Übersetzung
ausblenden
Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Römer (BKV)
1.
Kap. III, V. 9—31.
V. 9: „Wie nun? Haben wir etwas voraus? Ganz und gar nicht. Wir haben ja schon oben bewiesen, daß alle, Juden und Heiden, unter Sünde stehen“,
V. 10: „wie geschrieben steht: Nicht einer ist gerecht“,
V. 11: „nicht einer ist verständig, nicht einer sucht Gott.“
V. 12: „Alle sind abgewichen, allesamt taugen nichts, keiner handelt recht, auch nicht einer.“
V. 13: „Ein offenes Grab ist ihr Schlund, mit ihren Zungen reden sie trägerisch, Natterngift birgt sich hinter ihren Lippen“;
V. 14: „von Flächen und Gehässigkeiten ist voll ihr Mund“;
V. 15: „ihre Füße sind eilig, Blut zu vergießen“;
V. 16: „Leid und Elend ist auf ihren Wegen“;
V. 17: „den Weg des Friedens kennen sie nicht.“
V. 18: „Gottesfurcht ist nicht vor ihren Augen.“
Angeklagt hat der Apostel die Juden, angeklagt die Heiden. Es erübrigt nun zu sprechen von der Gerechtigkeit durch den Glauben. Denn wenn das Naturgesetz nichts nütze war noch auch das geschriebene mehr leistete, sondern wenn beide die, welche danach lebten, nur mehr belasteten und nur umso strafwürdiger erscheinen ließen, dann blieb notwendig nichts übrig als das Heil aus Gnade. Sprich uns also davon, Paulus, und zeig’ es uns! Aber noch traut er sich nicht, weil er die Frechheit der Juden kennt. Er bringt darum die Rede wieder auf die Anklagen gegen sie. Er führt S. b102 zunächst David als Ankläger vor, der weitläufig dasselbe sagt, was Isaias alles in Kürze vorbringt. Damit legt er ihnen einen gewaltigen Zaum an, damit sie nicht aus können und damit keiner seiner Zuhörer, wenn die Rede auf den Glauben kommen wird, sich ihr entschlagen könne, weil im vorhinein festgenommen durch die Anklagen der Propheten. Drei Vorwürfe sind es, die ihnen der Prophet macht: daß sie alle Böses getan hätten; daß sie nicht einmal ab und zu etwas Gutes getan, sondern nur reine Bosheit verübt hätten, und daß sie dies alles mit aller Absicht getan hätten. Ferner, damit sie nicht sagen könnten: „Wie, wenn etwa das auf andere gemeint ist?“ fährt er fort:
V. 19: „Wir wissen aber, daß alles, was das Gesetz sagt, zu denen gesprochen ist, die unter dem Gesetze stehen.“
Darum führt er nach Isaias, der nach ihrem eigenen Zugeständnis gegen sie aufgetreten war, David an, um zu zeigen, daß dessen Worte dieselbe Folgerung zulassen. Was lag denn für eine Notwendigkeit vor, will er sagen, daß der Prophet, der zu eurer Besserung gesandt war, andern Vorwürfe mache? Und auch das Gesetz war nicht anderen gegeben, sondern euch. Warum sagt er aber nicht: „Wir wissen, daß alles, was der Prophet sagt, sondern; „was das Gesetz sagt“? Weil Paulus das ganze Alte Testament „Gesetz“ zu nennen pflegt. So sagt er an einer andern Stelle: „Hört ihr nicht das Gesetz, daß Abraham zwei Söhne hatte?“ 1 Hier nennt er die Psalmen Gesetz, indem er spricht: „Wir wissen, daß alles, was das Gesetz sagt, zu denen gesprochen ist, die unter dem Gesetze stehen.“ — Dann zeigt er, daß das nicht bloß der Anklage wegen gesagt sei, sondern wieder zu dem Zwecke, damit das Gesetz dem Glauben den Weg bahne. Darin stimmen Altes und Neues Testament zusammen, daß die Anklagen und Vorwürfe überhaupt dazu erhoben werden, damit dadurch bei den Hörern dem Glauben eine herrliche Pforte eröffnet werde. Da nämlich den Juden gerade ihre hohe Meinung von sich selbst zum Verderben war — dasselbe sagt er weiter unten: „Da S. b103 sie die Gerechtigkeit Gottes nicht erkennen, und bloß ihre eigene aufrecht erhalten wollen, so unterstellen sie sich nicht der Gerechtigkeit Gottes 2 —, so haben Gesetz und Propheten im voraus ihren Stolz gefällt und ihre Einbildung niedergehalten, damit sie zur Einsicht ihrer eigenen Sünden kämen, ihre ganze Anmaßung ablegten und, sich der äußersten Gefahr bewußt, mit aller Bereitwilligkeit dem entgegeneilten, der ihnen Hinwegnahme ihrer Sünden brachte, und Gnade erlangten durch den Glauben. Das deutet Paulus auch hier an, wenn er spricht: „Wir wissen, daß alles, was das Gesetz sagt, zu denen gesprochen ist, die unter dem Gesetze stehen,
damit jeglicher Mund zum Schweigen gebracht werde und die ganze Welt Gott (auf Gnade und Ungnade) anheimgegeben werde.“
— Hier zeigt er nämlich, daß die Juden gar nicht Ursache haben, sich auf ihre (guten) Werke zu verlassen, und daß sie nur mit Worten unverschämt prahlen. Darum gebraucht er auch passend die Redewendung: „damit jeder Mund zum Schweigen gebracht werde“; er drückt damit aus ihre unverschämte, grenzenlose Prahlerei und das geflissentliche Zügeln ihrer Zunge; denn wie ein nicht eingedämmter Strom ließ sie sich gehen; aber der Prophet brachte sie zum Schweigen. Wenn Paulus sagt: „Damit jeder Mund zum Schweigen gebracht werde“, sagt er nicht, daß sie darum gesündigt hätten, damit ihr Mund zum Schweigen gebracht werde, sondern sie seien darum gescholten worden, damit sie nicht vergessen sollten, daß sie eben damit gesündigt hatten.
