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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In epistulam ii ad Corinthios argumentum et homiliae 1-30

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Homilien über den zweiten Brief an die Korinther (BKV)

I.

11. 12. Unser Mund ist erschlossen gegen euch, Korinther, unser Herz ist erweitert. Ihr seid nicht beengt in uns, seid aber beengt in eurem eigenen Innern.

Der Apostel hat von seinen Leiden und Drangsalen gesprochen mit den Worten: „In Geduld, in Zwang, in Nöthen, in Schlägen, in Gefängnissen, in Wanderungen, in Mühsalen, in Nachtwachen;“ er hat gezeigt, daß in diesen Dingen ein großes Gut liege, indem er sprach: „Als betrübt, und immer freudig, als arm, und Viele bereichernd, als Nichts habend, und Alles besitzend;“ er hat die Leiden Waffen (Tugendmittel) genannt in den Worten: „Als (zur Unterweisung) gezüchtigt, und nicht dem Tode überlassen.“ Er hat dargelegt, wie dadurch Gottes Fürsorge und Macht sich offenbare, indem es hieß: „Damit die überschwengliche Macht Gott zukomme und nicht aus uns sei.“ Er hat von seinem leidensvollen Zustande gesprochen, vom „Sterben Jesu“, das er immer mit sich herumtrage, damit — zum deutlichen Beweise für die Auferstehung — auch das „Leben Jesu offenbar werde an unserm sterblichen Fleische.“ Ferner, wessen er theil- S. 228 haftig geworden und was ihm für Dinge anvertraut wurden; „für Christus,“ sprach er, „sind wir Gesandte, als ob Gott ermahnte durch uns;“ und wessen Diener er ist, nämlich nicht des Buchstabens, sondern des Geistes, und wie ihm nicht allein sein Beruf, sondern auch die Verfolgungen Anspruch auf Ehre geben; denn „Gott sei Dank,“ hieß es, „der uns immerdar zum Triumphe führt.“ Jetzt nun will er darangehen, die Korinther zu rügen, daß sie ihm nicht allzu sehr zugethan wären. Doch schreitet er nicht sofort zum Werke, sondern gedenkt zuerst noch der Liebe, die er gegen sie kund gegeben, und geht dann erst auf jenen Gegenstand über. Denn mag auch der Tadelnde durch seine Tugenden noch so ehrwürdig sein, so benimmt er dennoch der Rede noch mehr die Bitterkeit, wenn er auch der Liebe Ausdruck gibt, die er gegen die zu Tadelnden hegt. Darum lenkt Paulus, nach Erwähnung seiner Bedrängnisse, Mühen und Kämpfe, die Rede zuerst auf die Liebe, um so zur Rüge zu gelangen. Was sagt er nun, um seiner Liebe Ausdruck zu geben? „Unser Mund ist erschlossen gegen euch, Korinther.“ Und was ist das für ein Beweis der Liebe? Was soll denn überhaupt das Gesagte bedeuten? Wir können es nicht ertragen, will er sagen, euch gegenüber zu schweigen, sondern immer wünschen und verlangen wir, mit euch zu reden und geistig zu verkehren, wie es eben die Liebe mit sich bringt. Denn was beim Leibe das Umfangen, das ist bei der Seele der Austausch der Rede. Ausser Diesem deutet aber Paulus noch auf etwas Anderes hin. Und was wäre Dieses? Er will sagen: Wir reden durchaus freimüthig zu euch, wie es sich zu Geliebten geziemt, ohne Verstellung und Zurückhaltung. Denn da es sich um einen Tadel handelt, den er aussprechen will, so bittet er um Nachsicht, indem gerade dieses freimüthige Tadeln als Beweis seiner Liebe soll betrachtet werden. Und auch die Beifügung des Namens zeigt von großer Liebe, Zuneigung und Wärme; denn bei Denen, die wir lieben, führen wir immerfort die bloßen Namen im Munde. — „Unser S. 229 Herz ist erweitert.“ Gleichwie die Wärme auszudehnen pflegt, so hat auch die Liebe die Eigenschaft, zu erweitern. Warm und glühend ist ja die Tugend. Diese hat auch dem Paulus den Mund geöffnet und das Herz erweitert. Ich liebe nicht bloß mit dem Munde, sagt er, sondern mit dem Munde steht in Einklang das Herz. Darum rede ich mit Freimuth, aus aufrichtigem Munde und voller Seele.

