• Start
  • Werke
  • Einführung Anleitung Mitarbeit Sponsoren / Mitarbeiter Copyrights Kontakt Impressum
Bibliothek der Kirchenväter
Suche
DE EN FR
Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In epistulam ad Philippenses

Übersetzung ausblenden
Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Philipper (BKV)

2.

Es war natürlich, daß sie auf die Nachricht von seiner Gefangensetzung hin in Betrübnis gerieten und die Verkündigung des Evangeliums gehindert glaubten. Was also? Er verscheucht sofort diese Besorgnis. Auch das zeugt von Liebe, daß er ihnen, die um ihn bekümmert waren, über seine Lage Aufschluß gibt. — Was S. 31 sagst du? Du liegst in Ketten, bist der Freiheit beraubt: wie kann da von einem Wachstum des Evangeliums die Rede sein? — „So daß meine Bande in Christo“, schreibt er, „kund geworden sind im ganzen Hoflager.“ Und dieses hat die andern nicht nur nicht zum Schweigen gebracht und entmutigt, sondern gerade das hat ihnen nur um so größere Zuversicht eingeflößt. Wenn also diejenigen, welche den Gefahren zunächst standen, dadurch nicht bloß keinen Schaden litten, sondern sogar noch größeren Mut gewannen, so müßt ihr letzteres um so mehr. — Hätte er nämlich seine Verhaftung als Unglück hingenommen und geschwiegen, so würde die Wirkung bei jenen naturgemäß die gleiche gewesen sein; wenn er aber in Ketten noch größeren Freimut gewann, so müßte sie das mit größerem Mute erfüllen, als wenn er nicht eingekerkert worden wäre. — Wie aber konnten die Bande „zur Förderung des Evangeliums“ dienen? — Gott hat es so gefügt, antwortet er, daß meine Bande, oder (besser gesagt) die Bande, die ich in Christo, die ich um Christi willen trage, nicht verborgen bleiben „im ganzen Hoflager“ — so nannte man nämlich damals den kaiserlichen Palast — und in der ganzen Stadt, versichert er.

V. 14: „... und daß die Mehrzahl der Brüder im Herrn vertrauend auf meine Bande um so mehr wagten, furchtlos das Wort Gottes zu verkünden.“

Daraus geht hervor, daß sie auch schon früher guten Mutes waren und mit Unerschrockenheit predigten, jetzt aber noch weit mehr. — Wenn also andere, meint er, durch meine Bande Zuversicht gewinnen, so noch viel mehr ich; wenn ich andern Anlaß zu freudigem Mute gebe, so noch viel mehr mir selbst. — „... und daß die Mehrzahl der Brüder im Herrn ...“ Weil es als Großsprecherei hätte gedeutet werden können, wenn er sagte: Meine Bande erhöhten ihren Mut, darum beugt er solchem Mißverständnisse vor durch den Zusatz: „im Herrn“. Siehst du, wie er selbst dann, wenn er sich in die Notwendigkeit versetzt sieht, rühmlich von sich zu sprechen, die Bescheidenheit nicht aus dem Auge verliert? — „... um so mehr wagten,“ fährt er fort, S. 32 „furchtlos das Wort Gottes zu verkünden.“ Der Ausdruck „um so mehr“ läßt erkennen, daß sie bereits vorher entschlossen waren.

