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Works John Chrysostom (344-407) In epistula ad Romanos commentarius

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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Römer (BKV)

5.

Siehst du, wie er ihnen gerade das, worauf sie so stolz waren, zu ihrer eigenen Verschuldung umstempelt? Gott hat ihnen so große Ehre angetan, er hat von seinem Wohlwollen nicht gelassen, obzwar er voraussah, was kommen wird, und sie haben die Ehrengeschenke selbst dazu benützt, gegen ihn zu freveln. Er sagt: „Was aber, wenn einige ihm keinen Glauben schenkten?“ während es doch wohl alle am Glauben haben fehlen lassen. Um jedoch nicht als ein allzu scharfer Ankläger und als ein Feind der Juden zu erscheinen, spricht er nicht einfach diese geschichtliche Tatsache aus, sondern kleidet das, was wirklich geschehen ist, in die Form eines Annahmesatzes, indem er spricht:

„Gott bleibe wahrhaft, sei auch jeder Mensch ein Lügner.“

—Was er damit sagen will, ist etwa das: Ich behaupte nicht, daß einige Gott keinen Glauben schenkten; wenn du willst, nimm an, alle seien ungläubig gewesen. Was tatsächlich geschehen ist, gibt er bedingungsweise zu, um nicht in den Verdacht der Feindseligkeit zu kommen. Aber auch das, sagt er, dient dazu, Gott nur noch mehr zu rechtfertigen. Was heißt: zu rechtfertigen? Wenn man einmal das sichten und nebeneinanderstellen wollte, was Gott für die Juden getan, und was sie Gott angetan haben, dann steht der Sieg auf seiten Gottes, und alles von ihm ist Rechttun. Nachdem er das mit eigenen Worten klar gemacht hat, führt er noch den Propheten an, der auch ein Verdammungsurteil über sie ausspricht, wenn er sagt:

„Auf daß du gerecht erfunden wirst in deinen Worten und den Sieg zugesprochen erhältst, wenn man über dich urteilt“. 1

—Er hat von seiner Seite alles getan, sie aber wurden keineswegs besser. — Hierauf bringt er noch einen andern Einwand vor, der auftauchen könnte, indem er sagt:

V. 5: „Wenn aber unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit ins Licht setzt, was sollen wir daraus schließen?

S. b96Ist Gott nicht ungerecht, wenn er in seinem Zorne straft? — menschlich gesprochen.“

Das sei ferne! — Der Apostel erweist den Einwand als irrig, indem er eine unsinnige Folgerung daraus ableitet. Da das aber etwas unklar ist, muß ich mich deutlicher erklären. Was will er also sagen? Gott hatte den Juden Ehre angetan, sie aber haben ihn frevelhaft mißachtet. Das hat ihm den Sieg über sie verschafft; denn es gab ihm Gelegenheit, seine große Liebe zu den Menschen an den Tag zu legen, die sich darin äußert, daß er ihnen auch dann noch Ehre antut, wenn sie sich so gegen ihn benehmen. Da könnte jemand sagen: Nun gut; wenn wir gegen Gott freveln und Unrecht tun, so verschaffen wir ihm dadurch eigentlich einen Sieg, den nämlich, daß seine Gerechtigkeit in ihrem ganzen Glanze erstrahlt. Warum werde ich aber dann gestraft, da ich, doch durch meinen Frevel die Ursache seines Sieges geworden bin? — Wie löst nun der Apostel diesen Einwand? Wie gesagt, indem er eine unsinnige Folgerung daraus ableitet. Wenn du, sagt er, die Ursache seines Sieges geworden bist und hinterdrein gestraft wirst, so geschieht damit ein Unrecht von Seiten Gottes; bist du aber nicht ungerecht und wirst doch gestraft, so hast du damit Gott nicht zu einem Siege verholten. Beachte auch die Bedachtsamkeit des Apostels (im Ausdruck)! Nach den Worten: „Ist Gott nicht ungerecht, wenn er in seinem Zorne straft?“ fügt er bei: „menschlich gesprochen“. Er will sagen: Wie man nach menschlichen Begriffen zu reden pflegt. Denn das gerechte Urteil Gottes übertrifft bei weitem das, was uns gerecht vorkommt, und hat andere unerforschliche Gründe. — Weil das eben Vorgetragene etwas unklar war, wiederholt er denselben Gedanken noch einmal:

