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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In epistulam ad Ephesios commentarius

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Kommentar zu den Briefen des hl. Paulus an die Epheser (BKV)

1.

Vers 1: „So bitte euch denn ich, der Gefesselte im Herrn, daß ihr würdig wandelt des Berufes, wozu ihr berufen seid,

V. 2: mit aller Demut und Sanftmut, mit Geduld, einander in Liebe ertragend,

V. 3: beflissen, die Einigkeit des Geistes durch das Band des Friedens zu bewahren.“

Wir haben gezeigt, daß die Kraft der Kette des hl. Paulus groß ist und strahlender als Wunderzeichen. Nicht umsonst also, wie es scheint, und nicht aufs Geratewohl führt er sie an, sondern um durch sie besonders tief [auf die Gläubigen] einzuwirken. Und was sagt er? „So bitte euch denn ich, der Gefesselte im Herrn, daß ihr würdig wandelt des Berufes, wozu ihr berufen seid.“ Wie? „Mit aller Demut, mit Sanftmut und Geduld, einander in Liebe ertragend.“ Nicht das Gefesseltsein an sich ist rühmlich, sondern das Gefesseltsein um Christi willen. Deshalb sagt er: „der Gefesselte S. 280 im Herrn“, d. h. um Christi willen. Nichts kommt dem gleich. Doch diese Kette reißt uns wiederum von dem zu behandelnden Stoffe weg und lenkt uns ab, und wir vermögen nicht zu widerstehen, sondern lassen uns von ihr fortreißen, geflissentlich und freiwillig und gern. Ja, könnte ich nur stets über die Kette des hl. Paulus sprechen! Doch erlahmet nicht in eurer Aufmerksamkeit! Ich will nur noch eine Frage beantworten, die von vielen gestellt wird: Wenn es etwas so Schönes ist um die Drangsale, wie konnte er selbst in seiner Verteidigung vor Agrippa sagen: „Wollte Gott, daß nicht allein du, sondern auch alle, die mich hören, heute noch nicht nur beinahe, sondern ganz das würden, was ich bin, mit Ausnahme dieser Fesseln?“1 . Nicht als ob er darin etwas Verabscheuungswürdiges erblickt hätte, sprach er so; bewahre! Denn wenn es wirklich verabscheuungswürdig wäre, so würde er sich der Fesseln, der Gefangenschaft, der übrigen Drangsale nicht rühmen; noch auch würde er in einem Schreiben sagen: „Gerne will ich mich rühmen meiner Schwachheiten“2 . Was also? Gerade jene Worte waren ein Beweis der hohen Meinung, die er von den Fesseln hatte. Wie er nämlich im Briefe an die Korinther sagt; „Mit Milch nährte ich euch, nicht mit fester Speise; denn dazu waret ihr noch nicht stark genug“3 , so waren auch in unserem Falle [die Angeredeten] nicht stark genug, die Schönheit, den Vorteil der Fesseln zu verstehen. Deshalb sagt er: „mit Ausnahme dieser Fesseln“. Den Hebräern schrieb er nicht so, sondern ermahnte sie, der Gefangenen zu gedenken wie Mitgefangene4 . Deshalb freute auch er selbst sich der Fesseln und ließ sich in Ketten schlagen und mit den Gefangenen in den Kerker abführen.

Groß ist die Kraft der Kette des hl. Paulus. Das Schauspiel, Paulus zu sehen, wie er in Banden aus dem Gefängnisse herausgeführt wird, ersetzt alles andere. Ihn zu sehen, wie er gebunden in Ketten liegt, ist das S. 281 nicht die größte Wonne? Nicht das Kostbarste, was es für mich geben kann? Seht ihr nicht, wie die Kaiser, die Konsuln auf herrlichen Wagen daherfahren, reich mit Gold beladen, von einer Leibwache umgeben, an der alles von Gold strahlt, von Gold die Lanzen, von Gold die Schilde, von Gold die Uniform, goldgeschirrt die Rosse? Wie viel entzückender als dieses Schauspiel ist der Anblick des Apostels! Lieber möchte ich einmal den Paulus sehen, wie er aus dem Kerker in Begleitung der Gefangenen herauskommt, als tausendmal einen solchen Aufzug von Fürsten mit ihrem Gefolge. Wie viele Engel, glaubt ihr wohl, schwebten vor ihm her, als er so herausgeführt wurde? Daß ich nicht übertreibe, will ich euch aus einer Tatsache der alttestamentlichen Geschichte beweisen.

