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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Philipper (BKV)
4.
Siehst du die Lobsprüche auf die Männer der damaligen Zeit? Wir dagegen wollen uns nicht einmal einen Backenstreich, nicht einmal einen Schlag gefallen lassen, können weder Beschimpfung noch materiellen Verlust ertragen. Jene waren insgesamt von glühendem Eifer (für Christus) beseelt und legten in Kampf und Not Zeugnis für ihn ab; wir dagegen haben die Liebe zu Christus erkalten lassen. Wiederum sehe ich mich in die Notwendigkeit versetzt, über die gegenwärtigen Verhältnisse Klage führen zu müssen. Was soll ich tun? Ich möchte es nicht, aber ich bin dazu gezwungen. Ja, wenn es möglich wäre, durch Schweigen und Nichtreden über das, was ehemals geschehen ist, das verschwinden zu machen, was gegenwärtig geschieht, so müßte ich schweigen; wenn aber das Gegenteil stattfindet — durch unser Schweigen verschwindet es nicht nur nicht, sondern wird nur noch ärger —, so ist es unabweisliche Pflicht zu sprechen. Wer nämlich die Fehlenden rügt, der läßt — wenn er auch sonst nichts erzielt — sie wenigstens nicht ungestört in der Sünde fortfahren. Gibt es doch keine so schamlose und freche Seele, daß sie, wenn beständig Vorwürfe an ihr Ohr dringen, sich gar nicht daran kehrte, in ihrer großen Bosheit gar nicht nachließe. Denn auch in den Schamlosen, ja auch in den Schamlosen glimmt wenigstens S. 66 noch ein schwacher Funke von Scham. Gott hat eben die Scham (zu tiefst) hineingepflanzt in unsere Natur. Weil nämlich die Furcht (allein) nicht ausreichte, uns in Schranken zu halten, so hat er auch viele andere Mittel und Wege gefunden, um die Sünde zu verhüten; z. B. den Tadel seitens der Menschen, die Furcht vor den bestehenden Gesetzen, die Liebe zum Ruhme, das Streben nach Freundschaft. Denn all das sind Mittel und Wege zur Verhütung der Sünde. So manches schon, was aus Rücksicht auf Gott nicht geschah, ist aus Scham geschehen; und (so manches), was aus Rücksicht auf Gott nicht geschah, ist aus Menschenfurcht geschehen. Worauf es in erster Linie ankommt, ist, daß wir überhaupt die Sünde meiden; daß wir dies um Gottes willen tun, kommt erst in zweiter Linie in Betracht. Denn warum treibt Paulus jene, die die Feinde bezwingen wollen, nicht durch die Gottesfurcht an, sondern durch den Hinweis auf Rache? „Denn wenn du dieses tust“, sagt er, „wirst du glühende Kohlen auf sein Haupt sammeln1.“ Zunächst kommt es ihm eben darauf an, daß die Tugend überhaupt geübt werde. — Es liegt also, wie gesagt, ein gewisses Schamgefühl in uns. Wir haben viele natürliche Anlagen zur Tugend; so z. B. werden wir alle von Natur aus zum Mitleid bewegt, und keine andere Anlage zum Guten haftet so fest in unserer Natur wie diese. Daher könnte man mit Recht auch die Frage aufwerfen, warum gerade diese Anlage so tief in unserer Natur wurzelt, daß wir leicht zu Tränen gerührt werden, daß wir uns leicht umstimmen lassen, daß wir leicht zu Erbarmen geneigt sind. Niemand ist von Natur aus frei vom Zorne2, niemand ist von Natur aus frei von eitler Ruhmsucht, niemand ist von Natur aus erhaben über Neid und Eifersucht: aber der Zug zum Mitleid liegt von Natur aus in allen, mag einer auch roh und unfreundlich sein. Was Wunder auch? Erbarmen wir uns ja selbst der Tiere! So unabweislich wohnt uns das Mitleid inne. Selbst beim Anblick eines hilflosen Löwen regt sich unser Gefühl; bei S. 67 unseresgleichen aber in viel höherem Grade. Sieh, wie viele Krüppel! Schon dies reicht hin, uns zum Mitleid zu bewegen. — An nichts hat Gott mehr Freude als an der Barmherzigkeit. Darum wurden die Priester, Könige und Propheten damit3 gesalbt; denn das Öl sollte für sie Sinnbild der Menschenfreundlichkeit Gottes sein. Weiters lernten sie daraus, daß der Vorgesetzte ein reicheres Maß von Mitleid haben müsse. Es zeigte an, daß der Hl. Geist aus Erbarmen über den Menschen herabkommen werde; denn Gott ist gegen die Menschen barmherzig und gütig. „Denn du erbarmst dich aller“, sagt die Schrift, „weil du alles vermagst (Weish. 11, 24.).