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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In epistula ad Romanos commentarius

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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Römer (BKV)

6.

Wirf darum ein so großes Geschenk nicht weg, sondern bewahre dir diesen so kostbaren Schatz. Der Apostel zeigt dir ja hier, daß die Taufe uns zum Heil nicht genügt, wenn wir nicht nach der Taufe ein Leben führen, das solchen Geschenkes würdig ist. So redet denn der Apostel auch damit wieder dem Gesetze das Wort. Nachdem wir einmal den Glauben an Christus angenommen haben, müssen wir alles tun und ins Werk setzen, damit jene rechtfertigende Wirkung, die Christus zur Erfüllung gebracht hat, in uns verbleibe und nicht verloren gehe.

V. 5: „Denn die, welche nach dem Fleische sind, sinnen auf das, was des Fleisches ist.“

— Darin liegt jedoch keine Verwerfung des Fleisches. Solange es sich an die ihm eigentümliche Bestimmung hält, geschieht nichts Unrechtes. Wenn wir aber das Unterste zu oberst kehren, wenn das Fleisch die ihm eigentümlichen Grenzen überschreitet und sich gegen die Seele empört, dann richtet es alles zugrunde und verdirbt es, und zwar nicht infolge der ihm eigentümlichen Natur, sondern infolge des Übermaßes und der daraus folgenden Unordnung.

„Die aber nach dem Geiste sind, sinnen auf das, was des Geistes ist.“

V. 6: „Denn das Sinnen des Fleisches ist Tod.“

— Der Apostel sagt nicht: die Natur des Fleisches, das Wesen des Leibes, sondern: „das Sinnen“; dieses kann in die rechte Richtung gebracht, es kann auch ganz ab- S. b256 getan werden. Das sagt er, nicht um dem Fleische ein eigenes Denken zuzuschreiben — nein —, sondern er bezeichnet damit nur den grobsinnlichen Zug unseres Denkens; er gibt ihm den Namen von dem weniger edlen Teil (unserer Natur), wie er auch öfter „Fleisch“ den ganzen Menschen, der doch auch eine Seele hat, zu nennen pflegt.

„Aber das Sinnen des Geistes“.

— Wieder spricht er hier von einer geistigen Sinnesart, wie er weiter unten sagt: „Der aber die Herzen durchforscht, weiß, was das Sinnen des Geistes ist“ 1, und weist auf den reichen Segen für Zeit und Ewigkeit hin, der daraus entspringt. Im Verhältnis zu dem Schlechten, welches das fleischliche Sinnen mit sich bringt, ist das Gute, welches dem geistigen Sinnen eigen ist, viel größer. Das bringt er zum Ausdruck, wenn er spricht:

„Leben und Frieden“.

Das Widerspiel des ersteren (des Lebens) hat der Apostel bereits genannt: „Denn das Sinnen des Fleisches ist Tod“; das Widerspiel des anderen (des Friedens) nennt er im folgenden. Nach dem Worte „Frieden“ fährt er nämlich fort:

V. 7: „Deswegen ist das Sinnen des Fleisches Feindschaft gegen Gott.“

Das ist aber noch schlimmer als der Tod. Dann zeigt er, wieso das Sinnen des Fleisches Tod und Feindschaft sei:

