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Homilien über den I. Brief an Timotheus (BKV)
I.
21. Ich beschwöre dich vor Gott und Jesus Christus und den auserwählten Engeln, daß du Das beobachtest ohne Vorurtheil, in keiner Sache parteilich handelnd. 22. Lege Niemandem voreilig die Hände auf und mache dich nicht fremder Sünden theilhaftig! Halte dich selbst rein! 23. Trinke kein Wasser mehr, sondern genieße etwas Wein um deines Magens willen und wegen deiner häufigen Unpäßlichkeiten.
I. Der Apostel hatte von den Bischöfen gesprochen, von den Diakonen, von den Männern, den Frauen, den Wittwen, den Ältesten und von allen Andern; er hatte, indem er des Gerichtes gedachte, dargethan, welch große Gewalt die Bischöfe besitzen; jetzt fährt er fort: „Ich beschwöre dich vor Gott und Jesus Christus und den auserwählten Engeln, daß du Dieses beobachtest ohne Vorurtheil, in keiner Sache parteiisch han- S. 213 delnd!“ Die Mahnungen klingen scharf; denn da Timotheus sein geliebter Sohn war, so hat der Apostel sich (vor ihm) nicht gescheut. Er, welcher nicht ansteht, von sich selber zu sagen: „Ich fürchte, nachdem ich Andern gepredigt, selber verworfen zu werden,“1 brauchte umso weniger dem Timotheus gegenüber einen schüchternen und leisen Ton anzuschlagen.
Was nun den Gott Vater und Gott Sohn betrifft, so beruft der Apostel sich ganz treffend auf ihr Zeugniß. Warum aber auch auf das der „auserwählten Engel“? Wegen der großen Herablassung Gottes.2 Es spricht ja auch Moses also: „Ich beschwöre euch beim Himmel und bei der Erde“ wegen der großen Herablassung des Herrn.3 Und wiederum heißt es: „Höret es, ihr Thäler, ihr Grundvesten der Erde!“4 Der Apostel ruft aber den Vater und Sohn zu Zeugen an für Das, was er hier gesagt, indem er für den jüngsten Tag sich in Betreff desselben sicher stellen will; für den Fall, daß Etwas vorfällt, was nicht in der Ordnung ist, will er sich damit aus der Verantwortung ziehen.
Daß du Dieses beobachtest ohne Vorurtheil, in keiner Sache parteiisch handelnd,
d. h. daß du allgemeines und gleichmäßiges Verfahren haltest gegen Die, welche vor deinem Richterstuhle stehen, S. 214 daß Niemand dich im Voraus für sich einnehme und gnädig stimme.
Was versteht man übrigens unter den „aus erwählten Engeln“? Es gibt nämlich auch andere. Auch Jakob nimmt Gott zum eigentlichen Zeugen und daneben den Steinhügel. So nehmen auch wir hervorragende und daneben unbedeutendere Persönlichkeiten zu Zeugen. So wird das Zeugniß recht gewichtig; es ist, als würde der Apostel sagen: „Ich rufe Gott und seinen Sohn und seine Diener zu Zeugen an dafür, daß ich diese Mahnung an dich ergehen ließ. Siehe, vor ihnen gebe ich dir die Mahnung.“ Er will dem Timotheus bange machen. Alsdann, nachdem er dieß gesagt, fährt er mit Dem fort, was besonders zeitgemäß war, und was allermeist die Kirche zusammenhalte mit der Handauflegung. „Lege Niemandem voreilig die Hände auf und mache dich nicht fremder Sünden theilhaftig!“ Was heißt „voreilig“ (ταχέως)? Nicht nach der ersten Prüfung, nicht nach der zweiten, nicht nach der dritten, sondern mit vieler Umsicht und nach genauem Prüfen! Die Sache ist ja nicht gefahrlos; denn für seine Fehltritte, die früheren sowohl wie die späteren, wirst auch du verantwortlich gemacht werden, der du ihm die Würde verliehen hast. Lässest du ihm die früheren Sünden vor der Zeit nach, dann bist du auch für die späteren verantwortlich; für die letzteren, weil du an ihnen schuld bist durch seine Beförderung zur Priesterwürde, für die ersteren, weil du ihm nicht Zeit gelassen zur Reue und Zerknirschung. Wie du Theil hast an seinen guten Werken, so hast du’s auch an seinen Sünden.
„Halte dich selbst rein.“ Hier meint der Apostel die Keuschheit.
„Trinke kein Wasser mehr, sondern genieße etwas Wein um deines Magens willen und S. 215 wegen deiner häufigen Unpäßlichkeiten!“ Wenn der Apostel einem Manne, der so sehr dem Fasten ergeben ist und so sehr sich an’s Wasser hält, daß er sogar kränkelt und zwar häufig kränkelt, die Mahnung geben darf, keusch zu sein, und wenn jener diese Mahnung willig aufnimmt: so dürfen wir noch viel weniger unwillig sein, falls wir über irgend eine Sache eine Ermahnung zu hören bekommen.
