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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In epistulam ad Galatas commentarius

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Kommentar zu den Briefen des hl. Paulus an die Galater (BKV)

7.

Nun aber gibt es viele unter uns, welche am gleichen Tage fasten wie die Juden, und welche ebenso auch die Sabbate halten. Und wir dulden das großmütig oder vielmehr — feigherzig. Doch was rede ich von jüdischen Gebräuchen? Werden doch auch viele heidnische in manchen unserer Familien beobachtet, z. B. das Wahrsagen aus Stimmen, aus dem Fluge der Vögel, die Vorbedeutungen, die Unglückstage, das Gehabe bei den Geburten und die von Gottlosigkeit jeglicher Art strotzenden Zettel, welche sie gleich den neugeborenen Kindern zu deren Verderben ans Haupt heften, indem sie dieselben so von allem Anfang an zur Vernachlässigung der Tugend anleiten und ihr Los unter die erlogene Tyrannei der Schicksalsbestimmung stellen. Wenn aber schon denen, die sich beschneiden lassen, Christus nichts nützt, was kann dann der Glaube jenen weiter zum Heile sein, die solches Verderben einführen? Die Beschneidung war sogar von Gott angeordnet, und dennoch setzte Paulus, da ihr Gebrauch als nicht mehr zeitgemäß dem Evangelium Schaden brachte, alle Hebel in Bewegung, um sie abzuschaffen. Wie? Ein Paulus hat sich so sehr im Kampfe gegen die jüdischen Gebräuche abgemüht, als ihre Beobachtung unzeitgemäß geworden war, und wir, wir sollten nicht einmal die heidnischen Gebräuche aus- S. 37 rotten dürfen? Welche Entschuldigung hätten wir da? Daher kommt es, daß Verwirrung und Unruhe in unseren Reihen herrscht und daß Leute, die lernen sollten, voll unerträglichen Dünkels die rechte Ordnung gestört und das Oberste zu unterst gekehrt haben. Beim leisesten Tadel begeifern sie die Obrigkeit, eben weil wir sie von Jugend auf schlecht erzogen haben. Und wären die Oberen noch so fehlerhaft, ja der Inbegriff aller Schlechtigkeit, auch dann dürfte ein Untergebener sich nicht so unbotmäßig zeigen. Von den jüdischen Schriftgelehrten sagt (Christus),1 weil sie auf den Stühlen Mosis säßen, müßten die Jünger billigerweise auf sie hören. Gleichwohl waren ihre Werke so schlecht, daß er den Jüngern gebot, sie beileibe nicht nachzuahmen. Kann man angesichts dessen noch jenen Menschen eine Entschuldigung zubilligen, welche die Autorität der Kirchenvorstände begeifern und mit Füßen treten, obwohl dieselben in der Gnade Gottes mit aller Ehrbarkeit wandeln? Wenn es Sünde ist, über Gleichgestellte abzusprechen, dann um so mehr über die Lehrer,

V. 8: „Aber selbst wenn ich oder ein Engel vom Himmel euch ein Evangelium verkündigten wider das, welches ihr empfangen habet, der sei verflucht.“

Betrachte die Klugheit des Apostels! Damit nicht einer sage, aus eitler Ruhmsucht schmiede er sich eigene Lehrsätze zusammen, unterstellte er sich selbst dem Fluche. Weil jene sich auf Autoritäten beriefen, nämlich auf Jakobus und Johannes, bringt er die Engel vor. Rede mir nicht von Jakobus, will er sagen, und von Johannes! Denn wenn selbst einer von den vornehmsten Engeln des Himmels das Evangelium verkehrte, der sei verflucht! Er sagt nicht einfachhin „von den Engeln“,2 sondern weil auch die Priester Engel genannt wurden — S. 38 „denn die Lippen des Priesters sollen Erkenntnis bewahren, und man soll das Gesetz suchen aus seinem Munde, denn ein Engel des Herrn der Heerscharen ist er“3 —, damit man nicht meine, daß von diesen Engeln die Rede sei, fügt er bei „des Himmels“ und bezeichnet hierdurch die Mächte aus der Höhe. Auch sagt er nicht: Wenn sie das Gegenteil predigen oder die ganze Glaubenslehre umstürzen, sondern: wenn sie auch nur ein Geringes predigen wider das, was wir gepredigt haben, wenn sie auch nur an einer Kleinigkeit rütteln, so sollen sie verflucht sein.