Nichts kann weiter sein als das Herz des Paulus, das die Gläubigen insgesammt so innig liebte, wie man nur den Busenfreund liebt; seine Liebe war nicht getheilt und geschwächt, sondern gehörte jedem Einzelnen in voller Kraft. Und was ist Das zu verwundern, wo es sich um Gläubige handelt, da ja auch bei den Ungläubigen das Herz des Paulus die ganze Welt umschloß? Darum sagt er nicht: Ich liebe euch, sondern weit nachdrücklicher: „Unser Mund ist erschlossen, unser Herz erweitert;“ Alle tragen wir im Herzen, und Alle haben Raum. Denn der Geliebte wandelt mit voller Unumschränktheit im Herzen des Liebenden. Darum sagt Paulus: „Ihr seid nicht beengt in uns, wohl aber beengt in eurem eigenen Innern.“ Und beachte die Schonung, die mit dem Tadel verbunden ist; so will es die ächte Liebe. Er sagt nicht: Ihr liebt uns nicht, sondern: Ihr liebt uns nicht in gleichem Maße; denn er will sie nicht allzu streng behandeln. Und so kann man allenthalben seine glühende Liebe zu den Gläubigen sehen, wenn man aus jedem seiner Briefe die Aussprüche sammelt. So sagt er zu den Römern: „Es verlangt mich, euch zu sehen; oftmals habe ich mir vorgenommen, zu euch zu kommen;“ und wieder, „Ob ich wohl endlich einmal gute Gelegenheit habe, zu euch zu kommen.“1 Und zu den Galatern spricht er:

S. 230 „Meine Kindlein, die ich wiederum mit Schmerzen gebäre.“2 Dann zu den Ephesiern: „Deßhalb beuge ich meine Knie um euretwillen.“3 Und zu den Philippern: „Wer ist mir Hoffnung oder Freude oder Ruhmeskranz? nicht etwa ihr?“4 Und er sagt von ihnen, er trage sie mit sich in seinem Herzen und in seinen Banden. Ferner zu den Kolossern: „Ich will, daß ihr wißt, welche Sorge ich um euch habe, auch um all’ Jene, die mich nicht im Fleische geschaut haben, damit eure Herzen getröstet werden.“5 Und zu den Thessalonikern: „Wie eine Amme ihre Kinder hegt, so sehnen wir uns nach euch und verlangen euch mitzutheilen nicht bloß das Evangelium, sondern selbst unser eignes Leben.“6 Dann zu Timotheus: „Eingedenk deiner Thränen, damit ich der Freude voll werde.“7 Und zu Titus: „Dem geliebten Kinde.“8 Und zu Philemon deßgleichen.


  1. Röm. 1, 11. 13. ↩

  2. Gal. 4, 19. ↩

  3. Eph. 3, 14. ↩

  4. I. Thess. 2, 19. ↩

  5. Kol. 2, 1. ↩

  6. I. Thess. 2, 7. 8. ↩

  7. II. Tim. 1, 4. ↩

  8. Tit. 1, 4. ↩

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Commentaire sur la deuxième épitre aux Corinthiens

1.

L'apôtre vient de passer en revue ses épreuves et ses afflictions: « J'ai vécu dans la patience », dit-il, «dans les afflictions, dans le besoin, dans les angoisses, sous les verges, dans les prisons, changeant souvent de demeure, dans les fatigues, dans les veilles ». C'est là, dit-il, un grand bien : « On nous croit tristes, et nous sommes toujours dans la joie; on nous croit pauvres, et nous enrichissons beaucoup de nos frères; on nous croit dans l'indigence,et nous. possédons toutes les richesses ». Toutes ces épreuves sont pour lui autant de ressources: «Par là, Dieu nous instruit, et nous ne mourons point ». De plus elles manifestent là puissance de Dieu et sa sollicitude envers nous : « Afin que notre patience semble l'effet de la toute puissance divine, et ne paraisse pas venir de nous-même ». En outre il nous dit ses combats : « Nous portons en tous lieux la mortification de Jésus » Il ajoute que c'est là une preuve évidente de la résurrection du Sauveur : « Afin que la vie de Jésus soit manifestée dans notre chair mortelle ». Voici maintenant la mission qui lui a été confiée : « Nous sommes les ambassadeurs du Christ, comme si Dieu exhortait par notre parole ».Ensuite il indique l'objet de son ministère; c'est non point la lettre, mais l'esprit. Ce n'est point par son ministère seulement qu'il mérite le respect, mais aussi par ses afflictions : « Grâces soient rendues à Dieu », dit-il, « qui nous fait partout triompher ».

