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Kommentar zu den Briefen des hl. Paulus an die Galater (BKV)
10.
Wer solches von anderen hörte und selber solches die anderen lehrte, der konnte gewiß nicht in diesen Fehler fallen; nicht einmal der Nächstbeste, geschweige denn ein Paulus. Immerhin kann, wie schon bemerkt, diese Stelle, bloß für sich betrachtet, bei manchen Zuhörern Ärgernis und Anstoß erregen; wenn wir aber den Grund angeben, warum er sich so ausdrückte, werden alle mit Beifall und Bewunderung auf den Sprecher blicken. Das wollen wir jetzt tun. — Man darf nämlich nicht das nackte Wort ins Auge fassen, sonst macht man viele Fehler; auch darf man nicht die Stelle für sich untersuchen, sondern muß auf den Gedankengang des Schriftstellers achten. Dies gilt sogar für unsere alltäglichen Gespräche. Wenn wir nicht auf diese Weise vorgingen und den Sinn der Redenden zu erforschen suchten, S. 47 würden wir uns mancherlei Feindschaft zuziehen und alles würde verdreht werden. Übrigens wozu nur die Gespräche erwähnen, da doch von den Handlungen das gleiche gilt? Auch hier würde das Unterste zu oberst gekehrt, im Falle man unsere Regel unbeachtet ließe. Die Ärzte z. B. schneiden und zerbrechen mitunter Knochen, die Räuber tun vielfach dasselbe. Welch ein Unglück nun, wenn wir Räuber und Arzt nicht auseinander halten könnten! Ferner: Mörder und Märtyrer erdulden auf der Folter dieselben Schmerzen; aber es ist doch ein gewaltiger Unterschied zwischen beiden. Beachten wir nun die genannte Regel nicht, so werden wir außerstande sein, dies zu beurteilen; ja wir müßten den Elias einen Mörder nennen und ebenso den Samuel und Phinees, den Abraham gar einen Kindesmörder, vorausgesetzt nämlich, daß wir die Handlungen rein äußerlich betrachten, ohne weiter auf die leitende Absicht einzugehen. — Suchen wir also den Gedanken aufzuspüren, der Paulus bei Niederschrift unserer Stelle leitete! Erwägen wir den Zweck, den er verfolgte, sowie sein ganzes Verhalten gegen die Apostel, dann werden wir den rechten Sinn der Worte schon finden. — Weder mit den jetzigen Worten noch mit den früheren hat Paulus beabsichtigt, sich selbst auf Kosten jener zu brüsten. Wie denn auch, da er seine eigene Person dem Fluche unterstellte! Nein, allenthalben ist es ihm nur um den sicheren Bestand des Evangeliums zu tun. Da nämlich die Kirchenfeinde behaupteten, man müsse es mit jenen Aposteln halten, welche die besagten Gebräuche zuließen, und nicht mit Paulus, der sie verbiete, und so nach und nach der jüdische Irrtum eingeschmuggelt wurde, sieht er sich gezwungen, dagegen entschieden Stellung zu nehmen. Also nicht die Apostel schmähen wollte er, sondern die Torheit jener ersticken, die aus unlauteren Beweggründen sich selbst verherrlichten. Deswegen schreibt er: „Ich hielt mich nicht an Fleisch und Blut.“ Es wäre ja der höchste Grad von Ungereimt- S. 48 heit gewesen, wenn er, Gottes Schüler, sich noch an Menschen gewendet hätte. Wer von Menschen gelernt hat, zieht billigerweise wiederum Menschen zu Rate; aber wer jemals göttlichen und beseligenden Rufes gewürdigt und von dem, der die Schätze der Weisheit besitzt, in alle Wissenschaft eingeführt wurde, warum sollte der sich hinterher noch mit Menschen abgeben? Einem solchen ziemt es, die Leute zu lehren, nicht aber von ihnen zu lernen. Also nicht aus Dünkelhaftigkeit führt der Apostel diese Sprache, sondern um die Bedeutung seines eigenen Predigtamtes darzutun. — „Auch“, sagt er, „ging ich nicht hinauf zu denen, die vor mir Apostel gewesen.