V. 7: „Denn wenn die Wahrhaftigkeit Gottes gerade durch mein Lügengewebe zu seiner Verherrlichung ans Licht kommt, was werde ich da noch als Sünder zur Rechenschaft gezogen?“

Wenn Gott, soll das heißen, infolge deines Ungehorsams als menschenfreundlich, gerecht und gütig offenbar wird, so solltest du nicht gestraft, sondern be- S. b97 lohnt werden. Wenn aber dem so ist, dann wird ja zur Wahrheit jene sinnlose Rede, die im Munde vieler ist, daß aus dem Bösen das Gute hervorgehe und daß schuld am Guten das Böse sei; und notwendigerweise muß eines von diesen beiden gelten. Entweder erscheint Gott, wenn er straft, ungerecht, oder er trägt einen Sieg davon infolge unserer Bosheit, wenn er nicht straft. Beides ist über die Maßen ungereimt. Der Apostel erweist dies auch dadurch als falsch, daß er die Heiden als die Erfinder solcher Lehren einführt; er ist offenbar der Meinung, es genüge zur Kennzeichnung solchen Geredes, die Person derer zu kennen, die es aufgebracht haben. Denn sie waren es, die einst uns zum Spott sagten: Lasset uns Böses tun, damit Gutes daraus hervorgehe! Darum sagt er mit offenkundiger Beziehung darauf weiter:

V. 8: „Sollten wir da nicht, wie wir geschmäht werden und wie manche uns nachsagen, daß wir diesen Grundsatz vertreten, wirklich Böses tun, damit Gutes daraus hervorgehe? Die Verurteilung solcher ist offensichtlich.“

Es ist nämlich ein Ausspruch des Paulus: „Wo die Sünde überhand genommen, da war überschwenglich geworden die Gnade“ 2. Manche hatten ihn deswegen verspottet und, indem sie diesen Worten einen falschen Sinn unterlegten, gesagt, man müsse sich ans Böse halten, um das Gute zu genießen. Das hatte aber Paulus nicht gesagt. Indem er nun seinem Worte den richtigen Sinn gibt, sagt er: Was also? Sollen wir in der Sünde verharren, damit die Gnade überschwenglich werde? Das sei ferne! Von vergangenen Zeiten, will er sagen, habe ich damals gesprochen, nicht damit wir in Zukunft darnach handeln. Er weist diese Unterstellung auch dadurch zurück, daß er sagt, es sei ein solcher Sinn übrigens auch ganz unmöglich. Wie sollten wir, sagt er, wenn wir der Sünde abgestorben sind, in ihr noch fürderhin leben?


  1. Ps. 50, 6. ↩

  2. Röm. 5, 20. ↩

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Commentaire sur l'épître aux Romains

5.

Voyez-vous comme il transforme en sujets d'accusation les choses mêmes dont ils se glorifiaient. En effet Dieu les a tellement honorés, que la .prévision même de l'avenir n'a point empêché sa bienveillance, et ils se sont servis pour l'outrager de l'honneur même qu'il leur accordait. D'après ces mots: « Qu'importe, si quelques-uns n'ont pas cru? » Il paraît que tous -ont été incrédules. Pour ne pas emprunter le langage de l'histoire et paraître leur ennemi par la violence du reproche, il prend la forme du raisonnement et du syllogisme pour exprimer la réalité des faits,, disant : « Dieu est vrai et tout homme est menteur (4) ». C'est-à-dire . Je ne nie pas que quelques-uns aient été incrédules; mais supposez., si vous le voulez, que tous l'ont été;. faisant ainsi une concession en passant, (227) pour ne pas paraître blessant ni suspect. Mais cela même, ajoute-t-il, justifie Dieu. Qu'est-ce à dire, justifie? Si l'on établissait un jugement et une enquête sur les bienfaits que Dieu a accordés aux Juifs et sur le retour dont ils l'ont payé, la victoire serait à Dieu et il apparaîtrait juste en tout. Après avoir démontré cela par tout ce qu'il vient de dire, il invoque le témoignage du prophète qui dit: « Afin que vous soyez reconnu fidèle dans vos paroles et victorieux quand on vous juge ». (Ps. 50.) Il a fait pour eux tout ce qui était en lui et ils n'en sont pas devenus meilleurs. L'apôtre présente ensuite une autre objection qui naît du sujet : « Que. si notre iniquité relève la justice de Dieu, que dirons-nous? Dieu n'est-il pas injuste d'envoyer sa colère? (Je parle humainement.) Point du tout... (5,6) »: Il réfute l'absurde par l'absurde.