“ Deshalb wurden sie mit Öl gesalbt. Denn das Priestertum hat Gott aus Barmherzigkeit gestiftet, die Könige wurden mit Öl (= Barmherzigkeit) gesalbt. Und wenn man einen Fürsten loben will, so kann man nichts nennen, was ihm so gut anstünde, als das Erbarmen. Denn Erbarmen zu üben, das ist das eigentliche Privilegium der fürstlichen Gewalt. — Beherzige, daß die Welt der göttlichen Barmherzigkeit ihr Bestehen verdankt, und ahme den Herrn nach! „Die Barmherzigkeit des Menschen erstreckt sich nur auf seinen Nächsten, die Barmherzigkeit des Herrn aber auf alles Fleisch4.“ Inwiefern auf alles Fleisch? Du magst Sünder nehmen oder Gerechte, alle sind wir auf die Barmherzigkeit Gottes angewiesen, alle genießen wir ihre Segnungen, selbst ein Paulus, selbst ein Petrus, selbst ein Johannes. Vernimm ihre eigenen Worte; es bedarf der unsrigen nicht. Was sagt nämlich der hl. Paulus? „Aber ich habe Barmherzigkeit gefunden, weil ich es unwissend tat5.“ Wie nun? Bedurfte er darnach keiner Barmherzigkeit mehr? Höre, was er spricht: „Reichlicher als sie alle habe ich gearbeitet; doch nicht ich, sondern die Gnade Gottes mit mir6.“ Und von Epaphroditus berichtet er: „Er war S. 68 auch wirklich todkrank; allein Gott hat sich seiner erbarmt, und nicht nur seiner, sondern auch meiner, damit ich nicht Betrübnis über Betrübnis hätte7.“ Und wiederum spricht er: „Wir waren niedergedrückt über die Maßen, so daß wir sogar das Leben verloren gaben; ja wir hatten bei uns selbst bereits das Todesurteil gesprochen, damit wir nicht auf uns selbst vertrauten, sondern auf Gott, der aus so großen Todesgefahren uns errettet hat und auch fernerhin erretten wird8.“ Und abermals: „Ich ward gerettet aus dem Rachen des Löwen, und der Herr wird mich erretten9.“ Kurz, überall können wir finden, wie er sich dessen rühmt, daß er durch Barmherzigkeit gerettet wurde.
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Röm. 12, 20. ↩
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Statt ἀργός lies besser mit Dun. ἀόργητος. ↩
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Ein bei Chrysostomus beliebtes Wortspiel zwischen ἔλαιον (ἔλεον) = Öl und ἔλεος = Barmherzigkeit. Die ganze Stelle ist ziemlich verworren. ↩
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Ekkli 18, 12. ↩
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1 Tim. 1, 13. ↩
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1 Kor. 15, 10. ↩
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Phil. 2, 27. ↩
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2 Kor. 1, 8—10. ↩
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2 Tim. 4, 17. 18. ↩
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Commentaire sur l'épître aux Philippiens
4.
Entendez-vous quels éloges méritaient les premiers chrétiens ? Ali ! nous sommes loin de supporter comme eux jusqu'aux soufflets et aux coups, nous n'endurons pas même les outrages ni les pertes d'argent. Saintement rivaux, martyrs courageux , ils étaient tous de vrais soldats à la bataille : mais nous comme nous sommes devenus froids pour Jésus-Christ
Me voici réduit encore à faire le procès de mon époque. Que résoudre, enfin ? Je ne voudrais pas accuser, et j'y suis contraint. Si mon silence, si le soin de ne point redire de tristes faits , pour détruire les graves abus que chaque jour voit éclore , je (28) n'aurais qu'à me taire. Mais si le contraire a lieu, si notre silence, loin de détruire le mal, ne fait que l'aggraver, il faut parler. Celui qui se porte accusateur du crime, n'eût-il point d'autre succès, aura du moins celui d'en suspendre les progrès. Car si impudente, si hardie que soit une âme, à force d'entendre des reproches continuels, il ne se peut que la honte enfin ne l'arrête et ne rabatte un peu de sa malice excessive. Un reste, oui, un faible reste de honte et de pudeur habite encore dans une âme effrontée. C'est un sentiment naturel que cette honte, et Dieu l'a gravée dans nos cœurs. Puisque la crainte filiale ne suffisait pas pour nous contenir, sa bonté divine nous a préparé plusieurs autres motifs d'horreur pour le mal. Ainsi le blâme de nos semblables, la crainte des lois humaines, l'amour de la gloire, le besoin d'amitié: autant de mobiles qui nous déterminent à ne point pécher. Souvent, ce qu'on ne ferait pas pour Dieu, par honte on le fait; ce qu'on ne ferait point par crainte de Dieu, on le fait par crainte des hommes.
