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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In epistula ad Romanos commentarius

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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Römer (BKV)

4.

Und das, fragt man, verlangst du von einem einfachen, ungebildeten Menschen? Nicht bloß von einem S. d219 einfachen, ungebildeten Menschen, sondern man kann es verlangen, wenn einer auch noch so ungebildet wäre. Warum, sag’ mir, versteht es ein solcher, im täglichen Leben Widerspruch zu erheben, wenn ihm ein Unrecht geschieht, sich zur Wehr zu setzen, wenn man ihm Gewalt antun will? Da läßt er sich nicht den geringsten Schaden zufügen. Warum hat er in geistlichen Dingen nicht dasselbe Verständnis? Wenn er einem Steine göttliche Verehrung erweist, wenn er diesen für einen Gott hält, wenn er ihm zu Ehren Feste feiert, sich’s Geld kosten läßt und ihm Ehrfurcht bezeugt, da ist er gar nicht faul dazu infolge seiner Verständnislosigkeit. Wenn es aber heißt, den einzig wahren Gott zu suchen, dann führst du seine Verständnislosigkeit und seine Einfältigkeit ins Feld. Nein, nein, das sind nur Ausreden der Trägheit. Was meinst du, welche Menschen waren einfältiger und ungebildeter, die zu Abrahams Zeiten oder die von heutzutage? Offenbar die ersteren. Und wann war es leichter, den Weg der richtigen Gottesverehrung zu finden, jetzt oder damals? Offenbar jetzt. Denn jetzt ist der Name Gottes bei allen bekannt geworden: die Propheten haben ihn angekündigt, die Geschichte ist Zeuge dafür, das Heidentum ist widerlegt. Damals dagegen blieben die meisten ohne Belehrung, die Sünde herrschte, es gab kein Gesetz als Lehrer, keinen Propheten, keine Wunder, keinen Unterricht, nicht eine Menge von Leuten, die in göttlichen Dingen wohl bewandert waren; alles lag wie in der tiefen Finsternis einer mondlosen, stürmischen Nacht. Und doch erkannte jener bewunderungswürdige und edle Mann bei all diesen Hindernissen Gott; er übte die Tugend, war vielen ein Führer zu gleichem Eifer — das alles, ohne ein Wissen darüber von außen her erlangt zu haben. Wie hätte er es gekonnt, da damals noch nicht einmal die Schrift erfunden war? Und doch, weil er von seiner Seite alles Mögliche tat, darum gewährte ihm Gott seine Hilfe. Man kann nicht einmal sagen, daß Abraham die rechte Gottesverehrung von seinen Vätern ererbt hatte. Denn von Hause aus war auch er ein Götzendiener. Trotzdem er nun aber von solchen Voreltern abstammte, trotzdem er ein Ungebildeter war S. d220 und unter Ungebildeten aufgewachsen war, trotzdem er keinen Lehrer der richtigen Gottesverehrung hatte, so gelangte er doch zur Erkenntnis des wahren Gottes und überragte sogar an ihr unsagbar seine Nachkommen, die doch das Gesetz und die Propheten besaßen. Warum aber? Weil er nicht ganz und gar aufging in den Sorgen des irdischen Lebens, sondern sich vielmehr ganz mit geistlichen Dingen befaßte. Und wie war’s mit Melchisedech? Lebte er nicht zur selben Zeit und stach doch so sehr hervor (an Gotteserkenntnis), daß er sogar ein „Priester Gottes“ hieß? Ja, es ist unmöglich, ganz unmöglich, daß ein Mensch mit eifrigem Streben nach Gott je im Stiche gelassen werde. Das soll euch also keine Sorge machen. Laßt uns vielmehr zusehen, daß wir immer besser werden, überzeugt davon, daß es dabei hauptsächlich auf die Absicht ankommt. Laßt uns Gott nicht zur Rechenschaft ziehen und nicht fragen, warum er den beiseite gelassen und jenen berufen hat! Wir würden da so handeln wie ein Diener, der sich selbst Betrügereien zuschulden kommen läßt, dabei aber die Wirtschaftsführung seines Herrn scharf im Auge hat. Armer Wicht! Du solltest an deine eigene Rechenschaft denken und wie du deinen Herrn versöhnen könntest; dafür verlangst du Rechenschaft über Dinge, die dich nichts angehen und gehst an den andern vorüber, für die du Rechenschaft geben solltest!

