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Kommentar zu den Briefen des hl. Paulus an die Galater (BKV)
4.
S. 116 Daraus folgt mit Notwendigkeit, daß alle aus dem Alten Testamente Geborenen Knechte sind. Denn jener Berg, auf dem das Alte Testament geboren wurde, war gleichen Namens mit der Magd. Er begreift auch Jerusalem in sich; das liegt in den Worten:
„Er steht aber in einer Reihe mit dem jetzigen Jerusalem“,
d. h. er ist nahe, er stößt daran.1
„Das dienstbar ist mit seinen Kindern.“
Was folgt daraus? Daß nicht bloß jene2 Magd war und Knechte zur Welt brachte, sondern auch dieses, d. h. das Testament, welches von der Magd vorgebildet wurde. Denn auch Jerusalem liegt nahe dem Berge, der den gleichen Namen mit der Magd führt; auf diesem Berge aber wurde das Testament gegeben.3 — Wo bleibt nun das Vorbildliche der Sara?
V. 26: „Jenes obere Jerusalem aber ist frei.“
Deshalb sind auch die aus ihm Geborenen nicht Knechte. Das Vorbild des irdischen Jerusalem war Agar, wie aus dem gleichnamigen Berge zu ersehen ist; das des himmlischen aber die Kirche.4 — Er beschränkt sich indes nicht auf die Vorbilder, sondern führt auch den Isaias als Zeugen für seine Behauptung an. Er hatte nämlich gesagt: Das obere Jerusalem ist unsere Mutter und hatte die Kirche darunter verstanden. Nun beruft er sich auf den Propheten, der die gleiche Ansicht vertrete.
S. 117 V.27: „Denn“, so heißt es,5 „freue dich, du Unfruchtbare, die du nicht gebierst, frohlocke und juble, die du keine Wehen hast; denn zahlreicher sind die Kinder der Verlassenen, als jener, welche den Mann hat.“
Wer ist die Unfruchtbare und wer die vordem Verlassene? Nicht offenbar die Heidenkirche, die der Kenntnis Gottes beraubt war? Wer aber diejenige, welche den Mann hat? Nicht offenbar die Synagoge? Und trotzdem hat die Unfruchtbare sie an Kindersegen übertroffen. Denn (die Synagoge) umfaßt nur ein einziges Volk; aber die Kinder der Kirche erfüllen Hellas, das Land der Barbaren, die Erde, das Meer, die ganze Welt. Siehst du, wie Sara durch Tatsachen, der Prophet aber durch Worte die Zukunft vorgezeichnet hat? — Erwäge übrigens: Von einer Unfruchtbaren hat Isaias geredet und gezeigt, daß sie reich an Kindern werden solle. Das traf auch beim Vorbilde, bei Sara, zu; denn auch sie, obschon unfruchtbar, ward Mutter einer zahlreichen Nachkommenschaft. Aber selbst das genügte dem Paulus nicht, sondern er untersucht weiter, auf welche Weise die Unfruchtbare Mutter geworden, um auch von dieser Seite das Vorbild der Wirklichkeit anzupassen. Deshalb fährt er fort:
V. 28: „Wir aber, Brüder, sind wie Isaak Kinder der Verheißung.“
Denn die Kirche war nicht allein unfruchtbar wie Sara, und wurde nicht allein kinderreich wie jene, sondern sie gebar auch auf dieselbe Weise wie Sara. Sowie nämlich jene Mutter ward nicht durch natürliche Kraft, sondern durch Gottes Verheißung — denn derjenige, welcher gesagt hatte: „nach dieser Zeit werde ich kommen, und Sara wird einen Sohn haben“,6 dieser ging ein in den Mutterschoß und bildete das Kind —, ebenso hat auch bei unserer Wiedergeburt die Natur nichts zu schaf- S. 118 fen, sondern das Wort Gottes aus des Priesters Munde, wie