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Works John Chrysostom (344-407) In epistulam i ad Timotheum argumentum et homiliae 1-18

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Homilien über den I. Brief an Timotheus (BKV)

I.

11. Dieses gebiete und lehre! 12. Niemand möge deine Jugend verachten, sondern sei ein Muster der Gläubigen im Wort, im Wandel, in der Liebe, im Glauben, in der Reinheit! 13. Bis ich komme, sorge für die Vorlesung, für die Ermahnung, für die Lehre!

14. Vernachlässige nicht die in dir befindliche Gnadengabe, die dir verliehen ward durch Prophezeiung unter Auflegung der Hände Seitens der Priesterschaft!

I. Es gibt Dinge, für welche Belehrung, und andere, wofür ein Gebot nothwendig ist. Gibst du also ein Gebot in Sachen, wo Belehrung am Platze ist, so machst du dich lächerlich; und hinwiederum, spendest du Belehrung, wo Gebot nothwendig ist, so bist du in demselben Falle. Zum Beispiel! Daß man kein Sünder sein soll, dazu braucht S. 159 es keine Belehrung, sondern ein Gebot, d. h. ein energisches Verbot. Es nicht mit den Juden zu halten, Das ist Sache eines Verbotes. Wenn du aber sagst, man solle Hab und Gut hinopfern, jungfräulich leben, wenn du vom Glauben sprichst, dann ist Belehrung am Platze. Deßhalb gebraucht Paulus die beiden Ausdrücke: „Gebiete und lehre!“ Zum Beispiel es trägt Jemand ein Amulett1 oder etwas ähnliches. Weiß er, daß es nicht recht ist, dann braucht er bloß ein Verbot; weiß er es nicht, so ist Belehrung nothwendig.

„Niemand möge deine Jugend verachten!“ Siehst du, daß der Priester auch Vorschriften geben und mit Energie auftreten muß und nicht in Allem bloß belehrend? Die Jugend verfällt nach der allgemeinen Anschauung leicht der Verachtung. Deßhalb heißt es: „Niemand verachte dich wegen deiner Jugend!“ Ein Lehrer muß Achtung genießen. Wo bleibt dann seine Bescheidenheit, seine Sanftmuth, wenn er keine Verachtung zu dulden hat? frägt man. In Dem, was seine Person betrifft, hat er Verachtung zu ertragen; so kann er durch Langmuth der Lehre Nachdruck geben. Aber in seiner amtlichen Wirksamkeit durchaus nicht! Das wäre nicht Bescheidenheit, sondern Gleichgültigkeit. Wenn er Beleidigungen, Schmähungen und Nachstellungen gegen seine Person bestraft, dann tadelst du ihn mit Recht. Handelt es sich aber um das Heil Anderer, dann muß er mit Energie und Autorität auftreten. In solchem Falle ist nicht mehr die Bescheidenheit, sondern das Hervorkehren der Autorität am Platze, damit die Gemeinde nicht geschädigt wird.

Entweder ist die Stelle so zu verstehen oder auch in folgender Weise. „Niemand soll dich wegen deiner S. 160 Jugend verachten!“ Solange du nämlich ein entsprechendes Leben führst, so wird dich wegen deiner Jugend nicht bloß Niemand verachten, sondern vielmehr bewundern. Deßhalb fährt auch der Apostel fort: „Sondern sei ein Muster der Gläubigen im Wort, im Wandel, in der Liebe, im Glauben, in der Reinheit!“ indem du in Allem als Muster guter Werke dastehst, d. h. sei selber ein Urtypus des guten Wandels, steh’ als Vorbild da, als lebendiges Gesetz, als Richtschnur und Wegzeiger der Frömmigkeit. Also muß der Lehrer beschaffen sein. Im Wort, um mit Leichtigkeit zu sprechen, im Wandel, in der Liebe, im Glauben, in der rechten Reinheit, in der Enthaltsamkeit.

„Bis ich komme, sorge für die Vorlesung, für die Ermahnung, für die Lehre!“ Der Apostel befiehlt dem Timotheus, daß er für die Vorlesung sorge. Hören wir Das alle und lassen wir’s uns gesagt sein, daß wir die Beschäftigung mit der heiligen Schrift nicht vernachlässigen!

Siehe, er sagt abermals: „bis ich komme“! Man beachte, wie er dem Timotheus damit Trost zuspricht! Natürlich hat er in seiner Verwaisung auch Trost gebraucht.

