Übersetzung
ausblenden
Kommentar zu den Briefen des hl. Paulus an die Galater (BKV)
1.
S. 55 Vers 1: »Dann nach vierzehn Jahren zog ich wiederum hinauf nach Jerusalem mit Barnabas und hatte auch den Titus mitgenommen, V. 2: Ich zog aber hinauf infolge einer Offenbarung.“
Als Grund der ersten Reise gibt er Petrus an und den Wunsch, ihn kennenzulernen, als Grund der zweiten aber die Offenbarung des Hl. Geistes. — „Und ich legte das Evangelium, welches ich unter den Heiden predige, ihnen vor, insbesondere aber den Angesehenen, damit ich nicht ins Leere renne oder gerannt sei.“ Was sagst du, Paulus? Nachdem du dich zu Anbeginn nicht entschließen konntest, das Evangelium vorzulegen, und auch drei Jahre später nicht, tust du es jetzt, nach Ablauf von vierzehn Jahren, damit du nicht ins Leere rennest? Um wieviel besser wäre es gewesen, wenn du es gleich anfangs getan und nicht erst nach einer so langen Reihe von Jahren! Warum bist du überhaupt gerannt ohne die Gewißheit, daß dein Rennen kein Rennen ins Leere sei? Wer ist denn gar so töricht und predigt so viele Jahre, wenn er nicht weiß, ob er recht predigt? Und was noch viel unbegreiflicher ist; er sagt, daß er zufolge einer Offenbarung hinaufgezogen sei. Nun allerdings, auf der einen Seite scheint diese Äußerung, wie bemerkt, noch unbegreiflicher als die frühere; anderseits jedoch ermöglicht sie es uns, jene zu erklären. Wenn er aus freien Stücken hinaufgegangen wäre, so hätte seine Handlungsweise ganz und gar keinen Sinn. Jener herrliche Geist konnte doch nicht auf solche Torheit verfallen! Aus seinem Munde stammt ja das Wort: „Ich laufe, aber nicht wie ins Ungewisse, ich fechte, aber nicht um Luftstreiche zu tun.“1 Wenn also nicht ins Ungewisse, warum sagst du: „damit ich nicht ins Leere S. 56 renne oder gerannt sei?“ Er müßte sich offenbar die Bezeichnung Tor gefallen lassen, wenn er ohne Offenbarung hinaufgereist wäre. Gleichwohl wäre sein Tun nicht derart ungereimt gewesen. Wenn aber die Gnade des Hl. Geistes ihn antrieb, wer wollte sich da noch erdreisten, so etwas zu vermuten? Gerade deswegen fügt er auch selber bei: „infolge einer Offenbarung“, damit niemand vor Lösung der schwebenden Frage ihn des Unverstandes zeihe, sondern wisse, daß das Geschehene nicht von Menschen ausging, sondern von Gottes Anordnung, die mit vieler Einsicht waltet über Gegenwart und Zukunft. — Was veranlaßte ihn nun zu dieser Reise? Gleichwie er die frühere Reise von Antiochia nach Jerusalem nicht seinetwegen unternahm — er wußte gar wohl, daß man sich einfach an Christi Worte zu halten habe —, sondern in der Absicht, die streitenden Parteien zu versöhnen: so bedurfte er auch jetzt nicht für seine Person der Vergewisserung, daß er nicht ins Leere renne, sondern seine Ankläger sollten davon überzeugt werden. Weil sie nämlich Petrus und Johannes höher schätzten und die Apostel unter sich uneins wähnten, da der eine in seiner Predigt von der Beschneidung absah, die anderen aber sie zuließen, und weil sie (infolgedessen) glaubten, daß seine Handlung ungesetzlich sei und er ins Leere renne, „deswegen“, schreibt er, „reiste ich hinauf und legte ihnen mein Evangelium vor“, nicht, um selber zu lernen — was er im weiteren Verlaufe deutlicher ausspricht —, sondern um jenen Verdächtigungen gegenüber nachzuweisen, daß ich nicht ins Leere renne. Der Hl. Geist hatte nämlich diese Nörgeleien vorausgesehen und ihn veranlaßt, hinaufzureisen und Mitteilung zu machen. Deswegen schreibt er: „Ich ging hinauf zufolge einer Offenbarung“, und deswegen nahm er auch den Barnabas und Titus als Zeugen seiner Predigt mit. — „Und ich legte das Evangelium, welches ich unter den Heiden predige, ihnen vor“, d. h. ohne die Beschneidung. „Insbesondere aber denen, die etwas S. 57 schienen.“2 Was soll dieses Wörtlein „insbesondere“? Wem es um Berichtigung von gemeingültigen Lehren zu tun ist, der legt sie doch nicht „insbesondere“, sondern öffentlich vor! Nicht so Paulus; es war ihm eben nicht darum zu tun, zu lernen und berichtigt zu werden, sondern denen, die auf Betrug ausgingen, jeglichen Vorwand zu nehmen. Weil nämlich in Jerusalem alle an ihm Anstoß nahmen, daß er das Gesetz übertrete, daß er die Beschneidung verwehre — deshalb sprach auch Jakobus: „Du siehst, Bruder, wie viel tausend Juden gläubig geworden sind, und diese alle haben über dich vernommen, daß du Abfall vom Gesetze lehrst“3 — weil sie also (an ihm) Anstoß nahmen, deshalb konnte er nicht öffentlich vor sie hintreten und seine Lehre entwickeln, sondern er legte sie insbesondere den Angesehenen vor, und zwar im Beisein des Barnabas und Titus, um durch diese glaubwürdigen Zeugen seinen Anklägern zu beweisen, daß die Apostel, weit entfernt von jeder Gegnerschaft, seine Lehre vielmehr bestätigten. — Wenn er sagt „denen, die etwas schienen“,4 so spricht er den Aposteln keineswegs die wahre Größe ab, da er von sich selbst in gleicher Weise versichert: „Es scheint aber, daß auch ich Gottes Geist besitze.“5 Das ist Ausdruck der Bescheidenheit, nicht der Verneinung. Ähnlich gebraucht er auch hier den Ausdruck „denen, die etwas schienen“, nämlich nach seinem und dem allgemeinen Urteile.