Der Prophet Elisäus5 - ihr kennt doch wohl den Mann - saß daheim, als der König von Syrien mit dem König von Israel Krieg führte; aber dennoch enthüllte er alle Beschlüsse, welche jener im geheimen Kriegsrat faßte, und vereitelte die Anschläge des [feindlichen] Königs, indem er den geheimen Plan desselben vorhersagte und seine Landsleute nicht in die von jenem gelegte Falle gehen ließ. Dies ärgerte den König, und seinen Mißmut steigerte noch die große Verlegenheit, da er nicht herausbringen konnte, wer alles verrate, gegen ihn arbeite und seine Pläne vereitle. Wie er nun so verlegen war und der Ursache nachforschte, sagte einer von der Leibwache, in Samaria wohne ein gewisser Prophet Elisäus, der lasse des Königs Plan nicht zur Ausführung gelangen, sondern verrate alles. Damit glaubte jener nun, das ganze Geheimnis ausfindig gemacht zu haben. - Und doch war niemand übler beraten als er. - Denn sieh: während ihn Achtung, Bewunderung, Staunen hätte erfüllen sollen, falls dieser Mann wirklich so große Gewalt besaß, daß er trotz der weiten Entfernung ohne jede Vermittlung alles erfuhr, was im geheimen S. 282 Kriegsrat des Königs vorging, - war dies bei ihm durchaus nicht der Fall, vielmehr regte sich in ihm lediglich Erbitterung und Zorn, und er sandte Reisige und Fußvolk zusammen ab mit dem Auftrage, den Propheten herbeizuholen. Elisäus hatte einen Schüler, der noch in der Vorhalle des Prophetentums stand und solcher Offenbarungen noch nicht gewürdigt worden war. Die Soldaten des Königs rückten an, um den Mann oder vielmehr den Propheten gefangenzunehmen. - Wiederum stoßen wir auf Ketten.

Was soll ich beginnen? Es finden sich eben überall Anknüpfungspunkte für dieses Thema. - Als nun der Schüler die Menge Soldaten erblickte, entsetzte er sich und lief zitternd vor Schrecken zu seinem Lehrer, um ihm das vermeintliche Unglück zu melden und die unentrinnbare Gefahr anzuzeigen. Der Prophet lachte ihn aus, daß er sich fürchte, wo nichts zu fürchten sei, und sprach ihm Mut zu. Da jener aber noch uneingeweiht war, wollte er sich nicht beschwichtigen lassen, sondern blieb, durch den Anblick erschreckt, noch immer voll Furcht. Was tat nun der Prophet? Er betete: „Herr, öffne die Augen dieses Knaben, damit er sehe, daß mehr mit uns sind als mit ihnen.“ Da sah derselbe plötzlich den ganzen Berg, auf welchem sich der Prophet damals aufhielt, voll von feurigen Rossen und Wagen. Das war aber nichts anderes als eine Schlachtordnung von Engeln.


  1. Apg 26,29 ↩

  2. 2 Kor 12,9 ↩

  3. 1 Kor 3,2 ↩

  4. Hebr 13,3 ↩

  5. vgl.4 Kön 6,8 ff. ↩

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Commentaire sur l'épître aux Éphésiens

1.

