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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In epistula ad Romanos commentarius

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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Römer (BKV)

2.

So hat also auch er Gott zum Schuldner, und zwar zum Schuldner nicht ganz gewöhnlicher Dinge, sondern großer und erhabener. Nachdem er nämlich die Seelengröße und die Erkenntniskraft eines solchen (der Gott glaubt) beleuchtet hat, sagt er nicht einfach: „Dem, der glaubt“, sondern:

V. 5: „Dem, der glaubt an den, welcher den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit angerechnet.“

Bedenke nur, was das heißt, überzeugt sein und die frohe Gewißheit haben, daß Gott einen Menschen, der sein ganzes bisheriges Leben in Gottlosigkeit verbracht hat, in einem Augenblick nicht bloß freimachen kann von seiner Strafe, sondern ihn auch zu einem Gerechten umschaffen und ihn jener unsterblichen Ehren würdig erachten kann. Schätze (diese Auszeichnung) nicht etwa deswegen geringer ein, weil sie ihm gnadenweise zuerkannt wird. Gerade das zeichnet den Gläubigen am meisten aus, daß er so große Gnade genießt, so großen Glauben hat. Und sieh, auch die Gegengabe ist größer. Jenem (das ist dem, der die Gesetzeswerke getan hat) wird dafür ein Lohn gegeben, diesem aber (das ist, der das Verdienst des Glaubens hat) Gerechtigkeit. Nun ist aber Gerechtigkeit viel mehr als Lohn; denn Gerechtigkeit schließt vielfachen Lohn in sich. S. b132 Nachdem der Apostel dies bisher am Beispiele des Abraham nachgewiesen hat, führt er nun auch David an als Zeugen für das Gesagte. — Was sagt also David? Wen preist er selig? Den, der auf seine Werke pocht, oder den, der Gnade genossen hat, dem das Geschenk der Sündenvergebung zuteil geworden ist? Wenn ich sage Seligpreisung, so nenne ich den Gipfelpunkt alles Guten. Denn wie Gerechtigkeit mehr ist als Lohn, so ist Seligkeit mehr als Gerechtigkeit. Der Apostel hat klargemacht, daß die Gerechtigkeit das Bessere sei, und zwar nicht bloß dadurch, daß er Abraham als Beispiel anführte, sondern auch durch eine Schlußfolgerung: — „er hat Ruhm“, heißt es, „aber nicht bei Gott.“ — Nun weist er noch auf eine andere Weise ihre Vortrefflichkeit nach, nämlich indem er David als Zeugen dafür anführt:

V. 6: „Dieser preist den so Gerechtfertigten selig, indem er spricht“:

V. 7: „Selig, deren Missetaten nachgelassen sind“ 1

. Der Apostel scheint da ein nicht zutreffendes Zeugnis vorzubringen. Es heißt ja nicht: Selig sind, denen der Glaube zur Gerechtigkeit angerechnet ward. Er tut dies aber mit Absicht, nicht aus Unkenntnis, um nämlich den Beweis zu verstärken. Denn wenn der schon selig ist, der Vergebung durch Gnade empfangen hat, so ist es noch viel mehr der Gerechtfertigte, der den Glauben an den Tag gelegt hat. Wo es aber heißt Seligpreisung, da ist alle Schande abgetan und Ruhm da in Fülle; denn selig gepriesen werden geht über alle Arten von Lohn und allen Ruhm. Darum belegt er auch den Vorzug jenes (das ist des Werktätigen) nicht durch ein Schriftzeugnis, wenn er sagt: „Dem aber, der selbst Arbeit leistet, wird der Lohn nicht nach Gnade zuerkannt“; wo es sich aber darum handelt, den Vorzug des Glaubens herauszustellen, da führt er ein Schriftzeugnis an, indem er sagt: „Wie David spricht: Selig, deren Missetaten nachgelassen und deren Sünden zugedeckt worden sind.“ — Was sagst du denn, meint der S. b133 Apostel, daß du nicht nach Schuldigkeit, sondern nach Gnade die Sündenvergebung erhalten hast? Sieh doch, gerade ein solcher ist selig gepriesen. David hätte ihn aber nicht selig gepriesen, wenn er nicht wüßte, daß ein solcher hoher Ehre teilhaftig sei 2.

Der Apostel fragt im weiteren nicht: Diese Sündenvergebung, wird sie nur den Beschnittenen zuteil? sondern was fragt er?