“ Nachdem nämlich (seine Gegner) in allen Tonarten wiederholten, jene seien vor ihm gewesen, seien vor ihm berufen worden, antwortet er: Ich ging nicht hinauf zu ihnen. Wenn er mit ihnen hätte in Verbindung treten sollen, würde der, der ihm die Predigt offenbarte, ihm gewiß auch dazu Auftrag gegeben haben. — Wie also? Ging er nicht dorthin? Freilich ging er hin; und nicht bloß das: er ging sogar hin, um von ihnen zu lernen. Wann geschah dies? Damals, als in der Stadt Antiochia, dieser von jeher so eifrigen Kirche,1 eben dieselbe Frage, die uns jetzt beschäftigt, zur Rede stand und man sich stritt, ob man die Heidenchristen zur Beschneidung verhalten, oder ihnen keine derartige Last aufnötigen solle. Damals ging eben unser Paulus und mit ihm Silas2 hinauf. Wie kann er da sagen: ich ging nicht hinauf und hielt mich an niemand? Erstens, weil er nicht aus freien Stücken ging, sondern von anderen geschickt wurde; zweitens, weil er nicht hinging in der Absicht zu lernen, sondern andere zu überreden. Denn er selbst vertrat von Anfang an jene Meinung, die nachher auch von den Aposteln zum Beschluß erhoben wurde, daß nämlich die Beschneidung S. 49 nicht nötig sei. Weil er ihnen3 aber bis dahin nicht genug glaubwürdig schien und sie es (lieber) mit denen in Jerusalem hielten, darum ging er hinauf, nicht um seine eigenen Kenntnisse zu vermehren, sondern um seine Widersacher zu gewinnen, wenn auch die in Jerusalem seinen Ansichten beipflichteten. So erkannte er gleich anfangs das Richtige und bedurfte keines Lehrmeisters. Im Gegenteile: was die Apostel erst nach langer Beratung zum Beschluß erheben sollten, das stand vor aller Beratung infolge himmlischer Eingebung bei ihm unerschütterlich fest. Das spricht auch Lukas aus, indem er erzählt, Paulus habe sich über diesen Gegenstand in einer langen Rede an sie verbreitet, noch bevor er nach Jerusalem reiste.4 Weil es aber den Brüdern gut dünkte, auch die Ansicht jener kennenzulernen, reiste er hin, ihretwegen, nicht seinetwegen. — Zur Erklärung der Stelle: „Ich ging nicht hinauf“ kann man auch dies vorbringen, daß er nicht am Beginne seiner Lehrtätigkeit hinaufging noch, als er hinging, es tat, um zu lernen. Diese zwei Punkte deutet er denn auch an mit den Worten: „wendete ich mich sofort nicht an Fleisch und Blut.“ Er sagt nicht schlechthin: ich wendete mich nicht, sondern: „sofort…“ Wenn er aber später hinaufging, tat er es nicht, etwas zu empfangen. — „Sondern ich ging fort nach Arabien.“ Siehe den Feuergeist! Ackerfeld will er in Besitz nehmen, das bis jetzt unbebaut und noch ganz öde dalag. Wäre er bei den Aposteln geblieben, von denen er doch nichts lernen konnte, so hätte die Predigt Einbuße gelitten; denn sie mußten überall den Samen des Wortes ausstreuen. Deshalb machte sich unser Heiliger in seinem Eifer sogleich an die Belehrung jener wilden Barbaren und wählte ein Leben voll Kampf und Mühsal.5
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Rednerisches Kompliment. Er schreibt diesen Kommentar als Presbyter von Antiochien. ↩
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Wohl Barnabas; vgl. Apg. 15, 27. ↩
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Den Antiochenern. ↩
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Es ist wohl die Stelle Apg. 15, 2 gemeint. ↩
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Von dieser durch den hl. Kirchenvater angenommenen Missionstätigkeit des Apostels Paulus in Arabien weiß die Geschichte nichts. Nach der gewöhnlichen Ansicht der Exegeten diente der dreijährige Autenthalt Pauli im peträischen Arabien dazu, in der Einsamkeit die Offenbarung Christi entgegenzunehmen und sich auf seinen Lehrberuf vorzubereiten. ↩
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Commentaire sur l'épître aux Galates
10.