V. 9: „Wie ich schon vorher gesagt habe, so nun sage ich wieder.“

Damit man nicht meine, seine Worte seien dem Zorne entsprungen oder im Überschwange gesprochen oder in einer Aufwallung von Leidenschaft, gebraucht er dieselben Ausdrücke zum zweiten Male. Denn wer im Zorne redet, den wird es bald gereuen; wer aber ein zweites Mal dasselbe sagt, gibt zu erkennen, daß er mit Bedacht also gesprochen und erst nach vorausgegangener Überlegung sich dieser Ausdrucksweise bedient hat. — Als Abraham gebeten wurde, er möchte den Lazarus senden, gab er zur Antwort: „Sie haben Moses und die Propheten; wenn sie auf diese nicht hören, werden sie auch den Toten, falls sie auferstünden, kein Gehör schenken.“4 Diese Worte legt ihm Christus in den Mund, um anzudeuten, daß nach seinem Willen die Schrift größeren Glauben verdient als selbst Tote, die zum Leben auferstehen. Paulus aber — und wenn ich von Paulus rede, meine ich wiederum Christus, der ihn beseelte —, stellt sie über die Engel des Himmels; und das ganz mit Recht. Denn die Engel, mögen sie auch noch so hoch stehen, sind doch nur Diener und Knechte, die Schrift aber in ihrer Gesamtheit ist nicht von Knechten, sondern vom allwaltenden Gotte geschrieben und übersandt. Deshalb S. 39 spricht er: „Wenn euch irgend jemand ein Evangelium verkündigte wider das, welches wir euch verkündigt haben.“ Er sagt nicht: dieser oder jener; das war sehr klug und besonnen von ihm. Was bedürfte es noch der Nennung von Namen, da er einen so überschwenglichen Ausdruck gebrauchte, welcher alle, Himmlische und Irdische, zugleich umfaßte. Er bedrohte die Evangelisten und Engel mit dem Fluche und umschrieb damit alles Erhabene; er bedrohte sich selbst und umschrieb damit alles Bekannte und Verwandte. Sage mir keiner (so spricht er), deine Mitapostel und Genossen lehren dies: ich schone ja mich selber nicht für den Fall, daß ich solches predige. Mit diesen Worten will er keinesfalls die Apostel beschuldigen, als ob sie wider das Evangelium predigten, Gott behüte! Er sagt ja: wenn wir oder jene so lehren; er will nur zeigen, daß kein Ansehen der Person gilt, wo es sich um die Wahrheit handelt.

V. 10: „Denn suche ich jetzt Menschen zu gewinnen oder Gott? Oder trachte ich Menschen zu gefallen? Wollte ich jetzt Menschen gefallen, würde ich Christi Diener nicht sein.“

Gesetzt auch, meint er, ich würde euch durch meine Worte täuschen, kann ich wohl auch Gott betrügen, der die Geheimnisse des Herzens kennt und dem ich aus ganzer Seele in allem zu gefallen bestrebt bin? Siehst du apostolische Gesinnung? Erkennst du die Erhabenheit des Evangeliums? Eben das nämliche schreibt er in seinem Briefe an die Korinther: „Wir bringen uns euch nicht in Empfehlung, sondern geben euch Anlaß zum Rühmen.“5 Und wiederum: „Mir aber liegt das wenigste daran, von euch gerichtet zu werden oder von einem menschlichen Tage.“6 Da er genötigt ist, als Lehrer sich seinen Schülern gegenüber zu verteidigen, zwingt er sich wohl dazu, jedoch nur mit Unwillen im Herzen; ein Un- S. 40 wille, der nicht in persönlichem Stolze — da sei Gott davor! — sondern im Wankelmute der Verführten und ihrem geringen Vertrauen seinen Grund hat. Deswegen haben seine Worte ungefähr den Sinn: Habe ich es etwa mit euch zu tun? Werden etwa Menschen über mich zu Gerichte sitzen? Wir unterstehen Gottes Gericht, und der Rechenschaft dort drüben gilt all unser Bemühen. Noch haben wir uns nicht zu einem solchen Grade von Unseligkeit verstiegen, daß wir die Glaubenslehren fälschen, nachdem wir doch über unsere Predigt vor dem König der Könige Rechenschaft ablegen müssen.