die Gläubigen wissen. Dieses waltet im Wasserbade ähnlich wie in einem Mutterschoße und gestaltet und gebiert den Täufling zu einem neuen Leben. — Wenn also Kinder der Unfruchtbaren, sind wir auch Freigeborene. Welcher Art aber ist diese Freiheit, könnte einer fragen, wenn die Juden die Gläubigen bedrängen und peinigen, und die sich freidünken verfolgt werden? Solches nämlich geschah zur Zeit der Verfolgungen. Auch das, spricht der Apostel, soll euch nicht beunruhigen. Isaak, obwohl der Freie, wurde von Ismael, dem Knechte, verfolgt.7 Deswegen fährt er fort:
V. 29: „Aber wie damals der nach dem Fleische Geborene verfolgte den nach dem Geiste (Geborenen), so auch jetzt. V. 30: Aber was sagt die Schrift? Wirf hinaus den Sohn der Magd; denn der Sohn der Magd soll nicht Erbe sein mit dem Sohne der Freien.“ 8
Wie? Ist das der ganze Trost, gezeigt zu haben, daß die Freien von den Knechten verfolgt werden? Keineswegs, entgegnet er; denn dabei bleibe ich nicht stehen. Höre auf das Folgende, und du wirst Trost genug empfangen, wenn du in den Verfolgungen kleinmütig9 wirst. Wie lautet nun das Folgende? „Wirf hinaus den Sohn der Magd; denn er soll nicht Erbe sein mit dem Sohne der Freien.“ Siehst du die Strafe für die zeitweilige Tyrannei und die unzeitige Verblendung? Der Knabe wird aus dem Vaterhause vertrieben, wird unstät und flüchtig mit seiner Mutter.10 Beachte, wie klug er die S. 119 Ausdrücke wählt! Er sagte nicht: weil er verfolgte, wurde er hinausgeworfen, sondern: damit er nicht Erbe sei. Denn (Gott) forderte dies nicht von ihm als Strafe für die zeitweilige Verfolgung — diese war gering und stand in keinem Verhältnis zu jener —, sondern weil er ihn nicht teilhaben lassen wollte an dem Kindeserbe; ein Beweis, daß, auch abgesehen von der Verfolgung, dieser Gang der Dinge durch höhere Fügung zum Vorbilde bestimmt und nicht durch die Verfolgung, sondern den Ratschluß Gottes verursacht war. Auch sagte er nicht: Nicht soll Erbe sein der Sohn Abrahams, sondern „der Sohn der Magd“, indem er ihn nach dem geringeren Teil benennt. — „Sara aber war unfruchtbar.“11 Auch die Heidenkirche war solcher Art. Siehst du, wie das Vorbild in allen Stücken zutrifft? Jene gebar nicht alle die früheren Jahre und wurde erst gegen das höchste Alter zur Mutter; ebenso gebiert auch diese, als die Fülle der Zeit gekommen ist. Dies haben auch die Propheten verkündet mit den Worten: „Freue dich, du Unfruchtbare, die du nicht gebierst; frohlocke und juble, die du keine Wehen hast, denn zahlreicher sind die Kinder der Verlassenen, als jener, die den Mann hat.“ Sie meinen damit die Kirche. Obwohl der Erkenntnis Gottes entbehrend, gelangte sie doch dazu und übertraf die kinderreiche Synagoge.
V. 31: „Demnach, Brüder, sind wir nicht Kinder der Magd, sondern der Freien.“
Alle diese Aufführungen dienen ihm dazu, nachzuweisen, daß das, was geschah, nicht neu war, sondern von obenher und vor langer Zeit vorgebildet wurde. Wie töricht also, wenn man, auserwählt vor so langer Zeit und im Genusse der Freiheit, freiwillig wieder unter das Sklavenjoch zurückkehrt!
Im folgenden gibt er noch einen Beweggrund an, der Glaubenslehre treu zu bleiben.
