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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Römer (BKV)
4.
Beachte, wie der Apostel in seinem Kampfe gegen die Juden von oben, von ihrem Patriarchen her, ausgeht! Er hat nämlich gezeigt, daß die Gerechtigkeit durch den Glauben ererbt sei, und nun zeigt er das gleiche von der Verheißung. Damit nämlich nicht etwa der Jude sage: Was kümmert es mich, daß Abraham durch den Glauben gerechtfertigt worden ist, sagt Paulus: Auch das, was dir nicht gleichgültig ist, die Verheißung der Erbschaft, kann ohne den Glauben nicht ins Werk gesetzt werden. Damit erschreckt er sie am meisten. Was für eine Verheißung? fragst du. Die, daß er der Erbe der Welt sein werde, und daß alle in ihm gesegnet werden sollen. Und wieso soll diese Verheißung aufgehoben werden? fragst du weiter.
V. 15: „Weil das Gesetz Zorn schafft; wo nämlich kein Gesetz ist, da gibt es auch keine Übertretung.“
Wenn es aber Zorn schafft und der Übertretung schuldig macht, dann macht es auch fluchverfallen. Solche aber, die dem Fluch und der Rache und der Übertretung verfallen sind, sind doch nicht würdig, zu erben, sondern eher gestraft und verworfen zu werden. Was geschieht nun? Es kommt der Glaube und bringt die Gnade mit sich 1, so daß die Verheißung in Erfüllung geht. Denn wo Gnade, da Vergebung; wo aber Vergebung, da gibt es keine Strafe. Ist aber einmal die Strafe hinweggenommen und die Gerechtigkeit uns zuteil geworden durch den Glauben, dann besteht kein Hindernis mehr, daß wir auch Erben werden der Verheißung.
V. 16: „Darum also aus dem Glauben, damit aus Gnade, daß sicher sei die Verheißung Gottes der ganzen Nachkommenschaft, nicht bloß der auf Grund des Gesetzes, sondern auch der auf Grund des Glaubens Abrahams, der da aller Vater ist.“
Siehst du, daß der Glaube nicht bloß das Gesetz auf festen Grund stellt, sondern auch die Verheißung S. b139 Gottes nicht zuschanden werden läßt, das Gesetz dagegen, über seine Zeit hinaus beobachtet, den Glauben aufhebt und der Verheißung ein Hindernis ist? Darum zeigt er, daß der Glaube nicht nur nicht überflüssig, sondern so notwendig ist, daß es ohne ihn keine Heilserlangung gibt. Denn das Gesetz schafft Zorn; alle haben es nämlich übertreten; der Glaube dagegen läßt den Zorn von Anfang an gar nicht aufkommen. „Denn wo kein Gesetz ist“, sagt er, „da ist auch keine Übertretung.“ Siehst du ein, wie der Glaube nicht nur die Sünde, nachdem sie geschehen ist, tilgt, sondern sie gar nicht entstehen läßt? Deswegen sagt er: „Aus Gnade“. Wozu? Nicht zur Beschämung, sondern „daß sicher sei die Verheißung Gottes der ganzen Nachkommenschaft“. Zweierlei Gutes stellt hier der Apostel fest: Das Geschenk ist sicher und es kommt der ganzen Nachkommenschaft zu; er bezieht (unter die Nachkommenschaft) auch die Heiden ein und zeigt, daß die Juden nicht dazu gehören, wenn sie dem Glauben widerstreben. Das erstere (Verwandtschaftsverhältnis zu Abraham, nämlich das der Heiden durch den Glauben) ist fester als das letztere (d. i. das der Juden durch fleischliche Abstammung von ihm). Der Glaube bringt dir keinen Schaden, widerstreb ihm nicht; sondern er rettet dich, nachdem dich das Gesetz in Gefahr gebracht hat. Nachdem er gesagt hat: „der ganzen Nachkommenschaft“, zieht er dem Begriff der Nachkommenschaft eine Grenze. Welcher Nachkommenschaft? „Der aus dem Glauben“, sagt er; damit bezieht er die Heiden in die Verwandtschaft (Abrahams) ein und zeigt, daß sich die auf Abraham nichts einbilden dürfen, welche nicht glauben gleichwie er. Beachte auch noch eine dritte Wirkung des Glaubens: Er begründet ein engeres Verwandtschaftsverhältnis mit dem gerechten Abraham und macht ihn zum Stammvater von mehr Nachkommen. Darum sagt er nicht bloß „Abrahams“, sondern „der da unser, der Gläubigen, Vater ist“. Dann besiegelt er dieses Wort mit einem Schriftzeugnisse:
V. 17: „Wie geschrieben steht: Ich habe dich zum Vater vieler Völker gemacht“ 2. S. b140 Siehst du da, wie diese Anordnung von oben an ausgeht? Was nun, fragst du, wenn der Apostel das auch von den Ismaeliten oder den Amalekitern oder den Aparenern meint? Im weiteren Gange der Rede zeigt er klarer, daß dies nicht von jenen gesagt sei. Vorläufig schlägt er ein anderes Thema an, durch welches er aber auch das beweist; er bestimmt nämlich die Art dieses Verwandtschaftsverhältnisses (mit Abraham) und behandelt die Frage mit großem Scharfsinn. Was sagt er? „wie Gott, dem er glaubte“. Was er damit sagen will, ist folgendes: Wie Gott nicht ein Teilgott ist, sondern der Vater aller, so auch Abraham; und weiter: Wie Gott Vater ist nicht im Sinne natürlicher Abstammung, sondern im Sinne einer Verbindung mit ihm durch den Glauben, so auch Abraham; denn ihn macht der Gehorsam zum Vater von uns allen. Weil nämlich die Juden diese (geistige) Verwandtschaft (mit Abraham) für nichts erachteten, dagegen an jener roheren (der fleischlichen) festhielten, darum zeigt er, daß die geistige Verwandtschaft eine solche in einem eigentlicheren Sinne sei, indem er Gott in den Beweis hineinzieht. Daneben setzt er auch das ins Licht, daß Abraham Vater geworden sei zum Lohn für seinen Glauben. Wenn er nicht in diesem Sinne Vater wäre und wäre er es (im wörtlichen Sinne) bezüglich aller Bewohner des Erdkreises, so wäre doch das Wort „wie“ (Gott) nicht am Platze, und das Geschenk Gottes (nämlich die Vaterschaft Abrahams) hätte geringeren Wert 3. Sag S. b141 mir, was ist es Besonderes, Vater derer zu sein, die von ihm abstammen; diese Ehre kann jedem widerfahren. Das Besondere liegt darin, daß er die von Gott als Kinder zum Geschenk erhielt, welche er nicht der Natur nach als solche hatte.
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Neben ἐφελκομένη τῇ χάριτι gibt es eine Lesart: τὴν χάριν die uns sinngemäßer erscheint. ↩
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Gen. 17, 4. ↩
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Hier steht im griechischen Text ein Satz, der den Schlüssel zur Übersetzung der ganzen Stelle gibt, den ich aber in der Übersetzung übergehe, weil er in der vorausgehenden Übersetzung selbst verwendet worden ist: τὸ γὰρ κατέναντι, ὁμοίως ἐστί. Das Wort κατέναντι übersetzt die Valuta mit „ante“. Ihr folgt die deutsche Übersetzung von Bisping: „im Angesichte Gottes“. Arnoldi übersetzt es mit: „deswegen weil“, doch gibt die ganze Stelle keinen rechten Sinn. Die Thalhofersche „Bibliothek der Kirchenväter“ übersetzt „ähnlich wie“, m. E. ganz sinngemäß. Die Übersetzung „vor Gott“ oder „im Angesichte Gottes“ kommt dem Sinne nach mit dieser überein, nur braucht jene eine weitere Erklärung, um verstanden zu werden. Der Sinn der Stelle ist offenbar folgender. Abraham ist nicht Vater der Gläubigen im wörtlichen Sinne, sondern seine Vaterschaft ist eine solche nach der Absicht Gottes („vor Gott“) oder eine solche im geistigen Sinne, wie auch Gott in diesem Sinne Vater aller Menschen ist. Die Vaterschaft Abrahams ist also „wie“ die Gottes. Chrysostomus selbst setzt παντέναντι = ὁμοίως. Darum übersetze ich es oben mit „wie“ und lasse hier diese Erklärung weg. ↩
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Commentaire sur l'épître aux Romains
4.
Voyez comme il démontre qu'ils ont eu tous et depuis le commencement, le patriarche pour adversaire. En effet, après avoir montré que la justice partage le sort de la foi, il prouve qu'il en est de même de la promesse. Et de peur que le Juif ne dise : Que m'importe qu'Abraham ait été justifié par la foi? Paul répond : Même ce qui te touche le plus, la promesse de l'héritage, ne peut être réalisé sans elle. Et c'était ce qui, les effrayait le plus. Quelle promesse, direz-vous? La promesse d'hériter du monde entier, et de voir toutes les nations bénies en sa personne. Puis Paul explique comment cette promesse a été abolie « Attendu que la loi opère la colère : car là où il n'y pas de loi, il n'y a pas de prévarication (15) ».
