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Œuvres Jean Chrysostome (344-407) In epistulam ii ad Corinthios argumentum et homiliae 1-30 Homilien über den zweiten Brief an die Korinther (BKV)
Dreizehnte Homilie.

III.

15. 16. Welche Übereinkunft hat Christus mit Belial? oder welchen Antheil ein Gläubiger mit dem Ungläubigen? welche Übereinstimmung ein Tempel Gottes mit Götzen?

Siehst du, wie dem Apostel schon die bloßen Namen genügen, um von solcher Verbindung abzuschrecken? Denn er sagt nicht: Welche Gemeinschaft ist zwischen Gerechtigkeit und Übertretung, sondern er wählt das stärkere „Gesetzlosigkeit“; es heißt auch nicht: Zwischen den Kindern des Lichtes und den Kindern der Finsterniß, sondern es sind die Gegensätze selbst genannt, die sich ewig einander ausschließen, Licht und Finsterniß. So heißt es auch nicht: Zwischen Denen, die Christus, und Denen, die dem Satan angehören, sondern, was noch viel weiter auseinander steht: „Zwischen Christus und Belial;“ so nennt hier Paulus mit hebräischem Worte den Abtrünnigen. — „Oder welchen Antheil hat ein Gläubiger mit dem Ungläubigen?“ Hier endlich gedenkt er, jedoch ganz unbestimmt, der Personen, damit es nicht scheine, als handle es sich nur allgemein um die Verurtheilung des Lasters und das Lob der Tugend. Und er sagt hier nicht Gemeinschaft, sondern „Antheil“, mit Hinweis auf die Siegespreise. „Welche Übereinstimmung hat ein Tempel Gottes mit Götzen?“ Denn ihr seid Tempel des lebendigen Gottes. Damit will Paulus sagen: Weder euer König hat Etwas gemein mit dem Bösen — „denn welche Übereinkunft zwischen Christus und Belial?“ — noch auch die Sachen; „denn welche Gemeinschaft besteht zwischen Licht und Finsterniß?“ So dürft denn auch ihr keine haben. Zuerst gedenkt er des Königs, dann wendet er sich an die Gläubigen selbst, um sie durch solchen Hinweis desto sicherer von S. 235 den Ungläubigen zu trennen. Dann weil er gesagt hat: „Welche Übereinstimmung hat ein Tempel Gottes mit Götzen,“ weil er ausgesprochen: „Ihr seid Tempel des lebendigen Gottes,“ so sieht er sich veranlaßt auch die Beweisstelle anzuführen, um zu zeigen, daß er nicht die Absicht habe, ihnen zu schmeicheln, wenn er sie Tempel Gottes nenne. Denn wer lobt und nicht auch den Beweis erbringt, der verfällt dem Scheine des Schmeichelns. Welches ist nun das Zeugniß? „Ich werde wohnen unter ihnen,“ heißt es, „und wandeln.“1 Ich werde wohnen in Tempeln und wandeln, womit eine besonders innige Verbindung gemeint ist. „Und sie werden mir sein zum Volke, und ich werde ihnen sein zum Gotte.“ Wie nun? frägt Paulus; Gott trägst du in dir und läufst Götzen nach? Gott, der Nichts gemein hat mit ihnen? Wie sollte Das Vergebung finden? Bedenke, wer in dir wandelt, wer in dir wohnt!

17. 18. Darum gehet weg aus ihrer Mitte und sondert euch ab und Unreines berühret nicht,2 und ich werde euch aufnehmen, spricht der Herr.

Der Apostel sagt nicht: Thuet nichts Unreines; er verlangt noch größere Achtsamkeit und sagt: Berühret es auch nicht und kommt ihm nicht nahe! Was ist denn aber „Befleckung des Fleisches“? Ehebruch, Unzucht, Ausschweifung jeder Art. Und was befleckt die Seele? Unreine Gedanken, zügellose Augen, Rachgierde, Arglist und Änliches. Die Gläubigen sollen demnach rein sein in beiden Beziehungen. Und siehst du den Lohn, der darauf S. 236 gesetzt ist? Die Absonderung von den Bösen und die Vereinigung mit Gott. Höre auch, was weiter folgt:

Und ich werde euch zum Vater sein, und ihr werdet mir sein zu Söhnen und Töchtern, spricht der Herr.

