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Works John Chrysostom (344-407) In epistulam i ad Timotheum argumentum et homiliae 1-18

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Homilien über den I. Brief an Timotheus (BKV)

I.

15. Glaubwürdig ist das Wort und aller Annahme werth, daß Christus Jesus in die Welt gekommen ist, um die Sünder selig zu machen, deren erster ich bin. 16. Aber deßhalb habe ich Erbarmen gefunden, damit an mir zuerst Christus seine ganze Langmuth offenbare, zum Vorbild für Die, welche an ihn glauben werden zum ewigen Leben.

I. So groß sind die Wohlthaten Gottes und so sehr übersteigen sie alle menschliche Erwartung und Hoffnung, daß man oft gar nicht daran glauben will. Was der menschliche Verstand nicht begriffen und nicht erwartet hat, Das hat Gott uns verliehen. Darum sprechen die Apostel oft über diesen Punkt, daß man glauben solle an das Gute, das Gott uns gespendet. Denn wie uns Das bei einem großen Glücke begegnet, — „Ist es denn kein Traum?“ fragen wir ungläubig, — so auch bei den Gaben Gottes. Worin bestand denn also das Unglaubliche? Darin, daß Feinde und Sünder, daß Menschen, die weder durch das Gesetz S. 53 noch durch gute Werke gerechtfertigt waren, plötzlich bloß auf Grund des Glaubens der höchsten Güter theilhaftig werden sollten. Über diesen wichtigen Punkt verbreitet sich Paulus im Briefe an die Römer sowie an dieser Stelle: „Glaubwürdig,“ sagt er, „ist das Wort und aller Annahme werth, daß Christus Jesus in die Welt gekommen ist, um die Sünder selig zu machen, deren erster ich bin.“ Da nämlich die Juden zumeist auf diese Weise sich gewinnen ließen, so redet er ihnen zu, sich um das Gesetz nicht zu kümmern, da es nicht möglich sei durch dasselbe ohne den Glauben das Heil zu erlangen. In diesem Sinne polemisirt er hier. Es schien nämlich unglaublich zu sein, daß ein Mensch, der sein ganzes früheres Leben leichtfertig vergeudete und nutzlos mit bösen Handlungen hinbrachte, später einzig und allein durch den Glauben das Heil erlangen sollte. Deßhalb heißt es: „Glaubwürdig ist das Wort.“ Aber Einige glaubten nicht bloß nicht, sondern sie schmähten auch, wie es jetzt noch die Heiden machen, indem sie sagen: „Laßt uns Böses thun, damit Gutes daraus erfolge!“1 Da sie nämlich das Wort des Apostels vernommen: „Wo die Sünde überschwänglich war, da war die Gnade noch überschwänglicher,“2 so zogen sie unsere Lehre in’s Lächerliche durch jenen Satz. So ist’s auch, wenn wir ihnen von der Hölle sprechen. „Wie würde Das der Idee von Gott entsprechen,“ sagen sie, „da doch schon ein Mensch, der seinen Diener auf einer Menge von Vergehen ertappt hat, ihn frei läßt und ihm Verzeihung gewährt? Und Gott sollte ewige Strafen verhängen?“ Und wenn wir hinwiederum vom Taufbad mit ihnen reden und von der durch dasselbe bewirkten Nachlassung der Sünden, dann sagen sie: „Wie entspricht Das der Vorstellung von Gott, daß er einem Menschen, der zahllose Sünden begangen, dieselben nachläßt?“ Siehst du den verkehrten Sinn (dieser Leute)? S. 54 Siehst du, wie überall ihre Rechthaberei zu Tage tritt? Einmal ist die Verzeihung der Sünden nicht recht, wohl aber die Strafe; das andere Mal ist die Strafe nicht recht, wohl aber die Verzeihung. So ist’s in ihrem Sinn; nach unserem Sinne ist ja Beides recht. Wie so? Das werde ich ein andermal beweisen. Für heute geht es nicht. Denn da dieser Punkt tiefer geht und einer genaueren Erörterung bedürftig ist, so muß ich ihn Euer Lieb (und Andacht) bei passender Gelegenheit einmal vortragen.3 Für heute wollen wir uns an unsern Text halten.

