mit Zuneigung daran fest. Das will der Apostel durch das Gebot „hanget an“ zum Ausdruck bringen. So sprach auch Gott, als er Mann und Weib miteinander verband: „Er wird seinem Weibe anhangen“ 1. Dann nennt er auch den Grund, warum wir einander lieben sollen:
V. 10: „In der Bruderliebe seid gegeneinander recht herzlich.“
— Brüder, will er sagen, seid ihr; derselbe Mutterschoß hat euch geboren. Darum seid ihr einander Liebe schuldig. So sprach auch Moses zu den Juden in Ägypten, als sie sich miteinander stritten: „Ihr seid ja Brüder; warum tut ihr einander Kränkung an?“ 2 Spricht der Apostel von Fremden [Nichtchristen], so mahnt er: „Wenn es möglich ist, so haltet Frieden mit allen Menschen, so viel an euch liegt!“ Handelt es sich aber um die eigenen Leute, dann mahnt er: „In der Bruderliebe seid gegeneinander recht herzlich!“ Dort fordert er, nicht feindselig zu sein, nicht zu hassen, nicht Widerwillen zu haben; hier verlangt er, daß wir lieben, ja nicht bloß lieben, sondern zärtlich lieben. Die Liebe, sagt er, muß nicht allein ungeheuchelt sein, sondern auch innig, warm, feurig. Denn was nützt es, wenn du zwar ohne Arg liebst, aber nicht warm? Darum sagt er: „Seid gegeneinander recht herzlich“, d. h. liebe warm, warte nicht, bis du von einem andern Liebe erfährst, sondern eile du ihm entgegen und mach den Anfang. Dann wirst du den Lohn dafür in der Liebe des andern finden.
Translation
Hide
Commentaire sur l'épître aux Romains
2.
Quel roi monte sur le trône avec un visage morne ? quel pécheur recevant la rémission de ses péchés, demeure dans l'abattement? Ne faites donc pas attention à votre dépense, mais à ce qui vous ménage cette dépense, au revenu. Si le semeur se réjouit, quelque incertaine que soit la moisson qu'il sème, à bien plus forte raison celui qui ensemence le ciel. Soyez joyeux, et si peu que vous donniez vous donnerez beaucoup; de même, soyez triste et donnez beaucoup, de ce beaucoup vous aurez fait peu de chose. La veuve avec ses deux oboles fit plus que d'autres qui avaient peut-être donné des talents: tant son coeur était généreux. Mais comment, direz-vous, le pauvre réduit à là dernière indigence, peut-il tout dépenser avec joie? Interrogez la veuve, et vous verrez que l'étroitesse du coeur vient de la volonté qui l'anime et non de la pauvreté, et qu'il en est de même pour la vertu, contraire : le pauvre peut avoir le coeur grand, le riche peut l'avoir petit. Voilà pourquoi l'apôtre demande dans l'aumône, la simplicité; dans la miséricorde, la joie; dans la conduite de ses frères, le zèle. Car il ne veut pas que nous nous contentions de soulager les pauvres de notre argent, il veut que nous les servions de nos paroles, de nos actions, de nos personnes, de tout ce que nous avons encore outre tout cela, sans rien excepter. Après avoir parlé de l'assistance la plus importante, de celle qui s'exerce par l'enseignement, de celle qui s'exerce par l'exhortation, (car c'est là la plus nécessaire, d'autant plus qu'elle donne à l'âme sa nourriture), l'apôtre arrive à l'assistance avec de l'argent et par tous les autres moyens.