Mais comme ceci est obscur, il est nécessaire de l'éclaircir. Que dit-il donc ? Dieu a honoré les Juifs, et les Juifs l'ont déshonoré. Cela lui donne la victoire et fait voir combien il a été bon d'honorer un tel peuple. Mais, dira-t-on, si en l'outrageant et en le déshonorant , nous lui avons assuré la victoire et fait éclater sa justice. Pourquoi sommes-nous punis, nous qui lui avons prouvé le triomphe par nos propres injures? Comment l'apôtre répond-il? Je l'ai déjà dit: Par une autre absurdité : Si, dit-il, tu as été la cause de sa victoire et que tu sois néanmoins puni, c'est une injustice; mais s'il n'est pas injuste et que tu sois puni, c'est que tu n'es pas la cause de sa victoire. Et voyez cette prudence apostolique ! Après avoir dit: « Dieu n'est-il pas injuste d'envoyer sa colère? » Il ajoute : « Je parle, humainement », c'est-à-dire pour employer le raisonnement humain: car le juste jugement de Dieu surpasse de beaucoup ce qui nous paraît juste, et renferme d'autres motifs mystérieux. Et comme ce langage était obscur, il répète encore la même chose: « Car si par mon infidélité, la vérité de Dieu a éclaté davantage pour sa gloire, pourquoi suis-je encore jugé comme pécheur?... (7) ».

C'est-à-dire : Si par vos désobéissances vous avez fait ressortir la bienveillance , la justice et la bonté de Dieu, non-seulement vous ne méritez pas d'être puni, mais vous avez droit à une récompense. Or s'il en est ainsi, voici l'absurdité qui en découlera, absurdité qui a cours chez un grand nombre : à savoir, que le bien naît du mal et que le mal est la source du bien , en sorte qu'il faudrait nécessairement de deux choses l'une : ou qu'en punissant, Dieu se montrât injuste, ou qu'en ne punissant pas, il triomphât par le fait de nos iniquités: deux conséquences souverainement absurdes. En le démontrant, Paul attribue aux Grecs l'invention de ces croyances, et pense que pour réfuter de telles assertions il suffit d'en nommer les auteurs. Car alors ils disaient pour se moquer de nous : Que nous faisons le mal pour que le bien en résulte. Ce que Paul établit clairement par ces paroles : « Et ne ferons-nous pas le mal pour qu'il en arrive du bien, conformément au blasphème qu'on nous impute, et à ce que quelques-uns nous font dire? La condamnation de ceux-là est juste... (8) ». En effet, comme il avait dit : « Où le péché a abondé, la grâce a surabondé ». (Rom. V, 20) , ils le tournaient en dérision et donnant à sa parole un autre sens, ils prétendaient qu'il faut s'attacher au mal pour en faire sortir le bien. Ce n'était point là ce que Paul entendait; et pour corriger cette fausse interprétation , il dit.: « Quoi donc? Demeurerons-nous dans le péché pour que la grâce abonde ? A Dieu ne plaise ! » (Rom. VI,1, 2.) Car j'ai parlé des temps passés, dit-il, et non dans le but de faire admettre et pratiquer cette doctrine. Et pour écarter tout soupçon là-dessus, il déclare la chose impossible. « Car », dit-il, « comment nous qui sommes morts au péché, vivrions-nous encore dans le péché? »

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