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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Römer (BKV)
5.
Siehst du daraus, wieviel mehr der Apostel den Juden die Notwendigkeit nahelegt, sich um die Gnade zu bemühen? Da sie nämlich behaupteten, sie bedürften der Gnade nicht, da sie durch das Gesetz allein gerechtfertigt seien, zeigt er ihnen, daß sie der Gnade noch mehr bedürftig seien als die Heiden, da ihnen die Strafe noch mehr bevorstehe. — Dann führt er noch einen anderen Grund zur Verteidigung seiner Behauptung an:
V. 13: „Denn nicht die Hörer des Gesetzes sind gerecht bei Gott.“
Treffend setzt der Apostel hinzu: „bei Gott“; denn bei den Menschen können sie wohl untadelig erscheinen und sich etwas darauf zugute tun, bei Gott aber steht die Sache ganz anders.
„Nur die Befolger des Gesetzes werden gerechtfertigt werden“ — Siehst du, mit welchem Nachdruck der Apostel die Rede ins Gegenteil wendet? Wenn du meinst, sagt er, durch das Gesetz gerettet zu werden, so steht dir der Heide dadurch voran, daß er als Befolger dessen erscheint, was ihm ins Herz geschrieben ist. — Aber wie ist es möglich, fragst du, daß jemand, der nicht Hörer (des Gesetzes) ist, ein Befolger (desselben) sein kann? Nicht allein das ist möglich, antwortet der Apostel, sondern noch viel mehr als das. Man kann nämlich nicht bloß, ohne ein Hörer des Gesetzes zu sein, doch ein Befolger desselben sein, sondern man kann ein Befolger auch nicht sein, trotzdem man ein Hörer gewesen ist. Dasselbe spricht der Apostel später noch klarer und mit noch mehr Nachdruck aus, wenn er sagt: „Einen andern belehrst du, dich selber aber belehrst du nicht?“ Nun führt er vorläufig das erstere näher aus.
„Denn wenn die Heidenvölker, die das Gesetz nicht haben, von Natur die Forderungen des Gesetzes S. b75 erfüllen, so sind sie, die kein Gesetz haben, sich selbst Gesetz.“
Ich verwerfe nicht das Gesetz, will der Apostel sagen, sondern ich rechtfertige die Heiden eben daraus. Siehst du, wie er, während er die überragende Stellung des Gesetzes untergräbt, doch keine Handhabe zu der Beschuldigung bietet, als mißachte er das Gesetz, sondern wie er im Gegenteil das Ganze so dreht, als halte er eine Lobrede auf das Gesetz, als stelle er es als etwas Großes dar? Wenn er von der „Natur" spricht, so meint er damit die natürliche Vernunft. Er zeigt, daß die Heiden besser seien als die Juden, ja noch mehr, eben gerade deswegen besser, weil sie das Gesetz nicht empfangen haben und das nicht besitzen, worauf sich die Juden soviel zugute tun. Eben darum, sagt er, sind die Heiden der Bewunderung wert, daß sie des Gesetzes nicht bedurften und doch die Forderungen des Gesetzes alle erfüllten. Die Werke des Gesetzes, nicht dessen Buchstaben gruben sie in ihre Seelen ein. Der Apostel sagt nämlich:
V. 15: „Sie zeigen ja, daß das Gesetzeswerk ihnen ins Herz geschrieben ist, indem ihr Gewissen ihnen zugleich Zeuge ist, wobei ihre eigenen Gedanken sich gegenseitig anklagen und lossprechen“
V. 16: „am Tage, da Gott das Verborgene der Menschen richten wird meinem Evangelium nach durch Jesus Christus.“
Siehst du, wie der Apostel wieder jenen Tag (des Gerichtes) vor Augen stellt und heranzieht, um die Juden in ihrem Innern zu erschüttern und ihnen zu zeigen, daß die mehr Belohnung verdienen, welche ohne Gesetz sich Mühe gegeben haben, die Forderungen des Gesetzes zu erfüllen? Hier sei verdienterweise aufmerksam gemacht auf die bewundernswerte Klugheit des Apostels. Seine ganze Beweisführung läuft darauf hinaus, zu zeigen, daß der Heide über dem Juden stehe; in der ganzen Gedankenkette und auch am Schluß derselben spricht er aber diesen Satz nicht ausdrücklich aus, um den Juden nicht zu reizen. Um klarer zu machen, was ich gesagt habe, will ich die Worte des S. b76 Apostels noch einmal anführen. Nachdem er gesagt hatte: „Nicht die Hörer des Gesetzes, sondern die Befolger desselben werden gerechtfertigt werden“, wäre es folgerichtig gewesen, fortzufahren: Wenn nun die heidnischen Völker, welche das Gesetz nicht haben, auf Antrieb der Natur das tun, was des Gesetzes ist, so sind sie viel besser als die, welche durch das Gesetz belehrt sind. Das sagt er aber nicht, sondern er hält inne mit der Lobrede auf die Heiden und spinnt den Vergleich zwischen Heiden und Juden nicht weiter aus, damit seine Ausführungen auch dem Juden annehmbar werden. Er fährt darum nicht so fort, wie ich es sagte, sondern wie? „Denn wenn die Heidenvölker, die das Gesetz nicht haben, von Natur die Forderungen des Gesetzes erfüllen, so sind sie, die kein Gesetz haben, sich selbst Gesetz. Sie zeigen ja, daß das Gesetzeswerk ihnen ins Herz geschrieben ist, indem ihr Gewissen ihnen zugleich Zeuge ist.