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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In epistulam i ad Timotheum argumentum et homiliae 1-18

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Homilien über den I. Brief an Timotheus (BKV)

I.

11. Das Weib soll schweigend lernen in aller Unterwürfigkeit. 12. Dem Weibe gestatte ich nicht zu lehren noch dem Manne gegenüber sich Etwas anzumaßen, sondern sich still zu verhalten. 13. Denn zuerst wurde Adam erschaffen und dann erst die Eva. 14. Und Adam wurde nicht verführt, das Weib aber wurde verführt und machte einen Fehltritt. 15. Sie wird aber gerettet werden durch Kindergebären, wenn sie verharren im Glauben und in der Liebe und Heiligung mit Ehrbarkeit.

I. Ein großes Maß von Bescheidenheit verlangt der heilige Paulus von den Frauen und ein großes Maß von Ehrbarkeit. Deßhalb bleibt er nicht beim Aussehen und S. 108 bei der Kleidung stehen, sondern kommt auch über das Sprechen. Was sagt er? „Das Weib soll schweigend lernen.“ Was heißt Das? Das Weib soll in der Kirche schweigen. So schreibt er auch im Briefe an die Korinther: „Es ist unanständig, daß das Weib in der Kirche spreche.“ Warum? Weil das Gesetz ihnen eine untergeordnete Stellung anweist. Und wiederum an einer andern Stelle: „Wenn sie Etwas lernen wollen, so sollen sie zu Hause ihre Männer fragen!“1 Heutzutage aber gibt es auf der Weiberseite viel Lärm, viel Geschnatter, viel Gewisper,2 nirgend anderswo so viel wie da. Alle haben Etwas zu schwätzen, mehr als auf dem Markte und in den Badestuben. Gerade als wären sie eigens dazu hergekommen, um recht ungenirt zu sein, so sind sie im eifrigsten Gespräch über unbedeutende Dinge. Deßhalb geht Alles darunter und darüber, und sie bedenken nicht, daß sie auf andere Weise gar Nichts lernen können, als wenn sie sich ruhig halten. Wenn ich mich zum Vortrage anschicke, und es merkt auf das Gesagte Niemand auf, was soll da herauskommen? Der Apostel aber will, die Frau solle so schweigsam sein, daß sie in der Kirche nicht bloß nicht über weltliche, sondern nicht einmal über geistliche Dinge redet. Das ist gute Sitte, Das ist Bescheidenheit, Das verleiht ihr mehr Schönheit als hübsche Kleider. Wenn sie sich so herrichtet, dann kommt sie in der richtigen Toilette zum Beten.

„Dem Weibe gestatte ich nicht, zu lehren.“ Ich „gestatte es nicht“. Welchen Zusammenhang hat S. 109 Das hier? Einen ganz guten. Er sprach von der Schweigsamkeit, von der guten Sitte und Bescheidenheit. Er hatte den Wunsch ausgesprochen, daß sie nicht reden sollten. Um ihnen nun jeden Vorwand zum Sprechen abzuschneiden, sagt er, sie sollen auch nicht lehren, sondern die Haltung von Lernenden beobachten. Denn so werden sie durch das Schweigen auch ihre Unterordnung beweisen. Sie sind ja ein redseliges Geschlecht; deßhalb verweist der Apostel sie in jeder Beziehung zur Ruhe.

„Denn zuerst wurde Adam erschaffen und dann erst die Eva. Und Adam wurde nicht verführt, das Weib aber wurde verführt und machte einen Fehltritt.“ Was hat die Eva mit den heutigen Frauen zu thun? Gar viel, meint der Apostel. Das männliche Geschlecht genießt eines höheren Vorzuges; es wurde zuerst geschaffen. Auch anderwärts zeigt der Apostel diesen Vorzug, indem er sagt: „Nicht wegen des Weibes wurde der Mann erschaffen, sondern das Weib wegen des Mannes.“3 Warum sagt er Das? Um dem Manne in vieler Hinsicht die erste Stellung zuzuerkennen. Sein Vorzug, will er sagen, liegt erstens darin und dann in Dem, was vor Zeiten geschehen ist. Das Weib hat nämlich den Mann belehrt und damit alles Unheil angerichtet und ihn zum Ungehorsam verleitet. Deßhalb hat Gott ihr eine untergeordnete Stellung angewiesen, da sie von ihrer übergeordneten oder vielmehr von ihrer Gleichstellung einen schlechten Gebrauch gemacht hat. „Zu deinem Manne,“ heißt es, „sollst du deine Zuflucht nehmen.“4 Vorher war davon keinem Rede gewesen. Wie kann es aber heissen, daß „Adam nicht verführt wurde“? Dann war er ja auch nicht ungehorsam, wenn er nicht verführt wurde? Man merke wohl auf. Das Weib spricht: „Die Schlange hat mich verführt.“ Adam aber sagt nicht: „Das Weib hat mich verführt,“ sondern: „Sie hat mir gegeben, und ich aß.“5 S. 110 Es ist nicht Dasselbe, sich von einem verwandten und gleichgearteten Geschöpfe verführen zu lassen und von einer Bestie, einem knechtischen und untergeordneten Wesen. Dieses Letztere ist eine eigentliche Verführung. Um also einen Unterschied in Bezug auf das Weib zu machen, sagt der Apostel, der Mann sei nicht verführt worden, indem jenes von einem knechtischen und untergeordneten, dieser aber von einem freien Geschöpfe verführt wurde. Hinwiederum heißt es nicht von Adam, daß er „den Baum kannte, wie er gut zu essen sei,“ sondern vom Weibe, und daß sie es war, welche aß und auch dem Manne davon gab. Also hat der letztere nicht als Sklave seiner Begierde das Gebot übertreten, sondern bloß aus Nachgiebigkeit gegen das Weib. Das Weib hat ein einziges Mal die Rolle eines Lehrers gespielt und hat lauter Unheil angerichtet. Deßhalb sagt der Apostel, sie „soll nicht lehren“. Ja, was geht Das die anderen Weiber an, wenn der Eva so Etwas passirt ist? Gar viel. Das ganze Geschlecht ist schwach und leichtsinnig. Und hier ist vom Weibe als solchem die Rede. Es heißt nicht: „Eva“ wurde betrogen, sondern: „das Weib“, und dieß ist mehr eine Bezeichnung für das ganze Geschlecht als für die Eva. Wie also, hat das ganze Geschlecht mit der Eva einen Fehltritt gemacht? Gerade wie es von Adam heißt: „Nach Ähnlichkeit der Übertretung Adams, welcher ein Vorbild des Zukünftigen ist,“6 so hat auch hier das weibliche und nicht das männliche Geschlecht eine Übertretung begangen.

