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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In epistula ad Romanos commentarius

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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Römer (BKV)

1.

Kap. XV, V. 8—13.

V. 8: „Ich sage nämlich, daß Christus Jesus Diener der Beschneidung geworden ist um Gottes Wahrhaftigkeit willen, um die den Vätern gemachten Verheißungen einzulösen.“

Wieder spricht der Apostel von der Sorge, die Christus uns hat angedeihen lassen, und hält sich bei diesem Punkte noch länger auf, indem er zeigt, was Christus für uns getan hat und wie er „nicht sich selbst gefällig war“. Daneben beweist er auch, daß gerade die Heiden Gott zu noch größerem Danke verpflichtet sind. Oben hat er den Juden hart zugesetzt, damit sie sich nicht über die Heiden erheben; jetzt drückt er wieder die Einbildung der Heiden nieder, indem er zeigt, daß den Juden die Wohltaten, die sie empfangen haben, zufolge von Verheißungen zuteil geworden seien, die ihren Vätern gemacht worden sind, den Heiden dagegen rein nur aus Erbarmen und Liebe. Darum heißt es im folgenden: „Die Heiden sollen Gott preisen um seiner Erbarmungen willen.“ Damit das Gesagte klarer werde, ist es angezeigt, noch einmal den ganzen Zusammenhang zu hören, damit man erkenne, was es heißt, um Gottes Wahrhaftigkeit willen sei Christus zum Diener der Beschneidung geworden, um die den Vätern gemachten Verheißungen einzulösen. Was haben also diese Worte für einen Sinn? Dem Abraham war eine Verheißung geworden, die lautete: „Dir und deinem Samen will ich das Land geben, und in deinem Samen werden gesegnet werden alle Völker der Erde“ 1. In der Folge jedoch waren alle, die vom Samen Abrahams waren, strafwürdig geworden; denn die Übertretung des Gesetzes zog ihnen den Zorn Gottes zu und beraubte sie jener den Vätern gemachten Verheißung. Als nun der Sohn S. d236 Mensch geworden war, wirkte er mit dem Vater zusammen darauf hin, daß jene Verheißungen zur Wahrheit würden und in Erfüllung gingen. Dadurch nämlich, daß er das ganze Gesetz erfüllte, und darunter auch das Gebot der Beschneidung, und dazu noch durch seinen Kreuzestod, hob er den Fluch auf, der auf die Übertretung folgte, und ließ nicht zu, daß die Verheißung unerfüllt blieb. Wenn es also heißt: „Diener der Beschneidung“, so ist damit gemeint, daß Christus, als er kam, das ganze Gesetz erfüllte, daß er auch beschnitten wurde, daß er ein Nachkomme Abrahams wurde, daß er den Fluch löste, daß er den Zorn Gottes besänftigte, daß er die, welche die Verheißung empfangen sollten, fähig dazu machte, indem er sie ein für allemal von der Schuld befreite. Die Juden sollten auf den Vorwurf (daß sie bei ihrem Gesetze bleiben) nicht antworten können: „Wie kommt es denn, daß Christus beschnitten wurde und das ganze Gesetz erfüllte?“ Darum kehrt der Apostel den Beweis um: Nicht damit das Gesetz bestehen bleibe, sagt er, hat Christus das getan, sondern damit er es aufhebe, damit er dich von dem Fluch des Gesetzes erlöse und von seiner Herrschaft ganz befreie. Weil du das Gesetz übertreten hast, darum hat er es erfüllt. Seine Absicht dabei war nicht, daß du es erfüllen sollst, sondern damit er dir gegenüber die den Vätern gemachten Verheißungen einlöse. Das Gesetz hatte bewirkt, daß sie hinfällig geworden waren. Der Apostel zeigt, daß du dich verfehlt hast und des Erbes unwürdig geworden bist. So bist auch du aus Gnade gerettet worden; denn du warst ebenfalls bereits verworfen. Streite dich also nicht und halte nicht hartnäckig und unzeitig am Gesetze fest! Du wärest ja auch der Verheißung verlustig geworden, wenn nicht Christus so viel für dich gelitten hätte. Er hat das gelitten, nicht weil du die Rettung verdient hattest, sondern um Gottes Verheißungen wahr zu machen.