Si donc elle opère la colère et rend sujet à la prévarication, il est clair qu'elle rend aussi sujet à là malédiction. Or, ceux qui sont sujets à là malédiction, au châtiment et à la prévarication ne sont pas dignes de l'héritage ; ils ne méritent que le supplice et l'expulsion. Qu'arrive-t-il alors? La foi vient, attirée par la grâce, de manière à ce que la promesse soit accomplie. Car où est la grâce, là est le pardon; là où est le pardon, il n'y a plus de châtiment;,tt dire que le châtiment a disparu et que la justice est venue par la foi, rien n'empêche qu'on hérite de la promesse de la foi. « Aussi », dit-il, « c'est à la foi qu'est attachée la promesse, afin qu'elle soit gratuite et assurée à toute la postérité d'Abraham, non-seulement à celle qui a reçu la loi, mais encore à celle qui suit la foi d'Abraham, qui est le père de nous tous (16) ». Voyez-vous que non-seulement la foi affermit la loi, mais qu'elle ne laisse pas la promesse de Dieu tomber à vide ; tandis qu'au contraire la loi, observée au-delà de son terme, annule la foi, et empêche l'accomplissement de la promesse ?
Par tout cela il fait voir non-seulement que la foi n'est pas superflue, mais qu'elle est tellement nécessaire que sans elle on ne peut se sauver, d'un côté la loi opère la colère, car tous l'ont transgressée ; de l'autre la foi rend dès l'abord la colère impossible. « Là où il n'y a pas de loi », nous dit-il, « il n'y a point « de prévarication ». Voyez-vous comme non-seulement elle efface le péché, mais l'empêche même de naître? Aussi dit- il : « Gratuite ». Pourquoi? Ce n'est pas pour nous faire rougir, mais : « Afin qu'elle soit assurée à toute la postérité d'Abraham ». Il établit ici deux avantages : les dons sont assurés et ils le sont à toute la postérité; comprenant les Gentils sous ces expressions, et indiquant que les Juifs seront exclus, s'ils disputent contre la foi. Car la foi est plus solide que la loi ; elle ne nous fait point de tort (ne le contestez pas), elle vous sauve même des périls où la loi vous expose. Après avoir dit : « A toute la postérité », il détermine quelle espèce de (244) postérité. « A celle qui suit la foi», dit-il: établissant la parenté avec les nations, et montrant que ceux-là ne peuvent avoir de rapport avec Abraham, qui n'ont pas la même foi que lui. Voilà un troisième effet de la foi : elle a resserré les liens de parenté avec le juste et l'a fait père d'une famille plus nombreuse. Aussi Paul ne dit-il pas simplement Abraham, mais « Abraham, le père de nous, les croyants ». Puis donnant un sceau à ce témoignage, il ajoute : « Comme il est écrit : Je t'ai établi père d'une multitude de nations (17) ».
Voyez-vous que tout est réglé depuis longtemps ? Mais, direz-vous, n'est-il pas ici question des Ismaélites, des Amalécites, des Agarépiens? Il montrera clairement plus bas que ce n'est point de ceux-là qu'il s'agit. En attendant il passe à une autre preuve, en déterminant le mode de cette parenté et la prouvant avec beaucoup d'habileté. Que dit-il donc? « Devant Dieu à qui il. a cru », c'est-à-dire Comme Dieu n'est point le Dieu de quelques-uns, mais le Dieu de tous, ainsi en est-il d'Abraham. Et encore : Comme Dieu n'est point père selon la nature, ,mais par le lien de la foi, ainsi en est-il d'Abraham : car c'est l’obéissance qui l'a fait le père de nous tous. Et comme ,les Juifs ne tenaient aucun compte de cette parenté, pour s'attacher à l'autre plus grossière, il montre que la première est plus importante, en les faisant remonter à Dieu. De plus il déclare qu'Abraham a reçu en elle la récompense de sa foi; sans quoi, fût-il le père de tous les habitants de, la terre, ce mot « devant », n'aurait plus de sens et le don de Dieu serait amoindri : car « devant » veut dire de la même manière. Qu'y aurait-il d'étonnant, je vous le demande, à ce qu'il fût le père de ceux de sa race? C'est là le propre de tous les hommes. Le merveilleux est qu'il ait reçu, par le don de Dieu, ceux que la nature ne lui avait pas donnés.