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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Römer (BKV)
3.
Unter „Glauben“ versteht hier der Apostel nicht den Glauben an die Lehrsätze des Christentums überhaupt, sondern den Glauben in betreff der in Rede stehenden Frage. Von jenem Glauben im allgemeinen heißt es: „Mit dem Munde wird das Bekenntnis abgelegt zum Heil“ 1, und: „Wer mich vor den Menschen bekennen wird, den werde auch ich bekennen“ 2. Dieser Glaube (im allgemeinen) gereicht zum Schaden, wenn er nicht bekannt wird, der andere (in bezug auf den Unterschied der Speisen], wenn er zur Unzeit bekannt wird.
„Glücklich, wer sich selbst nicht zu verurteilen braucht in dem, was er für wahr hält.“
Wieder führt da der Apostel einen Hieb gegen den (im Glauben) Schwächeren; dem andern spricht er den Lohn seines eigenen guten Gewissens zu. Wenn auch kein Mensch von deiner Tugend wüßte, dir genügt dein eigenes Bewußtsein zu deinem Glück. Damit man nicht S. d216 meine, der Apostel schätze den Richterstuhl des eigenen Bewußtseins gering, wenn er spricht: „Behalte deinen Glauben für dich“, sagt er, daß dieser Richterstuhl höher stehe als das Urteil der ganzen Welt. Wenn dich alle anklagen, du selbst brauchst dich aber in deinem Innern nicht zu verurteilen, und dein Gewissen macht dir keinen Vorwurf, so bist du glücklich. Das gilt freilich nicht einfachhin von allen. Es gibt nämlich manche, die sich selbst nicht verurteilen, obzwar sie schwere Fehler begehen. Diese sind die Allerunglücklichsten. Der Apostel hält sich nur an die vorliegende Frage.
V. 23: „Wer aber einen Speisenunterschied anerkennt, der ist verurteilt, wenn er ißt.“
Das sagt der Apostel wieder als Mahnung, mit dem Schwächeren schonungsvoll umzugehen. Denn was hat es für einen Nutzen, wenn man ißt, obzwar man den Speisenunterschied anerkennt und sich selbst verurteilt? Auch ich billige es, daß der Judenchrist ißt, und zwar daß er ißt, ohne an der Erlaubtheit zu zweifeln. — Siehst du, wie der Apostel ihn nicht bloß zum Essen bringen will, sondern auch zum Essen mit reinem Gewissen? — Hierauf macht der Apostel den Grund namhaft, weswegen mancher (der ißt) verurteilt ist, indem er fortfährt und sagt:
„Weil er nicht aus Überzeugung ißt.“
Nicht weil die Speise unrein ist, sündigt einer, sondern weil er nicht mit Überzeugung ißt. Er ist nämlich nicht überzeugt davon, daß die Speise rein ist, sondern er berührt sie als etwas Unreines. Damit hält er den Heidenchristen den Schaden vor Augen, den manche von innen dadurch anrichten, daß sie Judenchristen nötigen, gegen ihre Überzeugung Speisen zu berühren, die ihnen bisher als unrein erscheinen; sie sollen mit ihrem Nörgeln aufhören.
„Alles aber, was nicht aus Überzeugung kommt, ist Sünde.“
Wie sollte ein solcher Judenchrist nicht sündigen, will der Apostel sagen, wenn er nicht traut und nicht S. d217 überzeugt ist, daß die Speise rein ist? Das alles ist übrigens nur mit Bezug auf den in Rede stehenden Gegenstand gesagt, nicht ganz allgemein. — Beachte, wie sehr der Apostel besorgt ist, daß kein Ärgernis gegeben werde! Oben hat er gesagt: „Wenn aber einer Speise wegen dein Bruder von dir Harm erfährt, dann wandelst du nicht mehr nach der Liebe.“ Wenn man nun aber keinen Harm zufügen darf, so darf man um so weniger Ärgernis geben. Und wieder: „Reiße ja nicht wegen einer Speise das Werk Gottes ein!“ Wenn es ein schweres Verbrechen ist, eine Kirche zu zerstören, so ist es dies um so mehr, den geistigen Tempel Gottes zu zerstören; denn der Mensch ist etwas viel Erhabeneres als eine Kirche. Nicht für steinerne Mauern ist Christus gestorben, sondern für diese geistigen Tempel.