Damit nun dies den Heiden nicht aufgeblasen mache, sagt der Apostel weiter:

V. 9: „Die Heiden sollen Gott preisen um seiner Erbarmungen willen.“ S. d237 Der Sinn dieser Stelle ist folgender: Die Juden hatten wenigstens Verheißungen, wenn sie ihrer auch unwürdig waren. Du hast aber auch das nicht, sondern bist rein aus Liebe gerettet worden. Wohl hätten auch die Juden nichts von der Verheißung gehabt, wenn Christus nicht gekommen wäre; aber der Apostel erwähnt doch die Verheißungen, um die Heidenchristen klein zu machen und bei ihnen keine Überhebung gegen die Schwachen aufkommen zu lassen. Von diesen letzteren sagt der Apostel ausdrücklich, daß sie rein nur aus Erbarmen gerettet worden seien; darum sei es recht und billig, daß sie Gott ganz besonders lobpreisen. Ein Lobpreis Gottes liegt aber darin, daß wir uns aneinander anschließen, daß wir zusammenhalten, daß wir einmütig ihn loben, daß wir den Schwächeren ertragen, daß wir das abgetrennte Glied nicht verachten.

Hierauf führt der Apostel Schriftstellen zum Beleg dafür an, daß der Judenchrist mit den Heidenchristen eins miteinander sein sollen. Er sagt:

„Wie geschrieben steht: Darum will ich dich, Herr, bekennen unter den Heiden und deinem Namen Lob singen.“

V. 10: „Und: frohlocket ihr Heiden, im Verein mit seinem Volke!“

V. 11: „Und: Lobet den Herrn alle Heiden, und alle Völker sollen ihn preisen!“

V. 12: „Und: Die Wurzel wird es sein, und der da aufsproßt aus ihr, zu herrschen über die Heidenvölker, auf ihn werden die Heidenvölker ihre Hoffnung setzen.“

— Alle diese Zeugnisse führt der Apostel vor, um zu zeigen, daß es notwendig sei, einmütig zusammenzustehen und Gott zu preisen. Zugleich will er dadurch dem Juden einen Dämpfer aufsetzen, damit er sich nicht dem Heidenchristen gegenüber erhebe, da ja alle Propheten auch an diese ihren Ruf ergehen ließen. Den Heidenchristen will er zur Bescheidenheit anhalten, indem er ihm vor Augen stellt, daß er für ein größeres Maß von Gnade zu danken habe. S. d238


  1. Gen. 12, 7; 22, 18. ↩

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Commentaire sur l'épître aux Romains

1.

