Übersetzung
ausblenden
Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Philipper (BKV)
4.
Allein, wie es scheint, vermag die Menschenfurcht bei uns mehr als die Furcht vor der Hölle und den zukünftigen Strafen. Deswegen sind denn auch alle Begriffe verkehrt: die bürgerlichen Geschäfte werden mit größter Sorgfalt Tag für Tag vollzogen, da darf nichts fehlen; um die geistlichen aber kümmert sich keiner im geringsten. Jene, die unter Anwendung S. 143 von Gewalt und Folter, wie von widerspenstigen Sklaven, erzwungen werden, verrichtet man mit aller Umsicht; diese, die freiwillig und wie von Freigeborenen getan werden sollen, unterläßt man hingegen. Diese meine Worte sind nicht gegen alle gerichtet, sondern gegen diejenigen, welche die in Rede stehenden Abgaben zu entrichten unterlassen. Hätte denn Gott nicht mit Gewalt dies erzwingen können? Aber das will er nicht; er verfährt nämlich schonender mit euch als mit den auf euren Unterhalt Angewiesenen. Er will deswegen nicht, daß ihr dies erzwungen leistet, weil ihr davon kein Verdienst hättet. Und trotzdem stehen viele Christen unserer Tage tief unter den Juden. Bedenke. was die Juden alles geben mußten: den Zehnten, die Erstlinge, wiederum den Zehnten, weiters einen andern Zehnten, weiters den dreifachen Zehnten und den Seckel; und kein Mensch warf den Priestern vor, daß sie zu viel verzehrten. Je größer die Gabe, desto größer der Lohn. Sie sagten nicht: die Priester nehmen in Hülle und Fülle, sie frönen dem Bauche, — Äußerungen, wie ich sie jetzt von mancher Seite hören muß. Leute, die da Häuser bauen und Grundstücke zusammenkaufen, halten sich für völlig mittellos; wenn aber ein Priester einen ordentlichen Rock anhat und sein gehöriges Auskommen findet oder sich einen Diener hält, um nicht selbst die niedrigsten Arbeiten verrichten zu müssen, so ist das in ihren Augen Reichtum. In der Tat sind wir auch darin reich, und sie gestehen das wider ihren Willen ein. Wir sind nämlich reich, selbst wenn wir nur wenig besitzen; sie aber sind arm, mögen sie auch alles zusammenscharren. — Wie lange noch wollen wir so unverständig bleiben? Genügt es uns nicht der Strafe dafür, daß wir nichts tun, sondern müssen wir dieselbe durch Schmähungen und Verleumdungen noch vermehren? Denn wenn du selbst dem Priester gegeben hast, was er besitzt, so büßest du dadurch, daß du ihm dein eigenes Geschenk vorhältst, jegliches Verdienst ein. Wie kannst du es ihm überhaupt vorhalten, wenn du es ihm gegeben hast? Zuerst also bezeugst du seine Armut, indem du behauptest, du selbst habest ihm gegeben, was er hat; warum machst du ihm nun daraus einen Vorwurf? Du S. 144 hättest nichts hergeben sollen, wenn du im Sinne hattest, es vorzuhalten. — Oder du führst eine solche Sprache, während ein anderer gab? Dann ist die Sache noch schlimmer, weil du, ohne etwas zu geben, die Wohltat eines andern vorhältst. Welch reichen Lohn, glaubst du wohl, werden diejenigen empfangen, welche derartige Vorwürfe hören müssen? Denn sie leiden das um Gottes willen. — Inwiefern und warum? — Es stand ihnen ja frei, wenn sie nur wollten, die Lebensweise eines Krämers zu ergreifen, wenn sie auch nicht von seiten ihrer Vorfahren darauf hingewiesen waren! Selbst derartige freche Äußerungen bekomme ich von vielen zu hören, wenn wir sagen; dieser oder jener Priester sei arm. Wenn er gewollt hätte, heißt es, so hätte er reich werden können. Und dann sagt man höhnisch: Sein Vorfahr, sein Großvater usw. war der und der; und nun trägt er ein solches Kleid! — Aber wie, sag' an, sollte er nackt herumlaufen? Du nimmst es also damit sehr genau; doch sieh zu, daß du solche Reden dir nicht selbst zum Schaden redest! Höre vielmehr die eindringliche Warnung Christi, der da spricht: „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet1 !