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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In epistula ad Romanos commentarius

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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Römer (BKV)

1.

Kap. XIII, V. 11—14.

V. 11: „Und das (bedenkt), weil ihr die Zeit kennt, daß es bereits Zeit ist, vom Schlafe zu erwachen.“

Nachdem der Apostel, was notwendig war, anbefohlen hat, drängt er seine Zuhörer zur Ausführung des Guten durch den Hinweis, daß es höchste Zeit dazu sei. Vor der Tür, will er sagen, steht der Augenblick des Gerichtes. So hat er auch den Korinthern geschrieben: „Die Zeit ist nur mehr kurz“ 1, und wiederum an die Hebräer: „Nur mehr ein Kurzes und, der da kommen soll, wird kommen und nicht zögern“ 2. Dort hat er dies gesagt, um die Mühebeladenen aufzurichten und sie in ihren zahlreichen Bedrängnissen zu trösten, hier, um die Schlafenden aufzurütteln. Denn zu beiden Zwecken ist diese Rede dienlich. Was ist der Sinn dessen, was er da sagt: „Es ist Zeit, vom Schlafe zu erwachen“? Es heißt: Nahe ist die Auferstehung, nahe das schreckliche Gericht, nahe der Tag, der da glühend ist wie ein Feuerofen. Wir müssen uns darum in Zukunft freimachen von der Lässigkeit.

„Denn jetzt ist unsere Rettung näher als damals, da wir gläubig wurden.“

— Siehst du, wie er seinen Zuhörern die Auferstehung als nahe bevorstehend darstellt? Die Zeit vergeht, will er sagen, das gegenwärtige Leben rinnt dahin, die Ewigkeit rückt näher. Bist du darauf vorbereitet, hast du alles getan, was dir geboten war, dann bedeutet für dich dieser Tag Heil; wenn aber das Gegenteil der Fall ist, dann nicht. Bisher bedient sich der Apostel zur Ermahnung nicht des Hinweises auf Leidvolles, sondern auf Tröstliches, um seine Zuhörer von der Anhänglichkeit an das Diesseits loszulösen. Weil zu erwarten war, daß diese am Anfang in der ersten Zeit, so lange in S. d178 ihnen die Liebe noch wirksam war, recht eifrig sein würden, im Laufe der Zeit aber ihr ganzer Eifer erkalten würde, so sagt der Apostel, daß sie das Gegenteil tun sollten, daß sie mit der fortschreitenden Zeit nicht nachlassen, sondern um so eifriger werden sollten. So werden ja auch die Vorbereitungen für den Empfang des Königs um so eifriger betrieben, je näher dessen Ankunft rückt; je näher der Siegespreis rückt, desto mehr strengen sich die Kämpfer an. Auch die im Wettlauf tun dasselbe. Wenn sie sich dem Ende des Wettlaufes nähern und dem Empfang des Siegespreises, dann greifen sie um so mehr aus. Darum sagt er: „Jetzt ist unsere Rettung näher als damals, da wir gläubig wurden.“

V. 12: „Die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber nahet heran.“

— Wenn jene zu Ende geht, dann ist dieser nahegerückt. Lasset uns darum Werke des Tages vollbringen, nicht solche der Nacht! Das geschieht ja auch so im täglichen Leben. Wenn wir sehen, daß die Nacht ins Morgengrauen übergeht und wenn wir das Zwitschern der Schwalbe vernehmen, dann wecken wir ein jeder seinen Nachbar auf, obgleich es eigentlich noch Nacht ist. Wenn diese aber vollends geschwunden ist, dann sprechen wir zueinander, indem wir zur Arbeit drängen: „Es ist Tag geworden.“ Wir tun dann alles, was der Tag verlangt: wir kleiden uns an, verscheuchen die Traumbilder, reiben uns den Schlaf aus den Augen, damit uns der Tag zur Arbeit bereit finde und wir nicht erst aufstehen und mit der Arbeit beginnen, wenn die Sonne schon hoch am Himmel steht. Was wir da leiblicher Weise tun, das wollen wir nun geistiger Weise vollbringen. Wir wollen die falschen Vorstellungen aufgeben, die Traumbilder des gegenwärtigen Lebens verscheuchen, den tiefen Schlaf abbrechen und das Kleid der Tugend anlegen. Das alles meint der Apostel, wenn er spricht:

„Lasset uns also ablegen die Werke der Finsternis und anziehen die Waffen des Lichtes!“

Auch an die Front und zum Kampf ruft uns näm-S. d179lich der Tag. Erschrick aber nicht, wenn du von Front und von Waffen hörst! Bei der leiblichen Waffenrüstung ist es etwas Schweres und Lästiges, sie anzulegen, hier aber ist es angenehm und begehrenswert; denn es sind Waffen des Lichtes. Darum lassen sie dich leuchtender erscheinen als den Sonnenstrahl, sie geben einen hellen Schimmer von sich und gewähren dir Sicherheit; es sind ja Waffen. Sie verleihen dir Glanz; es sind ja Waffen des Lichtes. Ist es nun etwa nicht nötig, zu kämpfen? O ja, nötig ist es, aber es ist nicht schwierig und mühevoll. Denn nicht eigentlich ein Kampf ist es, sondern ein Reigen und ein Fest. Das ist so die Natur dieser Waffen, das ist die Macht dieses Feldherrn. Strahlend wie ein Bräutigam aus dem Brautgemache tritt, so der, welcher mit diesen Waffen angetan ist. Er ist zugleich Kriegsmann und Bräutigam. — Nachdem der Apostel gesagt hat: „Der Tag naht heran“, läßt er diesen nicht bloß als herannahend erscheinen, sondern als schon angebrochen; er sagt nämlich:

V. 13: „Wie am Tage lasset uns ehrbar wandeln!“

Der Tag ist schon da. Was auf die meisten Menschen bei Ermahnungen am stärksten wirkt, das wendet der Apostel auch seinen Zuhörern gegenüber als Zugmittel an, den Ehrenpunkt. Er sagt auch nicht: „wandelt“, sondern: „laßt uns wandeln“; auf diese Weise nimmt er seiner Mahnung das Erbitternde und macht den Tadel leicht erträglich.

„Nicht in Schmausereien und Trinkgelagen.“

Damit will der Apostel nicht das Trinken verbieten, sondern das Unmäßige dabei; nicht den Genuß des Weines überhaupt, sondern einen solchen bis zur Berauschung. Mit derselben Beschränkung meint er auch das folgende, wenn er sagt:

„Nicht in Buhlereien und Schlemmereien.“

Auch da untersagt er nicht den Verkehr mit den Weibern überhaupt, sondern das Huren mit ihnen.

„Nicht in Streitereien und Neidereien.“

Der Apostel will die Gluten der Leidenschaften ablöschen, nämlich die Begierde (nach sinnlichem Genuß) S. d180 und den Zorn. Darum will er nicht bloß sie selbst, sondern auch ihre Quellen beseitigen.


  1. 1 Kor. 7, 29. ↩

  2. Hebr. 10, 37. ↩

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Commentaire sur l'épître aux Romains

1.