  1. Matth. 23, 2 f. ↩

  2. Statt des unpassenden ἐξ οὐρανοῦ ist τῶν ἀγγέλων zu lesen. ↩

  3. Mal. 2, 7. ↩

  4. Luk. 16, 31. ↩

  5. 2 Kor. 5, 12. ↩

  6. 1 Kor. 4, 3. ↩

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Commentaire sur l'épître aux Galates

7.

Aujourd'hui beaucoup parmi nous jeûnent le même jour que les Juifs, et observent le sabbat comme eux : et nous sommes assez généreux, ou plutôt assez faibles pour tolérer de telles pratiques. Et pourquoi parlé-je des Juifs? Il y en a même parmi les nôtres qui ont emprunté aux païens bon nombre de leurs coutumes, qui pratiquent les enchantements, - qui croient aux augures, aux présages, qui observent superstitieusement les jours, qui tirent l'horoscope des enfants, et qui leur mettent sur la tête, pour leur malheur, au moment où ils viennent au monde, ces petits billets où chaque lettre est une impiété, leur enseignant ainsi, dès leur début dans la vie, à reculer devant les épreuves qu'impose la conquête de la vertu, et les remettant, autant que cela dépend d'eux, à l'aveugle tyrannie du destin. Si le Christ ne sert de rien à ceux qui sont circoncis, en quoi la foi pourra-t-elle contribuer au salut de ceux qui seront cause de tant de malheurs? Cependant la circoncision avait été imposée par Dieu; mais comme l'observation intempestive de cette pratique contrariait le développement du christianisme, Paul a fait tous ses efforts pour la supprimer. Ensuite, Paul s'est donné tant de mal pour combattre les coutumes des Juifs parce qu'on les observait mal à propos, et nous ne retrancherons rien à celles des gentils? Quelle excuse aurons-nous à donner? Aussi notre Eglise est-elle dans le trouble et dans la confusion, et ceux qui devraient recevoir les enseignements des maîtres de la doctrine, pleins de présomption ont changé les rôles, ont tout bouleversé. Et si parmi leurs supérieurs quelqu'un veut les reprendre un peu, ils les traitent avec le dernier mépris, et nous devons nous en prendre à nous-mêmes qui les avons mal élevés. Cependant, quand même leurs supérieurs seraient plus corrompus qu'ils ne le sont, quand même ils auraient toutes sortes de vices, même dans ce cas il ne devrait pas être permis au disciple de faire fi de leurs avertissements. Si l'on a pu dire des docteurs des Juifs, que par cela même qu'ils étaient assis sur la chaire de Moïse (Matth. XXIII, 2), ils avaient droit à se faire écouter de leurs disciples, quand même leur conduite serait telle qu'on dût recommander à ceux-ci de ne pas la prendre pour modèle, et de ne pas l'imiter, de quel pardon seront-ils dignes ceux qui conspuent et foulent aux pieds les chefs de l'Eglise dont la vie, grâce à Dieu, est ce qu'elle doit être? S'il nous est interdit de nous juger les uns les autres, combien plus de juger les maîtres qui nous instruisent.

« Mais quand même je vous annoncerais « moi-même, ou quand un ange du ciel vous annoncerait un Evangile différent de celui « que vous avez reçu, qu'il soit anathème (8) ». Voyez la prudence de l'apôtre. Pour qu'on ne dise pas que c'est par pure vanité qu'il vante les dogmes que lui-même a prêchés, il appelle l'anathème sur sa propre tête. Les Galates se retranchaient derrière les grands noms de Jacques et de Jean, voilà pourquoi il parle des anges: Ne m'opposez plus Jacques, ni Jean, leur dit-il, quand même ce serait un des premiers parmi les anges du ciel qui tenterait de dénaturer ces dogmes, qu'il soit anathème. Et ce n'est point par hasard qu'il a dit « du ciel ». Les prêtres étaient appelés des anges : « Les

lèvres du prêtre garderont la science, et l'on cherchera la loi de sa bouche, parce qu'il est un ange du Seigneur tout-puissant». (Malach. II, 7.) Pour qu'on ne croie pas que par ce nom d'anges il désigne ces prêtres, l'apôtre ajoute ces mots « du ciel », en faisant allusion aux puissances d'en-haut. Il n'a pas dit: S'ils enseignent le contraire, ou s'ils renversent ma doctrine, mais : Quand même leur Evangile ne différerait qu'à peine. du mien, quand même ils ne s'attaqueraient qu'aux parties les moins importantes, qu'ils soient anathèmes.