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Die Auffassung des hl. Chrysostomus ist irrig, συστοιχέω heißt: „in einer Reihe stehen“, „entsprechen“. Die Worte Pauli besagen, daß Agar (= Berg Sinai) das jetzige (irdische) Jerusalem vorbildete. ↩
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Agar. ↩
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Vgl. das unter Anm. 1 Gesagte. ↩
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Soll heißen: Sara. Es scheint ein Versehen des hl. Chrysostomus vorzuliegen. Das himmlische Jerusalem ist ihm, wie aus dem folgenden erhellt, gleichbedeutend mit Kirche. Also kann der Typus dieses oberen Jerusalem nicht wieder die Kirche sein. Nur Sara ist dieser Typus. ↩
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Is. 54, 1. ↩
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Gen. 18, 10. ↩
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Gen. 21, 9. Chrysostomus folgt hier in Anlehnung an Paulus (s. V. 29) einer rabbin. Auslegung unserer Stelle; vgl. Bereschit r. 53, 15. ↩
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Ebd. 21, 10. ↩
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Die Negation οὐ stört in empfindlicher Weise den Sinn. ↩
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Anspielung auf die Juden, die ja als Kinder des Alten Testamentes die Agar zur Mutter haben. ↩
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Gen. 11, 30. ↩
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Commentaire sur l'épître aux Galates
4.
Ainsi donc, tous ceux qui sont issus de l'ancienne alliance sont nécessairement esclaves. Car cette montagne , où fut donnée l'ancienne alliance, et qui porte le même nom que la femme esclave, contient aussi Jérusalem. Car tel est le sens de ces paroles : « Le Sina correspond à la Jérusalem actuelle », c'est-à-dire, qu'il l'avoisine, qu'il la touche. « Elle est esclave avec ses enfants ». Que résulte-t-il delà? Que non-seulement Agar était esclave, et engendrait des esclaves, mais qu'il en était de même de celle-ci, c'est-à-dire de l'ancienne alliance, dont la femme esclave est le type. Or, Jérusalem est voisine de la montagne qui porte le même nom que l'esclave, montagne sur laquelle l'ancienne alliance a été formée. Où donc se retrouve le type de Sara? « Au lieu que la Jérusalem d'en-haut est vraiment libre (26) ». Par conséquent ceux qui sont issus d'elle ne sont pas esclaves. La figure de la Jérusalem terrestre était Agar, et la preuve, c'est que cette montagne portait le même nom, et la figure de la Jérusalem céleste est Sara. Cependant il ne lui suffit pas dé signaler ces figures, il cite encore le témoignage d'Isaïe à l'appui de ses paroles : car après avoir dit: La Jérusalem céleste est notre mère, en désignant ainsi l'Eglise, il nous fait voir que le prophète est d'accord avec lui. « Car il est écrit : Réjouissez-vous, stérile, qui n'enfantiez point; poussez des cris de joie, vous qui ne deveniez point mère; parce que celle qui était délaissée a plus d'enfants que celle qui a un mari (2, 8) ». (Isaïe, LIV, 1.) Quelle est donc cette veuve, cette femme délaissée jusqu'alors? N'est-il pas évident que c'est l'Eglise des gentils, quand elle était privée de la connaissance de Dieu? Quelle est cette_ femme qui avait un mari? N'est-il pas évident que c'est la synagogue? Cependant celle qui était, stérile l'a emporté sur l'autre par le nombre de ses enfants. La première ne comprenait qu'une seule nation, tandis que les enfants de l'Eglise pullulent en grâce chez les barbares, sur la terre, sur la mer, sur le globe tout entier. Voyez-vous comme Sara, par ce qui lui est arrivé, le prophète, parce qu'il nous a dit, nous ont peint à l'avance ce qui devait avoir lieu? Rendez-vous compte de tout : Isaïe avait parié de la femme stérile, et l'avait représentée comme devenant extrêmement féconde. Nous voyons le type de cet événement dans Sara, qui, après avoir été stérile, est devenue la mère d'une race très-nombreuse. Cela ne suffit- pas à Paul, il cherche aussi minutieusement comment la femme stérile est devenue mère, afin de trouver ainsi (615) le moyen d'adapter la figure à la réalité. C'est pourquoi il ajoute: «Nous sommes donc, mes frères, les enfants de la promesse, figurée dans Isaac (28) ».