V. 9: „Diese Seligpreisung“

(was mehr war als Sündenvergebung),

„wird sie nur den Beschnittenen zuteil oder auch den Unbeschnittenen?“

Die Frage ist also die, auf welcher Seite dieses Gute und Große stehe, auf seiten der Beschnittenheit oder der Nichtbeschnittenheit. Beachte da, wie der Apostel mehr beweist, als nötig ist! 3 Er zeigt nämlich, daß es (das ist das Gut der Seligpreisung) der Unbeschnittenheit nicht nur nicht fernbleibe, sondern daß es gerade vor der Beschneidung seinen Platz habe. Der Seligpreisende selbst, David, war beschnitten, und er redete zu Beschnittenen. Sieh nun, wie Paulus sich Mühe gibt, das, was (von der Seligpreisung) gesagt ist, auf den Unbeschnittenen zu beziehen. Er faßt nämlich Gerechtigkeit und Seligpreisung zusammen und zeigt, daß sie beide ein und dasselbe sind; dann fragt er, wie Abraham gerechtfertigt worden sei; denn wenn die Seligpreisung dem Gerechten zuteil wird, Abraham aber ein Gerechter wurde, so wollen wir sehen, ob er es als Beschnittener wurde oder als Unbeschnittener. Als Unbeschnittener sagt er:

V. 10: „Wie wurde ihm“

(sein Glaube zur Gerechtigkeit)

„angerechnet? Als er beschnitten oder noch unbeschnitten war? Nicht als er beschnitten, sondern als er noch unbeschnitten war. Wir sagen nämlich, daß dem S. b134 Abraham der Glaube zur Gerechtigkeit angerechnet wurde“ 4.

Oben hat er (einfach) die Schrift angeführt. („Denn was sagt die Schrift?“ heißt es, „Abraham glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit angerechnet.“) Hier legt er die Sonde an die (einzelnen) Worte und weist nach, daß (dem Abraham), als er noch unbeschnitten war, die Gerechtigkeit zuteil geworden sei. — Hierauf löst er einen andern Einwand, der auftauchen könnte. Wenn Abraham, heißt es, gerechtfertigt wurde, als er noch unbeschnitten war, wozu kam dann die Beschneidung? Er antwortet:

V. 11: „Als Zeichen empfing er sie und als Siegel der Gerechtigkeit aus dem Glauben, die ihm zuteil geworden war, während er noch unbeschnitten war.“

Siehst du, wie er damit den Juden (als Abkömmlingen Abrahams) eine Nebenstellung anweist oder ihnen die Unbeschnittenen beizählt? Denn wenn Abraham gerechtfertigt und gekrönt wurde, da er noch unbeschnitten war, später aber die Beschneidung empfing, so kamen ja die Juden erst später zu ihm in Beziehung; also ist er zuerst Vater der Unbeschnittenen, die ihm wegen des Glaubens zugehören, und dann erst der Beschnittenen. Er ist nämlich in zweifacher Weise Stammvater. Siehst du da den leuchtenden Vorrang des Glaubens? Bevor dieser nicht da war, wurde der Patriarch nicht gerechtfertigt. Siehst du, wie die Unbeschnittenheit (für die Rechtfertigung) kein Hindernis ist? Er war unbeschnitten, und das hinderte ihn nicht, gerechtfertigt zu werden. Also kommt die Beschneidung nach dem Glauben (der Zeit nach).


  1. Ps. 31, 1. ↩

  2. Vers 8 des Schrifttextes ist übergangen. ↩

  3. So ist wohl am besten das Wort ὑπερβολή zu übersetzen. ↩

  4. Der letzte Satz steht nicht im Text des Römerbriefes. ↩

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Commentaire sur l'épître aux Romains

2.

Ainsi celui-ci aussi a Dieu pour débiteur, et débiteur non de choses vulgaires, mais de choses grandes et sublimes. En effet, après avoir montré la hauteur de cette intelligence, cette pensée toute spirituelle, Paul ne dit pas simplement : « A celui qui croit, mais à celui « qui croit en celui qui justifie le pécheur (5) ». A celui-là, la foi est imputée à justice. Songez en effet quelle grande chose c'est de croire, d'être pleinement convaincu que Dieu peut immédiatement, non-seulement dispenser du châtiment celui qui a vécu dans l'impiété , mais encore le rendre juste et digne des honneurs immortels. Ne vous imaginez donc pas que celui-ci soit inférieur à l'autre, puisqu'à cet autre l'imputation ne se fait pas selon la grâce. Car c'est précisément là ce qui fait surtout la gloire du croyant, de recevoir une telle grâce, de montrer une si grande foi. Et voyez combien la récompense est plus grande ! A celui-là on donne un salaire, à celui-ci, la justice; or, la justice est bien au-dessus d'un salaire, car elle renferme une multitude de salaires.