V. 3: „Aber auch Titus, mein Begleiter, wurde, obgleich er Heide war, nicht gezwungen, sich beschneiden zu lassen.“
Was heißt das: „obgleich er Heide war“? Er stammte aus der Heidenwelt, sagt Paulus, und war unbeschnitten. Denn nicht allein, daß ich also predigte, Titus hat auch S. 58 also gehandelt. Aber trotz seiner Vorhaut zwangen ihn die Apostel nicht zur Beschneidung. Das beweist am klarsten, daß sie Pauli Lehre und Praxis nicht verdammten. Und was noch viel wichtiger ist: die Apostel ließen sich zu jenem Befehle nicht bestimmen, obwohl die Gegner drängten und um die Tatsache wußten. Das deutet er an durch die Worte:
*V. 4: „Wegen der eingeschlichenen falschen Brüder aber.“
Wer sind diese falschen Brüder? Das ist eine gar schwierige Frage; denn wenn die Apostel noch die Beschneidung zuließen, warum nennst du da jene falsche Brüder, die auf das Gutachten der Apostel hin ihrerseits ebenfalls dazu aufforderten? Antwort: erstens ist es nicht dasselbe, etwas befehlen und etwas erlauben. Wer befiehlt, dem liegt die Sache an, weil er sie für notwendig und wichtig hält; wer aber für seine Person nicht befiehlt, sondern lediglich fremdem Willen nicht hinderlich ist, der mißt der Sache keinerlei Notwendigkeit bei, sondern läßt einfach Rücksichten walten. Ein Beispiel: In seinem Briefe an die Korinther6 bestimmt Paulus, Mann und Weib sollten immer wieder zur ehelichen Beiwohnung zusammenkommen.
Übersetzung
ausblenden
Commentaire sur l'épître aux Galates
1.
La première fois qu'il se rendit à Jérusalem, ce fut, dit-il, à cause de Pierre et pour lui faire visite, et la seconde fois , ce fut par suite d'une révélation du Saint-Esprit. « Et j'exposai aux fidèles, et en particulier aux a plus considérables, l'Evangile que je prêche parmi les gentils, afin que mes courses ne a fussent pas ou n'eussent pas été vaines ». Que dis-tu, ô Paul? Toi qui au début n'as pas voulu prendre conseil, qui ne l'as pas voulu non plus au bout de trois ans, tu t'y décides enfin après quatorze ans écoulés, de crainte que tes courses ne soient vaines.? Combien ne valait-il pas mieux agir ainsi tout d'abord et non pas après tant d'années? Eh quoi ! tu courais sans avoir la conviction que tes courses ne seraient pas inutiles? Quel est l'homme assez insensé pour prêcher pendant tant d'années sans savoir si son enseignement est bon? Et ce qui augmente encore notre embarras, c'est qu'il déclare qu'il a fait ce voyage par suite d'une révélation. Ceci, je le répète, est bien plus extraordinaire que ce qui précède, mais suffit aussi à nous donner la solution de cette difficulté. S'il eût fait ce voyage de sa seule inspiration, cela surtout serait inexplicable, car cette âme bienheureuse n'avait pas coutume de tomber dans de telles contradictions. N'est-ce pas lui-même qui a dit : « Je cours, usais non sans but; je frappe, mais non dans le vide ». (II Cor. IX, 26.) Si donc tu sais où tu cours, pourquoi dis-tu : « De peur que mes courses ne fussent ou n'eussent été vaines? » Voilà qui prouve clairement que s'il était allé à Jérusalem sans y être conduit par une révélation, il aurait agi comme un insensé. Mais sa conduite fut loin d'être aussi absurde. Or, puisqu'il est entraîné par la grâce du Saint-Esprit, qui osera désormais concevoir contre lui un tel soupçon ? Et voilà pourquoi il ajoute ces mots : «Par suite d'une révélation », afin qu'on ne l'accusât pas d'inconséquence, même avant la solution de cette difficulté, quand on saurait que sa démarche ne lui avait pas été inspirée par des motifs humains, mais par la Providence qui voit les événements présents et les événements futurs. Quelle était donc la pause de ce voyage? Pas plus cette fois que la première, lorsqu'il alla d'Antioche à Jérusalem, il ne le fit pour lui-même. Il savait très-bien qu'il faut suivre purement et simplement les préceptes du Christ, mais il voulait rétablir l'union parmi les dissidents. Ainsi donc il n'avait pas besoin de se renseigner pour savoir si ses courses étaient vaines, il voulait fournir aux opposants une entière garantie. Comme la réputation de Pierre et de Jean était plus grande que celle des autres apôtres, et qu'on les