Non-seulement l'Église a été stérile, comme Sara , non-seulement elle est devenue, très féconde, comme elle, mais encore elle a engendré de la même manière que Sara. De même que ce ne fut point la nature, mais la promesse de Dieu qui la rendit mère [car celui qui a dit : « J'arriverai dans cet instant, et Sara aura un fils » (Gen. XVIII, 10), celui-là, en pénétrant dans son sein, a formé le fils qu'elle a enfanté], de même la nature n'a été pour rien dans l'acte de notre génération, mais ce sont les paroles que Dieu prononce par la bouche du prêtre, ces paroles que savent les fidèles; ce sont elles qui, au moment de son immersion dans les eaux sacrées, forment et engendrent celui qui est baptisé , comme s'il était dans le sein de sa mère. Or, si nous sommes les fils de. la femme stérile, nous sommes libres. Est-ce là de la liberté ? dira-t-on. Ne voyons-nous pas les Juifs emprisonner et fouetter ceux qui croient? et ceux qui passent pour libres, ne les voyons-nous pas persécutés? C'était en effet ce qui se passait à cette époque, où les fidèles étaient en butte aux persécutions. Mais que cela même ne vous trouble pas, dit-il, car nous retrouvons l'image de ces événements dans ce qui concerne Isaac, qui, quoique libre, était persécuté par l'esclave Ismaël. Aussi ajoute-t-il ces paroles. « Et comme alors celui qui était né selon la chair persécutait celui qui était né selon l’Esprit, il en arrive de même encore aujourd'hui : Mais que, dit l'Ecriture ? Chassez la servante et son fils : car le fils de la servante ne sera point héritier avec le fils de la femme libre (29, 30) ».
Quoi donc? Toute notre consolation consiste à savoir que les hommes libres sont persécutés par les esclaves? Non, dit-il; je ne m'en tiens pas là, écoutez encore ce qui suit, et vous y trouverez de quoi vous consoler et vous raffermir contre les persécutions. Ce qui suit, ce sont ces mots : « Chassez la servante et son fils : car le fils de la servante ne sera point héritier avec le fils de la femme libre ». Avez-vous vu quel a été le prix de cette tyrannie éphémère, de cette arrogance intempestive? L'enfant persécuteur est exclu de l'héritage paternel, le voilà forcé de s'exiler et d'errer en compagnie de sa mère. Examinez, je vous prie, combien est habile le langage de Paul. En effet, il ne s'est pas contenté de dire : Il a été chassé parce qu'il avait. persécuté, ruais aussi afin qu'il ne pût hériter. Car ce n'était pas pour le punir de cette persécution passagère que Dieu lui infligeait ce châtiment (cela eût été Peu de chose en effet, et n'eût pas, produit les conséquences que Paul faisait ressortir), mais il ne permit pas qu'il eût part aux avantages destinés au fils de la promesse, montrant par là que ces événements étaient préparés d'avance , indépendamment de la persécution subie par Isaac, et que ce qui leur avait donné naissance, ce n'était point cette persécution, mais la volonté de Dieu. Il n'a. pas dit : Le fils d'Abraham ne sera pas héritier, mais : « Le fils de la servante »; le désignant ainsi par le côté le moins noble de son origine. Mais Sara était stérile : l'Église des gentils l'était aussi. Voyez-vous comme la figure est reproduite trait pour trait par les événements qui ont suivi ? De même que Sara passa toutes les premières années de sa vie sans pouvoir enfanter, de même l'Église des gentils n'enfante que quand les temps sont accomplis. C'est la malédiction que faisaient entendre les prophètes quand ils disaient . « Réjouissez-vous, stérile, qui n'enfantiez point; poussez des cris de joie, vous qui deveniez point mère; parce que celle qui était délaissée a plus d'enfants que celle qui a un mari ». C'est l'Église qu'ils désignaient. Elle ne connaissait pas Dieu, mais une fois qu'elle l'eut connu, elle surpassa en fécondité la féconde synagogue.
« Ainsi, mes frères, nous ne sommes point les enfants de la servante, mais de la femme libre (31) ». S'il entre dans tous ces détails et s'il y insiste, c'est qu'il veut nous prouver que ce qui est arrivé n'est pas de date récente, mais remonte bien plus haut et était préparé depuis des siècles. Comment donc ne serait-il pas absurde que nous, qui étions tenus en réserve depuis tant de siècles, et qui jouissons de la liberté, nous allions de gaîté de coeur nous replacer sous le joug de l'esclavage? A ces raisons il eu ajoute une autre qui devait déterminer les Galates à rester fidèles aux dogmes qu'il leur avait enseignés.