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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In epistula ad Romanos commentarius

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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Römer (BKV)

1.

Kap. XIV, V. 14—23.

V. 14: „Ich weiß und bin im Herrn Jesus dessen ganz gewiß, daß nichts an sich selber gemein ist, außer für den, der es für gemein hält.“

Oben hat der Apostel denjenigen getadelt, der seinen Bruder bekrittelt, und hat ihn dadurch von einem solchen Gehaben abzubringen gesucht. Im folgenden beleuchtet er dieselbe Sache vom Glaubensstandpunkte aus und belehrt den (im Glauben) Schwächeren in aller Ruhe. Dabei legt er seine große Milde an den Tag. Er spricht nämlich nicht davon, daß er dafür bestraft werden wird, noch von etwas dergleichen, sondern er sucht ihm nur die Furcht zu benehmen, daß er etwa sündhaft handle. Auf diese Weise will er seinen Worten leichteren Eingang verschaffen. Er sagt: „Ich weiß und bin dessen gewiß.“ Damit ihm ferner nicht einer von denen, die anderer Ansicht sind, entgegnen könne: Was geht das uns an, daß du dessen ganz gewiß bist? Du bist uns nicht glaubwürdig genug, wenn du gegen ein solches Gesetz, das uns als Geschenk des Himmels zugekommen ist, auftrittst, darum fügt er bei: „im Herrn“, d. h. von ihm bin ich darüber unterrichtet, von ihm habe ich mein Wissen darüber; was ich sage, ist also nicht ausgeklügelt durch Menschenwitz. — Nun, sag’ an, wessen bist du denn ganz gewiß, was weißt du denn? — „Daß nichts an sich selber gemein ist.“ Daß von Natur aus, will der Apostel sagen, nichts unrein ist, sondern daß es so erst wird durch die Meinung dessen, der davon Gebrauch macht. Nur für diesen ist es unrein, nicht für alle. „Nur für den“, sagt er, „der es für gemein hält.“ — Warum bringst du aber dann den Bruder nicht zum richtigen Verständnis, daß er nicht etwas für unrein halte? Warum bringst du ihn nicht nach Möglichkeit ab von seiner zurückgebliebenen, falschen Meinung, daß er nichts für gemein ansehe? — Ich fürchte, antwortet der Apostel, ihn zu betrüben. Er fährt nämlich fort: S. d210 V. 15: Wenn aber dein Bruder einer Speise wegen (von dir) Harm erfährt, dann wandelst du nicht mehr nach der Liebe.“

— Siehst du, wie der Apostel den Judenchristen für sich gewinnen will, indem er so große Rücksicht für ihn an den Tag legt, daß er, nur um ihm keinen Harm anzutun, es nicht einmal wagt, ihm etwas Notwendiges zu gebieten, sondern ihn mehr durch Nachsicht und Liebe an sich zu ziehen sucht? Nachdem er ihm nämlich die Furcht benommen hat, zieht und nötigt er ihn nicht mit Gewalt, sondern läßt ihm die freie Wahl. Es wäre nicht recht, ihn von der Beobachtung des (jüdischen) Speisegesetzes abbringen zu wollen und ihm dabei einen Harm anzutun. Siehst du, wie sorgfältig der Apostel darauf bedacht ist, die Liebe zu wahren? Er weiß gar wohl, daß die Liebe imstande ist, alles ins rechte Geleise zu bringen. Darum verlangt er an dieser Stelle sogar noch etwas mehr an Liebe. Ihr dürft die Judenchristen, sagt er, nicht nur nicht zwingen, ihren Brauch aufzugeben, sondern ihr dürft euch, wenn nötig, nicht einmal weigern, diesen Brauch mitzumachen. Er fährt nämlich fort:

„Bringe nicht um einer Speise willen den ins Verderben, für welchen Christus gestorben ist.“