Après leur avoir donné tous les préceptes convenables, il les excite à la pratique du, bien par la considération de l'urgence. Le jugement, dit-il, est à nos portes; c'est ainsi qu'il écrivait aux Corinthiens : « Le temps est court » (I Cor. VII, 29), et aux Hébreux : « Encore un peu de temps, et celui qui doit venir, viendra et ne tardera pas ». (Hébr. X, 37.) Mais, dans ces lettres, il ranimait les fidèles au milieu de leurs épreuves; ses paroles avaient pour but de rafraîchir les combattants inondés de sueur, de les consoler des persécutions qu'ils subissaient coup sur coup; ici, au contraire, l'apôtre réveille des endormis; car voilà la double utilité que nous pouvons retirer de ses réflexions. Mais que signifie ce qu'il dit : « Que c'est l'heure de nous réveiller de notre assoupissement? » Cela veut dire, la résurrection approche; le jugement redoutable approche; le jour approche qui sera comme un four embrasé, il faut enfin secouer notre engourdissement. « Puisque nous sommes plus proches de notre salut que lorsque nous avons reçu la foi ». Voyez-vous comme il leur montre déjà la résurrection? Le temps marche, dit-il, la vie présente se consume, la vie à venir se rapproche de nous. Si donc vous êtes prêt, si vous avez accompli toutes les prescriptions, voici le jour du salut; si vous n'en avez rien fait, il n'en est pas de même. Mais, jusqu'à ce moment, ce ne sont pas les pensées tristes, mais les pensées riantes qui lui fournissent ses exhortations; et, par ce moyen, il les affranchit de tout regret des choses présentes. Ensuite, comme il était à croire qu'ils avaient été plus ardents au commencement, quand leur ferveur était dans toute sa force; qu'à la longue leur zèle s'était refroidi, l'apôtre leur dit que c'est une disposition toute contraire qu'ils doivent faire paraître; qu'ils ne doivent pas se relâcher au fur et à mesure que le temps avance, mais bien plutôt montrer plus d'ardeur que jamais. C'est en effet quand le roi est sur le point d'arriver qu'il convient de faire de plus grands préparatifs; c'est quand l'heure des prix approche, qu'il convient de s'animer le plus aux combats; ainsi font les coureurs; c'est vers la fin de la course, ail moment de recevoir les prix, qu'ils s'animent le plus. Voilà pourquoi l'apôtre dit : « Puisque nous sommes plus proches de notre salut que lorsque nous avons reçu la foi. La nuit est déjà fort avancée, et le jour s'approche (12) ».

Donc si la nuit s'en va, si le jour approche, faisons désormais les oeuvres du jour, non celtes de la nuit. C'est la conduite que nous tenons dans la vie ordinaire; quand nous voyons venir le point du jour qui hâte le départ de la nuit, quand nous entendons chanter l'hirondelle, chacun de nous réveille son voisin, quoique la nuit n'ait pas encore disparu; quand elle a tout à fait cédé la place au (380) jour, alors nous nous excitons tous, les uns les autres, en répétant : Il est jour, et nous entreprenons toutes les oeuvres qui se font le jour, nous passons nos vêtements, nous secouons nos songes, nous chassons le sommeil, pour que le jour nous trouve préparés, nous voulons avant que les rayons du soleil aient brillé, être sur pied et à l'ouvrage. Ce que nous faisons dans ces circonstances, faisons-le ici : rejetons nos visions, débarrassons-nous des songes dé la vie présente, secouons l'assoupissement profond; en guise de vêtements, revêtons-nous de vertu, c'est tout ce que veulent dire ces paroles : « Quittons donc les œuvres de ténèbres, et revêtons-nous des armes de lumière ». Car c'est à la mêlée, à la bataille que le jour nous appelle. Mais ne vous troublez pas à ces mots d'armes et de mêlée. Les armes matérielles sont pesantes et pénibles à porter, nos armes à nous sont désirables et dignes d'envie, ce sont des armes de lumière; elles vous rendent plus éclatant que le soleil, elles vous font resplendir au loin d'une éblouissante clarté; elles sont pour vous un solide rempart: car ce sont des armes, et elles vous font rayonner, parce que ce sont des armes de lumière. Quoi donc? Ne faut-il pas combattre? Sans doute il faut combattre, c'est une nécessité; mais il n'y a ni fatigue ni peine à supporter; car notre guerre à nous c'est une danse, c'est une fête. Telles sont nos armes, telle est la puissance de Celui qui commande nos légions. Beau comme l'époux qui sort de la chambre nuptiale, tel est celui qui se munit de ces armes; car c'est tout ensemble un soldat, un époux. Maintenant, quand l'apôtre dit que « le jour approche », il n'entend pas dire seulement qu'il va, venir, mais qu'il reluit déjà; en effet, il ajoute : « Marchons avec honnêteté comme on marche pendant le jour (13) ». Car il fait jour déjà. Le motif qui ordinairement a le plus de puissance auprès du grand ,nombre, lui sert ici à entraîner les fidèles, la bienséance : attendu qu'ils sont fort jaloux de bonne renommée. L'apôtre ne dit pas : Marchez, mais : « Marchons », afin de mieux faire accepter d'exhortation et d'adoucir la réprimande. « Point de débauches, d'ivresses ». Il ne défend pas de boire, mais de dépasser la mesure; il ne proscrit pas l'usage, mais l'abus du vin; c'est avec la même modération de langage qu'il continue. « Point d'impudicités, de dissolutions ». Il ne supprime pas le commerce avec les femmes, mais la fornication. « Point de querelles, ni d'envie ». Il veut éteindre les foyers où s'allument les passions mauvaises, étouffer la concupiscence et la colère. Il ne suffit pas à l'apôtre de combattre ces passions en elles-mêmes, il en tarit les sources.