Un homme, je ne dis pas du caractère de Paul, mais un homme quelconque pourrait-il après avoir appris et enseigné ces belles maximes de modestie, les violer si ouvertement? Je le répète, ses expressions, à les considérer toutes seules, peuvent exciter de la surprise chez quelques-uns de ceux qui les écoutent et les mettre dans l'embarras. Mais si nous tenons compte du motif qui les lui dictait, tous nous n'aurons plus pour lui que de l'admiration et des applaudissements. Faisons donc ainsi : il ne faut ni examiner ses paroles toutes seules, car cela nous entraînerait dans bien des erreurs, ni passer à la pierre de touche chacune de ses expressions, il faut au contraire nous rendre compte de la pensée de celui qui écrit. Dans nos entretiens avec les autres hommes, si nous n'agissions pas ainsi, et si nous ne recherchions pas l'intention de celui qui parle, nous nous exposerions à bien des haines, ce ne serait partout que désordre. Et cela n'est pas vrai seulement du langage, mais aussi des actions, car, si pour les apprécier nous ne suivons pas la même règle, tout est complètement bouleversé. Les médecins coupent et brisent quelquefois les os des malades, les brigands font la même chose; qui cependant serait assez aveugle pour ne pas distinguer le médecin du brigand? Les assassins et les martyrs éprouvent les mêmes souffrances quand on les met à la torture, mais quelle distance entre eux. Si nous ne suivions pas cette règle, nous ne saurions point faire cette distinction. Nous dirions que Hélie était un assassin, nous en dirions autant de Samuel et de Phinée, et nous accuserions Abraham d'avoir voulu tuer son fils, si nous devions n'examiner que leurs actions toutes seules sans tenir compte de l'intention.
Examinons donc les intentions de Paul quand il écrivait ce passage : voyons quel était son but, quels étaient en un mot ses rapports avec les apôtres, et nous saurons quelle était sa pensée quand il tenait ce langage. Ce n'est ni pour les rabaisser, ni pour se vanter lui-même qu'il parle ainsi, dans ce passage et dans les précédents. Comment l'aurait-il fait, puisqu'il se soumettait à l'anathème tout le premier? Il n'avait en vue que de sauvegarder en tout et pour tout l'intégrité de l'Evangile. Comme les ennemis de l'Eglise disaient qu'on devait se conformer aux prescriptions des apôtres qui n'interdisaient pas ces coutumes, plutôt qu'à celles de Paul qui les interdisait, et comme ils partaient de là pour faire pénétrer petit à petit l'erreur des Juifs parmi les Galates, Paul se voit forcé de leur résister avec fermeté, non pas qu'il voulût médire des apôtres, mais il voulait confondre la sotte présomption de ceux qui se vantaient hors de propos. C'est pour cela qu'il dit : « Je ne pris conseil ni de la chair ni du sang ». C'eût été en effet le comble de la folie d'aller consulter les hommes après avoir reçu ses instructions de Dieu lui-même. Il est naturel que celui qui a été instruit par les hommes, retourne auprès des hommes pour leur demander conseil; mais lui, qui avait eu l'honneur d'entendre cette voix divine et bienheureuse, qui avait été entièrement instruit par celui-là même qui possède le trésor de la sagesse, quel besoin pourrait-il avoir désormais de consulter les autres hommes? Il serait juste qu'un tel homme instruisît ses semblables au lieu d'être instruit par eux. Ce n'était donc pas un ridicule orgueil qui le faisait parler ainsi, mais le désir de montrer la haute valeur de s'a prédication. « Je n'allai pas, dit-il, auprès de ceux qui (586) avaient été faits apôtres avant moi ». Comme ses adversaires répétaient sur tous lestons que ceux-ci étaient ses anciens, qu'ils avaient été appelés avant lui; je ne suis pas allé auprès d'eux, répond-il. S'il avait dû se mettre en communication avec eux, celui qui lui avait révélé sa doctrine lui en aurait aussi donné l’ordre.