„Und damit die ganze Welt Gott (auf Gnade und Ungnade) anheimgegeben werde.“ Der Apostel sagt nicht: „der Jude“, sondern: „die ganze Welt“; denn der Satz: „damit jeglicher Mund zum Schweigen gebracht werde“ ist auf jene (die Juden) gemünzt, wenn es auch nicht offen ausgesprochen wird, damit die Rede nicht zu herb ausfalle. Das andere aber: „Damit die ganze Welt sich vor Gott schuldig gebe“, ist sowohl von den Juden wie auch von den Heiden gesagt. Es trägt S. b104 dies nicht wenig dazu bei, dem Hochmut jener (der Juden) einen Dämpfer aufzusetzen, wenn sie auch hier keinen Vorzug bekommen vor den Heiden, sondern in gleicher Weise als verloren erklärt werden gemäß der Heilslehre (des Neuen Bundes). „Auf Gnade und Ungnade anheimgegeben“ (ὑπόδικος) wird eigentlich nur jener genannt, der außerstande ist, sich selbst zu verteidigen, sondern der Hilfe eines andern bedarf. Das war ja der Zustand von uns allen: Wir waren verloren in bezug auf unser Seelenheil.
V. 20: „Denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde“ 3.
Wieder versetzt der Apostel dem Gesetz einen Hieb, freilich mit Schonung. Denn das Gesagte ist keine Anklage gegen das Gesetz, sondern gegen die leichtfertige Auffassung desselben durch die Juden. Gleichwohl zielt er hier darauf ab, nachzuweisen, daß es stark an innerer Schwäche leide, weil er ja später die Rede auf den Glauben überleiten will. Wenn du auf das Gesetz stolz bist, will er sagen, so gereicht dir dasselbe vielmehr zur Beschämung. Er sagt das aber nicht so scharf, sondern wieder mild: „Denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.“ Also ist auch die Strafe größer, aber durch die Schuld der Juden. Denn das Gesetz trug dazu bei, dich die Sünde erkennen zu lassen. Deine Sache war es, sie zu fliehen. Hast du sie nun nicht geflohen, so hast du deine Strafe nur erschwert, und der Wegweiser „Gesetz“ hat dich nur auf den Weg zu größerer Bestrafung geführt.
Übersetzung
ausblenden
Commentaire sur l'épître aux Romains
1.
Il a accusé les Gentils, il a accusé les Juifs; il était naturel qu'il parlât ensuite de la justice par la foi. En effet, si la loi dé nature n'a servi à rien, si la loi écrite n'a, pas servi davantage, si toutes les deux ont tourné au détriment de ceux qui n'ont point su en user et sont devenues pour eux la cause de plus grands châtiments : le salut par la grâce était donc nécessaire. Parlez-en donc, Paul, et faites-le nous voir. Mais il n'ose pas encore, se défiant de la violence des Juifs; il en revient alors à les accuser, et en premier lieu introduit pour accusateur David, qui expose longuement ce qu'Isaïe, a exprimé en peu, de
mots. Par là il leur met un frein puissant qui les empêchera de regimber; en sorte que, déjà contenus vigoureusement par les accusations des prophètes, pas un de ses auditeurs ne puisse se soustraire à ce qu'il va dire sur la foi. Le prophète pose d'abord trois points extrêmement graves: tous ont fait le mal; ils l'ont fait d'une manière absolue, sans mélange de bien, ,ils l'ont fait de toute l'étendue de leur pouvoir. Et pour qu'ils ne disent pas : Que nous importe, si cela s'adresse à d'autres? Il ajoute : « Or, nous savons que tout ce que la loi dit, elle le dit à ceux qui sont sous la loi... (19) ». C'est pourquoi après Isaïe, qui, (230) de l'avis de tous, s'adressait à eux, il introduit David pour leur montrer que l'un se rattache à l'autre. Quelle nécessité, leur dit-il, à ce que le prophète en accusât d'autres que vous, lui qui avait été envoyé pour vous corriger? Car la loi n'avait été donnée qu'à vous. Mais pourquoi Paul ne dit-il pas : Nous savons que tout ce que le prophète dit; mais : « Que tout ce que la loi dit? » Parce qu'il a l'usage de donner à tout l'Ancien Testament le nom de loi. En effet il dit ailleurs: « N'entendez-vous pas la loi? Abraham eut deux fils ». (Sal. IV, 21, 22.) De même ici il appelle les Psaumes la loi, en disant : « Nous savons que tout ce que la loi dit, elle le dit à ceux qui sont sous la loi ».