“ — Aber es stand ihm frei, wenn er nur gewollt hätte, die Lebensweise eines Krämers oder Kaufmanns zu führen, und dann hätte es ihm an nichts gefehlt; aber er konnte sich nicht dazu verstehen. — Nun, entgegnet er, was hat er von seinem jetzigen Stande? Welche Vorteile bringt er ihm, sag' an? Kleidet er sich in Seide? Stolziert er mit einem Schwarm von Dienern auf der Straße umher? Sitzt er hoch zu Roß? Baut er Häuser, obwohl er eine Unterkunft hat? Wenn er das tut, so trete auch ich schonungslos als Ankläger auf und erkläre ihn geradezu des Priestertums für unwürdig. Denn wie wird er imstande sein, dem Trachten anderer nach den überflüssigen Dingen dieser Welt Einhalt zu gebieten, wenn er sich selbst nicht Einhalt zu gebieten vermag? Wenn aber sein Unrecht nur darin besteht, daß er sein gehöriges Auskommen findet, so frage ich: Sollte er vielleicht von Türe zu Türe gehen und um Almosen betteln? Sage mir, müsstest S. 145 du dich als sein Schüler nicht schämen? Nicht wahr, wenn dein leiblicher Vater es täte, so sähest du darin eine Schande für dich; wenn aber dein geistlicher Vater dazu gezwungen wäre, so wolltest du nicht vor Scham dein Haupt verhüllen und würdest nicht meinen, in den Boden versinken zu müssen? „Das Vaters Unehre“, sagt die Schrift, „bringt den Kindern Schande2.“ — Oder wie? Soll er vielleicht verhungern? Aber auch das liegt einem Gottesfürchtigen ferne; denn das ist nicht Wille Gottes. — Aber mit welchen Sophistereien kommen sie sofort? Es steht geschrieben, sagen sie: „Ihr sollt weder Gold besitzen noch Silber noch zwei Röcke noch Kupfer in euren Gürteln noch einen Stab3“; diese aber haben drei und vier Anzüge und schön überzogene Betten. — Ach, da fühle ich mich gedrängt, tief aufzuseufzen; ja, wenn es nicht gegen den Anstand verstieße, so könnte ich bitterlich weinen. Warum denn? Weil wir die Splitter der andern mit so peinlicher Genauigkeit prüfen, der Balken aber in unsern eigenen Augen gar nicht gewahr werden4. Sage mir doch, warum hältst du denn dieses nicht dir selber vor? — Weil es nur den Lehrern befohlen ist, lautet die Antwort. —Wenn also Paulus sagt: „Haben wir Nahrung und Bedeckung, so wollen wir damit zufrieden sein5“, wendet er sich damit bloß an die Lehrer? Keineswegs, sondern an alle Menschen. Dies ergibt sich deutlich aus dem Vorausgehenden. Denn was sagt er? „Ein großer Gewinn ist die Frömmigkeit mit Genügsamkeit6“; denn „wir haben nichts in diese Welt hereingebracht; ohne Zweifel können wir auch nichts mit hinausnehmen7“. Unmittelbar darauf fährt er dann fort: „Haben wir aber Nahrung und Bedeckung, so wollen wir damit zufrieden sein. Die aber reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstricke und viele törichte8 und schädliche Begierden9.
Übersetzung
ausblenden
Commentaire sur l'épître aux Philippiens
4.