„Bis ich komme, sorge für die Vorlesung“ der heiligen Schrift, für „die Ermahnung“ unter einander, für „die Belehrung“ Aller.

„Vernachlässige nicht die in dir befindliche Gnadengabe, die dir verliehen ward durch Prophezeiung.“ „Prophezeiung“ (προφητεία) ist hier soviel wie „Belehrung“ (διδασκαλία). „Unter Auflegung der Hände Seitens der Priesterschaft.“ Nicht von Priestern im engeren Sinne spricht hier der Apostel, sondern von den Bischöfen. Es weihten ja nicht Priester den Bischof.

S. 161 15. Das laß deine Sorgen sein, damit befasse dich!

Man beachte, wie oft der Apostel das Nämliche an’s Herz legt, indem er zeigen will, daß der Lehrer am allermeisten auf diese Dinge mit vollem Eifer sich werfen soll.

16. Habe Acht auf dich selbst und auf die Lehre, beharre dabei.

Das heißt, habe Acht auf dich selber und belehre die Übrigen. Auf solche Weise wirst du dir selbst und deinen Zuhörern die Seligkeit verschaffen. Treffend sagt der Apostel: „dich selbst“. Denn wer in den Worten der Lehre aufgewachsen ist, erntet zunächst selber den Nutzen davon. Indem er Andern zuredet, fühlt er sich selber ergriffen.

Nicht zu Timotheus allein ist Das gesagt, sondern zu Allen. Wenn aber ein Mann, der Todte erweckte, solche Ermahnungen bekömmt, was werden dann wir sagen? Auch Christus spielt auf die Lehrer an, wenn er sagt: „Das Himmelreich gleicht einem Hausvater, welcher Altes und Neues aus seinem Vorrath hervorholt.“2 Und hinwiederum gibt der hl. Paulus dieselbe Mahnung mit den Worten: „Damit wir durch Geduld und den Trost der heiligen Schrift die Hoffnung behalten.“3 Und am meisten hat er Das selber gethan, indem er zu den Füßen des Gamaliel in den Gesetzen der Väter sich unterrichten ließ, so daß er gewiß auch später „für die Vorlesung Sorge trug“. Wer Andern solche Vorschriften gibt, hat sie zuerst sich selber gegeben. Man kann deßhalb wahrnehmen, wie er sich fortwährend auf die Zeugnisse der Propheten beruft und ihren Sinn erforscht. Also Paulus „trägt für die Vorlesung Sorge“; denn der Nutzen aus der Lesung der heiligen Schrift ist nicht gering; wir aber sind nach S. 162 lässig und hören nur oberflächlich zu. Welch große Strafe verdienen wir dafür!

Damit dein Fortschritt in Allem sichtbar werde.


  1. Περίαπτα. Offenbar ist von abergläubischen Sachen die Rede. ↩

  2. Matth. 13, 52. ↩

  3. Röm. 15, 4. ↩

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Commentaire sur la première épitre à Timothée

1.

Il est des objets qui ont besoin de prescriptions, et d'autres, d'enseignement. Si donc vous commandez là où il faut instruire , vous vous rendrez ridicule, et il en sera de même si vous enseignez là où il faut commander. Ainsi, ne pas être pervers, il ne faut pas l'enseigner, mais l'ordonner, l'interdire avec une grande énergie; ne pas judaïser, c'est matière à prescription. Mais si vous dites que l'on doit répandre ses biens, garder la virginité, si vous discourez sur la foi, alors il faut un enseignement. Aussi Paul établit-il les deux choses : « Prescrivez et enseignez», dit-il. Par exemple, si quelqu'un porte des amulettes ou quelque objet semblable, et sait qu'il fait mal, c'est de prescription qu'il a besoin; s'il l'ignore, c'est d'instruction.