V. 15: „Einige zwar predigen Christum aus Neid und Streitsucht, einige aber aus guter Gesinnung.“

Es verlohnt sich, den Sinn dieser Stelle näher kennen zu lernen. Nachdem Paulus festgenommen worden war, suchten viele Ungläubige den Kaiser zu einer heftigen Verfolgung aufzustacheln und predigten (in dieser Absicht) gleichfalls Christum; die Erbitterung des Kaisers sollte durch die zunehmende Ausbreitung der christlichen Lehre gesteigert werden und dessen ganzer Grimm sich auf das Haupt des hl. Paulus entladen. Zweierlei Wirkungen also verursachte (meine) Gefangenschaft: den einen erhöhte sie bedeutend den Mut, die andern veranlaßte sie, Christum zu predigen, in der Hoffnung, mich verderben zu können. [„Einige zwar aus Neid“,] d. h. sie machen sich zu meinen Mitarbeitern, weil sie meinen Ruhm und mein Auftreten beneiden, auf mein Verderben ausgehen und um jeden Preis Händel mit mir suchen; oder aber um selbst auch geehrt zu werden und in der Meinung, von meinem Ruhme etwas an sich reißen zu können, „Einige aber aus guter Gesinnung“, d. h, ohne Heuchelei, aus purem Eifer.

V. 16: „Die einen verkünden Christum aus Streitsucht, nicht lauter (ἁγνῶς) ...“,

d. h. nicht aus reiner Absicht (εἰλικρινῶς), nicht um der Sache selbst willen, sondern warum? „... indem sie wähnen, meine Bande durch Drangsale noch zu erschweren.“ In dem Glauben nämlich, ich würde dadurch in noch größere Gefahr stürzen, häufen sie Drangsal auf Drangsal. O der Grausamkeit, o des teuflischen Beginnens! Sie sahen ihn gefesselt und in den Kerker geworfen und beneideten ihn noch; sie gingen darauf aus, seine unglückliche Lage noch zu verschlimmern und den Zorn (des Kaisers) gegen ihn noch zu schüren. — Treffend sagt er: „indem sie wähnten“; denn es kam nicht so. Jene meinten, mich dadurch zu kränken; ich aber freute mich, daß die Predigt des Evangeliums Fortschritte machte.

S. 33 V. 17: „Die andern aber aus Liebe, weil sie wissen, daß ich zur Verantwortung des Evangeliums bestimmt bin1.“

Was bedeuten die Worte: „daß ich zur Verantwortung des Evangeliums bestimmt bin“? Soviel als: Sie wollen meine Rechenschaft gegen Gott vorbereiten helfen und legen (deshalb) mit Hand ans Werk. — Was heißt: „zur Verantwortung.“? Ich habe den Auftrag erhalten zu predigen; ich muß dereinst Rechenschaft ablegen und mich verantworten über das Werk, das mir aufgetragen worden. Um mir also diese Verantwortung zu erleichtern, darum legen sie mit mir Hand ans Werk. Denn wenn sich viele finden werden, die im Christentum unterrichtet worden sind und den Glauben angenommen haben, so wird mir die Verantwortung leicht fallen. — So kann man ein gutes Werk tun, nicht aus guter Absicht; und dafür steht nicht nur keine Belohnung in Aussicht, sondern sogar Strafe. Da sie nämlich nur in der Absicht Christum predigten, um den Herold Christi in größere Gefahren zu stürzen, so werden sie nicht nur keinen Lohn empfangen, sondern sogar der Rache und Strafe verfallen. — „Die andern aber aus Liebe“, d. h. sie wissen, daß ich Rechenschaft ablegen muß über das Evangelium.

V. 18: „Was liegt daran? Wenn nur auf jegliche Weise, sei es zum Schein, sei es in Wirklichkeit, Christus verkündigt wird.“

Aber beachte die Weisheit dieses Mannes! Er erhebt keine heftige Anklage gegen sie, sondern berichtet nur den Tatbestand. „Was liegt daran“, sagt er, ob so oder so? „Wenn nur auf jegliche Weise, sei es zum Schein, sei es in Wahrheit, Christus verkündigt wird.“ Er sagt nicht: (Christus) soll verkündigt werden, wie manche (irrtümlich) meinen, indem sie die Behauptung aufstellen, Paulus rede hier den Häresien das Wort, sondern: „wenn er nur verkündigt wird“. Denn fürs erste spricht er nicht im Tone eines Gesetzgebers: er soll verkündigt werden, sondern konstatiert einfach den Tatbestand; und zweitens, wenn er auch als Gesetzgeber gesprochen S. 34 hätte, würde er damit keineswegs die Häresien verteidigt haben.