Ne semble-t-il pas que la crainte des hommes l'emporte chez nous sur les terreurs de l'enfer et des supplices éternels? On ne peut expliquer autrement ce renversement de nos idées et de notre conduite: ainsi nos obligations civiles s'accomplissent chaque jour comme d'elles-mêmes et avec un soin scrupuleux qui n'en voudrait négliger aucune; tandis que les obligations spirituelles n'entrent point chez nous en ligne de compte. Faut-il donc que des devoirs imposés par la nécessité et par la crainte des châtiments , exigés de nous comme d'esclaves contraints et forcés , soient cependant acquittés avec un extrême empressement, tandis qu'on oublie entièrement ceux qu'on nous réclame en s'adressant uniquement à notre liberté et à notre générosité? Ce reproche, s'il n'atteint pas la généralité des fidèles, s'adresse à ceux qui ne veulent point acquitter ces dettes sacrées. Dieu ne pouvait-il pas vous en faire la loi la plus rigoureuse? Il ne l'a pas voulu, parce que votre intérêt lui est plus cher encore que celui des saints, objets de votre charité. Dieu ne veut pas que vous obéissiez à la nécessité, parce qu'une telle obéissance n'aurait rien à espérer de lui.
Toutefois il en est ici, et beaucoup, qui sont plus bas et plus vils que les Juifs. Rappelez-vous les dîmes et les prémices, les secondes dîmes et même les troisièmes, le sicle, tout ce que donnait enfin ce peuple, sans se plaindre jamais de ce que lui coûtait l'entretien des prêtres. Plus ils recevaient, plus il était rendu à ceux qui donnaient. On ne disait pas : Ces gens sont insatiables, esclaves de leur ventre ! Car il me revient de ces propos indignes, et ceux qui les tiennent savent pourtant se bâtir des maisons et acheter des terres, tout en se prétendant pauvres, tandis qu'ils taxeront de riche un prêtre qui, par hasard, ou sera un peu mieux vêtu, ou ne manquera pas des aliments nécessaires, ou se fera servir par un domestique pour ne pas abdiquer sa dignité. Riches, nous ! oui nous le sommes en vérité, et nos détracteurs sont bien forcés d'en convenir. Si peu que nous possédions, en effet, nous sommes dans l'abondance ; tandis que, possesseurs du monde entier, ils auraient encore des besoins.
62
Jusques à quand durera notre folie? N'est-ce donc pas assez pour attirer sur vous le supplice éternel , que vous ne fassiez aucune bonne oeuvre ? Faut-il encore y joindre les malins propos pour rendre votre châtiment plus sévère ?
Si c'était vous, en effet, qui eussiez fait la prétendue fortune du prêtre, rien qu'en lui reprochant comme un crime ce libre effet de votre générosité, vous auriez perdu votre récompense. Si c'est un don que vous lui avez fait, pourquoi l'accuser? Vous-même attestez qu'il était pauvre auparavant : ce qu'il a, dites-vous, il le tient de moi. Pourquoi l'accuser, dès lors? Il ne fallait pas lui donner, si vous deviez lui faire un crime de recevoir. Mais un autre a donné, et vous l'incriminez ! Vous n'êtes que plus coupable, vous qui savez à la fois refuser pour votre compte et accuser ceux qui font le bien !
Quelle sera, pensez-vous, la récompense de ceux qui subissent de tels affronts? Car ils souffrent pour la cause de Dieu. Ils auraient pu, au lieu du sacerdoce, exercer la profession de simples hôteliers, en supposant que leurs ancêtres ne leur aient rien laissé. On sait bien nous l'objecter avec impudence, quand parfois nous recommandons tel ou tel comme pauvre et nécessiteux. Ne pourrait-il donc s'enrichir, s'il le voulait? nous dit-on; et l'outrage s'ajoute à cette réflexion brutale : Son aïeul, son bisaïeul n'étaient que cela, et lui, aujourd'hui même, voyez comme il est bien vêtu ! Mais quoi ! Voulez-vous qu'il aille nu? Ah ! vous êtes habiles à imaginer des rapprochements cruels ; mais craignez de parler contre vous-mêmes, et entendez l'avis menaçant de Notre-Seigneur : « Ne jugez pas et vous ne serez pas jugés ! » (Matth. VII, 1.)
