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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In epistulam i ad Timotheum argumentum et homiliae 1-18

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Homilien über den I. Brief an Timotheus (BKV)

I.

12. Ich danke Dem, der mir Kraft verliehen hat, Christo Jesu, unserm Herrn, weil er mich für treu erachtete, indem er mich zum Dienste bestimmte. 13. Mich, der ich früher ein Lästerer war und ein Verfolger und Mißhandler. Aber ich fand Verzeihung, weil ich unwissend gehandelt im Unglauben. 14. Es erwies sich aber übergroß die Gnade unseres Herrn mit Glauben und Liebe in Christo Jesu.

I. Daß die Demuth vielen Gewinn bringt, davon können wir uns überzeugen, nirgends indeß findet man sie so leicht. Die Demuth in Worten ist häufig, häufiger als nothwendig, die demüthige Gesinnung aber zeigt sich nirgends. Der heilige Paulus aber erstrebte sie so eifrig, daß er sogar allenthalben nach Vorwänden sucht, um seinen Sinn zur Demuth zu stimmen. Da es nämlich natürlich ist, daß Männer, die sich guter Thaten bewußt sind, Mühe haben, S. 41 sich demüthig zu stimmen, so mußte sich natürlich auch der Apostel große Gewalt anthun. Sein gutes Gewissen hob ihn empor wie ein Wogenschwall. Man sehe nun auch an dieser Stelle, wie er es anfängt! Er hatte gesagt: „Das Evangelium des Ruhmes Gottes ist mir anvertraut worden, das Evangelium, woran Diejenigen keinen Theil haben dürfen, die noch vom Gesetze Gebrauch machen.“ Es steht nämlich noch im Gegensatz zum Gesetze, und der Unterschied ist derart, daß die Anhänger des Gesetzes noch gar nicht würdig sind, am Evangelium Theil zu haben. Gerade als wollte Jemand sagen, daß Menschen, denen Kerker und Strafe gebührt, nicht das Recht haben, in den Kreis von Philosophen einzutreten. Nachdem also der Apostel sich gebrüstet und den Mund voll genommen hatte, demüthigt er sich sofort und sucht auch die Andern zu überreden, Dasselbe zu thun. Nachdem er geschrieben: „Ich wurde betraut,“ korrigirt er sich sofort selber, damit man nicht meine, er spreche so aus Stolz. Man sehe also, was er für eine Korrektur anbringt, indem er fortfährt und sagt: „Ich danke Dem, der mir Kraft verliehen in Christo Jesu, unserm Herrn, weil er mich für treu erachtete, indem er mich zum Dienste bestimmte.“ Siehst du, wie der Apostel allenthalben seine Vollkommenheit verhüllt und Alles auf Gott zurückführt, freilich nur insoweit, als der freie Wille nicht gefährdet ist. Denn da würde der Ungläubige vielleicht sagen: „Wenn Alles an Gott liegt, und wenn von uns gar Nichts beigetragen wird, sondern wenn uns Gort wie ein Stück Holz oder Stein vom Laster zur Tugend hinüberschiebt, warum hat er dann den Paulus so hergerichtet, den Judas aber nicht?“ Man sehe, wie klug der Apostel den Ausdruck wählt, um diesem Einwand zu begegnen! „ Ich wurde betraut,“ sagt er. Das ist an ihm eine Ehre und Auszeichnung, aber nicht ausschließlich von ihm ausgehend. Denn man sehe, was er sagt: „Ich danke Dem, der mir Kraft verliehen, Christo Jesu.“ Das ist Gottes Verdienst. Dann kommt wieder sein eigenes: „Weil er S. 42 mich für treu erachtete.“ Ganz richtig, weil er mit seiner eigenen Person Nutzen stiften sollte. „Indem er mich zum Dienste bestimmte, mich, der ich früher ein Lästerer war und ein Verfolger und Mißhandler. Aber ich fand Verzeihung, weil ich unwissend gehandelt im Unglauben.“ Man sehe, wie er sein persönliches und Gottes Verdienst neben einander stellt, dabei aber den Hauptantheil der göttlichen Vorsehung zuschreibt, seinen Antheil aber tief herabschraubt, nur daß er, wie oben gesagt, dem freien Willen nicht zu nahe tritt. Was soll aber Das heissen: „Der mir Kraft verliehen“? Merk’ auf! Der Apostel nahm eine gewaltige Last auf sich und bedurfte gar sehr des Einflusses von oben. Bedenke, was es hieß, gegenüber den täglichen Mißhandlungen, Schmähungen, Nachstellungen, Gefahren, Spöttereien, Beschimpfungen und Angriffen auf das Leben fest zu stehen, nicht zu ermüden, nicht zu straucheln, nicht den Rücken zu wenden, sondern Tag für Tag aus allen Seiten von Pfeilen getroffen dazustehen, unverwandten Auges ohne eine Spur von Furcht! Das war nicht Sache menschlicher Kraft, übrigens aber auch nicht Sache göttlicher Stärkung allein, sondern auch Sache seines freien Willens. Denn daß Gott den Apostel erwählte auf Grund Dessen, daß er sein künftiges Wirken im Voraus erkannte, darüber höre man, was er sagte, bevor Paulus sein Predigtamt begann: „Dieser ist mir ein Gefäß der Auserwählung, um meinen Namen zu tragen vor Völker und Könige.“1 Gleichwie nämlich Diejenigen, welche im Kriege die königliche Fahne, das gewöhnlich so genannte Labarum, tragen, vieler Kraft und Erfahrung bedürfen, damit sie es dem Feinde nicht preisgeben, so bedürfen auch Diejenigen, welche den Namen Christi tragen, nicht bloß im Kriege, sondern auch im Frieden vieler Kraft, damit sie denselben nicht schmähenden S. 43 Mäulern preisgeben, sondern daß sie ihn mit Würde tragen und die Last des Kreuzes auf sich nehmen. Es gehört in der That eine große Kraft dazu, den Namen Christi zu tragen. Wer nämlich etwas Unwürdiges sagt, thut oder denkt, der trägt diesen Namen nicht, der hat Christum nicht in sich. Der Christusträger schreitet in feierlichem Aufzuge dahin, nicht über den Marktplatz, sondern durch den Himmelsraum, und Alles bebt in heiligem Schauer. Engel bilden das Geleite und sind in Staunen versunken.