L'important est premièrement d'éviter le péché; l'éviter en vue de Dieu est un degré de perfection auquel nous nous élèverons plus tard. En effet, pourquoi saint Paul, exhortant les fidèles à vaincre leurs ennemis par la patience, n'emploie-t-il pas, pour les persuader, la crainte de Dieu, mais l'idée du supplice qu'ils attireront sur ces méchants ? « En faisant ainsi », dit-il, « vous amasserez sur sa tête des charbons de feu ». (Rom. XII, 20.) Parce qu'il veut déjà, en attendant, leur faire faire ce premier pas dans la vertu qui consiste à épargner son ennemi.
Nous avons donc, comme je l'ai avancé, nous avons en nous un principe de pudeur, ainsi que d'autres motifs naturels et honnêtes de vertu. Tel est cet instinct de la nature, qui nous porte à compatir; c'est bien le plus noble qui habite en notre coeur. On pourrait même demander pourquoi notre humanité possède de préférence cette faculté de se briser à l'aspect des larmes, de se laisser fléchir, d'éprouver un penchant à la miséricorde. Par nature, en effet, personne n'est brave; par nature, personne n'est insensible à la vanité; par nature, personne n'est supérieur à l'envie. Mais il est dans notre nature à tous de compatir à la souffrance; l'homme le plus cruel, le plus féroce éprouve encore ce sentiment. Et. quoi d'étonnant, si nous le montrons envers les hommes? les bêtes mêmes nous inspirent la piété; tant la pitié surabonde en nous; la vue même d'un lionceau non émeut: combien plus celle de nos semblables! Hélas, disons-nous parfois: voyez donc que d'aveugles! que d'estropiés ! Nous savons que cette réflexion suffit pour exciter en nous la compassion.
Rien ne plaît à Dieu autant que la miséricorde. Aussi l'huile servait à la consécration des prêtres, des rois et des prophètes, parce que l'huile était regardée comme l'emblème de la miséricorde de Dieu. Elle rappelait aussi que le chef, le premier entre les hommes, a besoin plus que personne d'être compatissant; et l'onction montrait assez que l'esprit de Dieu descendrait en lui pour le rendre ainsi miséricordieux. Dieu, en effet, a pitié des hommes et les traite avec bonté. « Vous avez pitié de tous », dit l'Ecriture , « parce que vous pouvez tout ». (Sag. XI, 24.) Telle était la raison de l'onction. Le sacerdoce lui-même était, de par Dieu, une institution de miséricorde. Les rois aussi recevaient l'onction de l'huile ; et quand on fait l'éloge d'un souverain, on ne peut en trouver qui lui convienne mieux que la clémence : le propre de la souveraineté est, en effet, la miséricorde.
A la miséricorde même, sachez-le, nous devons la création du monde, et imitez votre Seigneur : « La miséricorde de l'homme », est-il dit, « s'exerce sur son prochain : celle de Dieu se répand sur toute chair ». (Eccl. XVIII, 12.) Sur toute chair, qu'est-ce à dire ? C'est que justes ou pécheurs, nous avons tous besoin de la miséricorde de Dieu, tous nous en jouissons, s'appelât-on Paul, Pierre, Jean.
Au reste, qu'est-il besoin de nos paroles? écoutons plutôt ces grands saints. Que dit notre bienheureux : « Mais j'ai obtenu miséricorde, parce que j'ai agi dans l'ignorance ». (I Tim. I, 13.) Mais quoi? n'eut-il pas dans la suite besoin de miséricorde? Ecoutons-le : « J'ai travaillé plus qu'eux tous, non pas moi, mais la grâce de Dieu avec moi ». (I Cor. XV, 10.) — Et parlant d'Epaphrodite : « Il a été malade jusqu'à devoir mourir » , mais Dieu « lui a fait miséricorde, non-seulement à lui, mais à moi aussi, pour que je n'eusse pas chagrin sur chagrin». (Philip. II, 27.) — Et ailleurs : « Nous avons été affligés au-delà de nos forces, tellement que la vie même nous était à charge. Mais nous avons eu dans nous-mêmes une réponse de (29) mort, afin que nous ne soyons plus confiants en nous, mais en Dieu qui nous a délivrés de tant de morts et qui nous en délivrera». (II Cor. I, 8-10.) Et enfin : « J'ai été délivré de la gueule du lion; le Seigneur encore me délivrera ». (Il Tim. IV, 17.) Ainsi partout nous le trouvons se glorifiant d'une seule chose : c'est qu'il a trouvé le salut par miséricorde.