Siehst du, wie schon lange voraus der Prophet unseren gegenwärtigen Adel verkündet und die Wiedergeburt durch die Gnade!

Kap. VII.

1. Da wir nun diese Verheissungen haben, Geliebteste.

Welche Verheissungen? Daß wir Tempel Gottes sind, Söhne und Töchter Gottes, daß Gott in uns wohnt und wandelt, daß wir sein Volk werden, daß wir Gott selbst zum Vater haben. — „So wollen wir uns reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes.“ Berühren wir nichts Unreines; denn das ist Befleckung des Fleisches; berühren wir auch Nichts, was die Seele verunreinigt, denn das ist Befleckung des Geistes. Und damit allein ist Paulus nicht zufrieden, er verlangt noch ferners: „Indem wir Heiligung vollenden in Furcht Gottes.“ Das allein macht uns nicht schon rein, wenn wir bloß nichts Unreines berühren, sondern um heilig zu werden, ist uns noch Weiteres nöthig, nämlich Eifer, Achtsamkeit und Gottesfurcht. Und passend sagt Paulus: „In Furcht Gottes.“ Denn man kann auch Ehrbarkeit pflegen ohne die Furcht Gottes, aus bloßer Ehrsucht. Ausserdem aber deutet Paulus noch auf etwas Anderes hin, wenn er sagt: „In Furcht Gottes,“ nämlich auf die Art und Weise, in welcher die Heiligung sich vollendet. Denn mag auch die S. 237 Leidenschaft noch so ungestüm sein, sobald du ihr die Furcht Gottes als Damm entgegenstellst, so hat sich ihre Wuth gebrochen. Unter Heiligung versteht aber hier der Apostel nicht bloß die Liebe zur Ehrbarkeit, sondern die Ausrottung jeglicher Sünde; denn heilig ist, wer rein ist. Um aber rein zu werden, muß man nicht bloß von der Unlauterkeit sich losmachen, sondern auch Habsucht, Verläumdung, Anmaßung und Ehrsucht ablegen, und namentlich die Ehrsucht, die man zwar überall fliehen muß, am meisten aber beim Almosen; denn es wäre kein Almosen mehr, wenn es dieses Gebrechen an sich hat, sondern Schaustellung und Grausamkeit.

Wenn du nicht aus Mitleid gibst, sondern um deine Gabe auszuposaunen, so ist Das kein Almosen, sondern eher eine Beschimpfung; denn du hast den Bruder bloßgestellt. Nicht also schon das Geben, sondern das Geben aus Erbarmen ist Almosen. So finden sich unter den Besuchern der Theater Manche, die freigebig sind gegen ausgeschämte Knaben und gegen Andere, die auf der Bühne sich hervorthun; aber Das ist kein Almosen; und auch Jene geben, die mit den Weibern der Schande zu thun haben; aber Das ist nicht Großmuth, sondern Beschimpfung. Diesen gleicht auch der Ehrsüchtige. Denn wie Der, welcher mit der Dirne sündigt, ihr den Lohn der Entehrung gibt, so verlangst du umgekehrt einen Lohn von Dem, der den Schimpf empfängt, und dafür, daß du dich und ihn in schlechten Ruf gebracht. Und überdieß ist der Schaden unermeßlich. Denn gleich einem wilden Thiere, gleich einem wüthenden Hunde, der uns anfällt, raubt uns diese arge Krankheit, diese Unmenschlichkeit alles Verdienst des Guten; denn eine Unmenschlichkeit, eine Grausamkeit ist es, ja noch schlimmer als Dieses. Der Herzlose versagt wohl dem Bittenden die Gabe; aber du thust noch mehr als er; du hinderst auch Andere am Geben. Denn wenn du deine Gabe überall bekannt machst, so zerstörst du den guten Ruf des Empfängers und scheuchst Den zurück, der S. 238 geben wollte, wenn Dieser wandelbar ist. Er wird fernerhin nicht mehr geben, weil er meint, der Arme habe schon empfangen und sei nicht mehr so bedürftig; ja er wird es ihm gemeiniglich sogar übel nehmen, wenn er trotz der empfangenen Gabe wieder kommt und bittet, und ihn für unverschämt halten.


  1. III. Mos. 26, 11. ↩

  2. Is. 52, 11. ↩

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Commentaire sur la deuxième épitre aux Corinthiens Comparer
Homilien über den zweiten Brief an die Korinther (BKV)

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