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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Philipper (BKV)
5.
Denn die Trübsal ist ein unzerreißbares Band, ein Mittel zur Vermehrung der Liebe, ein Anlaß zur Zerknirschung und Gottesfurcht. Denn höre, was David sagt; „Es ist gut für mich, o Herr, daß du mich gedemütigt hast, damit ich lerne deine Satzungen1“; und wiederum den Ausspruch eines anderen Propheten: „Gut ist es für den Menschen, wenn er das Joch getragen hat von seiner Jugend an (Klagel. 3, 27.)“; ferner: „Glückselig der Mensch, den du in Zucht nimmst, o Herr2“; und was ein anderer sagt: „Achte nicht gering. die Zucht des Herrn3“; und: „Willst du den Dienst des Herrn antreten, so mache dich auf Anfechtung gefasst4“. Christus S. 226 aber sprach zu seinen Jüngern: „In der Welt werdet ihr Bedrängnis haben; aber seid getrost5“; und abermals: „Ihr werdet weinen und wehklagen; die Welt aber wird sich freuen6“; und wiederum; „Eng und schmal ist der Weg7“. — Siehst du, wie überall die Trübsal angepriesen wird? wie überall von ihr die Rede ist als von einer Notwendigkeit für uns? Denn wenn schon in den profanen Wettkämpfen niemand ohne dieselbe den Siegeskranz erhalten kann, ohne (nämlich) durch anstrengende Übungen, durch Enthaltsamkeit in Speise und Trank, durch streng geregeltes Leben, Nachtwachen und tausend andere Dinge sich abgehärtet zu haben: so gilt das hier in noch weit höherem Grade. Denn wen willst du (von dieser Regel ausnehmen)? Den Kaiser vielleicht? Allein auch sein Leben ist kein kummerloses, sondern voll von Trübsalen und Sorgen. Denn du mußt nicht bloß auf sein Diadem schauen, sondern auf die Sturmflut der Sorgen, welche ihm die Krone schmieden; du mußt nicht bloß auf seinen Purpur blicken, sondern auf seine Seele, die viel dunkler8 aussieht als jener Purpur. Die Krone drückt nicht so sehr sein Haupt, als die Sorge seine Seele. Du mußt nicht bloß die große Zahl seiner Leibwächter ins Auge fassen, sondern die große Zahl seiner Verdrießlichkeiten. Kann man doch kein Privathaus finden, das so voll von schweren Sorgen wäre wie der Kaiserpalast. Da muß man Tag für Tag auf den Tod gefaßt sein; vor dem Tische, vor dem Gelage sieht man Blut. Es läßt sich nicht sagen, wie oft dort nächtens die geängstigte Seele emporfährt und vom Lager aufspringend in schrecklichen Vorstellungen sich ergeht. Und das schon in Zeiten des Friedens; wenn aber der Krieg ausbricht, was kann es dann Bedauernswerteres geben als ein solches Dasein? Und wie vieles droht ihnen nicht von seiten der eigenen Angehörigen, von Seiten der Untertanen? Ist ja doch der Fußboden des Palastes beständig sogar mit dem Blute S. 227 der nächsten Verwandten getränkt. — Ich will, wenn es euch recht ist, einige Tatsachen erzählen, und ihr werdet schnell Bescheid wissen. Ich werde mich zumeist an Beispiele der Vergangenheit halten und an Vorkommnisse, die sich in unseren Tagen zugetragen haben, welche aber gleichwohl noch im Gedächtnisse bewahrt werden9. Einer soll seine Gemahlin, die er im Verdachte des Ehebruches hatte, nackt auf ein Maultier festgebunden und den wilden Tieren preisgegeben haben, nachdem sie ihm bereits viele Prinzen geboren hatte. Was für ein Leben muß jener wohl geführt haben? Denn hätte nicht die heftigste Leidenschaft ihn verzehrt, so würde er nicht zu einer solchen Strafe geschritten sein. Eben derselbe ließ seinen eigenen Sohn hinschlachten; richtiger gesagt der Bruder desselben10. Von seinen Söhnen gab sich der eine selbst den Tod, als er einem Usurpator in die Hände gefallen war11 der andere ließ seinen Vetter und Mitregenten, dem er selbst die Herrschaft übergeben hatte, umbringen12 und seine Gemahlin mußte er Geheimmitteln13 zum Opfer fallen sehen. Da S. 228 sie nämlich unfruchtbar blieb, so gab ihr ein elendes und unseliges Weib — elend und unselig, weil sie durch eigene Geschicklichkeit zu leisten sich vermaß, was Gott allein geben kann — gewisse Geheimmittel (πεσσούς) und bereitete dadurch der Kaiserin und sich selbst den Untergang. Derselbe Herrscher14 soll auch seinen Bruder gewaltsam beiseite geschafft haben. Ein anderer wieder, und zwar der, welcher nach diesem zur Regierung gelangte, wurde durch Gift beseitigt, und der Becher enthielt für ihn nicht mehr den Labetrank, sondern den Tod15. Sein Sohn16 wurde, ohne etwas verbrochen zu haben, geblendet, weil