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Œuvres Jean Chrysostome (344-407) In epistulam ad Galatas commentarius

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Kommentar zu den Briefen des hl. Paulus an die Galater (BKV)

1.

Vers 1: „O ihr unverständigen Galater, wer hat euch bezaubert? Euch, denen Jesus Christus vor Augen gezeichnet wurde, (als wäre er) unter euch gekreuzigt.“

Hier geht er nunmehr auf ein anderes Kapitel über. In den vorausgehenden hatte er gezeigt, daß er Apostel sei nicht von Menschen, noch durch Menschen, noch daß er der Unterweisung durch die Apostel bedurfte. Jetzt aber, da er sich als glaubwürdigen Lehrer erwiesen hat, redet er mit größerem Selbstbewußtsein und stellt Glaube und Gesetz in Vergleich. Zu Beginn des Briefes schreibt er: „Befremdet bin ich, daß ihr so schnell euch abwendet;“ hier aber: „O ihr unverständigen Galater!“ Dort nämlich hielt er mit seinem Unwillen zurück; nachdem er aber die Verdächtigungen gegen seine Person zurückgewiesen und den Beweis geführt hatte, gab er ihm Raum und ließ ihm freien Lauf. — Wundere dich nicht, daß er sie „unverständig“ nennt. Er tut dies nicht im Widerspruch mit Christi Mahnung, welcher verbietet, den Bruder Tor zu heißen,1 sondern so recht eigentlich in Befolgung derselben. Es heißt ja S. 84 nicht schlechtweg: wer seinen Bruder Tor nennt, sondern: wer es ohne Grund tut.2 Wer aber verdiente mit mehr Recht diese Bezeichnung als jene, welche nach solchen Großtaten, gleich als ob nichts geschehen wäre, am Alten festhielten? Wenn du Paulus deswegen einen Lästerer schiltst, mußt du auch Petrus wegen der Saphira und des Ananias einen Mörder nennen. Ist aber das letztere Wahnsinn, dann um so mehr jene Behauptung. Beachte mir, wie er nicht gleich anfangs so strenge verfuhr, sondern erst nach Anführung der Gegengründe und Gegenbeweise, als sie nicht so fast von ihm selber als von den Gegengründen den Tadel empfingen! Erst nachdem er gezeigt, daß sie vom Glauben abfielen und Christi Tod als nichtig hinstellten, bringt er die Zurechtweisung, und da nicht einmal die gebührende. Sie hätten noch viel härtere Worte verdient. Und siehe, wie er sofort auch wieder den Schmerz der Wunde lindert! Er sagt nicht: Wer hat euch getäuscht? Wer hat euch mißbraucht? Wer hat euch verführt?, sondern: Wer hat euch bezaubert?,3 und läßt so den Tadel nicht ohne alles Lob. Er gibt nämlich damit zu verstehen, daß sie vordem Neidenswertes getan und daß, was geschehen, durch die Mißgunst des Teufels kam, der auf ihr Glück schrecklich erbost war.4 Wenn du hier vom Neide hörst,5 und im Evangelium6 wieder vom bösen Auge, daß es S. 85 dieselbe Wirkung hervorbringe, dann fasse letzteres nicht so auf, als ob der Strahl der Augen von Natur aus geeignet wäre, die Hineinblickenden zu schädigen. Denn das Auge, als Körperglied betrachtet, kann gar nicht böse sein. Christus bezeichnet vielmehr damit an der besagten Stelle den Neid. Sache der Augen ist das Schauen schlechthin, das Böse-Schauen ist Sache des innerlich verderbten Herzens. Weil nämlich durch diesen Sinn die Vorstellung des Geschauten in unsere Seele fließt, und weil der Neid hauptsächlich am Reichtum sich entzündet, der Reichtum aber, Herrschaft und Macht mit Augen geschaut werden, deswegen nannte (Christus) das Auge böse; also nicht den Blick an sich, sondern den scheelen Blick, der hervorgeht aus innerer Bosheit. — Mit den Worten: „Wer hat euch bezaubert?“ weist (Paulus) darauf hin, daß jene Verführer nicht aus edlem Eifer, nicht aus dem Bestreben, das Fehlende zu ergänzen, sondern vielmehr das Vorhandene zu verstümmeln, also handeln. Denn es ist dem Neide eigentümlich, nicht das Fehlende beizufügen, vielmehr vom Vollen wegzunehmen und das Ganze zu schädigen. Er spricht nicht so, als ob er der Ansicht wäre, daß dem Neide an sich eine Kraft innewohne, sondern (um anzuzeigen), daß die Verbreiter jener Lehre durch Scheelsucht soweit gekommen sind. — „Euch, denen Jesus Christus vor Augen gezeichnet wurde, (als wäre er) unter euch gekreuzigt.“ Er wurde aber doch nicht im Lande der Galater, sondern zu Jerusalem gekreuzigt! Wie kann Paulus da sagen: „unter euch?“ Er schildert die Kraft des Glaubens, die auch das längst Vergangene zu schauen vermag. Auch sagt er nicht: er wurde gekreuzigt, sondern: „er wurde vor (Augen) gezeichnet, (als wäre er) gekreuzigt“, um anzudeuten, sie hätten mit den Augen des Glaubens besser gesehen als manche, die zugegen waren und wirklich zuschauten. Denn viele der letzteren schauten ihn wohl, hatten aber keinen Nutzen davon. Jene dagegen sahen ihn zwar S. 86 nicht mit leiblichen Augen, dafür desto klarer mit den Augen des Glaubens. Er sagt ihnen dies gleichermaßen zur Schande wie zum Lobe. Zum Lobe, weil sie die Tatsache mit solcher Überzeugung angenommen; zur Schande, weil sie ihn, den sie für sie entblößt, mit Schlägen mißhandelt, angenagelt, verspien, verspottet, mit Essig getränkt, mit einer Lanze durchbohrt sahen — all dieses stellt er ihnen vor Augen durch die Worte: er wurde vor Augen gezeichnet, (als wäre er) unter euch gekreuzigt —, weil sie diesen dennoch verließen und zum Gesetze überliefen, ohne angesichts jener Martern schamrot zu werden. — Beachte auch das, wie er allerorts Himmel und Erde und Meer und alles übrige beiseite läßt und einzig die Kraft Christi predigt, die Glorie des Kreuzes. Denn das gerade war ja der Gipfelpunkt seiner Fürsorge für uns.