„Ein glaubwürdiges Wort“ heißt es. Warum „glaubwürdig“? Sowohl mit Bezug auf das Vorhergehende als auch auf das Nachfolgende. Man sehe, wie der Apostel einmal den Gedanken einleitet und dann bei demselben länger verweilt! In der Äusserung, daß Gott sich des Lästerers und Verfolgers erbarmte, liegt der vorbereitende Gedanke. Und er hat sich nicht nur erbarmt, will er sagen, sondern er hat ihm auch „Treue“ verliehen. So wenig, meint er, dürfe man sich ungläubig verhalten dagegen, daß Gott sich seiner erbarmt habe. Sieht man einen ehemaligen Gefangenen im Palast des Königs frei herumgehen, so bezweifelt Niemand, daß er begnadigt worden. Und so war es bei Paulus. An seiner eigenen Person liefert er den Beweis und schämt sich nicht, sich als Sünder zu bezeichnen, im Gegentheil, er thut es mit Freunden. Denn auf diese Weise kann er am besten das große Wunder der göttlichen Barmherzigkeit zeigen und beweisen, daß er eines so großen Erbarmens gewürdigt wurde. Und wie ist es erklärlich, daß er, der anderwärts von sich sagt: „Nach der Gerechtigkeit, die dem Gesetze entspricht, war ich tadellos,“4 an dieser Stelle sich für einen Sünder erklärt und zwar für „den ersten der Sünder“? S. 55 Weil im Verhältniß zu der Gerechtigkeit, welche Gott verlieh, und die in der That verlangt wird, auch die Anhänger des Gesetzes Sünder sind. „Alle haben ja gesündigt und ermangeln des Ruhmes vor Gott.“5 Daher spricht er nicht von der Gerechtigkeit schlechthin, sondern von einer „Gerechtigkeit, die dem Gesetze entspricht“. Gleichwie Jemand, der viel Geld hat, an und für sich als reich gilt, aber im Vergleiche zu den Schätzen eines Königs so arm erscheint, wieder erste beste Arme: so ist’s auch hier. Im Vergleich zu den Engeln sind die Menschen Sünder, auch wenn sie gerecht sind. Wenn aber Paulus, welcher die im Gesetze geforderte Gerechtigkeit übte, der „erste Sünder“ war, welcher von den Andern dürfte sich dann noch einen Gerechten nennen? Indem er gegen sein früheres Leben die Anklage erhebt, bezeichnet er es ja nicht als ein sündhaftes im eigentlichen Sinne, bewahre, sondern er vergleicht nur die frühere Gerechtigkeit mit der jetzigen und zeigt, daß sie Nichts ist, ja noch mehr, er beweist, daß die Besitzer derselben Sünder sind.

„Aber darum fand ich Erbarmen, damit Christus an mir zuerst seine ganze Langmuth offenbare, zum Vorbild für Jene, welche an ihn glauben sollen, zum ewigen Leben.“


  1. Röm. 3, 8. ↩

  2. Röm. 5, 20. ↩

  3. Προθεῖμαι ἐπὶ τῆς ὑμετέρας ἀγάπης. ↩

  4. Philipp. 3, 6. ↩

  5. Röm. 3, 23. ↩

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Commentaire sur la première épitre à Timothée

1.