On a vu le pouvoir de la chaîne de Paul pouvoir immense, supérieur en éclat aux miracles. Ce n'est donc pas sans raison qu'il en parle en cet endroit : il ne voit pas de meilleur moyen pour faire rentrer en eux-mêmes ceux à qui il s'adresse. Que dit-il donc? « Je vous conjure, moi, chargé de liens pour le Seigneur, de marcher d'une manière digne de la vocation à laquelle vous avez été appelés ». Comment cela? « Avec toute humilité et toute mansuétude, vous supportant mutuellement en charité ». Ce qui est beau, ce n'est pas d'être chargé de liens, c'est d'être chargé de liens pour le Christ. Voilà pourquoi il dit : « Chargé de liens pour le Seigneur, c'est-à-dire pour le Christ ». Rien n'égale un tel sort. Mais voilà que cette chaîne nous écarte de plus en plus de notre sujet, nous entraîne, sans que nous ayons la force de résister; mais nous nous laissons entraîner librement, volontairement; et plût à Dieu que toujours il nous fût permis de parler de la chaîne de Paul ! Mais n'allez pas vous endormir : une nouvelle question surgit. Paul, faisant son apologie, dit à Agrippa : « Plaise à Dieu qu'il ne s'en faillé ni peu ni beaucoup; que non-seulement vous, mais encore tous ceux qui m'écoutent, deveniez aujourd'hui tels que je suis moi-même, à l'exception de ces liens ! » (Act. XXVI, 29.) S'il parle ainsi, ce n'est pas qu'il regarde ses liens comme un juste objet d'effroi : à Dieu ne plaise ! En effet, s'il en jugeait ainsi, il ne se glorifierait point de ses chaînes, de ses captivités, de ses autres tribulations; il n'écrirait point : « Je me glorifierai avec délices dans mes infirmités ». (II Cor. XII, 9.) Mais encore? Ceci même est une preuve du cas qu'il faisait des chaînes. Ainsi que dans son épître aux Corinthiens, il disait : « Je vous ai donné du lait à boire, et non des aliments, car vous n'étiez pas encore en état » (I Cor. III, 2) ; de même ici il s'adresse à des gens incapables de comprendre la beauté, la magnificence, l'utilité des chaînes. Voilà pourquoi il dit : « A l'exception de ces liens ». Ce n'est pas ainsi qu'il parle aux Hébreux : loin de là, il les exhorte à se faire enchaîner avec ceux qui sont dans les fers. — Aussi lui-même se complaisait-il dans ses liens; aussi se faisait-il enchaîner et conduire en prison avec les autres captifs. Grand est le pouvoir de la chaîne de Paul : c'est un spectacle qui vaut tous les autres, que de voir Paul enchaîné et tiré de sa prison. Le voir enchaîné et assis dans son cachot, n'est-ce pas une incomparable joie, un avantage inappréciable?

Vous voyez, n'est-ce pas? les monarques, les consuls, traînés sur des chars, tout couverts d'or, et comme eux, leurs satellites, avec des lances d'or, des boucliers d'or, des rênes (486) dorées, des chevaux enharnachés d'or. Combien le spectacle qui est sous nos yeux n'est-il pas plus attrayant! J'aimerais mieux avoir vu une fois Paul sortir du cachot, avec les prisonniers, que de voir mille fois ces grands personnages au milieu de leur cortège. Combien d'anges devaient le précéder dans cette glorieuse sortie? La preuve que je ne vous en impose pas, je l'emprunterai à une antique histoire. Elisée, le prophète (sans doute il ne vous est pas inconnu), à l'époque où le roi de Syrie était en guerre avec le roi d'Israël, révélait, sans sortir de chez lui, tout ce que le premier de ces princes méditait de concert avec ses confidents, et déjouait ainsi ses desseins, en divulguant ses secrets, et en empêchant les Juifs de tomber dans ses filets. Cela tourmentait le roi ; il était chagrin, et dans un grand embarras, ne pouvant deviner celui qui le trahissait et paralysait tous ses efforts. Comme il ne savait que penser, et cherchait l'origine de ces indiscrétions, un de ses gardes lui dit qu'il y avait, à Samarie, un prophète du nom d'Elisée, lequel, sans laisser au roi le temps de mûrir un projet, se hâtait de tout divulguer. L'autre pensa tenir son affaire mais voyez quelle était sa scélératesse ! Au lieu d'honorer cet homme, d'admirer ce pouvoir étrange qui le rendait capable de pénétrer de si loin, par la seule force de son esprit, tout ce qui se passait dans le conseil du roi; saisi de colère, et tout entier à sa fureur, il forme un corps de cavaliers et de fantassins, qu'il charge de lui amener le prophète. Elisée avait un disciple qui n'était point encore admis à prophétiser, parce qu'il ne paraissait point digne encore de prêter sa bouche à de telles révélations. Les soldats du roi parurent tout à coup devant lui, dans l'intention de le charger de liens, lui, ou plutôt le prophète. Voilà que nous retombons sur le sujet des chaînes. Que faire? C'est comme le tissu même de tout ce discours. Le disciple, en apercevant tant de soldats, accourt tout ému, tout tremblant, auprès de son maître, lui annonce le péril inévitable qu'il court, et ce qu'il regarde, lui, comme un grand malheur. Le prophète se mit à rire, en le voyant s'effrayer de si peu, et l'exhorta à la confiance. Mais l'autre, encore novice, ne se laissa pas convaincre ; toujours troublé de ce qu'il avait vu, il persistait à donner l'alarme. Que dit alors le prophète? « Seigneur, dit-il, ouvrez les yeux de ce petit enfant, et qu'il voie » (IV Rois, VI, 17) que nous avons plus d'alliés que ces hommes. Et aussitôt le disciple voit toute la montagne où le prophète habitait alors se couvrir de chars et de chevaux de feu. Ce n'était autre chose qu'une armée d'anges.

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