er in der Zukunft zu fürchten gewesen wäre. Ein anderer kam so jämmerlich ums Leben, daß sich Ursache und Art des Todes anständiger Weise gar nicht schildern lässt. Von den späteren Kaisern wurde der eine wie ein Elender und Unseliger samt Pferden und Gebälk und allem andern verbrannt17, und seine Gattin trauert als Witwe. Unbeschreiblich sind die Widerwärtigkeiten, die dieser Kaiser im Leben erdulden mußte, seit er sich erhob. Und das Leben des gegenwärtigen Regenten18, ist es nicht, seitdem er das Diadem trägt, eine ununterbrochene Kette von Mühen, Gefahren, Beschwerden, Verdrießlichkeiten, Unglücksfällen und Nachstellungen? — Nicht so verhält es sich mit dem Himmelreiche; da herrscht vielmehr, sobald man es erlangt hat, Friede, Leben, Freude, Wonne. Auf Erden aber gibt es, wie gesagt, keinen Stand ohne Mühsal. Wenn aber das öffentliche Leben des scheinbar Glücklichsten, des Kaisers, eine solche Fülle von Unglück aufweist, wie sieht es da wohl mit seinem Privatleben aus? Und wie viele andere Übel ihn noch treffen, das läßt sich S. 229 gar nicht beschreiben. Wie viele Sagen haben sich vielfach darüber gebildet. Fast alle Tragödien, wie sie auf die Bühne kommen, und fast die ganze Mythologie nehmen ihren Stoff von den Königen her. Die Mythologie schöpft eben zum größeren Teil aus dem wirklichen Leben; daher erklärt sich auch der eigentümliche Reiz, der diesen Sagen innewohnt. Man denke nur an das Mahl des Thyestes und wie jenes ganze Fürstenhaus durch fortgesetzte Unglücksfälle vernichtet wurde.
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Ps. 118, 71. ↩
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Ps. 93, 12. ↩
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Sprichw. 3, 11. ↩
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Ekkli. 2, 1. ↩
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Joh. 16, 33. ↩
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Joh. 16, 20. ↩
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Matth. 7, 14. ↩
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Die Farbe des Purpurs spielte ins Dunkle hinüber. ↩
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Dieser Abschnitt, in welchem traurige Tatsachen aus der Kaiserzeit vorgeführt werden, leidet mehrfach an arger Verderbnis des Textes. Der hl. Chrysostomus scheint ferner aus den zu seiner Zeit noch umlaufenden Gerüchten geschöpft zu haben; daher kommt es, daß seine Erzählung sich nicht in allen Stücken mit der Geschichte deckt. Da er keinen einzigen Namen nennt, ist die Deutung einiger Angaben auf bestimmte Persönlichkeiten sehr problematischer Natur. ↩
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Konstantin der Große ließ seinen Sohn Krispus (aus erster Ehe) auf Betreiben seines Bruders hinrichten (326). ↩
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Konstans wurde auf Befehl des Magnentius, den die Soldaten zum Kaiser ausgerufen hatten, von einer Reiterabteilung verfolgt und in Helena (dem früheren Illiberis) niedergestochen (350). Magnentius fiel durch eigene Hand (353). ↩
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Konstantius erhob nach der Besiegung des Magnentius seinen Vetter Gallus zum Cäsar und betraute ihn mit der Verwaltung der fünf Diözesen des Ostens; da derselbe aber bald auf Empörung sann, wurde er auf Befehl des Konstantius zu Pola in Istrien hingerichtet (354). ↩
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Der von Hippokrates erwähnte πεσσός φθόριος besaß abtreibende Wirkung. Hier ist von gegenteiliger Wirkung die Rede. ↩
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Es dürfte aber Konstans gemeint sein, der seinen Bruder Konstantin II. bei Aquileja in einen Hinterhalt lockte, wo derselbe mit der Mehrzahl seiner Soldaten niedergehauen wurde (340). ↩
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Gemeint ist Jovian (363—364). ↩
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Namens Varronian. ↩
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Kaiser Valens wurde in der Schlacht von Adrianopel von einem Pfeile durchbohrt und in ein Dorf getragen. Die Gothen zündeten es an, und der Kaiser verbrannte (378). ↩
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Arkadius (395—408). ↩
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Commentaire sur l'épître aux Philippiens
5.