Oder steht dir der Bruder nicht für so viel, daß du ihm durch Enthaltung von gewissen Speisen zum Heile verhelfen möchtest? Christus hat sich nicht geweigert, seinetwegen Knechtsgestalt anzunehmen und für ihn zu sterben; du aber magst nicht einmal gewisse Speisen beiseite lassen, um ihn zu retten? Obwohl Christus gar wohl wußte, daß er nicht alle werde gewinnen, starb er doch für alle; er hat dazu getan, was an ihm lag. Du aber weißt, daß du um der Speise willen deinen Mitbruder in größeren Dingen in Verwirrung bringst, und bestehst doch auf deinem Recht? Du hältst den, der Christus so sehr am Herzen lag, für verächtlich und schätzest den gering, den Christus liebte? Er starb nicht bloß für einen (im Glauben) Schwachen, sondern sogar für einen Feind; du aber magst dich nicht einmal gewisser Speisen enthalten dem Schwachen zulieb? Christus S. d211 hat das Größte getan, du nicht einmal etwas ganz Geringes? Und doch war er der Herr, du aber bist der Bruder. Jene Worte des Apostels sind ganz geeignet, dem Heidenchristen, den sie angehen, die Rede zu verschlagen; denn sie lassen ihn als einen ganz engherzigen Menschen erscheinen, der nach all dem Großen, das er von Seiten Gottes genossen hat, nicht einmal ein Geringes als Gegendienst leisten mag.

V. 16: „Laß nicht zum Gespötte werden das gemeinsame Wohl; das Reich Gottes ist ja nicht Essen und Trinken.“

„Das gemeinsame Wohl“ bedeutet hier entweder den christlichen Glauben oder die Hoffnung auf die zukünftige Belohnung oder die christliche Vollkommenheit. Du schaffst, will der Apostel sagen, nicht nur dem Bruder keinen Nutzen, sondern du läßt auch den Glauben, die Gnade Gottes und sein Geschenk zum Gespötte werden. Denn wenn du in einem fort Krieg führst, wenn du hartnäckig auf deiner Meinung beharrst, wenn du dem Bruder Harm antust, wenn du eine Spaltung in die Kirche bringst, deinen Mitbruder schmähst und dich feindlich zu ihm stellst, so reden die andern, die außerhalb der Kirche stehen, bös darüber. Und so hast du damit nicht nur nichts in Ordnung gebracht, sondern das gerade Gegenteil erreicht. Denn euer gemeinsames Wohl, das ist die Liebe, die Brüderlichkeit, das einträchtige Zusammenhalten, ein friedliches und freundliches Nebeneinanderleben.

Hierauf sucht der Apostel durch einen neuen Gedanken die Ängstlichkeit des Judenchristen und die Hartnäckigkeit des Heidenchristen zu bannen, indem er sagt: „Das Reich Gottes ist ja nicht Essen und Trinken.“ Wir werden doch nicht in solchen Dingen unsern Ruhm suchen? Es ist derselbe Gedanke, den er anderswo so ausspricht: „Weder kommen wir vorwärts, wenn wir (gewisse Speisen) essen, noch gehen wir zurück, wenn wir (sie) nicht essen“ 1. Das bedarf nicht einmal eines weiteren Beweises, sondern es genügt, dies einfach zu behaupten. Der Sinn dieses Satzes ist folgender: S. d212 Das Nichtessen (gewisser Speisen) bringt uns nicht in den Himmel. Um diejenigen, die sich darauf etwas einbilden, zu widerlegen, spricht er nicht allein vom Essen, sondern auch vom (nach beider Ansicht ganz gleichmütigen) Trinken. Welche Dinge sind es, die uns in den Himmel bringen?

„Gerechtigkeit und Friede und Freude“,

ein tugendhaftes Leben, ein friedfertiges Verhalten dem Bruder gegenüber; diesem Verhalten ist aber ein hartnäckiges Festhalten an seiner Meinung gerade entgegengesetzt. Die Freude, die aus der Eintracht hervorgeht, wird durch verletzenden Tadel unmöglich gemacht. Das sagt der Apostel nicht bloß dem einen, sondern auch dem andern zur Beherzigung. Es war eine gute Gelegenheit, dies beiden zu sagen.


  1. 1 Kor. 8, 8. ↩

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Commentaire sur l'épître aux Romains

1.

