• Home
  • Works
  • Introduction Guide Collaboration Sponsors / Collaborators Copyrights Contact Imprint
Bibliothek der Kirchenväter
Search
DE EN FR
Works John Chrysostom (344-407) In epistulam ad Galatas commentarius

Translation Hide
Kommentar zu den Briefen des hl. Paulus an die Galater (BKV)

2.

Damit du nun nicht glaubest, er wolle sie ihnen zum Gesetze machen, fügt er sogleich bei: „Dies aber sage ich als Zugeständnis und nicht als Befehl.“1 Es war also seinerseits keine autoritative Bestimmung, sondern ein ihrer Unenthaltsamkeit gemachtes Zugeständnis. Deshalb spricht er: „wegen eurer Unenthaltsamkeit“.2 — Wenn du Pauli wahre Ansicht kennenlernen willst, dann vernimm folgendes: „Ich möchte, daß alle Menschen lebten wie ich, nämlich in Enthaltsamkeit.“3 — So auch hier. Indem die Apostel ein Zugeständnis machten, wollten sie keineswegs für das Gesetz eine Lanze brechen, sondern einfach der jüdischen Schwachheit entgegenkommen. Wäre jenes ihre Absicht gewesen, S. 59 dann durften sie nicht den Juden so, den Heiden aber anders predigen. Denn wenn die betreffende Vorschrift4 für die Ungläubigen strenge verpflichtend war, dann sicherlich auch für die Gesamtheit der Gläubigen. Nun aber die Apostel entschieden, man dürfe den Heiden nicht damit lästig fallen, zeigten sie dadurch, daß auch ihr Zugeständnis an die Juden nur aus Entgegenkommen erfolgt war. Nicht so die falschen Brüder; diese wollten sie vielmehr ihrer Gnadenkindschaft berauben und wieder unter das Sklavenjoch zwingen. Das ist der erste gewaltige Unterschied zwischen beiden. Der zweite besteht darin, daß die Apostel nur in Judäa so verfuhren, wo eben das Gesetz in Geltung war, die falschen Brüder dagegen überall. Sie hatten ja ganz Galatien angesteckt. Daraus erhellt, daß sie nicht auf die Erbauung, sondern auf das Verderben des ganzen Volkes hinarbeiteten. Und (drittens) ist es etwas anderes, wenn von den Aposteln (die Beobachtung des Gesetzes) zugelassen, etwas anderes aber, wenn von den falschen Brüdern dafür geeifert wurde. — „Die sich unvermerkt eingedrängt hatten, um auszukundschaften unsere Freiheit, die wir in Christus Jesus haben.“ Siehe, auch den Namen „Kundschafter“ gebraucht er, um ihre Feindseligkeit zu brandmarken. Denn die Kundschafter schleichen sich zu keinem anderen Zwecke ein, als um die Verhältnisse der Gegner auszuforschen und Eroberung und Zerstörung für ihre Partei recht leicht zu machen. Ganz so haben jene damals gehandelt, welche sie in die alte Sklaverei zurückführen wollten. Auch daraus erhellt, wie grundverschieden die Apostel und diese Sorte von Leuten dachten. Die ersteren gaben nach, um die Leute unvermerkt aus der Sklaverei herauszuführen; die letzteren boten alles auf, um sie noch tiefer hineinzustürzen. Deshalb lagen sie scharf auf der Lauer und suchten herauszubringen, wer noch S. 60 die Vorhaut habe; wie das Paulus deutlich ausspricht, wenn er sagt: „die sich unvermerkt eingedrängt hatten, um auszukundschaften unsere Freiheit“. Er kennzeichnet ihre Hinterlist nicht bloß durch das Wort Kundschafter, sondern auch durch die heimliche und verstohlene Art, mit der sie sich eingeschlichen haben.