V. 2: „Nur dieses einzige möchte ich von euch erfahren: habt ihr aus Gesetzeswerken den Geist empfangen oder aus dem Anhören des Glaubens?“

Da ihr nämlich, meint er, die langen Reden nicht begreift und die Großartigkeit jenes Ratschlusses nicht einsehen wollt, so will ich im Hinblick auf eure gänzliche Verständnislosigkeit abrißweise und in aller Kürze euch überzeugen. Oben führte er den Beweis aus seiner Unterredung mit Petrus, hier greift er sie unmittelbar an, entnimmt alle seine Waffen nicht anderweitigen Geschehnissen, sondern ihrer eigenen Geschichte und überzeugt, führt den Beweis nicht mehr mit Hilfe der allgemeinen Gnaden, sondern der besonderen Vergünstigungen, die ihnen zuteil wurden. Deswegen spricht er: „Nur dieses einzige will ich von euch erfahren: habt ihr den Geist aus Gesetzeswerken empfangen oder aus dem Anhören des Glaubens?“ — Ihr habt den Hl. Geist empfangen, meint er, habt viele Zeichen und Wunder gewirkt durch Totenerweckung, Reinigung vom Aussatze, Weissagung, die Gabe der Sprachen. Hat nun S. 87 das Gesetz euch diese Himmelskraft verliehen? Aber ihr brachtet vordem nichts dergleichen zustande! Oder der Glaube?


