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Homilien über den I. Brief an Timotheus (BKV)
II.
Es heißt nicht schlechtweg: „die Reichen,“ sondern: „Die, welche reich werden wollen;“ denn es kann auch Einer, der Geld hat, dasselbe gut verwenden, kann es gering schätzen und unter die Armen vertheilen; solche Leute meint der Apostel nicht mit seinem Tadel, sondern die Geldgierigen. Also: „Wer reich werden will,“ sagt er, „der fällt in Versuchung und in den Fallstrick des Teufels und in viele unvernünftige und schädliche Begierden, welche den Menschen in die Tiefe versenken, — treffend ist der Ausdruck: „in die Tiefe versenken“ (βυθίζουσι), so daß man auch nicht mehr emportauchen kann, — in Verderbniß und Untergang.“ 10. Denn die Wurzel aller Übel ist der Geiz, welchem anhängend Einige vom Glauben abgeirrt sind und sich mit vielen schmerzlichen Wunden durchbohrt haben.
Man sieht, von zwei Übeln spricht der Apostel, und das empfindlichste davon meint er hier zuletzt, nämlich die S. 230 „schmerzlichen Wunden“. Und man kann auf keine andere Weise besser wahrnehmen, als wenn man der Nachbar eines Reichen ist, welche Qualen, welchen Jammer ihn sein Geld bereitet.
11. Du aber, Mann Gottes!
Eine hohe Würde! Zwar sind wir alle „Männer Gottes“, aber im eigentlichen Sinne sind es die Gerechten und diese nicht bloß im Sinne der Erschaffung durch Gott, sondern auch im Sinne der Freundschaft mit Gott; wenn du also ein Mann Gottes bist, will der Apostel sagen, so suchen nicht das Überflüssige, das nicht zu Gott Hinführende, sondern „fliehe Das, jage aber der Gerechtigkeit nach;“ — beide Ausdrücke sind stark; es heißt nicht: „Stehe ab und komm’ heran!“ sondern: „Fliehe und jag’ nach!“ so daß du dem Geize entgehst, — „der Frömmigkeit (in Beobachtung der Gebote), dem Glauben (dem Gegensatz zur Spekulation), der Liebe, Geduld und Sanftmuth!“ 12. Kämpfe den Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben, — da kommt auch der Lohn, — wozu du berufen bist und worauf du das schöne Bekenntniß abgelegt hast in der Hoffnung des ewigen Lebens vor vielen Zeugen.
Das heißt: Schäme dich nicht dieser frohen Zuversicht; denn was sollst du dich umsonst abmühen?
Welche „Versuchung“ und welcher „Fallstrick“ soll denn nach der Meinung des Apostels Jene, die reich werden wollen, bedrohen? Der Geiz bringt sie vom Pfade des Glaubens ab, umgibt sie mit Gefahren, macht sie feige.
S. 231 „In viele unvernünftige Begierden.“ Ist etwa das keine „unvernünftige Begierde“, wenn die Reichen sich Narren und Zwerge halten, nicht aus Nächstenliebe, sondern zum Vergnügen? Wenn sie Fische einsperren in die Teiche auf ihren Landsitzen, wenn sie wilde Thiere füttern, sich mit Hunden abgeben, ihre Pferde prächtig ausstaffieren und nicht weniger an ihnen hängen als an den Kindern? Das sind unvernünftige und überflüssige Dinge, da kann man nicht von Nothwendigkeit, nicht von Nutzen sprechen.
„Unvernünftige und schädliche Begierden.“ Was für schädliche? Wenn sie unordentlicher Liebe nachgehen, wenn sie mit Verlangen auf Hab und Gut des Nächsten blicken, dem Wohlleben fröhnen, der Trunksucht ergeben sind, auf Mord und Verderben Anderer sinnen. Viele haben in solcher Liebesleidenschaft sogar schon der Fürstin nachgestellt1 und dabei ihren Tod gefunden. Wahrhaftig, ein solcher Mensch vergeudet seine Kraft an unvernünftige oder vielmehr sogar schädliche Dinge.
Treffend heißt es ferner: „Sie sind vom Glauben abgeirrt.“ Der Geiz läßt sie den rechten Weg nicht sehen, indem er ihre Augen auf sich lenkt und sie binnen Kurzem vom Wege unmerklich abbringt. Gleichwie nämlich Einer, der die gerade Straße dahingeht und dabei an andere Dinge denkt, zwar seinen Weg fortsetzt, aber, ohne es zu merken, an der Stadt vorbeikommt, die sein Ziel war, so daß er seine Füße erfolglos und umsonst abmüdet: so ungefähr ist es auch mit dem Geize.
„Sie haben sich mit vielen schmerzlichen Wunden durchbohrt.“ Siehst du, was der Apostel mit dem Aus- S. 232 druck „durchbohren“ meint? Was er mit diesem emphatischen Ausdrucke sagen will, ist Folgendes: Die Begierden sind Dornen. Und wie man sich an den Dornen blutig ritzt und verwundet, wenn man sie berührt: so leidet Dasselbe auch durch die Begierden, wer in dieselben hineingeräth, und er bettet seine Seele in Schmerzen. Denket nur, welche Sorgen, welche Schmerzen haben solche „Durchbohrte“! Es läßt sich gar nicht aussprechen. Deßhalb heißt es weiter:
„Fliehe Das, jage aber der Gerechtigkeit nach, der Frömmigkeit, dem Glauben, der Liebe, Geduld und Sanftmuth.“ Die Liebe ist ja die Quelle der Sanftmuth.
„Kämpfe den guten Kampf!“ Hier lobt er den Freimuth und das männliche Auftreten des Timotheus. Mit Freimuth, sagt er, habe er „auf Alles das Bekenntniß abgelegt.“ Er erinnert ihn an die Katechumenatszeit.