Pourquoi donc n'alla-t-il pas à Jérusalem? Et certes il y alla, et ce ne fut pas simplement pour y aller, mais ce fut aussi pour y apprendre quelque chose de la bouche des apôtres. — Quand fit-il ce voyage? Il le fit à l'époque où l'Eglise d'Antioche, cette Eglise qui, dès les premiers jours montra tant de zèle, débattait la question dont nous nous occupons maintenant, la question de savoir s'il fallait astreindre les païens convertis à la pratique de la circoncision, ou s'il ne fallait les soumettre à aucune exigence de cette sorte. C'est alors que ce même Paul, accompagné de Silas, se rendit en personne à Jérusalem. Comment se fait-il donc qu'il dise : Je n'y suis point allé, et je n'ai pris conseil de personne? c'est d'abord parce qu'il ne fit pas ce voyage de lui-même, mais par délégation : en second lieu, parce qu'il y allait non pour s'instruire ruais pour persuader. Pour lui, dès le commencement,il s'en tint à cette opinion, qui fut après cela sanctionnée par les apôtres, qu'il ne fallait pas exiger la circoncision. Comme en attendant on ne croyait pas devoir s'en rapporter à lui, et qu'on avait les yeux tournés vers ceux de Jérusalem, il se rendit dans cette ville, non pour y apprendre personnellement quelque chose de plus, mais pour convaincre ceux qui étaient d'un avis contraire au sien que les apôtres de Jérusalem étaient d'accord avec lui sur ce point. Dès l'abord il avait jeté une telle vue d'ensemble sur ce qu'il était nécessaire de décider, et il avait si peu besoin d'un maître qui l'instruisit, que ces décisions, prises plus tard par les apôtres après mainte délibération, il les prévit avant toute délibération et les garda en lui-même inébranlablement, grâce à la lumière qui lui était venue d'en-haut. C'est aussi ce qu'indiquait saint Luc, quand il disait que Paul s'entretint longuement avec eux sur ce sujet, même avant d'aller à Jérusalem. (Act. XV, 2.) Comme les chrétiens ses frères croyaient avoir besoin de nouvelles instructions à ce sujet, Paul se rendit à Jérusalem pour eux, non pour lui. S'il dit : Je n'y suis pas allé, c'est pour dire et qu'il n'y est point allé avant d'entreprendre ses prédications, et que, lorsqu'il y est allé, il n'y est pas allé pour s'instruire. Telle est la double signification de ses paroles : « Aussitôt je ne pris conseil ni de la chair ni du sang ». Il ne se contente pas de dire : Je ne pris pas conseil, il ajoute « Aussitôt ». Si donc après cela il est allé à Jérusalem, ce n'a pas été pour ajouter à sa doctrine. « Mais je me transportai en Arabie ». Voyez quelle effervescence de zèle : il entreprend de cultiver les pays qui n'avaient pas encore été cultivés et qui étaient encore à l'état sauvage. S'il était resté avec les apôtres, comme il n'avait plus rien à apprendre, la prédication eût été entravée. Il fallait que partout ils transmissent la parole de Dieu. C'est pourquoi le bienheureux Paul, enflammé par, le Saint-Esprit, entreprit tout d'abord d'instruire les peuples étrangers et barbares, et embrassa une carrière pleine de fatigues et de dangers.