Wie also? Gibt es kein Heil für sie? Doch! Was für eines denn? Das Heil durch die Kinder. Nicht auf die Eva nämlich sagt der Apostel: „Wenn sie verharren im Glauben und in der Liebe und Heiligung mit Ehrbarkeit.“ In was für einem Glauben? In was für einer Liebe? In was für einer S. 111 Heiligung mit Ehrbarkeit? Es ist, als spräche er: „Seid nicht verzagt, ihr Frauen, daß man von euerem Geschlechte so Schlimmes behauptet. Gott hat euch eine andere Gelegenheit zum Seligwerden gegeben, die Erziehung der Kinder, so daß ihr nicht bloß durch euch selbst, sondern auch durch Andere das Heil erlangen könnet.“

Man beachte, wie viele Fragen sich an ein und selben Punkt knüpfen! „Das Weib wurde verführt,“ heißt es, „und machte einen Fehltritt.“ Wer machte einen Fehltritt? Die Eva. Sie also „wird gerettet werden durch das Kindergebären“? Nein, nicht so, sondern das weibliche Geschlecht wird gerettet werden. Hat also das Geschlecht keinen Fehltritt gemacht? Gewiß, es ist so, aber den Fehltritt machte eigentlich die Eva, gerettet aber wird das weibliche Geschlecht durch Kindergebären. Warum nicht auch durch seine eigene Tugend? Ist den Andern7 das Heil verschlossen?


  1. I. Kor. 14, 35. ↩

  2. Die Ausdrücke sind in der Uebersetzung nicht zu stark. Πολὺς ὁ θόρυβος, πολλὴ ἡ κραυγή, πολλὴ ἡ διάλεξις heißt im Original diese Stelle, welche ein überraschend ungünstiges Bild gibt von dem „frommen Geschlechte“ im damaligen Konstantinopel. Eigene Plätze in der Kirche weisen den Frauen, Jungfrauen und Wittwen schon die apostolischen Konstitutionen an. (II. B. 57. Kap.) ↩

  3. I. Kor. 11, 9. ↩

  4. Gen. 3, 16. ↩

  5. Gen. 3, 13. ↩

  6. Röm. 5, 14. ↩

  7. D. h. Denen, die keine Kinder haben. ↩

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Commentaire sur la première épitre à Timothée

1.

Le bienheureux Paul demande aux femmes une grande pudeur, une grande réserve, non-seulement dans la tenue et les vêtements, mais jusque dans la voix. Qu'une femme, dit-il, n'élève pas la voix dans l'église; ce qu'il exprime dans l'épître aux Corinthiens, quand il dit : « Il est honteux qu'une femme parle dans l'église » (I Cor. XIV, 35) ; et aussi : « La loi dit qu'elles doivent être soumises. Si elles veulent apprendre quelque chose , qu'elles interrogent leurs maris chez elles ». (Ibid. 35.) Aujourd'hui au contraire, quel trouble, quelles clameurs, quelles conversations ! Nulle part on n'en entend de si bruyantes; on les voit causer comme elles ne le font pas sur une place publique, ni dans les bains; on dirait qu'elles viennent à l'église pour se récréer, tant elles s'y livrent toutes à des conversations inutiles. Aussi tout est-il bouleversé ; elles ne songent pas que, si elles ne gardent le silence, elles n'apprendront point ce qu'elles ont besoin de savoir. Si, en effet, le sermon vient au travers d'une conversation engagée et que personne n'écoute l'orateur, quel profit en peut-on tirer ? La femme doit si bien être silencieuse que, comme l'enseigne le texte, elle ne doit parler dans l'église ni des choses temporelles, ni même des choses spirituelles. Voilà sa gloire, voilà sa pudeur, voilà ce qui la parera mieux que ses vêtements; si elle se revêt de cette parure, elle pourra faire ses prières avec une parfaite décence. — « Je ne permets point à la femme d'enseigner », dit-il. Quelle conséquence a cette parole ? une grande assurément. L'apôtre parlait du silence, de la réserve, de la pudeur; il ne veut pas, dit-il, que les femmes bavardent; et, voulant leur enlever toute occasion de le faire, il leur défend d'enseigner, mais leur assigne le rôle de disciples; ainsi par leur silence elles témoigneront de leur soumission. Leur nature est parleuse ; il la réprime ainsi de toute façon.