croyait en désaccord avec Paul, qui prêchait sans se préoccuper de la circoncision, tandis qu'eux-mêmes laissaient subsister cette pratique, et qu'on (590) pensait qu'il avait tort d'agir ainsi et que ses courses étaient vaines: « J'allai à Jérusalem », dit-il, « et je leur communiquai l'Evangile que je prêche », non pas pour en apprendre personnellement quelque chose (plus loin il s'explique plus nettement là-dessus), mais pour faire comprendre à ceux qui conservaient des doutes que je n'étais point dans l'erreur. Le Saint-Esprit qui prévoyait ces chicanes, lui inspira l'idée d'aller à Jérusalem et d'y faire connaître ses doctrines. C'est pour cela qu'il dit : « Je m'y rendis par suite d'une révélation », et qu'il prit avec lui Tite et Barnabé comme témoins de son enseignement.
« Et je leur exposai l'Evangile que je prêche aux gentils » , c'est-à-dire , que je prêche sans parler de la circoncision, « Et en particulier à ceux qui paraissaient les plus considérables ». Que signifient ces mots « En particulier? » Quand on veut réformer dés dogmes communs à tous, ce n'est pas en particulier, mais en public qu'on doit le faire. Paul ne fit pas ainsi : c'est qu'il ne voulait rien apprendre, ni rien réformer, mais il voulait détruire le prétexte dont se couvraient ceux qui cherchaient à tromper les fidèles. Comme tous dans Jérusalem se seraient scandalisés si quelqu'un s'était permis de transgresser la loi et d'interdire l'usage de la circoncision, ce qui faisait dire à Jacques : « Vous voyez, mon frère, combien de milliers de Juifs ont cru : or tous ont ouï dire que vous enseignez à renoncer à la loi ». (Actes, XXI, 20, 21) ; comme tous étaient prêts à se scandaliser, il n'eut pas le courage de passer outre , de parler en toute liberté et de mettre son enseignement au grand jour. Il le communique en particulier aux plus considérables, en présence de Tite et de Barnabé, afin qu'ils pussent tous deux témoigner devant ses adversaires que les. apôtres, loin de trouver son enseignement contraire à celui de l'Eglise, le sanctionnaient tel qu'il était... En se servant de cette expression « A ceux qui paraissaient les plus considérables», il n'a pas l'intention de contester aux apôtres la considération dont ils jouissaient, puisqu'il dit de lui-même : « Moi aussi je parais posséder l'Esprit de Dieu ». Ce langage est celui d'un homme qui mesure ses paroles, et non d'un homme qui conteste la possession d'une qualité. Il en est de même ici. « A ceux qui paraissaient les plus considérables », dit-il, en ajoutant son témoignages à celui de tous les autres fidèles.
« Mais on n'obligea point Tite, que j'avais emmené avec moi, et qui était gentil, de se frire circoncire {3) ». Qu'est-ce à dire : « Il était gentil ? » — Il avait été du nombre des gentils, et n'était pas circoncis. Je n'étais pas le seul à prêcher comme je faisais, Tite en taisait autant tout incirconcis qu'il était, et les apôtres ne l'obligèrent point de se faire circoncire. — Ce qui était la meilleure preuve que les apôtres ne condamnaient ni les actes, ni les paroles de Paul. Et ce qui le prouve encore plus, c'est que les adversaires de Paul, quoiqu'ils fussent prévenus de ce qu'il faisait, ne purent malgré tout leur acharnement décider les apôtres à imposer l'usage de la circoncision. Il y fait allusion quand il parle de « Ces faux frères qui s'étaient introduits dans« l'Eglise (4) ». Quels étaient ces faux frères? Car dans le moment présent cette question, n'est pas sans importance. Si les apôtres permettaient alors de pratiquer la circoncision, pourquoi traites-tu de faux frères ceux qui se conforment à l'opinion des apôtres en prescrivant l'observation de cette pratique,? D'abord, parce que ce n'est pas la même chose de prescrire de faire, ou de laisser faire. — Car celui qui prescrit, regarde ce qu'il prescrit comme une chose indispensable et. de première importance, taudis que celui qui ne prescrit ni n'empêche de faire la chose que l'on veut, la permet non comme indispensable, mais par suite d'une prudente conduite. Par exemple, c'est ce qui avait lieu quand Paul écrivait aux Corinthiens au sujet des devoirs du mariage.