Laßt uns stets umsichtig handeln und niemandem auch nur einen geringen Schaden zufügen! Denn eine Rennbahn ist dieses irdische Leben; wir müssen tausend Augen überall haben und dürfen nicht glauben, daß die Unwissenheit uns zur Entschuldigung genügen wird. Ganz gewiß, auch die Unwissenheit kann bestraft werden, wenn sie nämlich unentschuldbar ist. Auch die Juden befanden sich in Unwissenheit, aber ihre Unwissenheit verdiente keine Nachsicht. Ebenso befanden sich die Heiden in Unwissenheit, aber sie hatten keine Entschuldigung. Wenn du dich nämlich betreffs solcher Dinge in Unwissenheit befindest, die du nicht wissen kannst, dann wirst du darob keine Anklage zu gewärtigen haben. Sind es aber Dinge, die du leicht wissen könntest, so wirst du dafür die schwerste Strafe erleiden. Andererseits, wenn wir uns nicht grober Nachlässigkeit schuldig machen, sondern von unserer Seite alles nur Mögliche mitwirken, so wird uns Gott die Hand reichen, mögen wir uns auch in Unwissenheit befinden. Das sagt Paulus den Philippern: „Solltet ihr auch etwas anders verstehen, so wird Gott euch darüber Aufschluß geben“ 3. Wollen wir aber auch das nicht tun, was in unserer Macht liegt, so werden wir in solchen Dingen uns nicht seines Beistandes zu erfreuen haben. Das war der Fall S. d218 bei den Juden. „Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen“, heißt es, „weil sie sehen und doch nicht sehen“ 4. Wieso sahen sie und sahen doch nicht? Sie sahen, daß Teufel ausgetrieben wurden, und sagten, daß Jesus einen Teufel habe. Sie sahen, daß Tote auferweckt wurden, und fielen nicht anbetend nieder, sondern suchten Jesus zu töten. Nicht so handelte Kornelius. Weil er alles von seiner Seite mit Eifer tat, darum gab ihm Gott das Übrige hinzu. Sag’ darum nicht: Wieso kommt es, daß Gott sich um diesen oder jenen Heiden, der ihn aufrichtig und ehrlich sucht, nicht kümmert? Erstlich einmal können Menschen gar nicht wissen, ob jemand aufrichtigen Sinnes ist, sondern Gott allein, der das Herz eines jeden gebildet hat. Dann muß man auch das sagen, daß oft einer sich eben nicht bemüht und keinen Eifer bewiesen hat. Ja, sagst du, wie konnte er es auch, da er ganz aufrichtigen Sinnes war? Nun, so beobachte nur einmal diesen verständnislosen und (scheinbar) einfältigen Menschen in Dingen des täglichen Lebens, und du wirst sehen, daß er eine bis ins kleinste gehende Sorgfalt an den Tag legt. Hätte er eine solche in geistlichen Dingen aufwenden wollen, er wäre sicher nicht von Gott im Stiche gelassen worden. Die Wahrheit ist heller als die Sonne. Wohin auch immer einer kommen mag, er kann überall leicht sein Heil wirken, wenn er nur darauf achthaben will und es nicht als eine Nebensache betrachtet. Sind denn jene Tatsachen (des Lebens Jesu) etwa nur auf Palästina beschränkt geblieben? Etwa nur auf einen kleinen Winkel der Erde? Kennst du nicht das Prophetenwort: „Alle werden mich kennen lernen vom Kleinsten bis zum Größten“? 5 Siehst du denn nicht die Tatsachen, die zur Wahrheit geworden sind? Wie können also solche Menschen Verzeihung finden, da sie die Glaubenswahrheit vor sich liegen sehen und sich doch keine Mühe geben und sich nicht bestreben, sie kennen zu lernen?