Warum hat denn der Apostel den Magen des Timotheus nicht selber (durch ein Wunder) gekräftigt? Nicht als ob er es nicht vermocht hätte, sondern aus einer ganz besonderen Absicht. Wenn sein Mantel Todte erweckt hat, so hätte er offenbar auch Das gekonnt. Warum that er es also nicht? Damit wir kein Ärgerniß nehmen, wenn wir sehen, daß große und tugendhafte Männer in unserer Zeit von Krankheit heimgesucht werden. Auch die Kränklichkeit des Timotheus war ihm zum Heile. Wenn dem Paulus selber „ein Satansengel gegeben wurde, damit er sich nicht überhebe,“5 so noch eher dem Timotheus. Seine Wunderthaten hätten ihn ja leicht stolz machen können. Deßhalb gestattet er ihm, sich nach dem Gesetze der Heilkunst zu richten, damit er selber demüthig bleibe, und damit die Andern kein Ärgerniß nehmen und einsehen, daß auch jene Männer unsere Natur besessen und mit dieser das Große geleistet haben, was sie leisteten. Übrigens glaube ich, daß Timotheus auch von anderen Krankheiten heimgesucht war, und Dieß deutet der Apostel an mit den Worten: „Wegen deiner häufigen Unpäßlichkeiten;“ also der Magen war krank und andere Organe. Er gestattet ihm aber keinen übermäßigen Weingenuß, sondern nur, was zur Gesundheit nothwendig ist, keine Schlemmerei.
S. 216 24. Die Sünden mancher Menschen sind schon im Voraus bekannt und gehen vor ihnen her zum Gerichte; Einigen aber folgen sie auch dahin nach.
Nachdem der Apostel von der Händeauflegung gesprochen und gewarnt hatte vor der Theilnahme an fremden Sünden, konnte Timotheus fragen: „Wie ist’s aber, wenn ich diese Sünden nicht kenne?“ Darauf die Antwort: „Die Sünden mancher Menschen sind schon im Voraus bekannt und gehen vor ihnen her zum Gerichte; Einigen aber folgen sie auch dahin nach.“ Von Manchen, will der Apostel sagen, sind sie bekannt, weil sie schon aus früher Zeit stammen; von Manchen nicht, weil sie erst nachkommen.
25. Ebenso sind auch die guten Werke im Vorhinein bekannt, und die es nicht sind, können nicht verborgen bleiben.
Kap. VI.
1. Jeder Knecht, der unter dem Sklavenjoche ist, soll seinen Herrn aller Ehre werth halten, damit der Name Gottes und die Lehre nicht gelästert werde. „Aller Ehre werth halten,“ heißt es. Glaube nicht, ein Freier zu sein, weil du ein Gläubiger bist! Die Freiheit besteht in einer noch entschiedeneren Knechtschaft. Der Ungläubige wird, wenn er sieht, daß der Glaube ein übermüthiges Benehmen erzeugt, denselben oftmals schmähen, als ob die christliche Lehre Empörer großziehen würde. Sieht er aber die Gläubigen gehorsam, dann wird er der S. 217 christlichen Predigt eher Glauben schenken, eher ein geneigtes Ohr leihen. Aber Gott sowohl wie die Predigt werden „gelästert“, wenn man ihnen keinen Glauben schenkt. Wie ist’s also, frägst du, wenn die Herren ungläubig sind? Auch in diesem Falle muß man unterwürfig sein um des Namens Gottes willen.
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Commentaire sur la première épitre à Timothée
1.
Après avoir parlé des évêques, des diacres, des hommes, des femmes, des veuves, des vieillards et de tous; après avoir montré quels sont les pouvoirs de l'évêque en qualité de juge, l'apôtre ajoute : « Je vous atteste en présence de Dieu et de Jésus-Christ et des anges élus, de garder toutes ces paroles, sans préjugé, ne faisant rien par simple penchant ». C'est sur un ton terrible qu'il continue ses prescriptions , car, si Timothée est son enfant chéri, il n'hésite pas pour cela. Celui qui n'a pas craint de dire de lui-même: « Je crains qu'après avoir prêché aux autres, je ne sois réprouvé moi-même » (I Cor. IX, 27), n'aurait pas hésité ni craint en parlant de Timothée. Mais il atteste le Père et le Fils ; et pourquoi aussi les anges? C'est un effet de sa grande modestie. Moïse dit de même : « Je prends à témoin le ciel et la terre » (Dent. IV, 26), pour ne pas prononcer le nom du Seigneur; et il est dit encore : « Ecoutez, précipices et fondements de la terre ». (Mich. VI, 2.) Paul prend le Père et le Fils à témoin de ses paroles, se justifiant devant eux pour le jour à venir, s'il se produit quelque infraction au devoir, comme s'étant acquitté de tout le sien. — « De garder toutes ces paroles sans préjugé, ne faisant rien par simple penchant »; c’est-à-dire, vous mettant vous-même au rang de ceux qui sont jugés par vous, afin que personne ne vous gagne et ne se rende maître de votre jugement. Et pourquoi dire : « Les anges élus?» C'est qu'il y en a qui ne le sont pas. Jacob aussi prend à témoin Dieu et la colline.