Il parle encore de la sollicitude du Christ, insistant sur le même sujet, pour montrer tout ce que le Christ a fait dans notre intérêt, sans penser au sien. En même temps, l'apôtre démontre que ce sont les gentils qui sont les plus redevables à Dieu. Or, s'ils sont les plus redevables, il est juste qu'ils supportent les faiblesses des Juifs. Après avoir vivement réprimandé les faibles, pour que cette réprimande ne donne pas de l'orgueil aux forts, pour réprimer leur arrogance, il montre les biens accordés aux Juifs, en vertu des promesses faites à leurs pères; quant aux gentils, ils ne doivent ces biens qu'à la miséricorde, qu'à la bonté de Dieu ; de là ces paroles : « Et quant aux gentils, ils doivent glorifier Dieu a à cause de sa miséricorde ». Voulez-vous mieux comprendre toute la pensée de l'apôtre? Ecoutez encore une fois le texte, pour bien saisir ce que signifie : « Afin que Dieu fût reconnu pour véritable, Jésus-Christ a été le ministre de l'Évangile à l'égard des Juifs circoncis », afin d'accomplir les promesses faites à leurs pères. Que veut dire ce texte ? Une promesse avait été faite à Abraham : «Je vous donnerai ce pays, à vous et à votre postérité » ; et : « Toutes les nations de la terre seront bénies dans celui qui sortira de vous ». (Gen. XII, 7; XXII, 18.) Mais ensuite toute la postérité d'Abraham tomba sous le coup du châtiment. La violation de la loi leur attira la colère de Dieu, et ils furent déchus de cette promesse faite à leurs ancêtres. Toutefois, à son avènement, le Fils de Dieu, coopérant avec son Père, fit en sorte que ces promesses fussent accomplies et eussent leur effet. Après avoir donné pleine et entière satisfaction à la loi, subi la circoncision, et par ce moyen, et par sa croix, levé les malédictions qu'avait attirées l'infraction de la loi, il rie laissa pas tomber la promesse. Donc ces paroles : « Le ministre de l'Évangile à l'égard des Juifs circoncis », expriment ce fait que le Fils de Dieu, à soit avènement, ayant accompli toute la loi, avant été circoncis, étant devenu de la race d'Abraham , a effacé la (405) malédiction, apaisé la colère de Dieu, a rendu capables désormais de recevoir les effets de la promesse ceux qui devaient les recevoir après avoir été affranchis de leurs offenses. L'apôtre ne veut pas que les judaïsants puissent dire : Comment se fait-il que le Christ ait été circoncis, ait observé toute la loi? Il tourne cette objection contre ceux qui la font. Ce n'est pas, dit l'apôtre, pour affermir la loi, c'est pour en finir avec la loi, que le Christ s'est soumis à la circoncision ; c'est pour vous arracher à la malédiction qui pesait sur vous, c'est pour vous affranchir tout à fait de la domination de cette loi. C'est parce que vous l'aviez transgressée, qu'il a voulu l'accomplir tout entière; ce n'est pas pour vous la faire accomplir vous-mêmes, c'est, au contraire, pour assurer l’accomplissement des promesses faites à vos pères, et dont vous étiez déchus, votre infraction à la loi vous ayant rendus indignes de cet héritage; d'où il résulte que, vous aussi, vous avez été sauvés par grâce, car vous étiez rejetés. Donc cessez de faire des divisions, des disputes, de vous tenir si mal à propos attachés à la loi qui vous aurait fait déchoir de la promesse , si le Christ n'avait pas, pour vous, tant souffert. Ces souffrances, le Christ les a endurées, non que vous eussiez mérité d'être sauvés, mais pour faire reconnaître la véracité de Dieu.

Maintenant, l'apôtre ne veut pas que ces réflexions donnent de l'orgueil aux gentils.: « Quant aux gentils ils doivent glorifier Dieu de sa miséricorde (9)». Ce qui veut dire Les Juifs ont reçu, quoiqu'ils fussent indignes, les effets de la promesse; mais vous, vous n'aviez pas même reçu de promesse, et c'est un pur effet de la bonté de Dieu qui vous a sauvés. Sans doute les Juifs n'auraient rien eu de plus que les autres, quelle que fût la promesse, si le Christ n'était venu sur la terre : toutefois l'apôtre veut modérer l'orgueil des gentils; il ne veut pas qu'ils s'élèvent contre les faibles, c'est pourquoi il rappelle les promesses : pour les gentils, il leur dit que c est à la seule miséricorde qu'ils doivent leur salut; de là, pour eux, une raison plus forte de glorifier Dieu. Or, la gloire de Dieu, c'est l'union qui nous rassemble, qui fait que nous le célébrons tous d'un seul et même coeur, que nous soutenons le faible, que nous ne méprisons pas le membre brisé, séparé de nous. L'apôtre montre ensuite les témoignages qui prouvent que les Juifs fidèles doivent s'unir aux fidèles d'entre les gentils : « Selon qu'il est écrit : «C'est pour cela que je vous louerai, Seigneur, parmi les nations, et que je chanterai un cantique à la gloire de votre nom. (Ps. XVII, 49.) Et l'Ecriture d!t encore : Réjouissez-vous,. nations , avec son peuple; et ailleurs : Nations, louez le Seigneur; peuples, glorifiez-le tous. (10, 11 ; Ps. CXVI, 1.) Et « Il sortira de la tige de Jessé un rejeton, qui s'élèvera pour régner sur les nations, et les nations espéreront en lui ». (12; Is. XI, 10).) Tous ces témoignages, l'apôtre les produit , pour montrer qu'il faut s'unir et glorifier Dieu, et en même temps pour rabaisser le Juif et l'empêcher de s'élever contre le gentil, appelé par tous les prophètes ; et l'apôtre, du même coup, exhorte le gentil à une foi modeste, en lui montrant qu'il doit à Dieu une plus grande reconnaissance.