La tristesse et les tribulations forment, en effet, entre ceux qui souffrent, un indestructible lien, augmentent la charité, redoublent la piété et la componction. Ecoutez David : « Il m'a été bon que vous m'ayez humilié, Seigneur; j'ai appris ainsi votre justice et vos lois ». (Ps. CXVIII, 71.) Entendez un autre prophète : « Il est bon à l'homme de porter le joug du Seigneur dès son adolescence ». (Jérémie, III, 27.) Et ailleurs : « Bienheureux l'homme que vous instruirez par l'épreuve, Seigneur ». (Ps. XCIII, 12.) Un autre nous a dit : « Ne méprisez pas les rudes leçons du Seigneur » (Prov. III,11); et encore: « Si vous voulez arriver à la hauteur du service de Dieu, préparez votre âme à la tentation». (Ecclés. II, 1.) Jésus-Christ à son tour avertissait ses disciples : « Vous trouverez l'oppression et la peine en ce monde, mais ayez confiance. Vous pleurerez », ajoute-t-il, « vous gémirez vous autres, et le monde sera dans la joie » (Jean, XVI, 20, 33) ; car il nous en prévient aussi : « La voie est étroite et rude ». (Matth. VII, 14.) Voyez-vous comment partout la tribulation nous est proposée avec éloges, avec instances, comme une nécessité de premier ordre? En effet, si dans les luttes du cirque et de l'arène, personne ne peut sans peine emporter la couronne; s'il faut la mériter en se formant par les travaux, par les abstinences, par un sévère régime de vie, par les veilles, par mille exercices gênants, combien plus le faut-il pour le ciel ! Eh ! quel homme au monde est exempt de peines? M'opposerez-vous l'empereur? Ah! pas plus que personne il ne mène une vie affranchie de soucis, mais au contraire sa carrière est remplie d'ennuis et d'angoisses. Regardez, non pas le diadème, mais ce déluge d'inquiétudes, qui fait constamment autour de lui gronder la tempête; voyez, non la pourpre de son manteau, mais son âme, son âme plus assombrie que cette pourpre sombre: la couronne lui ceint le front beaucoup moins que l'inquiétude ne lui serre le coeur. Contemplez, non pas le nombre de ses gardes, mais la multitude de ses chagrins; aucune maison de simples sujets n'abrite, autant que le palais des rois, une multitude de tristes soucis. La mort les menace sans cesse, ils redoutent même leurs proches; il semble que toutes les tables soient couvertes de sang. On croit en voir lorsqu'on entre à table et lorsqu'on en sort. Que de nuits pleines d'horreur où les visions et les rêves arrachent de leur couche les princes tremblants ! Voilà les soucis en pleine paix; mais que la guerre s'allume, leurs inquiétudes vont redoubler. Se peut-il imaginer une vie plus misérable?
Et que ne leur font pas endurer ceux-mêmes qui les touchent de plus près, ceux sur qui pèse plus immédiatement leur empire? Hélas ! le pavé de leur palais est souvent inondé d'un sang qui leur est cher. Faut-il vous raconter quelques traits de ce genre? Peut-être suffiront-ils pour vous faire comprendre que telle est bien la triste vérité. Plus volontiers je vous rappellerai des faits anciens, bien qu'ils soient assez contemporains, toutefois, pour n'être pas effacés de la mémoire publique.