“ Statt des Gesetzes genügt das Gewissen und die Vernunft. Damit zeigt er wieder, daß Gott den Menschen mit der Fähigkeit geschaffen habe, die Tugend zu wählen und das Laster zu fliehen. Wundere dich nicht, daß der Apostel dasselbe einmal und zweimal und noch öfter beweist. Er mußte nämlich diesen Hauptpunkt ganz besonders stark betonen, um dem Einwand zu begegnen: Warum ist Christus erst jetzt gekommen? Wo blieb die ganze Zeit vorher die (göttliche) Leitung? Gegen diesen Einwand wendet er sich nebenbei, indem er zeigt, daß auch in den Zeiten vor Christus, auch vor der Gesetzgebung (des Alten Bundes) die Menschennatur sich der (göttlichen) Leitung erfreute. Denn das, was erkennbar ist an Gott, war ihnen offenbar, und auch Gut und Bös wußten sie zu unterscheiden und richteten danach ihre andern Mitmenschen. Das macht er ihnen gerade zum Vorwurf, wenn er sagt: „Worin du einen andern richtest, darin verurteilst du dich selbst.“ Gegen die Juden tritt aber außerdem noch das Gesetz als Ankläger auf, nicht bloß die Vernunft und das Gewissen. — Weshalb fügt der Apostel hinzu: „wobei ihre eigenen Gedanken sich anklagen und lossprechen“? Denn wenn sie das Gesetz geschrieben in sich tragen und das Gesetzeswerk aufweisen, was hat da noch die Vernunft an- S. b77 zuklagen? Nun, der Apostel meint dies nicht bloß von guten Werken (im Sinne des Gesetzes), sondern von dem ganzen Gebiete des sittlichen Tuns. An jenem Tage werden unsere eigenen Gedanken auftreten, teils zur Anklage, teils zur Verteidigung; einen andern Ankläger wird der Mensch bei jenem Gerichtshofe gar nicht nötig haben. — Hierauf sagt er, um die Furcht zu vermehren, nicht: „die Sünden der Menschen“, sondern: „das Verborgene der Menschen“. Nachdem er nämlich gesagt hat: „Du, der du andere richtest, die solches tun, und es doch selbst tust, glaubst du denn, daß du dem Gerichte Gottes entgehen wirst?“ fährt er fort — damit du nicht bloß dasselbe Urteil erwartest, wie du es selbst fällst, sondern damit du weißt, daß das Urteil Gottes noch strenger ist —: „das Verborgene der Menschen“, und fügt hinzu: „meinem Evangelium nach“. Menschen richten nämlich nur über äußere Handlungen. Oben hat er nur vom Vater gesprochen; aber weil er seine Zuhörer noch mehr in Furcht setzen will, bringt er nun auch Christus in die Rede herein. Aber er tut es nicht ohne weiteres, sondern erst nachdem er des Vaters Erwähnung getan. Dadurch erhöht er die Würde des Predigtamtes. Unser Predigtamt, will er damit sagen, bringt dasselbe zu Verkündigung, was vorher schon die Natur verkündigt hat.
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Commentaire sur l'épître aux Romains
5.
Voyez-vous comme il fait sentir aux Juifs un plus grand besoin de recourir à la grâce? Car comme ils prétendaient être justifiés par la Loi seule et n'avoir pas besoin de la grâce, il leur prouve qu'ils en ont plus besoin que les Grecs, puisqu'ils doivent être punis plus sévèrement. Ensuite il fait un autre raisonnement pour appuyer ce qu'il vient de dire : « Car ce ne sont pas ceux. qui écoutent la loi qui sont justes devant Dieu (13) ». Il a raison de dire « Devant Dieu » ; car ils peuvent paraître honorables devant les hommes, et beaucoup se vanter, tandis que devant Dieu c'est tout le contraire. « Mais ce sont les observateurs de la loi qui seront justifiés ». Voyez-vous avec quelle vigueur il retourne son raisonnement dans le sens opposé? Si vous demandez, dit-il, à être sauvé par la loi, le Grec sera sauvé avant vous, lui qui paraît avoir, observé ce qui est écrit. Et comment., direz-vous, a-t-il pu observer sans avoir entendu? Cela est possible, répond l'apôtre, et même plus encore, car non-seulement on peut accomplir sans avoir entendu, mais on peut avoir entendu et ne pas accomplir; ce qu'il exprime dans la suite plus clairement. et plus énergiquement, en disant : « Toi qui instruis les autres, tu ne t'instruis pas toi-même ? » En attendant il prouve ici son premier point : « En effet lorsque les gentils, qui n'ont pas la loi, font naturellement ce qui est selon la loi; n'ayant pas la loi, ils sont à eux-mêmes la loi (14) ».