  1. Matth. 5, 22. ↩

  2. Dieser Zusatz findet sich an der betreffenden Stelle nicht, sondern ist von Chrysostomus dem Sinne nach ergänzt. ↩

  3. βασκαίνειν bedeutet „beschwätzen“, „durch bösen Blick bezaubern“ (vgl. unten), „behexen“, endlich einfach „beneiden“, weil die betreffende böse Absicht dem Neide zugeschrieben wird. ↩

  4. Vgl. Anm. 2. ↩

  5. Nämlich daß er „bezaubere“. ↩

  6. Es ist die Stelle Matth. 20, 15 gemeint, wo der Herr des Weinberges zu seinem Arbeiter spricht: „Ist dein Auge böse?“ Noch heutzutage ist in Italien und überhaupt im Süden der Aberglaube weit verbreitet, daß es Personen gebe, welche durch ihren Blick andere behexen, besonders Kindern Schaden zufügen. Man nennt dies den „bösen Blick“. Der hl. Chrysostomus kämpft offenbar gegen diesen Volksglauben an. S. Seligmann, Der böse Blick, 2 Bde., Berlin 1910. ↩

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Commentaire sur l'épître aux Galates

1.

Dès lors il passe à un autre ordre d'idées. D'abord il avait prouvé qu'il n'était apôtre ni par les hommes, ni de la part des hommes, et qu'il n'avait pas eu besoin des enseignements des autres apôtres : puis, après avoir bien établi qu'il était lui aussi digne d'enseigner, il s'exprime avec une assurance encore plus grande, compare et discute la foi et la loi. Au début il dit : « Je m'étonne que vous ayez changé si promptement » (Gal. I, 6), et maintenant il s'écrie : « O Galates insensés ! » C'est qu'alors l'indignation couvait chez lui, mais après s'être justifié, il la laisse éclater, une fois ses preuves données. S'il traite les Galates d'insensés, ne vous en étonnez pas, car en agissant ainsi il ne viole pas la loi de Jésus-Christ qui défend de traiter son frère de fou, il l'observe avec soin au contraire. Car il n'a pas été dit purement et simplement : « Celui qui appelle son frère fou », mais bien : « Celui qui sans nécessité appelle son frère «fou ». (Matth. V, 22.) Or, qui, plus que les Galates, méritait cette épithète, eux qui après tant et de si grands miracles, restaient attachés à l'ancienne loi, comme si de rien n'était? Si pour cela vous regardez Paul comme un insulteur, vous traiterez Pierre d'homicide pour ce qui est arrivé à Saphire et à Ananie. Si c'est être absurde que de parler ainsi, ce serait l'être encore bien plus que d'en dire autant de Paul. Examinez, je vous prie, comme il se garde bien de montrer cette âpreté dans son exorde. Il ne le fait qu'après avoir donné ses preuves et ses arguments, et quand le reproche qui les frappe vient non pas directement de lui, mais des preuves mêmes. Car c'est après leur avoir démontré qu'ils repoussaient la foi, et qu'ils rendaient inutile le sacrifice que Jésus-Christ avait fait de sa vie, c'est alors qu'il fait intervenir les reproches, et encore pas autant qu'ils le méritaient, car ils méritaient certes de s'entendre traiter bien plus durement. Mais voyez comme il adoucit aussitôt le coup qu'il a porté. Il n'a pas dit : Qui vous a trompés? qui vous a abusés? qui a troublé votre jugement? Mais : « Qui vous a fascinés? » Parole de blâme qui emporte en même temps une idée d'éloge, car elle montre que leur conduite antérieure était digne d'envie, et que la perte de leur bonheur était le fait du démon , qui avait déchaîné la tempête sur la sérénité de leurs âmes.