„Es ordnet sich dem Gesetze Gottes nicht unter und kann es gar nicht.“

— Erschrick nicht, wenn du hörst, daß es sich gar nicht unterordnen kann. Diese Schwierigkeit ist leicht zu lösen. „Das Sinnen des Fleisches“ nennt hier der Apostel das erdhafte, grobsinnliche Denken, das den Gütern dieses Lebens und bösen Taten zugeneigt ist. Dieses Denken könne sich, sagt er, unmöglich Gott unterordnen. — Wo bleibt aber da eine Hoffnung auf Heil, wenn es unmöglich ist, daß ein Böser gut werde? — Das letz- S. b257 tere sagt auch der Apostel gar nicht. Wie wäre denn sonst Paulus selbst zu einem solchen geworden? Wie hätte es einen (bekehrten) Räuber geben können? Wie einen Manasses? Wie Niniviten? Wie hätte sich David von seinem Fall erheben können? Wie hätte Petrus nach seiner Verleugnung des Herrn wieder in sich gehen können? Wie hätte der Blutschänder wieder der Gnade Christi eingereiht werden können? Wie hätten die Galater, „die aus der Gnade gefallen waren“, wieder zu ihrem früheren Adel kommen können? Der Apostel sagt ja auch nicht, daß der Schlechte unmöglich gut werden könne, sondern daß es ihm unmöglich sei, sich Gott unterzuordnen, solange er schlecht bleibe; daß er sich aber ändere, daß er gut werde, daß er sich dann Gott unterordne, das sei leicht möglich. Der Apostel sagt nicht, daß der Mensch sich Gott nicht unterordnen könne, sondern daß die schlechte Tat nicht zugleich gut sein könne, als würde er sagen: die Unkeuschheit kann nicht Enthaltsamkeit sein, das Laster nicht Tugend. So heißt es ja auch im Evangelium: „Ein schlechter Baum kann nicht gute Früchte bringen“ 2. Damit will aber Christus keineswegs die Umwandlung des Lasters in Tugend in Abrede stellen, sondern er meint nur, daß das Verbleiben im Laster keine guten Früchte bringen könne. Er sagt ja nicht: Ein schlechter Baum kann nicht ein guter Baum werden, sondern nur, daß er, solange er schlecht bleibt, keine guten Früchte bringen könne. Daß aber eine Umwandlung möglich sei, zeigt er sowohl hier wie in einer andern Parabel, wo er nämlich von Unkraut spricht, das Weizen wird. Eben darum verbietet er, es auszujäten, „damit ihr nicht etwa“, heißt es, „mit dem Unkraut auch den Weizen ausreißet“ 3, d. h. den Weizen, der daraus erst werden soll. Unter dem „Sinnen des Fleisches“ versteht also Paulus das Böse; unter dem „Sinnen des Geistes“ die erhaltene Gnade und die aus freiem Willensentschluß hervorgegangene Mitarbeit zum Guten. Nirgends spricht er da von Natur und Wesen, sondern nur von Tugend und S. b258 Laster, Was du nicht imstande warst im Alten Bunde, will er sagen, das vermagst da jetzt, nämlich den rechten Weg zu gehen ohne Straucheln, wenn du nur den Beistand des Hl. Geistes annimmst. Es genügt aber nicht, bloß nicht nach dem Fleische zu wandeln, sondern man muß auch nach dem Geiste wandeln; denn zur Seligkeit reicht es nicht hin, bloß das Böse zu meiden, sondern man muß auch das Gute tun. Dies geschieht, wenn wir die Seele dem Hl. Geiste überlassen und das Fleisch dazu bringen, seine Bestimmung zu erkennen. Auf diese Weise vergeistigen wir es, wie wir andererseits, wenn wir träge dahinleben, auch die Seele verfleischlichen.


  1. Röm. 8, 27. ↩

  2. Matth. 7, 18. ↩

  3. Ebd. 13, 29. ↩

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Commentaire sur l'épître aux Romains

6.

Ne perdez donc pas un si grand bienfait; mais conservez toujours ce précieux trésor. L'apôtre nous fait voir ici que le baptême ne suffit pas pour, le salut, si nous ne menons ensuite une vie digne d'un si grand don. Ce langage plaidé encore en faveur de la loi. Car dès que nous croyons au Christ, il faut tout faire, tout mettre en oeuvre, pour que la justification qu'il a accomplie, persévère en nous et ne soit pas perdue. « En effet, ceux qui sont selon la chair goûtent les choses de la chair; mais ceux qui sont selon l'esprit, ont le sentiment des choses de l'esprit. Or, la prudence de la chair est mort; mais la prudence de l'esprit, est vie et paix. Parce que la sagesse de la chair est ennemie de Dieu; car elle n'est point soumise à la loi de Dieu, et elle ne le peut (5-7) ». Ceci encore n’est point une calomnie contre la chair. Car, tant qu'elle garde son rang, il ne se fait rien de déplacé; mais quand nous lui permettons tout; quand, dépassant ses limites, elle se révolte contre l'âme alors elle perd tout, elle gâte tout, non par l'effet de sa propre nature, mais par son intempérance et le désordre qui en est la suite. « Mais ceux qui sont selon l'esprit, ont le sentiment des choses de l'esprit. Or, la prudence de la chair est mort ». Il ne dit pas : La nature de la chair; ni : La substance du corps; mais : « La prudence »,qui peut se corriger et se détruire. Et s'il parle ainsi, ce n'est pas qu'il attribue à la chair une pensée propre : à Dieu ne plaise ! mais il veut désigner l'instinct de l'âme le plus grossier et lui donne le nom de la partie la plus imparfaite, comme souvent il appelle chair l'homme tout entier quoique doué d'une âme.