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  • Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Römer (In epistula ad Romanos commentarius)
    • ERSTE HOMILIE: Einleitung.
    • ZWEITE HOMILIE: Kap. I, V. 1—7.
    • DRITTE HOMILIE: Kap. I, V. 8—17.
    • VIERTE HOMILIE: Kap. I, V. 18—25.
    • FÜNFTE HOMILIE: Kap. 1, V. 26 und 27.
    • SECHSTE HOMILIE: Kap. 1, V. 28—31 und Kap. II, V. 1—16.
    • SIEBENTE HOMILIE: Kap. II, V. 17—28 und Kap. III. V. 1—8.
    • ACHTE HOMILIE: Kap. III, V. 9—31.
    • NEUNTE HOMILIE. Kap. IV, V. 1—21.*
    • ZEHNTE HOMILIE: Kap. IV, V. 23—25 und Kap. V, V. 1-11.
    • ELFTE HOMILIE: Kap. V, V. 12—21 und Kap. VI, V. 1—4.
    • ZWÖLFTE HOMILIE: Kap. VI, V. 5—18.
    • DREIZEHNTE HOMILIE: Kap. VI, V. 19—23 u. Kap. VII, V. 1—13.
    • VIERZEHNTE HOMILIE: Kap. VII, V. 14—25 u. Kap. VIII, V. 1—11.
    • FÜNFZEHNTE HOMILIE: Kap. VIII, V. 12—27.
    • SECHZEHNTE HOMILIE: Kap. VIII, V. 28—39.
    • SIEBZEHNTE HOMILIE: Kap. IX, V. 1—33.
    • ACHTZEHNTE HOMILIE: Kap. X, V. 1—13.
    • NEUNZEHNTE HOMILIE: Kap. X, V. 14—21 u. Kap. XI. V. 1—6.
    • ZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XI. V. 7—36.
    • EINUNDZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XII, V. 1—3.
    • ZWEIUNDZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XII, V. 4—13.
    • DREIUNDZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XII V. 14—21.
    • VIERUNDZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XIII, V. 1—10.
    • FÜNFUNDZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XIII, V. 11—14.
      • 1.
      • 2.
      • 3.
      • 4.
    • SECHSUNDZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XIV, V. 1—13.
    • SIEBENUNDZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XIV, V. 14—23.
    • ACHTUNDZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XIV, V. 25—27 und Kap. XV, V. 1—7.
    • NEUNUNDZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XV, V. 8—13.
    • DREISSIGSTE HOMILIE: Kap. XV, V. 14—24.
    • EINUNDDREISSIGSTE HOMILIE: Kap. XV, V. 25—33 und Kap. XVI, V. 1—5.
    • ZWEIUNDDREISSIGSTE HOMILIE: Kap. XVI, V. 5—16.
    • DREIUNDDREISSIGSTE HOMILIE: Kap. XVI, V. 17—24.

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