Après avoir réprimandé d'abord celui qui jugeait son frère, et l'avoir ainsi détourné de l'habitude d'adresser au prochain des paroles amères, il prononce sur le dogme, et instruit paisiblement le moins avancé; et il montre, dans l'accomplissement de cette tâche, une grande douceur. Il ne parle point de punition, ni de rien de pareil ; mais il écarte seulement toute espèce de crainte en cette affaire, afin que l'on écoute plus facilement ses paroles. Il dit donc : « Je sais, et je suis persuadé ». Ensuite, pour qu'un de ceux qui ne croyaient pas encore, ne lui dise pas : Et que nous importe que vous soyez persuadé? Vous n'avez pas assez d'autorité pour vous opposer à, une loi si digne de nos respects, à des oracles appointés d'en-haut ;l'apôtre ajoute: «Dans le Seigneur » : C'est-à-dire, c'est d'en-haut que me vient ce que je sais, c'est du Seigneur que je tiens ma persuasion; n'y voyez pas l'opinion d'un homme. Eh bien donc, de quoi êtes-vous persuadé, et que savez-vous ? Parlez. « Que rien n'est impur de soi-même ». Par le fait de la nature, dit-il, rien n'est souillé ; ce qui produit la souillure, c'est l'intention de celui qui use des choses; c'est pour celui-là seul qu'il y a souillure, et non pour tous. « Rien n'est impur », dit l'apôtre, « qu'à celui qui le croit impur ». Pourquoi donc ne pas corriger son frère, pour qu'il ne croie pas la chose impure? Pourquoi ne pas détourner de la croyance qui lui est habituelle, pourquoi ne pas user d'autorité afin qu'il ne rende pas, par sa manière de penser, la chose impure? Je crains, dit l'apôtre, de l'affliger : aussi ajoute-t-il : « Mais si, en mangeant de quelque chose, vous attristez votre frère, dès lors vous ne vous conduisez plus par la charité (15) ».

Voyez-vous comme l'apôtre se concilie les coeurs? Il montre au chrétien faible qu'il a pour lui tant de considération que, pour ne pas l'affliger, il n'ose pas même lui prescrire ce qui est cependant très-nécessaire, qu'il aime mieux l'attirer par une condescendance pleine de charité. Et, après avoir écarté de lui la crainte, il ne lui fait pas violence, mais il le laisse entièrement maître de sa conduite. Car l'avantage de faire renoncer à un genre de nourriture, ne vaut pas l'inconvénient d'attrister son frère. Voyez-vous jusqu'où il porte le zèle de la charité ? L'apôtre sait bien que la charité peut tout redresser. Voilà pourquoi il réclame, ici, une plus grande vertu des fidèles. Non-seulement, dit-il, vous ne devez pas user de contrainte à l'égard de ceux qui sont faibles, mais s'il faut même user de condescendance, vous ne devez pas hésiter. Voilà pourquoi il ajoute ces paroles . « Ne faites pas périr par (394) votre manger celui pour qui Jésus-Christ est mort ». N'estimez-vous pas assez votre frère, pour acheter, même au prix de l'abstinence, le salut de son âme? Comment ! le Christ n'a refusé pour lui, ni d'être esclave, ni de mourir; et vous ne mépriserez pas assez la nourriture pour sauver votre prochain ? Le Christ ne devait pas conquérir tous les hommes, par son sacrifice, il ne l'en a pas moins accompli ; mourant pour tous, il a fait tout ce qui était de lui. Et vous, quand vous savez qu'à propos de cette nourriture vous jetez votre frère dans des maux terribles, vous disputez encore; celui que le Christ juge d'un si grand prix, vous le méprisez à ce point; celui que le Christ a aimé paraît vil à vos yeux ? Et ce n'est pas seulement pour les infirmes que le Christ est mort, mais pour ses ennemis ; et vous, dans l'intérêt des infirmes, vous ne pourrez pas pratiquer l'abstinence? Le Christ a fait le plus grand sacrifice, et vous ne ferez pas le plus petit? Et cependant il est le Seigneur, et vous, vous êtes un frère. Assurément ces paroles suffisaient pour couper court au mal; car elles montrent quelle est la petitesse d'une âme qui, après avoir reçu de Dieu de grands bienfaits, ne le paye pas du moindre retour.