Du fragst: Was soll ich also zum Heiden sagen? — Das, was ich schon gesagt habe. Schau übrigens nicht bloß, was du dem Heiden sagen sollst, sondern auch, wie du ihn bessern kannst. Wenn er dein Leben betrachtet und daran Ärgernis nehmen muß, dann mach’ dir deswegen Sorge, was du sagen sollst! Du brauchst zwar für ihn nicht Rechenschaft zu geben, wenn er Ärgernis nimmt, aber du läufst äußerste Gefahr deines eigenen Lebens wegen, wenn er dadurch Schaden nimmt. Wenn er dich beobachtet, wie du zwar über den Himmel schön zu reden verstehst und doch am Irdischen klebst, wie du zwar von Furcht vor der Hölle sprichst und doch vor den irdischen Übeln zitterst, dann mache dir darob Sorge! Wenn er das sieht und dich fragt: Wenn du dich nach dem Himmel sehnst, warum kommen dir nicht die S. d221 irdischen Dinge unbedeutend vor? Wenn du das schreckliche Gericht im Jenseits erwartest, warum verachtest du nicht das Leid des Diesseits? Wenn du auf Unsterblichkeit hoffst, warum verlachst du nicht den Tod? Wenn er so zu dir spricht, dann mach dir Sorge wegen der Antwort! Wenn er sieht, wie du, der Anwärter auf den Himmel, zitterst vor einem Verlust an Geld und Gut, wie du voller Freude bist über den Gewinn eines Obolus, wie du deine Seele verkaufst um wenig Geld, dann mach dir Sorge! Das, ja das ist es, was dem Heiden Ärgernis gibt. Wenn du daher wirkliche Sorge um dein Heil hast, dann gib Antwort auf diese Fragen, und zwar nicht mit Worten, sondern durch Taten! Mit solchen Fragen hat noch nie jemand eine Lästerung Gottes begangen, wohl aber eine solche tausendfach in einem schlechten Leben. Dieses mußt du daher verbessern. — Wenn dich weiter der Heide fragt: Woran soll ich erkennen, daß Gott Dinge befohlen hat, die möglich sind? Denn sieh, du bist ein Christ, du stammst von christlichen Eltern ab, du bist in dieser schönen Religion aufgewachsen, tust aber nichts von dem, was sie befiehlt. Was wirst du darauf sagen? Du kannst freilich sagen: Da weise ich dich auf Beispiele von andern hin, die es tun, auf die Mönche in den Wüsteneien. Aber schämst du dich denn nicht, daß du dich als Christ bekennst und auf andere verweisen mußt, selbst nicht imstande, dein Christentum durch Taten zu erweisen? Da kann dir doch der andere gleich darauf sagen: Welche Berge muß ich denn dann ersteigen und welche Wüsteneien durchqueren? Wenn es nicht möglich ist, mitten in den Städten ein Christ zu sein, so ist es ja doch ein schwerer Vorwurf gegen diese Lebensform, wenn wir die Städte verlassen und in die Wüste flüchten müssen. Zeig’ mir doch das Beispiel eines Mannes, der Frau und Kind und Haus hat und dabei ein Christ ist! — Was werden wir auf solche Einwände antworten? Müssen wir da nicht die Augen niederschlagen und erröten? Das hat Christus ja nicht geboten, sondern was? „Lasset euer Licht leuchten vor den Menschen“ 1, S. d222 nicht vor den Bergen, nicht in den Wüsteneien und unzugänglichen Orten! Wenn ich das sage, so will ich damit denen nicht nahetreten, die sich in die Gebirge zurückgezogen haben, sondern ich bedauere nur die Bewohner der Städte, daß sie die Tugend daraus vertrieben haben. Darum lautet meine Mahnung: Führen wir das christliche Leben von dort bei uns ein, damit die Städte wirklich Städte werden! Das ist das Mittel, den Heiden zu bekehren und unzählige Ärgernisse zu vermeiden. Daher: wenn du den Heiden vor Ärgernis behüten und selbst des unendlich großen Lohnes teilhaftig werden willst, dann bessere dein Leben! Laß es leuchten (als Vorbild) nach allen Seiten hin, „damit die Menschen eure guten Werke sehen und euern Vater preisen, der im Himmel ist!“ Auf diese Weise werden auch wir jener unaussprechlich großen Herrlichkeit teilhaftig werden, die wir alle erlangen mögen durch die Gnade und Liebe unseres Herrn Jesus Christus, mit welchem dem Vater sei Ehre zugleich mit dem Hl. Geiste in Ewigkeit. Amen. S. d223


  1. Matth. 5, 16. ↩

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Commentaire sur l'épître aux Romains

4.