Ainsi nous-même nous prenons souvent à témoin des personnages éminents et d'autres moindres, afin de rendre notre témoignage plus imposant. C'est comme s'il disait : Je prends à témoin Dieu, son Fils et ses serviteurs, des préceptes que je vous ai donnés; c'est en leur présence que je vous les donne; inspirant par là de la crainte à Timothée.
Puis il continue par l'objet le plus opportun, celui qui renferme surtout le salut de l'Eglise, les ordinations. « N'imposez promptement », dit-il, « les mains à personne, et ne vous rendez pas coupable des fautes d'autrui ». Qu'est-ce à dire : « Promptement?» C'est-à-dire, qu'il ne suffit pas d'une première, d'une seconde, ni d'une troisième épreuve, mais qu'il faut une étude bien des fois répétée et un examen approfondi, car ce n'est pas une oeuvre sans péril. Vous serez en effet responsable des fautes du prêtre, si voles êtes l'auteur de leur origine, des fautes qui ont précédé l'ordination et de celles qui la suivront. Parce que vous aurez été à contretemps indulgent pour les premières, vous serez responsable des secondes, dont vous serez la cause , et aussi des fautes passées parce que vous aurez dispensé le coupable du repentir et de la componction. Car de même que vous avez part aux avantages spirituels de vos disciples, vous participez aussi à leurs fautes. — « Conservez-vous chaste ». Il parle ici de la continence. « Cessez de ne boire que de l'eau, mais faites usage d'un peu de vin, à cause de votre estomac et de (341) votre fréquent épuisement ». Si, à un homme si fort adonné au jeûne, et faisant de l'eau un usage si constant, qu'il se trouve épuisé et fréquemment épuisé, l'apôtre prescrit de se modérer, et si Timothée ne s'y refuse pas, combien plus ne devons-nous pas nous irriter si nous entendons quelque discours qui nous froisse. Et comment, dira-t-on, n'a-t-il pas fortifié l'estomac de son disciple, lui dont les vêtements ressuscitaient les morts? Car il est clair qu'il le pouvait. Pourquoi donc ne l'a-t-il pas fait? Afin que si nous voyons aujourd'hui de grands hommes, des hommes vertueux affligés de maladies , nous n'en soyons pas scandalisés , car c'est pour leur avantage qu'il en arrive ainsi. Si un ange de Satan a été donné à Paul pour qu'il ne s'enorgueillit point (II Cor. XII, 1), combien plus à Timothée, car ses miracles auraient pu l'entraîner à l'orgueil. Il le laisse donc soumis aux lois de la médecine, afin qu'il modère aussi ses pensées et que les autres ne soient pas scandalisés, mais qu'ils apprennent que Paul et Timothée étaient de notre nature, eux qui ont fait de tels progrès dans la vertu. Car Timothée paraît avoir été maladif, ce que l'apôtre fait entendre quand il dit : « A cause de votre fréquent épuisement », de l'estomac et du reste du corps. Mais il ne lui permet pas de se remplir de vin sans modération; il le lui permet pour la santé, non pour la mollesse.
« Les péchés de certains hommes sont manifestes et précèdent le jugement; pour d'autres, les péchés suivent (24) ». L'apôtre vient de dire, en parlant des ordinations : « Ne vous rendez pas coupable des fautes d'autrui». Mais, dira-t-on , si je les ignore? « Les péchés de certains hommes sont manifestes et précèdent le jugement; pour d'autres, les péchés suivent ». Les péchés des uns sont connus parce qu'ils sont antérieurs au jugement; et ceux des autres non , parce qu'ils sont postérieurs. « De même aussi les bonnes oeuvres sont manifestes, et celles qui ne le sont pas ne peuvent longtemps rester cachées (25) ».
« Que ceux qui sont sous le joug de la servitude regardent leurs maîtres comme dignes de tout honneur, afin que le nom et la doctrine du Seigneur ne soient point blasphémés ». (VI, 1.) Qu'ils les regardent comme dignes de tout honneur. Ne pensez pas être libre, parce que vous êtes fidèle ; mais c'est un acte de liberté que de mieux aimer servir. Car l'infidèle, s'il voit que ses esclaves se comportent avec insolence, parce qu'ils ont la foi, proférera des blasphèmes, en disant que la croyance chrétienne rend séditieux; s'il les voit obéissants, il cédera plus facilement et prêtera mieux l'oreille à la parole de Dieu. Car autrement Dieu et sa prédication seront blasphémés. Mais, dira-t-on, si les maîtres sont fidèles? Même alors il faut être docile, à cause du nom du Seigneur. « Que ceux qui ont des maîtres fidèles ne les méprisent point parce qu'ils sont leurs frères, mais qu'ils les servent avec plus de soin, parce qu'ils sont fidèles et aimés de Dieu, participant au même bienfait (2) ».