Ainsi l'on raconte qu'un souverain, soupçonnant la vertu de son épouse, la fit enchaîner dans les montagnes, et livrer toute nue aux lions dévorants, bien que déjà elle lui eût donné de son sein plusieurs princes et rois 1. Imaginez dès lors une vie plus triste que la sienne ! Quel dut être le bouleversement de ce noble coeur, pour arriver à commander une si terrible expiation! Ce souverain fit aussi mourir son propre fils; et le frère de celui-ci se donna la mort ainsi qu'à tous ses enfants. On raconte encore que ce même empereur, déjà malheureux par sa femme et par son fils, frappa aussi de mort son propre frère. On vit tel prince se tuer, pour échapper aux mains d'un tyran; tel autre tuer son propre cousin-germain, après l'avoir volontairement associé à sa couronne. Un troisième vit mourir sa femme empoisonnée par des médicaments, qu'elle avait pris pour conjurer sa stérilité; une créature misérable et coupable (car il faut être l'un et l'autre pour vouloir procurer, par des moyens humains, une fécondité que Dieu seul peut donner), osa fournir à l'impératrice ses drogues dangereuses ; elle en fit sa victime et périt avec elle. Un quatrième prince bientôt fut empoisonné aussi, et, croyant prendre un breuvage, but la mort à pleine coupe. Le fils de ce malheureux, dont la santé était une menace pour l'avenir, se vit arracher les yeux, sans avoir mérité ce supplice. Un cinquième a péri plus affreusement encore, et la décence ne permet de dire ni pour quelle raison, ni de quelle façon lamentable il dut perdre la vie. Deux princes lui succédèrent. Or, l'un subit un supplice réservé aux derniers, aux plus misérables des hommes, puisqu'il fut brûlé vif dans un affreux pêle-mêle de chevaux, de poutres, de débris de tout genre, laissant son épouse dans un triste veuvage, et terminant une triste vie dont on ne saurait peindre les tribulations surtout depuis l'époque ou il avait pris les armes. Et l'autre prince, qui maintenant règne encore, n'a-t-il pas eu à subir, depuis qu'il porte le diadème, un perpétuel enchaînement de peines, de dangers, d'ennuis, de chagrins, de malheurs, de complots ?
Le royaume des cieux n'a rien de semblable : dès qu'on y parvient, on acquiert la paix, la vie, la joie, l'allégresse. Au reste, je l'ai dit, aucune existence sur la terre n'est à l'abri des souffrances. Car si dans le gouvernement des Etats la condition des souverains, de toutes la plus heureuse en apparence, est inondée d'un déluge de malheurs, que ne doivent pas souffrir les particuliers, les familles? Au reste, la multitude des peines de tout genre qu'on rencontre sous la pourpre surpasse toute description. C'est sur ce thème qu'ont été inventées tant de fables lugubres; puisque toués les tragédies et les drames qui se jouent sur nos théâtres sont tissus de royales infortunes; la plupart des faits qu'on représente sur la scène sont empruntés à l'histoire et ont un fond de vérité. Ainsi on nous amuse par les affreux banquets de Thyeste et par les péripéties douloureuses des malheurs qui ont anéanti cette illustre maison.
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Les faits auxquels le saint orateur fait allusion ne sont pu tous égaiement certaine; il en raconte plus d'un d'après la rumeur publique, et d'ailleurs le texte de ce discours est altéré en plusieurs endroits. Disons cependant: 1° L'impératrice exposée aux lions est probablement une fable ; 2° Le fils condamné à mourir, par son père, est Crispus, l'aîné du grand Constantin, et le fait n'est que trop vrai ; 3° Le frère de Crispus et son histoire sont controuvés, on plutôt le tarte est altéré ; 4° Les princes qui meurent par suicide, l'impératrice empoisonnée par imprudence, l'héritier du trône auquel on arracha les yeux, sont autant de problèmes historiques; 5° Mais l'histoire nous montre Valens dans l'empereur brûlé vif après une bataille, et Arcadius dans le souverain si malheureux qui régnait à l'époque où parlait saint Jean Chrysostome. ↩