« Comme je l'ai dit auparavant, et comme je le dis encore (9) ». Afin qu'on ne s'imagine (582) pas que c'est la colère ou l'exagération qui dicte ses paroles, ou qu'il cède à un entraînement passager, il revient sur le même sujet. Celui que là colère emporte parle au risque d'avoir à se repentir bientôt: celui qui revient sur ce qu'il a dit pour y insister encore, montre qu'il a parlé ainsi en connaissance de cause, et qu'il ne s'est décidé à prendre la parole qu'après mûre réflexion. Abraham, à la prière qui lui était faite d'envoyer Lazare parmi les hommes, répondit : « Ils ont Moïse et les prophètes : s'ils ne les écoutent pas, ils n'écouteront pas davantage les morts s'ils ressuscitent». (Luc, XVI, 29, 31.) Le Christ nous représente Abraham tenant ce langage, pour nous faire comprendre qu'il veut qu'on ait plus de confiance dans les Ecritures que dans le témoignage des morts qui ressuscitent. Paul (quand je parle de Paul, je parle aussi du Christ, car c'est lui qui inspirait Paul) met les Ecritures au-dessus de la parole des anges mêmes descendus du ciel : et certes il a raison. Les anges, tout grands qu'ils sont, ne sont que les serviteurs et les ministres de Dieu, tandis que les Ecritures nous viennent toutes non des serviteurs de Dieu, mais du Maître de l'univers, de Dieu lui-même. Aussi Paul dit-il : Si quelqu'un vous enseigne un Evangile différent de celui que je vous ai enseigné. Et il n'a pas dit : Si un tel ou un tel. Son langage est un modèle d'habileté et de tact. Qu'avait-il besoin ensuite de nommer personne lui qui avait poussé si loin l'hyperbole qu'il avait tout embrassé dans sa menace d'anathème, et le ciel et la terre. En n'épargnant ni les évangélistes ni les anges, il n'exceptait aucune dignité; en ne s'épargnant pas lui-même, il comprenait tout ce qui pouvait le toucher de plus près. Ne me dites pas : « Tes compagnons d'apostolat, tes amis tiennent ce langage », car je ne demande pas de pitié pour moi, s'il m'arrive d'en faire autant. Si Paul parle ainsi, ce n'est pas qu'il condamne les apôtres, ou que ceux-ci faussent le dogme évangélique, loin de nous une pareille supposition. C'est dans le cas, dit-il, où, soit eux, soit moi, nous prêcherions une telle doctrine. Il veut montrer que l'autorité des personnes n'est rien, quand il s'agit de la vérité.

« Car enfin, est-ce des hommes ou de Dieu que je désire maintenant d'être approuvé? ou ai-je pour but de plaire aux hommes? Si je voulais encore plaire aux hommes, je ne serais pas serviteur du Christ (10) ». Si je vous trompais, dit-il, quand je vous tiens ce langage, pourrais-je échapper à ce Dieu qui connaît nos secrètes pensées, et auquel je me suis toujours efforcé de plaire? Voyez-vous cette fierté de l'apôtre? Voyez-vous cette sublimité évangélique ? C'est aussi ce qu'il disait aux Corinthiens, quand il leur écrivait: «Nous ne vous présentons pas notre apologie, mais nous vous donnons occasion de vous glorifier à notre sujet » (II Cor. V, 12) ; et une autre fois : «Pour moi, je me mets fort peu, en peine d'être jugé par vous, ou par quelque homme que ce soit ». (I Cor. IV, 3.) Comme il est obligé lui, le maître, de se justifier devant ses disciples, il se soumet à cette épreuve, et s'en indigne, non par un sot orgueil, loin de là, mais parce qi1,r'elle révèle toute la faiblesse d'esprit de ceux qui s'étaient laissé égarer, et le peu de solidité de leur foi. Voilà pourquoi il leur a adressé ces paroles qui peuvent se traduire ainsi : Est-ce que j'ai affaire à vous? Est-ce que des hommes vont me soumettre à leurs jugements? Nous n'avons affaire qu'à Dieu, et nous réglons toutes nos actions en vue du compte que nous aurons à lui rendre là-haut, et nous ne sommes pas tombé si bas que nous songions à corrompre le dogme, nous qui devons. un jour avoir à répondre de notre enseignement devant le Maître souverain.

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