9.
S. 793 Eine leibliche Mutter hat viele Kümmernisse ob ihres Sohnes: aber diese Kümmernisse sind ihr Freude; sie ist besorgt um ihre Kinder: aber diese Sorge ist ihr Labsal; die Kümmerniß an und für sich ist bitter; bezieht sie sich aber auf die Kinder, so verwandelt sie sich in Süßigkeit. Viele von euch habe ich geboren, darnach aber erst die Geburtswehen gehabt. Bei den leiblichen Müttern kommen zuerst die Geburtswehen, dann erst die Geburt. Hier aber dauern die bangen Sorgen bis zum letzten Athemzuge, damit es nicht noch nach der Geburt eine Fehlgeburt gebe. Ich nun habe sogar eine Sehnsucht nach diesen Schmerzen. Oft, wenn auch ein Anderer geboren hat, werde ich durch die Schmerzen der Sorge gequält. Denn wir gebären nicht aus uns, sondern das Ganze ist ein Werk der göttlichen Gnade. Wenn wir nun Beide durch den hl. Geist gebären, so wird man nicht fehlgehen, falls man behauptet, die von mir Geborenen seien Kinder des Andern, und die seinigen seien die meinen. Das alles beherziget nun wohl und jetzt gebet mir die Hand darauf, damit ihr einstens mein Ruhm sein möget und ich der eure am Tage unsers Herrn Jesu Christi! Und diesen Tag lasse der Herr uns einst alle mit frohem Herzen schauen in Christo Jesu, unserm Herrn! Amen.