V. 5: „Welchen wir auch nicht für einen Augenblick nachgaben durch Unterwerfung.“

Siehe den Adel und die Kraft des Ausdruckes! Er sagt nicht: durch die Rede, sondern: durch die Unterwerfung. Jene wollten ja keine nützlichen Kenntnisse lehren, sondern unterwerfen und knechten. Deshalb gaben wir zwar den Aposteln nach, nie aber diesen Leuten. — „Damit die Wahrheit des Evangeliums bei euch verbleibe“. Damit wir das, so meint er, was wir früher mit Worten gesagt haben, jetzt auch durch unsere Werke bekräftigen, nämlich: „Das Alte hat aufgehört, und alles ist neu geworden;“5 und: „Wenn einer in Christus lebt, dann ist er ein neues Geschöpf;“ und: „Denen, die sich beschneiden lassen, wird Christus nichts nützen.“6 Für diese Wahrheit standen wir ein und gaben keinen Augenblick nach. — Da sonach die Haltung der Apostel seiner eigenen schnurstracks zuwiderlief und die Frage berechtigt schien: Wie können jene denn solches vorschreiben? Siehe, wie geschickt er diesen Einwurf löst! Er gibt nicht den eigentlichen Grund für die Handlungsweise der Apostel an, nämlich ihre kluge Nachgiebigkeit. Dies hätte bei seinen Zuhörern schlecht gewirkt. Denn wer aus einer klug berechneten Maßregel Nutzen ziehen soll, darf den Grund derselben nicht wissen. Sobald dieser kund wird, ist es mit allem Nutzen vorbei. Darum muß zwar, wer die Maßregel in Anwendung bringt, sich des Grundes davon bewußt sein; aber wer daraus Gewinn schöpfen soll, darf ihn nicht wissen. — Zur größeren Deutlichkeit will ich ein Beispiel wählen, das auf unseren Gegenstand Bezug hat. Eben S. 61 dieser hl. Paulus, welcher die Beschneidung abzuschaffen bemüht war, wollte einmal den Timotheus als Prediger zu den Juden schicken. (Was tat er?) Er beschnitt ihn zuerst und dann schickte er ihn.7 Diese Handlungsweise sollte ihm bei seinen Hörern eine gute Aufnahme sichern. Und also kam er mit der Beschneidung, um die Beschneidung abzuschaffen. Aber um diesen Grund wußten Paulus und Timotheus allein, den Schülern wurde er nicht mitgeteilt. Denn wenn die Leute in Erfahrung gebracht hätten, daß er die Beschneidung nur angewendet habe, um die Beschneidung abzuschaffen, dann hätten sie die Predigt des Timotheus überhaupt nicht angehört, und der ganze Gewinn wäre zerronnen. So aber zogen sie aus ihrer Unkenntnis den größten Nutzen. Im Glauben nämlich, daß er aus Gehorsam gegen das Gesetz so handle, nahmen sie ihn freundlich und gerne auf, ihn und seine Lehre. Nachdem sie ihn aber aufgenommen und allmählich unterrichtet worden waren, standen sie von den alten Gewohnheiten ab. Das wäre gewiß nicht geschehen, wenn sie gleich anfangs den rechten Grund gewußt hätten. Denn in diesem Falle hätten sie ihn verabscheut, weil sie ihn verabscheuten, nicht auf ihn gehört, und weil sie nicht auf ihn hörten, wären sie im alten Irrtum verblieben. Um dies zu verhindern, enthüllte er den Grund nicht. — Deswegen erwähnt er auch hier nicht, was die Apostel zu ihrer Haltung veranlaßte, sondern gibt der Rede eine andere Wendung und schreibt:

V. 6: „Was aber die anbelangt, so da etwas zu sein schienen — (wer sie sonst waren, tut mir nichts zur Sache; Gott bringt Menschenansehen nicht in Anschlag) —.“

An dieser Stelle entschuldigt er die Apostel nicht nur nicht, im Gegenteile, er belastet die Heiligen noch recht schwer zugunsten der Schwachen. Der Sinn seiner Worte ist folgender: Mögen jene Beschneidung zulassen, S. 62 vor Gott haben sie dereinst Rechenschaft abzulegen; denn wenn sie gleich Geltung und Macht besitzen, so wird doch Gott kein Ansehen der Person kennen. Aber er spricht sich nicht so offen aus, sondern ist zurückhaltend in seinen Worten. Er sagt nicht: wenn sie die reine Lehre trüben oder gegen die Vorschrift predigen, wird sie Strafe und schwere Ahndung treffen. Kein derartiges Wort fällt. Er scheint aus Ehrfurcht ihre Person nur so zu berühren, indem er schreibt: „Was aber die anbelangt, so da etwas zu sein schienen — wer sie sonst waren.“ Er sagt auch nicht: „wer sie sonst sind“, sondern „waren“, um anzudeuten, daß sie schließlich selbst aufgehört haben, so zu lehren, da ja die reine Lehre überall zum Durchbruch gelangte. — Mit den Worten: „wer sie sonst waren“ meint er aber so: Wenn sie dies wirklich gelehrt haben, bleibt ihnen die Rechenschaft nicht erspart. Denn vor Gott haben sie sich zu verantworten, nicht vor Menschen.