Je ne rejette pas la loi, dit-il, mais par elle je justifie les gentils. Voyez-vous comment, en minant par la base la gloire du Judaïsme, il évite de donner prise à une accusation de mépris pour la loi, puisqu'il l'exalte au contraire, -la glorifie, et prouve ainsi toute sa. thèse? Quand il dit « :Naturellement », il entend à l'aide des raisonnements naturels. Il leur fait voir qu'il y en a d'autres,. meilleurs qu'eux, et, qui plus est, meilleurs. précisément parce qu'ils n'ont pas reçu et ne possèdent point la loi, dont les Juifs semblent se prévaloir. Et voilà, ajoute-t-il, en quoi ils sont admirables; c'est qu'ils n'ont pas eu besoin de loi et qu'ils ont néanmoins observé la loi, gravant dans leurs âmes, non des paroles, mais des oeuvres. Car il dit : « Montrant l'oeuvre de la loi écrite dans leurs oeuvres, leur conscience leur rendant témoignage, et leurs pensées s'accusant et se défendant l'une l'autre, au jour où Dieu jugera par. Jésus-Christ, selon mon Evangile, ce qu'il y a de caché dans les hommes (15, 16) ».
Voyez-vous comme il rappelle encore ce jour et le rend en quelque sorte présent, jetant le trouble dans leur âme, et leur montrant que ceux-là seront surtout honorés qui auront fait sans la loi, les oeuvres de la loi ? Il est juste de dire maintenant, ce qu'il y a de plus admirable dans la prudence de l'apôtre. Après avoir donné la preuve que le Grec l'emporte sur le Juif, il omet ce point dans le résumé et la conclusion de ses raisonnements, pour ne pas exaspérer les Juifs. Afin de rendre ma pensée plus claire, je rapporterai ses paroles mêmes. Car après avoir dit : « Ce ne sont pas ceux qui écoutent la loi qui seront justifiés, mais ceux qui l'observent », il devait logiquement dire : (219) « En effet, lorsque les gentils qui n'ont pas la loi font naturellement ce qui est selon la loi », ils valent mieux que ceux qui ont reçu l'enseignement de la loi. Il ne le dit pourtant pas; mais il s'arrête à l'éloge des Grecs, et ne pousse pas plus loin la comparaison, afin de faire accepter son langage aux Juifs. Il ne dit donc point cela; mais que dit-il? « En effet lorsque les gentils qui n'ont pas la loi font naturellement ce qui est selon la loi ; n'ayant pas la loi, ils sont à eux-mêmes la loi; montrant ainsi l'oeuvre de la loi écrite dans leurs coeurs, leur conscience leur rendant témoignage ».
Ainsi la conscience et la raison tiennent lieu de la loi. Par là il fait voir encore que Dieu a donné à l'homme des forces suffisantes pour embrasser la vertu et fuir le vice. Et ne vous étonnez point s'il le prouve une fois, deux fois, bien des fois. Ce point était capital pour lui, à cause de ceux qui- disaient : Pourquoi le Christ est-il venu si tard? Où était donc autrefois cette grande Providence? Après avoir réfuté cette objection en passant, il montre que dans les anciens temps, même avant la concession de la loi, la nature humaine était l'objet de tous les soins de la Providence. Car « ce qui est connu de Dieu était manifeste en eux » ; ils savaient ce qui était bien, ce.. qui était mal, par quoi ils jugeaient les autres, et c'est ce qu'il leur reprochait en disant « En jugeant autrui, tu te condamnes toi-même ».
Quant aux Juifs, outre ce que nous avons dit, la raison et la conscience, ils avaient la loi. Mais pourquoi ces expressions : « S'accusant ou se défendant? » S'ils ont la loi écrite dans leurs coeurs et qu'ils en fassent voir les oeuvres, comment la raison peut-elle les accuser? Mais ce n'est pas seulement à cela que s'applique le mot « Accusant », mais à la nature entière. Ici-bas nos raisonnements sont là, tantôt pour nous accuser, tantôt pour nous défendre, et devant cet autre tribunal, l'homme n'a pas besoin d'autre accusateur. Ensuite, pour augmenter la crainte, il ne dit pas : les péchés des hommes, mais : « Ce qu'il y a de caché dans les hommes ». Après avoir dit: « Penses-tu donc, ô homme qui juges ceux qui font ces choses et qui les fais toi-même, que tu échapperas au jugement de Dieu? » Pour que vous ne subissiez point la sentence que vous portez vous-même, et que vous compreniez que celle de Dieu est bien plus juste que la vôtre, il ajoute : « Ce qu'il y a de caché dans les hommes », et encore : « Par Jésus-Christ, selon mon Evangile ». En effet, les hommes ne jugent que les apparences. Or, plus haut il ne parlait que du Père, mais après les avoir abattus par la crainte, il parle maintenant du Christ, non d'une manière simple, mais après avoir fait mention du Père ; et par là il relève la dignité de sa prédication. La prédication, dit-il, annonce ce que la nature avait déjà fait voir d'avance.