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Einleitung

Inhaltsangabe
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  • Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Römer (In epistula ad Romanos commentarius)
    • ERSTE HOMILIE: Einleitung.
    • ZWEITE HOMILIE: Kap. I, V. 1—7.
    • DRITTE HOMILIE: Kap. I, V. 8—17.
    • VIERTE HOMILIE: Kap. I, V. 18—25.
    • FÜNFTE HOMILIE: Kap. 1, V. 26 und 27.
    • SECHSTE HOMILIE: Kap. 1, V. 28—31 und Kap. II, V. 1—16.
    • SIEBENTE HOMILIE: Kap. II, V. 17—28 und Kap. III. V. 1—8.
    • ACHTE HOMILIE: Kap. III, V. 9—31.
    • NEUNTE HOMILIE. Kap. IV, V. 1—21.*
    • ZEHNTE HOMILIE: Kap. IV, V. 23—25 und Kap. V, V. 1-11.
    • ELFTE HOMILIE: Kap. V, V. 12—21 und Kap. VI, V. 1—4.
    • ZWÖLFTE HOMILIE: Kap. VI, V. 5—18.
    • DREIZEHNTE HOMILIE: Kap. VI, V. 19—23 u. Kap. VII, V. 1—13.
    • VIERZEHNTE HOMILIE: Kap. VII, V. 14—25 u. Kap. VIII, V. 1—11.
    • FÜNFZEHNTE HOMILIE: Kap. VIII, V. 12—27.
    • SECHZEHNTE HOMILIE: Kap. VIII, V. 28—39.
    • SIEBZEHNTE HOMILIE: Kap. IX, V. 1—33.
    • ACHTZEHNTE HOMILIE: Kap. X, V. 1—13.
    • NEUNZEHNTE HOMILIE: Kap. X, V. 14—21 u. Kap. XI. V. 1—6.
    • ZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XI. V. 7—36.
    • EINUNDZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XII, V. 1—3.
    • ZWEIUNDZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XII, V. 4—13.
    • DREIUNDZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XII V. 14—21.
    • VIERUNDZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XIII, V. 1—10.
    • FÜNFUNDZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XIII, V. 11—14.
    • SECHSUNDZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XIV, V. 1—13.
    • SIEBENUNDZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XIV, V. 14—23.
    • ACHTUNDZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XIV, V. 25—27 und Kap. XV, V. 1—7.
    • NEUNUNDZWANZIGSTE HOMILIE: Kap. XV, V. 8—13.
      • 1.
      • 2.
      • 3.
    • DREISSIGSTE HOMILIE: Kap. XV, V. 14—24.
    • EINUNDDREISSIGSTE HOMILIE: Kap. XV, V. 25—33 und Kap. XVI, V. 1—5.
    • ZWEIUNDDREISSIGSTE HOMILIE: Kap. XVI, V. 5—16.
    • DREIUNDDREISSIGSTE HOMILIE: Kap. XVI, V. 17—24.

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