  1. Ebd. 7, 6. ↩

  2. Ebd. 7, 5. ↩

  3. Ebd. 7, 7. ↩

  4. Gemeint ist die Beobachtung des jüdischen Gesetzes, näherhin der Beschneidung. ↩

  5. 2 Kor. 5, 17. ↩

  6. Gal. 5, 2. ↩

  7. Apg. 16, 3. ↩

Translation Hide
Commentaire sur l'épître aux Galates

2.

Après différents conseils sur cette matière, pour qu'on ne croie pas qu'il veuille ériger en textes de loi ses recommandations aux Corinthiens, il ajoute : « Or, je vous dis ceci par condescendance, et non par commandement ». (I Cor. VII, 6.) Car il ne s'agissait pas d'un jugement imposé d'autorité, mais d'une conduite indulgente pour leur penchant à l'incontinence. Aussi dit-il : « A cause de votre incontinence ». Si vous voulez connaître l'opinion de Paul à ce sujet, écoutez ces paroles : « Je désire que tous les hommes soient comme moi-même » (I Cor. VII, 7), qu'ils vivent dans la chasteté. Il en était de même dans la circonstance présente : si les apôtres permettaient la (591) circoncision, ce n'était pas pour faire observer la loi, mais par condescendance pour la faiblesse juive. S'ils avaient tenu à faire respecter la loi, il n'auraient pas toléré deux enseignements , l'un pour les Juifs, l'autre pour les gentils. Car si la chose eût été obligatoire pour les infidèles, il est évident qu'elle l'eût été aussi pour tous les fidèles. D'un autre côté , s'ils établissaient comme une loi de ne point troubler, les gentils au sujet de la circoncision, ils montraient qu'ils ne la permettaient aux Juifs que par pure condescendance.

Il n'en était pas ainsi des faux frères., ils visaient à exclure les gentils de la grâce et à les ramener. sous le joug de la servitude. C'était là la première différence, et certes elle était considérable. La seconde, c'est que les apôtres ne faisaient cela qu'en Judée, où la loi dominait, tandis que les faux frères le faisaient en tout pays, car ils s'étaient adressés à tous les Galatès. D'où il est clair qu'ils agissaient ainsi, non pour édifier, mais pour détruire l'édifice jusqu'aux fondements, et que les intentions des apôtres, quand ils autorisaient la circoncision, n'étaient pas les mêmes que celles des faux frères quand ils s'efforçaient de l'imposer. — « Qui s'étaient introduits dans l'Eglise pour espionner la liberté que nous avons en Jésus-Christ ». Voyez-vous comme il fait allusion à leur esprit d'hostilité en employant ce mot d'espion? Car des espions ne s'introduisent parmi leurs adversaires que pour se tenir au courant de ce qu'ils font, et en profiter pour les attaquer et détruire leur puissance. C'est ce que faisaient ces faux frères qui voulaient ramener les fidèles sous le joug de la servitude. Ce qui montre bien qu'au lieu d'avoir les mêmes vues que tes apôtres, ils étaient en complet désaccord à ce sujet. Tandis que ceux-ci permettaient la circoncision pour détacher peu à peu les fidèles de la, servitude, eux ne l'établissaient que pour les enfoncer plus avant dans la servitude. Aussi observaient-ils avec un soin scrupuleux et minutieux quels étaient ceux qui restaient incirconcis : ce que Paul nous fait entendre par ces mots : « Ils s'étaient introduits pour espionner la liberté dont nous jouissons ». Il nous dévoile leurs desseins, non-seulement en se servant de ce mot d'espion, mais encore en nous les montrant qui s'introduisent, qui se glissent furtivement dans l'Eglise.