„Ich danke Dem, der mir Kraft verliehen, unserm Herrn Jesus Christus.“ Man beachte, wie der Apostel auch für sein eigenes Verdienst Gott dankt! Er weiß ihm nämlich Dank dafür, daß er ein „Gefäß der Auserwählung“ ist. Aber Das ist ja deine Sache, heiliger Paulus! Gott sieht ja nicht auf die Person. Aber, sagt er, ich weiß ihm Dank, daß er mich dieses Dienstes gewürdigt hat. Denn Das ist mir ein Beweis dafür, daß er mich für treu erachtet. Denn gleichwie in einem Hauswesen der Verwalter dem Herrn nicht bloß dafür Dank weiß, daß er ihm die Verwaltung anvertraute, sondern wie Dieß auch als Beweis gilt, daß der Herr ihn für treuer hält als Andere: gerade so verhält es sich auch hier.

Ferner sehe man, wie der Apostel das Erbarmen und die Liebe Gottes preist, indem er einen Blick auf sein früheres Leben wirft! „Mich, der ich ein Lästerer war, ein Verfolger und Mißhandler.“ Wenn er von den noch ungläubigen Juden spricht, dann drückt er sich milde aus: „Ich gebe ihnen das Zeugniß,“ sagt er, „daß sie Eifer für Gott haben, aber nicht mit Einsicht.“ Von sich selber aber sagt er: „Ich war ein Lästerer, Verfolger und Mißhandler.“ Siehst du, wie er sich erniedrigt, wie wenig er Eigenliebe hat, welch demüthige Gesinnung ihm innewohnt? Es genügte ihm nicht, einfach zu sagen, er sei ein Verfolger und Lästerer gewesen, sondern daß er Das in einem besonders hohen Grade gewe- S. 44 sen sei. Ich blieb, will er sagen, in der Schlechtigkeit bei mir selber nicht stehen, ich war nicht zufrieden mit dem Lästern, sondern ich verfolgte auch noch Die, welche fromme Christen sein wollten. Die Lästerung wurde zur wilden Wuth.


  1. Apostelg. 9, 15. ↩

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Commentaire sur la première épitre à Timothée

1.

Nous savons que l'humilité procure de grands avantages, mais nulle part on n'y arrive aisément; nous trouvons bien et plus qu'il ne faut l'humilité des paroles, nulle part la vraie humilité. Mais le bienheureux Paul l'a pratiquée avec un grand zèle, et il se représentait toutes les raisons d'humilier son esprit. En effet, comme il est naturel que l'humilité soit difficile pour ceux qui ont conscience de leurs grands progrès dans le bien ; saint Paul devait souffrir une grande violence, car le bien dont il avait conscience produisait comme un gonflement dans son coeur. Considérez donc ce qu'il fait. Il vient de dire que l'Evangile de la gloire de Dieu lui a été confié, Evangile auquel ne peuvent avoir part ceux qui suivent encore la loi; car il y a incompatibilité, et l'intervalle est si grand que ceux qui se laissent entraîner par la loi, ne sont pas encore dignes d'avoir part à l'Evangile ; ainsi dirait-on que ceux à qui il faut des chaînes et des tribunaux ne peuvent être admis au nombre des philosophes. Après donc qu'il s'est exalté et a dit de lui-même cette grande parole, il se rabaisse aussitôt et engage les autres à faire de même. A peine a-t-il écrit que l'Evangile lui a été confié, qu'il se hâte d'ajouter un correctif, afin que vous ne pensiez point qu'il a parlé par orgueil. Voyez donc comme il corrige son discours en ajoutant ces mots : « Je rends grâces à celui qui m'a fortifié, au Christ Jésus Notre-Seigneur, de ce qu'il m'a estimé fidèle, me plaçant à son service ».