  1. In der Vulgata erscheinen die V. 16 und 17 vertauscht. ↩

Übersetzung ausblenden
Commentaire sur l'épître aux Philippiens

2.

« Or, je veux bien que vous sachiez, mes frères, que ce qui m'est arrivé a servi beaucoup aux progrès de l'Evangile, en sorte que mes liens sont devenus célèbres, à la gloire de Jésus-Christ, dans tout le prétoire, et parmi tous les habitants de Rome (12,13) ». Il est vraisemblable qu'ils gémissaient, apprenant ses liens, et qu'ils pensaient que la prédication apostolique était interrompue. Que fait-il donc? Il leur en ôte l'idée, et leur déclare que les événements qui l'ont frappé ont même servi aux progrès .de l'Evangile. C'est encore une parole inspirée par l'affection que celle qui leur fait connaître ainsi son état présent, objet de leur inquiétude. Mais, ô Paul, que dites-vous? Vous êtes dans les fers, dans les entraves, et, l'Evangile fait des progrès! Comment donc? Ah ! répond-il, « mes liens sont devenus célèbres, à la gloire de Jésus-Christ, dans « tout le prétoire ». Mes chaînes, loin de fermer la bouche, aux autres prédicateurs, loin de leur inspirer de la terreur, n'ont fait que les rendre plus confiants. Or, si jusqu'au milieu du danger, ceux-ci, loin de s'affaiblir, ont redoublé de courage, bien plus devez-vous reprendre confiance. Si l'apôtre enchaîné se fût laissé abattre par la persécution, s'il eût gardé le silence, il est vraisemblable que ses collaborateurs auraient partagé son abattement. Mais comme dans les liens il parlait avec encore plus de liberté qu'auparavant, il leur communiquait plus, de confiance que s'il n'eût pas été dans les fers. Mais comment les chaînes ont-elles contribué aux progrès de l'Evangile? Dieu l'a voulu, dit-il, en permettant que mes liens en .Jésus-Christ et par Jésus-Christ, fussent connus « dans tout le prétoire» (c'était alors le nom du palais impérial), et non-seulement dans le prétoire, mais dans toute la capitale.

« Et que plusieurs de nos frères en Notre-Seigneur, se rassurant par mes liens, ont conçu une hardiesse nouvelle pour annoncer la parole de Dieu sans aucune crainte (14) ». Ces paroles démontrent que déjà auparavant ils avaient parlé avec confiance et en toute liberté, mais qu'à l'heure présente, ils s'encourageaient bien plus encore. Si .donc mes chaînes ont doublé l'énergie des autres, n'aurai-je point moi-même gagné plus que personne? Si je leur ai valu une force nouvelle, ne l'ai-je donc pas conquise plus grande aussi? « Plusieurs de nos frères dans le Seigneur ...» Comme il semblait hardi d'attribuer à ses chaînes le redoublement d'énergie de ses frères, il prévient le reproche d'orgueil en ajoutant : « Dans le Seigneur ». Voyez comme forcé de parler de lui-même avec éloge, il n'oublie cependant point la sainte modestie ! «... Osèrent plus que jamais », dit-il; « sans crainte aucune annoncer la parole ». — «Plus que jamais », c'est donc que depuis longtemps ils avaient commencé.