« Adam », dit-il, « a été formé le premier, Eve ensuite ; et ce ne fut point Adam qui fut trompé ; c'est la femme qui fut trompée et prévariqua ». Mais cela concerne-t-il donc les femmes d'aujourd'hui? Oui, l'homme jouit d'un plus grand honneur; il a été formé le premier; et ailleurs l'apôtre a montré cette supériorité quand il a dit : « L'homme n'a point été formé pour la femme, mais la femme pour l'homme ». (I Cor. XI, 9). Et pourquoi dit-il cela? c'est que l'homme doit tenir le premier rang, pour ce motif d'abord, puis à cause de ce qui s'est passé. La femme un jour enseigna l'homme, elle bouleversa tout et le rendit coupable de désobéissance, aussi Dieu l'a-t-il assujétie, parce qu'elle avait fait mauvais usage de son autorité ou plutôt de l'égalité des rangs. « Tu seras soumise à ton mari », dit l'Ecriture (Gen. III, 16); parole qui n'avait point été dite avant le péché. Mais peut-on dire qu'Adam ne fut pas trompé? car autrement il n'eût pas désobéi. La femme dit : Le serpent m'a trompée (Ib. 13); mais Adam ne dit pas: « La femme m'a trompé»; il dit : « Elle m'a donné de ce fruit et j'en ai mangé ».(Ib. 12.) Ce n'est point un crime semblable d'être séduit par un être de même nature et de même race, ou de l'être par un animal, un esclave, un être inférieur par sa nature ; c'est là être vraiment trompé. L'apôtre dit donc qu'Adam ne fut pas trompé, par comparaison avec la femme, parce qu'elle se laissa tromper par un esclave, un être d'une nature inférieure, et qu'il le fut par un être libre. Et ce n'est point d'Adam qu'il est écrit: « Elle considéra que ce fruit était bon à manger ; mais c'est la femme qui en mangea et en donna à son mari » (Ib, 6); en sorte qu'il ne prévariqua point par mauvais désir, mais seulement par complaisance pour sa femme. La femme a enseigné une fois et a tout bouleversé; aussi l'apôtre dit-il « Qu'elle n'enseigne point ». Mais quelle conséquence tirer pour les autres femmes, s'il en fut ainsi d'Eve ? Une grande conséquence, (307) c'est que leur nature est faible et légère. Et ici il est question de leur nature, car le texte ne dit pas : Eve fut trompée, mais : « La « femme », ce qui est une désignation générale. Quoi donc ! Toute nature féminine a-t-elle prévariqué par elle ? De même que l'apôtre a dit : « Dans la similitude du péché d'Adam, qui est le type de l'avenir » (Rom. V, 14) ; de même ici il faut entendre que c'est la nature féminine qui a prévariqué.

Mais n'y a-t-il point de salut pour elle? Certes, il y en a. Et comment? Par sa postérité, car ce n'est pas d'Eve que le texte dit : « Si elles demeurent dans la foi, la charité et la sanctification, avec tempérance ». Quelle foi? quelle charité? quelle sanctification ? C'est comme s'il eût dit : Ne soyez point abattues, ô femmes, si vous êtes ainsi blâmées; Dieu vous a donné une autre occasion de salut, l'éducation de vos enfants ; en sorte que les femmes peuvent obtenir le salut, non-seulement par elles, mais par autrui. Considérez quelles grandes questions sont ici soulevées. La femme trompée prévariqua. Quelle femme? Eve. Est-ce donc elle seule qui sera sauvée par la maternité ? Non, mais ce moyen de salut appartient à toutes. La femme a prévariqué; mais, si Eve pécha, tout son sexe sera sauvé par .la maternité. Pourquoi, dira-t-on, n'est-ce pas par sa propre vertu ; car Eve n'a point fermé la voie aux autres femmes? Et qu'en sera-t-il des vierges ? qu'en sera-t-il des femmes stériles? qu'en sera-t-il des veuves qui ont perdu leurs maris avant d'être mères? sont-elles perdues ? n'ont-elles plus d'espérance? Et pourtant ce sont les vierges qui sont le plus en honneur. Que veut donc dire l'apôtre?

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