Ensuite il montre que cela n'a pas été dit simplement en manière de reproche, mais afin que la loi préparât les voies à la foi. Tel est l'accord entre l'Ancien et le Nouveau Testament que les « reproches et les louanges avaient certainement pour but d'ouvrir aux auditeurs, d'une manière éclatante, la porte de la foi. En effet, comme la principale cause de la perte des Juifs a été la haute idée qu'ils avaient d'eux-mêmes (ce que l'apôtre leur reproche plus bas en ces termes : « Ignorant la justice de Dieu et cherchant à établir la leur, ils ne se sont pas soumis à la justice de Dieu) ». (Rom. X, 3.) La loi et les prophètes combattaient d'avance leur présomption, comprimaient leur orgueil, afin que, réfléchissant sur leurs fautes, dépouillant toute arrogance, et se voyant exposés aux derniers périls, ils courussent avec grand empressement à celui qui leur offrait la rémission de leurs péchés et accueillissent la grâce par la foi. C'est à quoi Paul fait allusion ici, quand il dit : « Nous savons que tout ce que la loi dit, elle le dit à ceux qui sont sous la loi, en sorte que toute bouche soit fermée et que tout le monde soit jugé digne des vengeances de Dieu ».
Ici il fait voir qu'ils n'ont point cette solide gloire que procurent les bonnes œuvres, et qu'ils sont seulement fiers et insolents en paroles. Aussi emploie-t-il ce mot propre : « En sorte que toute bouche soit fermée ». Signalant par là leur imprudente et intolérable jactance, et indiquant en même temps que leur langue est enfin refrénée; car elle avait la violence d'un torrent, mais le prophète lui a mis le frein. Et. par ces mots : « En sorte que toute bouche soit fermée », il ne veut pas dire qu'ils ont péché exprès pour qu'on leur fermât la bouche ; mais il veut seulement les convaincre de péché, afin qu'ils n'ignorent pas qu'ils sont pécheurs. « Et que tout le monde soit jugé digne des vengeances de Dieu ». Il ne dit pas, tout Juif, mais toute la nature ». D'un côté, ces expressions : « En sorte que toute bouche soit fermée », est une allusion aux Juifs, mais une allusion voilée, pour ne pas paraître trop rude; de l'autre, celles-ci : « Et que tout le monde soit jugé digne des vengeances de Dieu », s'adressant tout à la fois aux Juifs et aux Gentils. Et ce n'est pas là un faible moyen de rabattre leur orgueil, que de leur montrer que sur ce point ils n'ont rien de plus que les gentils, et qu'ils sont livrés à la même perdition à l'égard du salut, car on appelle proprement upodixos; celui qui étant accusé ne peut se défendre lui-même, mais a besoin des secours d'autrui, comme nous étions nous-mêmes après avoir perdu tous les moyens de salut : « Car par la loi on « a la connaissance du péché ». De nouveau il revient à la loi, mais avec ménagement; car ce n'est point elle qu'il accuse, mais la lâcheté des Juifs; et comme il va parler de 1a foi, il tient à prouver ici que la loi était très-affaiblie. Si vous vous glorifiez de la loi, leur dit-il, elle vous couvre de honte : car elle accuse vos péchés. Cependant, il ne parle pas si rudement, mais avec plus d'indulgence : « Car par la loi on a la connaissance du péché (20) ». Donc, le châtiment en sera plus grand, mais pour les Juifs. La loi a eu pour effet de vous faire connaître le péché; c'était à vous à l'éviter; pour ne l'avoir pas fait, vous vous êtes attiré une punition plus sévère, en sorte que le secours même que vous offrait la loi est devenu pour vous l'origine d'un châtiment plus dur.