Quand vous entendez ici parler de l'envie, et dans l'Evangile « De l'oeil mauvais» (expressions synonymes), (Matth. VI, 23), n'allez pas croire que le regard ait la propriété de nuire, car l'oeil, considéré comme un organe de notre corps, ne saurait être mauvais. Mais le Christ se sert de cette expression pour désigner l'envie. Les yeux ont seulement la (602) faculté de voir, mais le regard mauvais n'appartient qu'à la pensée dépravée qui est en nous. Comme c'est par le sens de la vue que les objets que nous regardons laissent leur empreinte dans notre âme, et que le plus souvent la richesse engendre l'envie, et que la richesse se voit par le ministère des yeux, et, qu'il en est de même de la puissance et du brillant entourage de la puissance, il disait que celui-là avait l'oeil mauvais qui, non-seulement regardait, mais encore regardait avec envie par suite d'une disposition mauvaise de son âme. En disant : « Quel envieux vous a « fascinés? » il fait entendre que ceux qui ont ainsi agi n'avaient en vue ni de pourvoir à leurs intérêts, ni de compléter leur bonheur, mais voulaient au contraire le diminuer et le gâter. Car le propre de l'envie est non pas d'ajouter à ce qui manque, mais de soustraire une partie de ce qui est complet, et de gâter le tout. Il dit cela, non pour faire croire que l'envie puisse agir par elle-même, mais pour leur faire comprendre que ceux qui leur ont donné de, tels enseignements étaient poussés par l'envie. « Après que je vous ai fait voir « Jésus-Christ crucifié devant vous ». Mais il a été crucifié à Jérusalem et non dans le pays des Galates. Pourquoi donc dit-il : « Crucifié devant vous? » Il montre la puissance de la foi qui est capable de voir même ce qui se passe au loin. Et` il ne dit pas : « Qui a été crucifié », mais : « Qui a été mis sous vos a yeux crucifié », indiquant ainsi que les yeux de la foi sont de plus fidèles témoins que ceux des quelques hommes qui étaient présents à la mise en croix du Sauveur, et .qui avaient vu ce spectacle. Car bon nombre d'entre .eux n'en. avaient retiré aucun profit, tandis que les, premiers qui n'avaient pas vu avec les yeux du corps avaient cependant mieux vu par les yeux de la foi. Ce langage contient à la fois le blâme et l'éloge : l'éloge, parce qu'ils avaient accepté avec une foi complète tout ce qui leur avait été répété à ce sujet; le blâme, parce que, après avoir vu, mieux que les assistants, Jésus mis à nu, étendu et cloué sur la croix, sali de crachats, bafoué, forcé de boire du vinaigre, insulté par des malfaiteurs, percé d'un coup de lance (et ce spectacle, il le leur peignait par ces mots : « Que je vous ai fait voir crucifié devant vous »), ils l'avaient abandonné pour retourner à la loi, sans rougir au souvenir des souffrances qu'il avait endurées. D'un autre , côté, remarquez comment lorsqu'il publie la puissance de Jésus, Paul laisse de côté le ciel et la terre, et la mer et le reste, pour ne parler que de la croix, de cette croix le signe le plus éclatant de l'amour de Dieu pour nous.

« Je ne veux savoir de vous qu'une seule chose. Est-ce par les oeuvres de la loi que vous avez reçu le Saint-Esprit, ou par l'audition de la foi. (2) ? » Puisque vous ne prêtez point votre attention à de longs discours, dit-il, et que vous ne voulez pas voir la grandeur de l'oeuvre de Jésus, je veux, maintenant que je vous vois descendus au plus bas degré de l'ingratitude, vous persuader en peu de mots et par la démonstration la plus rapide. Plus haut il répétait dans ce but les observations qu'il avait fait entendre à Pierre, maintenant, il s'adresse directement à eux, et fait servir à son argumentation non ce qui s'est passé ailleurs, mais ce qui s'est passé chez eux, et non pas seulement les bienfaits dont ils avaient profité tous ensemble, mais encore ceux qu'ils avaient reçus chacun en particulier. Voilà sur quoi il s'appuie pour les persuader. Et c'est pour cela qu'il dit : « Je ne veux savoir de vous qu'une seule chose. Est-ce par les oeuvres de la loi que vous avez reçu le Saint-Esprit, ou par l'audition de la foi? » Vous avez reçu le Saint-Esprit, dit-il, vous avez fait de grandes choses, vous avez opéré des miracles en ressuscitant des morts, en guérissant des lépreux, en prophétisant, en parlant toutes les langues: sans doute vous teniez cette puissance de la loi ? Mais elle n'avait jamais rien produit de semblable auparavant. Vous la teniez donc de la foi ?

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