Après avoir démontré cela par Abraham, Paul produit ensuite le témoignage de David à l'appui de ce qu'il vient de dire. Que dit donc David, et qui appelle-t-il heureux? Celui qui se glorifie de ses oeuvres, ou celui qui a reçu la grâce et obtenu la rémission et le don ? Or, en nommant le bonheur, j'exprime le comble de tous les biens. De même que la justice est plus que le salaire, ainsi la béatitude est plus que la justice. Après avoir montré l'excellence de la justice, non-seulement parce qu'Abraham l'a reçue, niais à l'aide du raisonnement : « Il a », a-t-il dit, « de quoi se glorifier, mais « non devant Dieu) » ; Paul emploie un autre genre de preuve pour la relever encore, et produit le témoignage de David, lequel déclare heureux celui,qui a été ainsi justifié : « Bienheureux ceux dont les iniquités ont été remises ». (Ps.- 31.) Cependant il semble apporter là, un témoignage peu convenable ; car le prophète ne dit pas : Heureux ceux dont la foi est imputée à justice, mais il fait cela à bon escient, et non par ignorance, pour augmenter encore la force de l'argument. En effet, si celui dont les iniquités ont été remises par la grâce est heureux, à bien plus forte raison celui qui est justifié et qui a prouvé sa foi. Or là où il y a béatitude, tout opprobre disparaît et la gloire est grande ; car la béatitude est le surcroît de la récompense et de la gloire. C'est pourquoi Paul ne recourt point à l'Ecriture pour établir l'avantage du premier, il se contente de dire . « A celui qui travaille, le salaire n'est point imputé comme une grâce » ; mais pour prouver la prééminence du croyant, il emploie la parole écrite, comme l'a dit David : « Bienheureux ceux dont les iniquités sont « remises et dont les péchés sont couverts (7) ». Mais pourquoi, dira-t-on, affirmez-vous que la rémission ne s'accorde pas comme une dette, mais par grâce ? Eh ! c'est précisément pour cela que le croyant est déclaré heureux. Paul ne l'eût pas béatifié, s'il ne l'avait vu en possession d'une grande gloire. Il ne dit pas la rémission est pour la circoncision, mais que dit-il? « Or cette béatitude », (ce qui est bien plus) « est-elle pour la circoncision ou pour l'incirconcision (9) ? » Il s'agit désormais de savoir à qui ce grand don appartient, si c'est aux circoncis ou aux incirconcis. Et voyez la force de l'argument ! Paul fait voir que non-seulement ce don n'a point d'aversion pour l'in circoncision ; mais comme David qui proclame cette béatitude était circoncis et parlait à des circoncis, voyez comme Paul s'empresse d'appliquer ses paroles aux incirconcis ? Car après avoir rattaché cette béatitude à la justice et montré que les deux ne font qu'un, il .demande comment Abraham a été justifié; si la béatitude appartient au juste et qu'Abraham ait été justifié, voyons comment il l'a été, si c'est- comme incirconcis ou comme circoncis. C'est, nous dit-il, comme incirconcis. « Comment donc lui a-t-elle été imputée? Est-ce dans la circoncision ou dans l'incirconcision ? Ce n'est point dans la circoncision , mais dans l'incirconcision. Car nous disons que la foi a été imputée à justice à Abraham (10) ».

Plus haut il parlait d'après l'Ecriture, (il nous disait en effet : « Que dit l'Ecriture ? Abraham crut à Dieu, et cela lui fut imputé à justice) » ; ici il invoque le jugement de ceux qui parlent, et montre que la justification (242) a eu lieu dans l'incirconcision. Puis il résout une autre objection qui s'élève : Si Abraham, dit-on, a été justifié quand il était incirconcis, pourquoi la circoncision a-t-elle été établie ? « Il a reçu », répond-t-il, « la marque de la circoncision) comme sceau de la justice par « la foi, qu'il avait déjà quand il était encore « incirconcis (11) ». Voyez-vous comme il fait voir que les Juifs sont en quelque sorte des parasites? qu'ils ont été adjoints aux incirconcis ? Car si Abraham, encore incirconcis, a été justifié et couronné, s'il a reçu la circoncision plus tard et que les Juifs ne soient venus qu'après lui, il est donc d'abord le père des incirconcis qui se rattachent à lui par la foi, puis des circoncis; car il est la tête d'une double génération. Voyez-vous briller la foi? Tant qu'elle ne vient pas, le patriarche n'est point justifié. Voyez-vous que l'incirconcision n'est point un obstacle ? Il était incirconcis et n'en a pas moins été justifié. Donc la circoncision est postérieure à la foi.

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