Puis il s'apprête à les blâmer de leur négligence. Mais, avant d'en venir là, il leur témoigne son affection, et il passe ensuite au reproches. Sans doute les belles actions commandent le respect envers celui qui blâme; mais ses reproches sont mieux accueillis encore s'il .fait preuve d'une véritable amitié. Saint Paul laisse donc maintenant de côté ses souffrances, ses fatigues, ses combats, pour parler de son amour pour les Corinthiens, et pouvoir ensuite leur faire entendre le langage de la sévérité. Comment leur témoigne-t-il de son affection ? « Notre bouche s'est ouverte pour vous, ô Corinthiens ». Et quelle preuve d'affection renferment ces paroles ? que signifient-elles? Nous ne pourrions garder le silence; quand il s'agit de vous; c'est un besoin pour nous de vous faire entendre notre voir, de nous entretenir avec, vous. N'est-ce point (85) la conduite de ceux qui aiment? Comme deux corps s'unissent par la jonction des mains, ainsi deux âmes se lient par la conversation. Mais il v a un autre sens dans ces paroles. Lequel? Vous nous êtes chers, et nous vous parlons en toute franchise, sans rien dissimuler, sans rien vous cacher. Il va leur adresser des reproches; il s'en excuse d'abord; ces reproches eux-mêmes seront une preuve de la vite affection qu'il a pour eux. Il ajoute le nom des Corinthiens, et c'est encore là une marque d'une vive , d'une ardente amitié. N'aimons-nous pas à répéter sans cesse les noms de ceux que nous aimons? — « Notre coeur s'est dilaté ». C'est la chaleur qui dilate ; c'est aussi le propre de la charité : car la vertu est ardente. C'est elle qui ouvrait la bouche de saint Paul, et 'qui dilatait son coeur. — Je n'aime pas seulement de bouche, dit-il; mon coeur. est d'accord avec mes lèvres; et c'est pourquoi je vous parle avec confiance de toute ma bouche et de toute mon âme.

Rien de plus large que le coeur de Paul. Avec l'ardeur brûlante d'un amant, il embrassait toutes les âmes pieuses, sans se diviser, sans s'affaiblir : son affection se portait tout entière sur chacun d'eux. Rien en cela de surprenant, puisque ce cœur de l'apôtre embrassait même les infidèles dans l'univers entier. Aussi ne dit-il pas : je vous aime; mais il s'exprime par images : « Notre bouche s'est ouverte pour vous; notre cœur s'est dilaté ». Nous vous avons tous dans notre coeur; et encore vous n'y êtes pas à l'étroit; vous y êtes au large. Celui que nous aimons se promène, pour ainsi dire, sans aucune crainte, au fond de notre coeur. C'est pourquoi l'apôtre dit : « Vous n'êtes pas à l'étroit dans notre coeur, mais c'est dans vos coeurs que vous êtes à l'étroit ». Il y a dans ces paroles un reproche qu'adoucit l'indulgence de saint Paul : et c'est encore le propre de ceux qui aiment. Il ne dit pas : Vous ne m'aimez point; mais vous ne m'aimez pas autant que je vous aime. Il ne veut pas les reprendre trop durement. Si l'on veut savoir de quel amour il brûlait pour les fidèles, on n'a qu'à parcourir ses épîtres. Dans sa lettre aux Romains il dit : « Je désire vous voir », et encore : « Je me suis souvent proposé de me rendre chez vous » ; et : « Puisse-je me rendre sans obstacle chez vous ». (Rom. I, 11, 13, 10.) Voici ce qu'il dit aux Galates : « Mes petits enfants; que j'enfante de nouveau » (Gal. IV, 19) ; aux Ephésiens : « A ce sujet je fléchis les genoux pour vous » (Ephés. III, 14); aux Philippiens : « Quelle est mon espérance, ou ma joie, ou ma couronne de gloire, si ce n'est vous. » (I Thess. II, 19.) Il les porte, dit-il encore, dans son cœur et dans ses liens. Il écrit aux Colossiens : « Je voudrais que vous fussiez témoins des luttes que je soutiens pour vous; puissent aussi en être témoins. tous ceux qui ne m'ont point vu dans la chair, afin que leurs coeurs soient consolés » (Col. II, 1) ; aux Thessaloniciens ; « Comme une nourrice réchauffe ses enfants, nous aussi nous désirions vous donner, non seulement l'Evangile, mais encore nos âmes» (I Thess. II, 7, 8) ; et dans sa lettre à Timothée : « Le souvenir de tes larmes me remplit de joie ». (II Tim, I, 4.) Il appelle Tite «son cher fils » (Tit. I, 4) ; et c'est aussi le nom qu'il donne à Philémon. (Phil. I, 1.)

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