Supposons, du reste, qu'il pouvait, à son gré, choisir une profession d'hôtelier, de commerçant qui l'eût mis au-dessus du besoin, et qu'il ne l'a pas voulu. Que gagne-t-il donc maintenant, dites-moi ?Porte-t-il des vêtements de soie? Traîne-t-il après lui sur la place publique un cortége de nombreux valets? Monte-t-il un coursier superbe? Se construit-il des maisons, ayant d'ailleurs une habitation convenable? Si telle est sa conduite, je le blâme avec vous, et, loin de l'épargner, je le proclame indigne du sacerdoce. Comment, en effet pourra-t-il exhorter les autres à savoir se passer de cet attirail superflu, puisque lui-même : n'est pas assez sage pour cela? Mais s'il se borne à ne pas manquer du simple nécessaire, est-ce un crime ? Faut-il plutôt qu'il aille de porte en porte demandant son pain ? Et ne seriez-vous pas le premier à en rougir, vous son disciple? Si votre père selon la nature en était réduit là, vous vous croiriez déshonorés; mais si votre père spirituel était forcé à se dégrader, ne devriez-vous pas en être honteux jusqu'à ne plus oser vous montrer? Car, selon l'Ecriture, « un père sans honneur est le déshonneur de ses enfants ». (Ecclés. III, 13.) Eh quoi (faut-il donc que ce prêtre meure de faim? La piété ne le permet pas puisque Dieu le défend.
Or, quand nous répondons ainsi à cette sorte de gens, ils deviennent tout à coup des sages et des docteurs. L'Ecriture a prononcé selon eux : « Ne possédez ni or, ni argent, ni deux tuniques, aucune monnaie dans vos ceintures, pas même un bâton ». Matth. X, 9.) Or, on vous voit double et triple vêtement et jusqu'à des lits bien couverts.
Hélas! laissez-moi jeter un profond soupir; car si la bienséance ne me retenait, je verserais même des pleurs abondants. Pourquoi ? parce que nous savons découvrir si habilement une paille dans l'œil du prochain, sans jamais soupçonner la poutre qui nous aveugle. Comment donc, dites-moi, comment ne prenez-vous pas pour vous-mêmes l'avis de Notre-Seigneur? Le précepte, répondez-vous, n'est que pour nos maîtres spirituels. Ainsi, lorsque Paul a écrit : « Quand vous avez le vivre et le couvert, sachez être contents » ( I Timoth. VI, 8), il ne parlait non plus qu'à vos pasteurs? Certainement non, mais à tous les hommes, et tel est le sens évident de ce passage, si vous l'étudiez dans tout son contexte. Il avait dit d'abord : « C'est une grande richesse que la piété, qui se contente de ce qui suffit » ; il poursuivait. :« Car nous n'avons rien apporté dans ce monde, et il est certain que nous n'en pouvons emporter davantage » ; et il conclut aussitôt : « Ayant donc de quoi nous nourrir et de quoi nous couvrir, nous devons être contents. Car ceux qui veulent devenir riches tombent dans la tentation et dans le piége du démon, et dans maints désirs inutiles et pernicieux ». Voyez-vous comme son discours s'adresse à tous les hommes ? N'est-ce pas encore son langage aux Romains? « N'ayez point de souci de la chair en (63) ses désirs » ; et aux Corinthiens : « Les viandes sont pour le ventre, et le ventre pour les viandes, et un jour Dieu détruira l'un et l'autre » ; et ailleurs, parlant des veuves : « Celle qui vit dans les délices, est morte toute vive». Une veuve est-elle un maître et un docteur? et Paul n'a-t-il pas écrit : « Je ne permets pas aux femmes d'enseigner ni de dominer sur leurs maris ? »