Les bienfaits de Dieu sont si grands et dépassent de si loin toute attente et toute espérance humaine, qu'ils trouvent souvent des incrédules. Il nous a en effet accordé ce que jamais n'eût attendu ni pensé l'esprit d'un homme, en sorte que les apôtres ont eu grand'peine à établir la foi aux dons de Dieu. Car, de même qu'éprouvant quelque grand bonheur, on se dit : N'est-ce pas un songe? exprimant ainsi qu'on se défie de sa réalité; de même en est-il des dons de Dieu. Et quel est ce don auquel on ne croit pas? On se demande si les ennemis de Dieu, les pécheurs, ceux qui n'étaient justifiés ni dans la loi ni par les oeuvres, obtiendront réellement tout à coup et par la seule foi, la justification qui est le premier des biens. L'apôtre s'étend sur ce chapitre dans l’épître aux Romains, et il s'y étend ici encore. «La parole est fidèle », dit-il, « et digne d'être reçue : le Christ Jésus est venu dans le monde pour sauver les pécheurs, entre lesquels je suis le premier ». Car, comme c'était là surtout la doctrine que les juifs avaient peine à suivre, il leur persuade de ne pas s'attacher à la loi, car par elle et sans la foi l'on ne peut être sauvé. Il combat donc sur ce point. Il pensait qu'on jugerait incroyable qu'un homme qui aurait étourdiment dissipé toute sa vie antérieure, et l'aurait salement employée à de mauvaises actions,dût être ensuite sauvé par la seule foi. C'est pour cela qu'il dit : La parole est fidèle. Mais quelques-uns ne se bornaient pas à n'y pas croire, ils s'en faisaient les calomniateurs, comme on le fait maintenant encore, lorsque l'on dit : « Faisons le mal, afin que le bien arrive ». (Rom. III, 8.) L'apôtre a dit : « Là où le péché a abondé, la grâce a surabondé » . (Ib. V, 20 .) Mais pourquoi disent-ils : « Faisons le mal afin que le bien arrive? ». Ce sont surtout les gentils qui le disent, tournant en dérision notre doctrine. Lors donc que nous leur parlons de l’enfer; comment, disent-ils, ce dogme est-il digne de Dieu? Si un homme trouve son serviteur coupable de plusieurs fautes, il lui fait grâce et le croit digne de pardon, et Dieu punirait de peines éternelles? Puis, quand nous leur parlons du (288) baptême et de la rémission des péchés conférée par lui, ils nous disent: Comment serait-il digne de Dieu de pardonner les péchés à celui qui a commis tant de fautes? Voyez-vous la perversion de leur pensée, qui cherche surtout à contester? Pourtant, si c'est un mal de pardonner, c'est un bien de punir; s'il n'est pas bien de punir, il est bien de pardonner. Je parle ainsi en me plaçant à leur point de vue ; mais, selon notre doctrine, il est bon de punir et il est bon de pardonner; comment cela ? C'est ce que nous ferons voir dans une autre occasion, car celle-ci n'est pas opportune. C'est une question profonde et digne d'être longuement développée; il faudra donc l'exposer aux yeux de votre charité.

Comment cette parole est-elle fidèle ? On le voit par ce qui précède et par ce qui suit. Considérez comment l'apôtre y prépare les esprits et s'arrête ensuite sur ce point. Quand il a dit que Dieu lui a fait miséricorde, à lui blasphémateur et persécuteur, il préparait l'esprit à cette parole. Non-seulement, dit-il, Dieu a eu pitié de moi, mais il m'a rendu fidèle; tant il est vrai qu'il a eu pitié de moi. Car nul, voyant un prisonnier devenu l'hôte du palais, ne doute qu'il ait obtenu sa grâce; et c'est ce qu'on voit en Paul. Mais encore, comment cette parole est-elle fidèle? Il en montre la preuve en lui-même, car il ne craint pas de s'appeler pécheur; mais il se glorifie d'autant plus d'avoir été l'objet d'une si grande bonté, parce que c'est par là surtout qu'il peut montrer la grandeur de la tendresse divine. Et comment ailleurs parle-t-il de lui-même? « Suivant la justice qui est dans la loi, j'étais sans reproche » (Phil. III, 6) ; et ici il proclame qu'il était pécheur et le premier des pécheurs. C'est que, suivant la justice qui est l'oeuvre de Dieu et qui est le vrai but de nos devoirs, ceux-mêmes qui sont dans la loi sont des pécheurs. « Car tous ont péché, et ne peuvent atteindre à la gloire de Dieu ». Il n'a pas dit simplement la justice, mais, la justice qui est dans la loi. Car de même que celui qui possède beaucoup d'argent paraît riche, à ne considérer que lui, mais est bien pauvre et le premier des pauvres, si l'on compare ses trésors à ceux de l'empereur; de même ici, les hommes, même justes, sont des pécheurs, si on les compare aux anges. Mais si Paul, ayant pratiqué la justice qui est dans la loi, est le premier des pécheurs, qui, parmi les autres, pourra être appelé juste? Car il ne parle pas ainsi en calomniant sa vie; il ne s'est dit ni impudent, ni débauché, ni avide du bien d'autrui, à Dieu ne plaise; mais, en comparant une justice avec l'autre, il montre que la justice légale n'est rien, et que ceux qui la possèdent sont des pécheurs. — «Mais j'ai obtenu miséricorde, pour qu'en moi tout le a premier, Jésus-Christ fît voir toute sa patience, afin que je servisse d'exemple à tous ceux qui croiront en lui pour la vie éternelle ».

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