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Commentaire sur l'épître aux Romains
3.
Quant à la foi dont parle ici l'apôtre, ce n'est pas la foi relative aux dogmes, mais celle qui est en rapport direct avec la question dont il s'agit. De la foi proprement dite, l'apôtre est le premier à dire : « Il faut confesser sa foi par ses paroles, pour être sauvé » (396) (Rom. X, 10); et ailleurs il est écrit : « Celui qui m'aura nié devant les hommes, je le renierai moi aussi ». (Luc, IX, 26.) Renier sa foi, c'est se perdre; quant à la foi qui nous occupe ici, ce qui est funeste, c'est de la confesser à contre-temps. « Heureux celui que sa conscience ne condamne point en ce qu'il veut faire ». Ici l'apôtre s'attaque encore au plus faible, et il lui montre que la seule conscience suffit à l'autre. Quand même on ne vous verrait pas, vous vous suffisez à vous-même, pour votre félicité. En effet, après avoir dit qu'on doit se contenter d'avoir la foi dans le coeur, Paul, qui ne veut pas que ce tribunal de la conscience paraisse peu respectable, dit que vous devez le mettre au-dessus de toute la terre. Quand tous les hommes vous accuseraient, si vous ne vous condamnez pas vous-mêmes, si votre conscience ne vous fait pas de reproches, vous êtes heureux. L'apôtre ne parle pas ici de tous les hommes absolument. Il en est un grand nombre qui ne se condamnent pas, et qui commettent des fautes très-graves; ce sont là les plus malheureux de tous les hommes; mais la pensée de Paul ne dépasse pas les bornes du sujet tout particulier qu'il traite ici.
« Mais celui qui, étant en doute s'il peut manger d'une viande, ne laisse pas d'en manger, est condamné (23) ». Encore une réflexion pour que l'on traite avec ménagement les moins avancés. Quel avantage en effet qu'ils mangent sans être sûrs de pouvoir le faire, et qu'ils se condamnent eux-mêmes? Celui que j'estime, moi, c'est celui qui mange de tout, à la condition qu'il n'éprouve aucune hésitation à le faire. Voyez coin me il les invite non-seulement à manger, mais à manger en toute pureté de conscience. Ensuite il dit pourquoi tel est condamné, « Parce qu'il n'agit pas selon sa foi » ; ce n'est pas parce que la nourriture est impure, mais parce qu'on n'agit pas selon sa foi : celui qui a mangé, ne croyait pas que la nourriture était pure, c'est quoiqu'il la crût impure qu'il y a goûté. Par ces paroles, l'apôtre montre aux plus avancés toute l'étendue du mal qu'ils font, en ayant recours à la violence, et non à la persuasion, pour faire goûter à des viandes que l'on croit impures ; il veut, par ces réflexions, faire cesser les reproches adressés aux chrétiens judaïsants. « Or, tout ce qui ne se fait point selon la foi, est péché ». Voilà un homme qui n'a pas la certitude, dit l'apôtre, il n'a pas la foi que la chair est pure, comment ne ferait-il pas un péché ? Toutes ces paroles ne s'appliquent, dans la pensée de Paul, qu'au sujet en question, et non à tous les sujets. Et considérez combien l'apôtre s'occupe d'éviter les occasions de scandale. Plus haut, il disait : « Si en mangeant de quelque chose vous attristez votre frère, dès lors vous ne vous conduisez plus par la charité ». Il ne faut pas chagriner son frère; à bien plus forte. raison convient-il de n'être pas pour lui un sujet de scandale. Et encore : « Que le manger ne soit pas cause que vous détruisiez l'ouvrage de Dieu». C'est un crime, c'est un sacrilège de détruire l'église matérielle ; à bien plus forte raison, le temple spirituel, car l'homme est plus auguste, plus précieux qu'un édifice de pierre. Ce n'est pas pour les murailles que le Christ est mort, mais pour ces temples dont je parle.