Mais prétendez-vous, dit-on , exiger cet empressement d'un paysan, d'un barbare? Oui, et non-seulement d'un paysan, d'un barbare, mais encore de l'homme le plus enfoncé de tous dans la barbarie. Car enfin, je vous le demande, comment se fait-il que dans la vie ordinaire il sache repousser une injure, résister à la violence, user de tous les moyens pour se préserver de la moindre atteinte, et qu'au contraire, dans les choses spirituelles, il ne montre pas la même prudence? Quand il s'agit d'adorer une pierre qu'il prend pour un Dieu, de célébrer des fêtes, il dépense son argent et manifeste beaucoup de scrupule, il ne se montre jamais négligent par simplicité; ce n'est que quand il faut reconnaître quel est le vrai Dieu, que vous venez me parler de sincérité, de simplicité ! Non, non, la vérité n'est pas là, votre simplicité n'est qu'un engourdissement coupable. Car enfin où est la simplicité, la rusticité, où la trouvons-nous? chez les contemporains d'Abraham , ou chez les nôtres? Elle fut, n'en doutons pas, chez les hommes des anciens temps. Et à quelle époque a-t-il été plus facile de trouver la religion sainte, aujourd'hui ou autrefois? De nos jours, évidemment. De nos jours, chez tous les hommes, le nom de Dieu a été proclamé, la voix des prophètes a retenti, les événements se sont accomplis, les païens ont été confondus; dans les anciens temps, la plus grande partie de la race humaine, sans doctrine, était sous la domination du péché; ni loi, ni enseignement, ni prophète, ni miracles, ni préceptes, ni foule plus instruite, ni secours pour l'esprit; obscurité profonde, nuit sans lune, nuit d'hiver, où toutes choses gisaient dans l'engourdissement. Et pourtant cet homme admirable, ce patriarche généreux, en dépit de tant d'obstacles, reconnut Dieu, pratiqua la vertu, remplit un grand nombre d'hommes du zèle qui l'animait, et fit tout cela sans rien connaître de la sagesse du dehors. Où l'aurait-il trouvée, les lettres n'existant pas encore? Qu'importe? Comme il fit tout ce qui dépendait de lui, Dieu, de son côté, fit le reste. Vous ne pouvez pas dire qu'Abraham hérita de la piété de ses pères : il était idolâtre. Eh bien, quoique sorti de tels ancêtres, quoique barbare, élevé au milieu de barbares, sans maître pour lui apprendre la religion, il connut Dieu, et chez tous ses petits enfants, qui ont pu jouir de la loi et des prophètes , son nom est entouré d'une gloire, d'une vénération que rien ne saurait exprimer. L'explication de cette histoire? C'est que les affaires de la vie du siècle l'inquiétaient peu, c'est qu'il était entièrement adonné aux choses spirituelles. Et Melchisédech? N'était-ce pas un homme des mêmes temps, et sa gloire ne lui a-t-elle pas mérité le titre de prêtre du Seigneur ? C'est qu'il est impossible, absolument impossible que celui dont l'esprit est vigilant soit négligé de Dieu. Ne vous troublez pas à mes paroles; mais tous parfaitement convaincus que tout dépend de la bonne volonté, regardons, considérons bien où nous en sommes, afin de devenir meilleurs. Ne demandons pas à Dieu des comptes, ne cherchons pas à savoir pourquoi il a négligé un tel, appelé, au contraire, un tel. Ce serait (398) faire comme un serviteur en faute qui perdrait le temps à censurer l'administration de son maître. Malheureux, infortuné, au lieu de t'inquiéter de tes propres comptes, des moyens d'apaiser ton maître, tu t'avises de demander des comptes à celui à qui tu en dois rendre ! tu négliges ce qui doit te faire punir un jour !