Voyez-vous comment il cache partout sa vertu et rapporte tout à Dieu, sachant toutefois réserver son libre arbitre? En effet, un infidèle dirait peut-être : Si tout est de Dieu, si nous ne contribuons à rien, s'il vous transporte comme du bois et des pierres, du vice à la sagesse, pourquoi en a-t-il agi ainsi envers Paul et non envers Judas? Voyez comment, pour détruire cette objection, il use de paroles prudentes : L'Evangile m'a été confié, dit-il, C'est là son avantage et sa dignité; mais elle ne lui appartient pas pleinement, car voyez ce qu'il dit : « Je rends grâces à celui qui m'a « fortifié, à Jésus-Christ n. Voilà ce qui appartient à Dieu; voici maintenant ce qui lui appartient à lui-même : « Parce qu'il m'a estimé fidèle » ; c'est-à-dire estimé devoir faire bon usage de ses propres facultés. « Me prenant », dit-il, « à son service, moi qui auparavant étais blasphémateur, persécuteur et coupable d'outrages ; mais il m'a fait miséricorde, parce que j'ai agi par ignorance dans l'incrédulité». Voyez comment il expose ce qui lui appartient et ce qui appartient à Dieu, attribuant la plus grande part à la Providence divine, et resserrant la sienne, mais toutefois, comme j'ai eu hâte de le dire, sans porter atteinte au libre arbitre. Et pourquoi ces mots : M'a fortifié? L'apôtre avait reçu un lourd fardeau et avait besoin d'une grande assistance d'en-haut. Songez en effet ce que c'était que d'avoir à soutenir chaque jour les outrages, les insultes, les embûches, les périls, les railleries, les injures, le danger de mort; et cela sans faiblir, sans glisser' dans la voie, sans retourner en arrière mais, en butte à mille traits chaque jour, conserver un regard fixe et intrépide, cela n'est point;?au pouvoir des forces humaines, et même ne demande pas l'assistance ordinaire de Dieu, mais une vocation spéciale. C'est parce que Dieu avait prévu ce que serait Paul, qu'il l'a choisi; écoutez ce qu'il dit avant que Paul commence à prêcher l'Evangile : « Celui-(284)ci est pour moi un vase d'élection, qui doit porter mon nom en présence des nations et des rois ». (Act. IX, 15.) De même que ceux qui portent à la guerre le drapeau du souverain, le labarum, ont besoin de force et d'expérience, pour ne pas le laisser tomber aux mains de l'ennemi ; de même ceux qui portent le nom du Christ, non-seulement durant la guerre, mais aussi en pleine paix, ont besoin d'une grande force pour ne pas le trahir devant les bouches qui l'accusent, mais pour le soutenir noblement et porter la croix. Oui, il faut une grande force pour soutenir le nom du Christ. Celui qui se permet dans ses paroles, ses actions ou sa pensée quelque chose d'indigne, ne le soutient pas et n'a pas le Christ en lui. Celui qui en est chargé, doit le porter avec honneur, non à travers une place publique, mais à travers les cieux; et c'est avec tremblement que tous les anges l'escortent et l'admirent.

« Je rends grâces », dit l'apôtre, « à celui qui m'a fortifié, au Christ Jésus Notre-Seigneur». Vous le voyez, il témoigne sa reconnaissance. C'est de ce qu'il est un vase d'élection, qu'il témoigne sa reconnaissance envers Dieu. Ce titre vous appartient, ô bienheureux Paul, car Dieu ne fait point acception des personnes. C'est comme s'il disait : Je rends grâces de ce que Dieu m'a honoré de cette fonction, qui montre qu'il m'estime fidèle. Car de même que, dans une maison, l'intendant ne remercie pas seulement son maître d'avoir eu confiance en fui, mais voit dans sa charge un témoignage qu'il a en lui plus de confiance que dans les autres; de même en est-il du ministère apostolique.

Considérez ensuite comment il exalte la miséricorde et la bonté de Dieu, en parlant de sa vie antérieur: « Moi », dit-il, « qui auparavant étais blasphémateur, persécuteur et coupable d'outrages ». Lorsqu'il parle des juifs encore incrédules, son langage est fort réservé: « Je leur rends témoignage », dit-il, « qu'ils ont du zèle pour Dieu, mais un zèle qui n'est pas selon la science ». (Rom. X, 2.) S'il parle de lui-même, au contraire, il se donne les noms de blasphémateur et de persécuteur. Voyez comme il s'abaissé, comme il est éloigné de l'amour-propre, combien il tient sa pensée dans l'humilité. Il ne lui a pas suffi de dire « blasphémateur », il ajouté « persécuteur » ; il insiste. Il dit en effet qu'il ne se bornait pas à faire lui-même le mal, qu'il ne se contentait pas de blasphémer, mais qu'il persécutait ceux qui voulaient suivre la voie de la religion ; car la fureur du blasphème va bien loin. « Mais », ajoute-t-il, « Dieu m'a fait miséricorde, parce que j'ai agi « par ignorance dans l'incrédulité ».

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