«Il est vrai que quelques-uns prêchent Jésus-Christ par un esprit d'envie et de contention, et que les autres le font par une bonne volonté (15) ». Ce passage vaut la peine d'être expliqué. Pendant cette détention de Paul, bon nombre d'infidèles voulant exciter l'empereur à lui faire une guerre sans pitié, se mirent à annoncer eux-mêmes Jésus-Christ, afin d'allumer plus encore la colère du souverain à la vue de cette prédication semée quand même, et de faire retomber sur la tête de Paul tout ce poids de fureur. Deux lignes de conduite furent donc le double effet de cette incarcération. Elle redoubla le courage des uns; dans les autres elle réveilla l'espérance de perdre l'apôtre en prêchant, eux aussi, Jésus-Christ. « Quelques- uns par jalousie », c'est-à-dire envieux de ma gloire et d'un début heureux , désirant ma perte, et combattant contre moi, semblent continuer mes travaux; peut-être aussi l'ambition les entraîne, et ils croient dérober quelque chose à ma gloire. « Plusieurs toutefois agissent par une bonne volonté, c'est-à-dire sans hypocrisie et de grand coeur ».

« D'autres annoncent Jésus-Christ avec un (14) esprit de contradiction, sans bonne foi (16)», c'est-à-dire sans pureté d'intention, et non pour l'honneur même de la religion. Pour quel motif donc? « dans la pensée d'appesantir encore mes chaînes » ; ils ne veulent qu'aggraver mes périls et faire peser sur moi souffrance sur souffrance. O cruauté ! ô énergie de démon ! Ils le voyaient enchaîné, jeté dans un cachot, et ils le jalousaient encore, heureux s'ils ajoutaient à ses peines, s'ils l'exposaient à un redoublement de fureur. « Dans la pensée » est une expression fort juste; car les événements trompèrent leur calcul. lis croyaient, par cette conduite, me combler de chagrin, tandis que je me réjouissais du progrès de l'Evangile. Ainsi arrive-t-il parfois, quand on fait une bonne oeuvre, mais avec une intention mauvaise : on n'obtient pas la récompense promise, on doit même en attendre le châtiment. Ces faux apôtres prêchaient Jésus-Christ dans le dessein formel d'attirer sur le prédicateur de Jésus de plus grands dangers aussi loin de recevoir aucune récompense, ils n'obtiendront que le supplice, la peine trop bien méritée.

« Plusieurs cependant prêchent par charité, sachant que j'ai été établi pour la défense de l'Evangile (17) ». Qu'est-ce à dire : « J'ai été établi pour la défense de l'Evangile » , sinon , ils prêchent, pour me rendre plus facile le compte que je dois à Dieu , et ils m'aident à subir son jugement. En effet , j'ai reçu l'ordre d'en-haut de prêcher, je dois rendre mes comptes, et préparer pour ce Juge suprême mon apologie au sujet de ce grand devoir. Ils me viennent donc en aide pour me faciliter ma défense , qui vraiment me sera bien aisée, s'il se trouve un jour que de nombreux prosélytes ont reçu l'instruction et accepté la foi.

« Qu'importe après tout, pourvu qu'en définitive et de toute manière, soit par occasion soit par véritable zèle, Jésus-Christ, soit annoncé? (18) » Admirez la sainte philosophie de ce grand homme. Loin d'invectiver contre personne, il dit simplement le fait. Que m'importe après tout, que le Seigneur soit annoncé de telle manière ou de telle autre , s'il l'est, d'ailleurs, de toute façon, par occasion ou par vrai zèle? Il ne dit pas : « Qu'il a soit annoncé ! » il n'emploie pas ce ton impératif ; il se borne à raconter l'événement. Eût-il d'ailleurs parlé avec le sens d'un ordre formel, qu'il n'aurait pas pour cela ouvert le champ aux hérésies.

  Drucken   Fehler melden
  • Text anzeigen
  • Bibliographische Angabe
  • Scans dieser Version
Übersetzungen dieses Werks
Commentaire sur l'épître aux Philippiens
Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Philipper (BKV)
Kommentare zu diesem Werk
Einleitung

Inhaltsangabe

Theologische Fakultät, Patristik und Geschichte der alten Kirche
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Impressum
Datenschutzerklärung