Que dirai-je donc au païen, me demande-t-on? Précisément ce qui vient d'être dit. Et considérez non-seulement ce que vous pouvez dire au païen, mais la manière de le corriger. Quand l'examen qu'il fait de votre vie, est pour lui une occasion de scandale, pensez alors à ce que vous lui direz. Vous ne payerez pas pour lui-même, s'il est scandalisé; toutefois si votre manière de vivre le blesse, vous courez les plus affreux dangers. Il vous entend disserter sur le royaume de Dieu, et il vous voit épris des choses présentes ; il vous voit craindre l'enfer, et en même temps redouter les malheurs d'ici-bas; voilà ce qui doit vous donner des inquiétudes. Le païen vous accuse, et vous dit : Si vous aspirez au royaume du ciel, pourquoi ne méprisez -vous pas les choses présentes? Si vous êtes dans l'attente du redoutable tribunal, pourquoi ne méprisez-vous pas les malheurs présents? Si vous espérez l'immortalité, pourquoi ne vous moquez-vous pas de la mort? A de tels discours, méditez votre défense. On vous voit trembler pour une perte d'argent, vous qui attendez le bonheur du ciel; pour une obole de profit, la joie vous inonde; vous trahissez votre âme pour un peu d'argent, voilà ce qui doit vous donner des inquiétudes; car voilà, voilà ce qui scandalise le païen. Donc, si vous avez souci de votre salut, préparez votre défense à cette occasion, votre défense, non par des paroles, mais par vos actions. Jamais la question dont nous parlions tout à l'heure n'a été pour personne un sujet de blasphémer Dieu, mais une mauvaise conduite provoque des milliers de blasphèmes.

Corrigez-vous donc de ces désordres. Le païen, d'ailleurs, ne manquera pas de vous dire encore : et comment pais-je savoir que Dieu n'a commandé que ce qu'il est possible de pratiquer? Vous êtes chrétien de père en fils, élevé dans cette bonne religion, et pourtant vous ne faites rien de digne de cette religion. Que lui répondrez-vous? Il faudra vous borner pour toute réponse à lui dire : Je vous montrerai d'autres personnes qui pratiquent les vertus chrétiennes, à savoir les moines des déserts. Ne rougissez-vous pas, vous qui vous confessez chrétien, de vous en remettre aux autres parce que vous ne pouvez pas montrer en.vous-même la pratique des devoirs d'un chrétien ? Le païen vous répondra sur-le-champ : Quelle est donc la nécessité de se transporter sur les montagnes et dans les déserts ? Si la sagesse n'est pas possible au milieu des villes, vous attaquez gravement cette religion qui fait un devoir de sortir des cités pour courir aux déserts. Montrez-moi un homme ayant femme et enfants, une maison à lui, et pratiquant la vertu chrétienne. Eh bien ! que répondrons-nous? n'y a-t-il pas là à baisser la tête et rougir ? Le Christ, en effet, n'a pas commandé d'aller vivre au désert, mais qu'a-t-il dit? « Que votre lumière brille devant les hommes » (Matth. V, 16) ; il ne dit pas Devant les montagnes, ni les déserts ou les lieux inaccessibles. Ce que je dis maintenant, ce n'est pas pour dénigrer ceux qui ont occupé les montagnes, mais pour déplorer le malheur de ceux qui habitent les villes, et qui en ont banni la vertu. C'est pourquoi, je vous en conjure, rappelons cette sagesse qui est sur les montagnes, faisons-la rentrer dans nos murs, afin que les cités deviennent réellement des cités : voilà la manière de corriger le païen, voilà la manière d'éviter mille scandales. Voulez-vous à la fois, et le délivrer de tout scandale, et vous assurer à vous-même le bonheur de jouir d'innombrables récompenses? Corrigez votre propre vie, rendez-vous de tous les côtés, resplendissant. « Afin que les hommes voient vos bonnes oeuvres, et qu'ils glorifient votre père qui est dans les cieux ». C'est ainsi que nous pourrons jouir de cette gloire, nous aussi, gloire éclatante, ineffable ; puissions-nous tous l'obtenir, par la grâce et par la bonté de Notre-Seigneur Jésus-Christ, à qui appartient, comme au Père, comme au Saint-Esprit, la gloire, la puissance, l'honneur, maintenant et toujours, et dans les siècles des siècles. Ainsi soit-il.

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