« Mais la prudence. de l'esprit ». Ici il revient à l'âme spirituelle, comme plus bas, quand il dit : «Mais celui qui scrute les coeurs sait ce que désire l'esprit », et il fait voir que beaucoup de biens en résultent pour le présent, et pour l'avenir. En effet: la prudence spirituelle produit beaucoup plus de biens que la prudence charnelle ne cause de maux; c'est ce .que Paul. indique en disant : « Vie et paix » ; l'un, par opposition à ce qu'il a dit : « La prudence de la chair est mort » ; l'autre, par opposition à ce qui suit, puisqu'après avoir dit : « Paix » , il ajoute: « Parce que la prudence de la chair est ennemie de Dieu », ce qui est encore. pire que la mort. Puis, pour prouver qu'il y a mort et inimitié de Dieu, il ajoute : (290) « Car elle n'est point soumise à la loi de Dieu et ne peut l'être ». Toutefois ne vous troublez pas en entendant dire « Qu'elle ne le peut » ; c'est une difficulté qui se résout aisément. Par prudence de la chair il entend ici la pensée terrestre, la pensée grossière, qui soupire après les jouissances de la vie et les mauvaises actions : celle-là, il déclare qu'elle ne peut être soumise à Dieu. Quelle espérance de salut reste-t-il donc, si le méchant ne peut devenir bon? Ce. n'est point là ce qu'il dit autrement, comment Paul le serait-il devenu? Et le larron? Et Manassès? Et les Ninivites? Comment David s'est-il relevé après sa chute? Comment Pierre, après avoir renié son Maître, est-il rentré en lui-même? Comment le fornicateur a-t-il été reçu dans le troupeau du Christ? Comment les Galates, qui avaient perdu la grâce, ont-ils recouvré leur première noblesse? Paul ne dit donc pas que le méchant ne peut devenir bon, mais qu'en restant méchant il ne peut être soumis à Dieu; une fois changé, il lui est facile de devenir bon et d'être soumis. Il ne dit pas en effet que l'homme ne peut pas être soumis à Dieu, mais qu'une mauvaise action ne saurait être bonne; comme s'il disait : La fornication ne peut être. la chasteté, ni le vice la vertu. Le Christ dit aussi dans l'Evangile : « Un arbre mauvais ne peut produire de bons fruits » (Matth. VII, 18); n'empêchant point le passage du vice à la vertu, mais déclarant que celui qui persévère dans le mal ne peut produire dé bons fruits. En effet, il ne dit pas : Un arbre mauvais ne peut devenir bon; mais seulement: En demeurant mauvais il ne peut produire de bons fruits. Du reste, qu'un changement soit possible, il le fait voir ici par cette autre parabole, où il parle de la zizanie devenue froment.

Aussi défend-il de l'arracher : « De peur », dit-il, « que vous n'arrachiez aussi le froment avec elle » (Matth. XIII, 29); c'est-à-dire, le froment qui en doit sortir. Paul appelle la malice, prudence de la chair; et prudence de l'esprit; la grâce qui a été donnée et l'énergie qui -e manifeste par la bonne volonté; il ne parle nullement de nature et de substance, mais de vertu et de vice. Ce gtie vous n'avez pas pu sous la loi, nous dit-il, vous le pouvez maintenant : marcher droit et sans trébucher, pourvu que vous obteniez le secours de l'Esprit. Car il ne suffit pas de ne pas marcher selon la chair, mais il faut marcher selon l'esprit; puisqu'il ne suffit pas pour le salut d'éviter le mal, mais qu'il faut encore faire le bien. Or il en sera ainsi, si nous livrons notre âme à l'Esprit, et si nous persuadons à la chair de rester à sa place. Par là nous la rendrons spirituelle; comme, parla lâcheté, nous rendrons notre âme charnelle.

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