Soyons donc circonspects, mes frères, et ne donnons à personne la moindre prise contre nous. La vie présente est un stade, il faut savoir regarder de tous les côtés à la fois, et ne pensons pas qu'il suffise d'ignorer pour être excusé. Il y a, n'en doutez pas, il y a un châtiment pour l'ignorance, quand l'ignorance est impardonnable. Les Juifs étaient dans l'ignorance, mais leur ignorance ne méritait pas le pardon ; les Grecs étaient aussi dans l'ignorance, mais ils ne peuvent invoquer d'excuse. Quand vous ignorez ce qu'il vous est impossible de connaître, vous êtes excusables ; mais quand ce que vous ne savez pas est facile à connaître, quand vous pouvez l'apprendre, vous devez vous attendre à la plus rigoureuse des réparations. D'ailleurs, si nous ne nous enfonçons pas à plaisir dans nos ténèbres, si nous faisons tout ce qui dépend de nous pour nous en retirer, Dieu, pour nous aider à en sortir, nous tendra la main ; c'est ce que Paul disait aux Philippiens : « Si en quelque point vous pensez autrement, Dieu vous découvrira ce que vous devez croire ». (Phil. III, 15.) Mais quand nous ne voulons pas faire même ce qui ne dépend que de nous, nous ne devons pas nous attendre à son secours : c'est ce qui est arrivé aux Juifs. « C'est pourquoi je « leur parle en paraboles », dit le Christ, « parce qu'en voyant ils ne voient point ». (Matth. XIII, 13.) Comment se faisait-il qu'en voyant ils ne vissent point? Ils voyaient les démons chassés, et ils disaient : « Il est (397) possédé du démon » ; ils voyaient les morts ressuscités, et ils ne l'adoraient pas, au contraire, ils s'efforçaient de le tuer. Corneille ne se montrait pas ainsi. II faisait avec soin tout ce qui dépendait de lui, et voilà pourquoi Dieu fit le reste. Ne dites donc pas : Comment Dieu a-t-il pu abandonner, un tel, cet homme plein de sincérité, d'honnêteté, tel païen ? D'abord, en fait de sincérité, les hommes ne peuvent pas porter de jugement; le jugement n'appartient qu'à celui qui a fait les coeurs : ensuite on peut encore dire que bien souvent tel homme n'a montré ni aucun souci, ni aucun zèle pour la vérité. — Et comment le pouvait-il, direz-vous, avec sa simplicité et sa bonne foi ? En vérité considérez-le donc, je vous en prie, cet homme simple et sincère, examinez-le en ce qui concerne les affaires du siècle, vous verrez qu'il y a montré une très-grande application s'il en eût montré autant pour les choses spirituelles, Dieu ne l'aurait pas négligé; car la vérité est plus claire que le soleil. En quelque pays qu'on soit, le salut est facile, avec un- peu d'attention , pour peu qu'on attache de l'importance à cette affaire. Est-ce que cette histoire de notre salut n'a pas dépassé la Palestine? est-elle renfermée dans ce petit coin de la terre? N'avez-vous pas entendu cette voix du prophète : « Tous me connaîtront, depuis le plus petit jusqu'au plus grand ». (Jér. XXXI, 34.) Ne voyez-vous pas l'accomplissement de la vérité ? Quel pardon peuvent-ils donc espérer, ceux qui voient la vraie croyance propagée, et qui ne se meuvent pas, qui ne s'inquiètent pas, qui ne font rien pour s'instruire ?