« Que nul ne méprise votre jeunesse », dit-il. Vous voyez que le prêtre doit prescrire, parler avec énergie et non toujours enseigner. La jeunesse est souvent méprisée par le préjugé commun; c'est pourquoi il dit . « Que nul ne méprise votre jeunesse ». Car il faut que celui qui enseigne soit honoré. — Mais, dira-t-on, que devient le mérite de la modération et de la condescendance, si l'on est défendu contre le mépris? Dans tes choses qui le concernent lui seul, qu'il souffre le mépris; car c'est ainsi que par la longanimité, l'enseignement chrétien se perfectionne; mais, pour ce qui regarde le prochain, il n'en doit plus être de même, car ce ne serait plus modération, mais, indifférence. S'il tire vengeance des injures qu'il a reçues, des insultes , des trames ourdies contre lui, on a raison de le blâmer; mais, quand il s'agit du salut d'autrui, qu'il parle avec autorité, qu'il unisse l'énergie à la prévoyance : c'est d'énergie qu'il est alors besoin et non de douceur, afin d'éviter un dommage public. Il n'y a pas d'ailleurs de moyen terme: «Que nul ne méprise votre jeunesse »; c'est qu'en effet, si l'on mène une vie contraire à la légèreté de cet âge, au lieu du mépris on s'acquiert une haute estime. « Mais soyez (323) l'exemple des fidèles par vos paroles, vos relations, votre charité, votre foi, votre chasteté ; vous montrant en toutes choses un modèle de bonnes oeuvres ». (Tit, II , 7.) C'est-à-dire, soyez un parfait modèle de conduite, et comme une image offerte aux regards de tous, une loi vivante, une règle, un exemplaire de bonne vie, car tel doit être celui qui enseigne. « Par vos paroles» : qu'elles soient donc empreintes d'affabilité, « dans vos relations , dans la charité, la foi » orthodoxe, « la charité », la réserve.

« Jusqu'à mon arrivée, appliquez-vous à la lecture, à l'exhortation, à l'enseignement ». L'apôtre ordonne à Timothée de s'appliquer à la lecture. Ecoutons-le tous et apprenons à ne pas négliger la méditation des choses divines. Il dit aussi : « Jusqu'à mon arrivée ». Voyez comment il le console, car ce disciple orphelin devait chercher son maître. « Jusqu'à mon arrivée, appliquez-vous à la lecture » des Ecritures divines, « à l'exhortation » mutuelle, « à l'enseignement. Ne négligez point la grâce qui est en vous, qui vous a été donnée par la prophétie ». C'est de la grâce d'enseigner qu'il parle. « Avec l'imposition des mains sacerdotales » ; non du simple sacerdoce, mais de l'épiscopat, car ce n'étaient pas des prêtres qui créaient un évêque.

« Méditez ces choses, arrêtez-y votre esprit (15) ». Voyez comment il revient auprès de Timothée sur les mêmes exhortations, voulant montrer que tel doit être l'objet principal du zèle de celui qui enseigne. « Veillez sur vous et sur votre enseignement, ne vous en laissez pas distraire ». C'est-à-dire, veillez sur vous-même et enseignez les autres. « Car en agissant ainsi, vous vous sauverez, vous et a ceux qui vous écoutent (16) ». Car celui qui se nourrit des paroles de l'enseignement en recueille le premier les fruits : en avertissant les autres, il atteint son propre coeur. Ce que dit l'apôtre, il ne le dit pas à Timothée seul, mais à tous. S'il parle ainsi à un homme qui ressuscitait les morts, que pourrons-nous répondre? Le Christ a dit : « Semblable à un père de famille qui tire de son trésor des choses nouvelles et anciennes ». (Matth. XIII, 52.) Et le bienheureux Paul dit à son tour : « Afin que, par la patience et la consolation des Ecritures, nous possédions l'espérance ». (Rom. XV, 4.) Surtout il l'a pratiqué lui-même, lorsqu'il s'instruisait de la loi de ses pères auprès de Gamaliel, en sorte que depuis lors il avait dû s'appliquer à la lecture; il s'adressait sans doute les avertissements qu'il adressa depuis à autrui. Vous le voyez sans cesse citer les témoignages des prophètes et en scruter le sens caché. Ainsi Paul s'appliquait à la lecture, et ce n'est pas un mince profit que celui qu'on peut tirer des Ecritures ; mais aujourd'hui nous les négligeons. — « Afin que votre progrès soit manifeste à tous (15) ». Vous voyez qu'il voulait que son disciple devînt, sur ce point aussi, grand et digne d'admiration, mais que Timothée avait encore besoin de cet avis. « Afin que votre progrès soit manifeste à tous » ; non-seulement dans sa conduite, mais dans les discours de son enseignement.

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Commentaire sur la première épitre à Timothée
Homilien über den I. Brief an Timotheus (BKV)

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