Ensuite, pour éclairer la pratique de toutes ces vertus, il en montre la mère, qui est la charité. Car il dit : « Que votre charité soit sincère (9) ». Si vous avez cette sincérité, vous ne sentirez pas la dépense, la fatigue du corps, l'ennui de parler; vous supporterez les sueurs, les peines du ministère; vous accorderez tout généreusement, quelle que soit la nature du secours qu'il faille porter, soit de votre personne, soit de votre argent, soit par vos paroles, soit par tout autre moyen, à votre prochain. Et maintenant, de même que l'aumône ne suffit pas à l'apôtre, sans la simplicité; ni l'assistance sans le zèle; ni la miséricorde, sans la joie, de même il ne lui suffit pas de la charité; il veut qu'elle soit sincère, car c'est en cela que consiste la charité; et, si elle se présente , tout le reste l'accompagne. En effet le miséricordieux l'est avec joie , car c'est à lui-même qu'il fait miséricorde; celui qui conduit les autres, les conduit avec vigilance, car c'est lui-même qu'il conduit; et celui qui fait l'aumône , la fait avec libéralité, car c'est à lui-même qu'il donne. Ensuite, comme il y a, même pour mal faire, des amitiés comme celles des libertins ou de ceux qui s'accordent dans les commerces d'argent et dans les rapines, ou de ceux qui s'enivrent ensemble dans les festins; l'apôtre, pour préserver les fidèles de ces souillures, dit : « Abhorrant le mal ». Il ne dit pas: Vous détournant du mal, mais : Haïssant, et, plus que haïssant; l'apôtre dit . Haïssant d'une haine violente, « Abhorrant ». C'est là le sens (363) fréquent de la préposition grecque, d'où vient ab et qui marque l'abstention , la séparation, l'éloignement, l'horreur, l'affranchissement. Souvent , sans faire le mal, on sent le désir de mal faire; l'apôtre chasse ce désir par ce mot « Abhorrant ». Car il veut purifier jusqu'à la pensée, nous inspirer l'aversion profonde pour le mal, la haine qui le combat. N'allez pas croire , s'écrie-t-il , parce que je vous ai dit : « Aimez-vous les uns les autres », que vous deviez pousser cette affection jusqu'à vous entendre les uns avec les autres pour faire le mal. C'est tout le contraire que je vous recommande. Vous devez être étrangers non-seulement à l'action, mais à la disposition mauvaise, et non-seulement y être étrangers, mais vous en détourner avec horreur et la détester. Et cette recommandation ne suffit pas encore à l'apôtre, ii y joint la pratique de la vertu, en disant : « Vous attachant fortement au bien ». Il ne se contente pas de dire, faisant le bien, mais le faisant avec amour; car c'est là le sens du précepte exprimé par le verbe qu'il emploie. C'est ainsi que le Seigneur, en unissant l'homme à la femme, a dit : « L'homme s'attachera fortement à sa femme». (Gen. II, 24.)
L'apôtre donne ensuite les raisons de. l'affection qui doit être réciproque entre nous. « Que chacun ait pour son prochain la tendresse fraternelle (10) ». Vous êtes frères, dit-il, sortis des mêmes entrailles, il est donc juste que vous vous aimiez les uns les autres. C'est ce que disait Moïse, à ceux qui disputaient en Egypte. Vous êtes frères, pourquoi vous faites-vous du mal les uns aux autres? (Exode, II, 13.) En parlant de la conduite avec les étrangers, l'apôtre dit : « S'il est possible, autant qu'il dépend de vous, vivez en paix avec tous les hommes »; mais en parlant des fidèles entre eux : « Que chacun ait pour son prochain », dit-il, « la tendresse fraternelle». Ce qu'il veut, par ces paroles, c'est qu'il n'y ait entre les étrangers et nous, ni querelles, ni haines, ni aversion ; c'est que l'affection règne entre nous, et, plus que la simple affection, la tendresse. Car non-seulement, dit-il, la charité doit être sincère, mais intense, chaleureuse, ardente. Car qu'importe que votre affection soit exempte de perfidie, si elle n'a aucune chaleur? Voilà pourquoi l'apôtre dit : « Que chacun ait pour son prochain la tendresse », ce qui veut dire, une affection chaleureuse. N'attendez pas que le commencement de l'affection vienne d'un autre, soyez le premier à prendre votre élan, à commencer, car c'est ainsi que vous recueillerez la récompense de l'amitié de cet autre frère.