«Nous n'avons pas cédé à leurs ordres même pour un moment (5) ». Remarquez cette expression noble et significative. Il n'a pas dit : « A leurs observations », mais : « A leurs ordres ». Car ils agissaient ainsi non pour enseigner quelque chose d'utile, mais pour imposer leur volonté et établir la servitude, aussi nous avons bien cédé aux apôtres, mais non pas à ces gens-là. «Afin que la vérité de l'Evangile demeurât votre partage ». C'est-à-dire, afin de corroborer par nos actions ce que nous; vous avons déjà dit, à savoir que « Ce qui était de vieux, est passé, et tout est devenu nouveau.» (II Cor. V, 17), et que « Si quelqu'un est en Jésus-Christ, il est. devenu une nouvelle créature» (Ibid.), et que a Jésus-Christ « ne servira de rien À ceux qui pratiquent la « circoncision ». (Gal. vil 15.) Pour établir plus fortement ces vérités, nous n'avons pas même cédé un instant. Ensuite comme on ne pouvait manquer de lui objecter la conduite que tenaient les apôtres, et qu'il était tout naturel que quelques-uns lui dissent : Comment se fait-il donc qu'ils prescrivent cet usage ? Voyez avec quelle habileté il détruit cette objection. Il ne dit point la vraie cause, par exemple, que les apôtres agissaient ainsi par condescendance et d'après une vue secrète, autrement il aurait porté tort à ceux qui l'écoutaient. Il faut que ceux qui doivent profiter d'une combinaison secrète en ignorent la cause, car si tout leur était dévoilé, l'avantage qu'ils peuvent en retirer serait entièrement perdu pour eux. Il faut donc que celui qui dirige la combinaison, ait le secret des événements, et que celui qui doit en avoir le profit, ne sache rien. Et pour rendre plus évident ce que je viens d'avancer, je cite un exemple pris au coeur même de notre sujet. Ce même Paul, le bienheureux Paul, qui voulait détruire la circoncision, au moment d'envoyer Timothée pour prêcher les Juifs, ne l'y envoya qu'après l'avoir d'abord fait circoncire. (Act. XVI.)

Paul prit cette précaution afin que Timothée fût bien reçu fie ses auditeurs, et celui-ci s'introduisit chez les Juifs avec la circoncision, pour abolir l'usage de la circoncision. Timothée, lui, savait bien le motif de cette précaution, mais il n'en dit rien à ses disciples. S'ils avaient su qu'il s'était fait circoncire précisément pour supprimer la circoncision, ils n'auraient pas écouté le premier mot de ses prédications, et tout l'avantage qu'ils devaient retirer de sa mission aurait été perdu, tandis (592) que leur ignorance d'alors leur rendit un signalé service. Car pensant qu'il avait fait cela comme un rigide observateur de la loi, ils l'accueillirent de bon coeur et avec docilité lui et ses enseignements. Après l'avoir accueilli, ils se laissèrent instruire peu à peu et renoncèrent à leurs anciennes coutumes, ce qui ne serait pas arrivé si , dès le commencement, ils avaient su l'objet de sa démarche. Après l'avoir appris, ils se seraient détournés de lui, après s'être détournés de lui, ils ne l'auraient pas écouté, et s'ils ne l'avaient pas écouté, ils seraient restés dans leur ancienne erreur. C'est pour que cela n'eût pas lieu, qu'il leur cacha le motif de sa conduite. Voilà aussi pourquoi Paul, dans la circonstance présente, ne donne point la raison de sa conduite, mais il change de méthode et s'y prend autrement en parlant ainsi : « De ceux qui paraissaient les plus considérables (je ne m'arrête pas à ce qu'ils ont été « autrefois, Dieu n'a point égard à la qualité « des personnes) (6).... » Ici, non-seulement il n'excuse pas les apôtres, mais encore il réserve le poids de sa parole pour les saints, afin d'être utile aux faibles. Voici le sens de ses paroles Quand même ceux-ci permettraient la circoncision, ils auraient à en rendre compte eux-mêmes à Dieu. Car Dieu ne les acceptera point parce qu'ils sont grands et qu'ils commandent aux autres. Cependant il ne s'exprime pas aussi clairement, il ménage ses expressions. Il n'a pas dit : Si ceux-ci troublent la prédication et prêchent autrement qu'il ne leur a été prescrit, ils encourront les condamnations les plus terribles et Feront châtiés. Il se garde bien de s'exprimer ainsi, et s'il les prend à partie, c'est avec respect, en ces termes : « Quant à ceux qui paraissaient être les plus considérables (je ne m'arrête point à ce qu'ils étaient autrefois).... » Il n'a point dit : « Ce qu'ils sont», mais : « Ce qu'ils étaient », montrant par là qu'eux- mêmes avaient cessé désormais de prêcher dans ce sens, parce que la prédication évangélique avait triomphé partout. « Ce qu'ils étaient», c'est-à-dire, s'ils continuaient de prêcher dans ce sens, ils auraient à en rendre compte. Car ce n'est point devant les hommes, mais devant Dieu qu'ils doivent se justifier.

  Print   Report an error
  • Show the text
  • Bibliographic Reference
  • Scans for this version
Translations of this Work
Commentaire sur l'épître aux Galates
Kommentar zu den Briefen des hl. Paulus an die Galater (BKV)
Commentaries for this Work
Vorbemerkungen zum Kommentar des Galaterbriefes

Contents

Faculty of Theology, Patristics and History of the Early Church
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Imprint
Privacy policy