« Que votre bien donc ne soit point blasphémé. Car le royaume de Dieu ne consiste pas dans le boire ni dans le manger (16, 47) ». Le bien, c'est ici, ou la foi, ou l'espérance des récompenses à venir, ou la parfaite piété. Non-seulement, dit l'apôtre, vous ne rendez aucun service à votre frère, mais vous exposez et l'Evangile même, et la grâce de Dieu, et le don du ciel aux mauvais discours des hommes. Vos combats, vos disputes, les ennuis que vous causez, les scissions que vous provoquez dans l'Eglise, vos outrages à votre frère, votre haine contre lui, excitent les mauvais discours du dehors : de sorte que non-seulement, par là, vous ne corrigez rien, mais vous produisez un effet tout contraire. Votre bien c'est la charité, c'est l'amour fraternel, c'est l'union, c'est la concorde, c'est la paix, la vie douce et clémente. Ensuite, nouvelle raison pour mettre un terme aux scrupules timorés de l'un, à l'esprit disputeur de l'autre, il dit : « Car le royaume de Dieu ne consiste pas dans le boire ni dans le manger». Est-ce que c'est par là que nous pouvons être justifiés? C'est ce qu'il dit ailleurs encore: « Si nous mangeons, nous n'en aurons rien davantage devant Dieu, et si nous ne mangeons pas, nous n'en aurons rien de moins ». (I Cor. VIII, 8.) Il n'y a pas de preuve à faire ici, une simple assertion suffit. Ce que dit l'apôtre revient à ceci : croyez-vous que c'est le manger qui vous donne le royaume du ciel? Aussi l'apôtre, se moquant de l'importance qu'ils attachent aux aliments, ne dit pas seulement que ce royaume ne consiste pas dans le manger, il dit, en même temps, ni dans le boire. Quels sont donc les titres qui nous donnent l'entrée au ciel. La justice, la paix, la joie, la pratique de la vertu, la concorde fraternelle, que contrarient de pareilles contestations; la joie de l'harmonie que ruinent de semblables reproches. Ces réflexions, l'apôtre le adressait, non pas à un seul des deux partis, ais à l'un et à l'autre à la fois, parce qu'il y a ait opportunité de les faire entendre aux uns et aux autres.

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Einleitung

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  • Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Römer (In epistula ad Romanos commentarius)
    • ERSTE HOMILIE: Einleitung.
    • ZWEITE HOMILIE: Kap. I, V. 1—7.
    • DRITTE HOMILIE: Kap. I, V. 8—17.
    • VIERTE HOMILIE: Kap. I, V. 18—25.
    • FÜNFTE HOMILIE: Kap. 1, V. 26 und 27.
    • SECHSTE HOMILIE: Kap. 1, V. 28—31 und Kap. II, V. 1—16.
    • SIEBENTE HOMILIE: Kap. II, V. 17—28 und Kap. III. V. 1—8.
    • ACHTE HOMILIE: Kap. III, V. 9—31.
    • NEUNTE HOMILIE. Kap. IV, V. 1—21.*
    • ZEHNTE HOMILIE: Kap. IV, V. 23—25 und Kap. V, V. 1-11.
    • ELFTE HOMILIE: Kap. V, V. 12—21 und Kap. VI, V. 1—4.
    • ZWÖLFTE HOMILIE: Kap. VI, V. 5—18.
    • DREIZEHNTE HOMILIE: Kap. VI, V. 19—23 u. Kap. VII, V. 1—13.
    • VIERZEHNTE HOMILIE: Kap. VII, V. 14—25 u. Kap. VIII, V. 1—11.
    • FÜNFZEHNTE HOMILIE: Kap. VIII, V. 12—27.
    • SECHZEHNTE HOMILIE: Kap. VIII, V. 28—39.
    • SIEBZEHNTE HOMILIE: Kap. IX, V. 1—33.
    • ACHTZEHNTE HOMILIE: Kap. X, V. 1—13.
    • NEUNZEHNTE HOMILIE: Kap. X, V. 14—21 u. Kap. XI. V. 1—6.
    • ZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XI. V. 7—36.
    • EINUNDZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XII, V. 1—3.
    • ZWEIUNDZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XII, V. 4—13.
    • DREIUNDZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XII V. 14—21.
    • VIERUNDZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XIII, V. 1—10.
    • FÜNFUNDZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XIII, V. 11—14.
    • SECHSUNDZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XIV, V. 1—13.
    • SIEBENUNDZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XIV, V. 14—23.
      • 1.
      • 2.
      • 3.
      • 4.
    • ACHTUNDZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XIV, V. 25—27 und Kap. XV, V. 1—7.
    • NEUNUNDZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XV, V. 8—13.
    • DREISSIGSTE HOMILIE: Kap. XV, V. 14—24.
    • EINUNDDREISSIGSTE HOMILIE: Kap. XV, V. 25—33 und Kap. XVI, V. 1—5.
    • ZWEIUNDDREISSIGSTE HOMILIE: Kap. XVI, V. 5—16.
    • DREIUNDDREISSIGSTE HOMILIE: Kap. XVI, V. 17—24.

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