„Ergreife das ewige Leben!“ Also nicht bloß das Bekenntniß ist nothwendig, sondern auch das Ausharren, so daß man allezeit bei seinem Bekenntnisse stehen bleibt, ferner natürlich heisser Kampf und tausend Schweißtropfen, so daß man sich nicht dreht (gleich einer Windfahne). Viele Ärgernisse gibt es ja und viele Hindernisse. Deßhalb ist der Weg eng und schmal. Allseitig muß man auf der Hut, allseitig muß man gerüstet sein. Auf allen Seiten tauchen Schaaren von Lüsten auf, welche die Augen der Seele auf sich ziehen: die Fleischeslust, die Geldgier, die Neigung zum Wohlleben, zur Trägheit, der Ehrgeiz, die Leidenschaft des Zornes, die Herrsch- und Großmannssucht; und diese Phantome stehen da mit glänzenden und verliebten Augen, dazu angethan, daß sie berücken und verlocken, wenn man nicht mit ganzer Liebe an der Wahrheit hängt. Diese freilich ist von hagerer Gestalt und hat nichts S. 233 sinnlich Bezauberndes. Warum denn? Weil sie für jeglichen Genuß auf das Jenseits verweist. Die ersteren aber halten uns schon jetzt Ehren, Lüste, Erfolge vor die Augen, freilich keine ächten, nur gefärbte Sachen. Wenn nun Jemand gemeinen Sinnes ist, weich und unmännlich, so greift er nach diesen Dingen, um frei zu sein von den Mühsalen des Tugendweges. So kann Einer auch bei den weltlichen Wettkämpfen, falls er nicht heiß nach Siegeskränzen verlangt, sich sofort dem Essen und Trinken hingeben. So machen es die Feigen und Unmännlichen unter den Wettkämpfern, Diejenigen aber, denen es um einen Kranz zu thun ist, müssen unzählige Schläge aushalten; die Hoffnung auf die Zukunft ist’s ja, die ihn nährt und aufecht erhält.
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Τυραννίδι ἐπέθεντο. Das Wort τυραννίς, in klassischer Zeit = „Alleinherrschaft“, wird seit den LXX auch als Femininum von τύραννος gebraucht. ↩
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Commentaire sur la première épitre à Timothée
2.
L'apôtre ensuite nous excite à nous détacher des biens terrestres. « Ceux qui veulent s'enrichir ». Il ne dit pas simplement Ceux qui sont riches, mais : Ceux qui veulent l'être. Car il est possible qu'un homme possède des richesses et en fasse un emploi honorable, en les méprisant et les distribuant aux pauvres. Ce ne sont pas ceux-là qu'il accuse, mais ceux qui désirent les richesses. « Ceux qui veulent s'enrichir », dit-il, « tombent dans la tentation et dans le piège du démon, set dans beaucoup de désirs vains et nuisibles qui engloutissent les hommes (9) ». Oui, engloutissent, en sorte qu'ils ne peuvent plusse relever, «dans leur raine et leur perte», et en ce inonde et en l'autre. « En effet, la racine de tous les maux est l'amour de l'argent, dont le désir en a conduit plusieurs à s'égarer hors de la foi, et à se tourmenter de nombreuses douleurs (10) ». Ici l'apôtre signale deux malheurs, mais il place le dernier celui qui leur parait le plus grand, les nombreuses douleurs. On ne peut savoir, sans demeurer près des riches, combien ils font entendre de gémissements et de lamentations. allais vous, homme de Dieu ». C'est là une grande dignité ; car tous les hommes appartiennent à Dieu, mais spécialement les justes, qui ne lui appartiennent pas seulement par leur création, mais par les liens de l'amour. Si vous êtes un homme de Dieu, lui fait-il entendre, ne cherchez pas ce qui est superflu et ne conduit point à Dieu ; mais « fuyez ces choses », ajoute-t-il, « et recherchez la justice ». L'un et l'autre avec ardeur; car il n'a pas dit : Ecartez-vous, approchez-vous; mais : Fuyez, poursuivez; « la justice », afin de ne pas commettre de fraudes ; « la piété », dans la croyance; « la foi » , qui est opposée à la recherche; « la charité, la patience, la douceur (11). Combattez le bon combat de la foi, atteignez la vie éternelle, (voici le prix), a à laquelle vous avez été appelé, et que vous avez noblement confessée », dans l'espérance de la vie éternelle, « en présence de nombreux « témoins (12) » ; c'est-à-dire, ne faites pas honte à votre généreuse confession ; pourquoi auriez-vous subi des travaux inutiles?
Et à quelle tentation, à quel piège l'apôtre dit-il que sont exposés ceux qui veulent s'enrichir? Cette passion les égare hors de la foi, les environne de périls, et les rend timides. Il parle de désirs vains; comment leurs désirs ne le seraient-ils pas, quand on leur voit des fous, des nains, non par humanité, mais comme des amusements; quand ils renferment des poissons dans les cours de leurs palais, quand ils nourrissent des bêtes sauvages , quand ils donnent leur temps à des chiens, quand ils parent des chevaux et ne s'en éprennent pas moins que de leurs enfants? Tout cela est vain et superflu ; il n'y a là rien de nécessaire ni d'utile. « Des désirs vains et nuisibles ». Quels sont ces désirs nuisibles? Les passions déraisonnables, le désir du bien d'autrui, la recherche ardente de la mollesse, l'attrait pour l'ivrognerie, pour le meurtre et la perte d'autrui. Beaucoup, poussés par ces passions, ont aspiré au pouvoir et y ont trouvé leur perte; vraiment, celui qui se conduit ainsi se fatigue pour des objets inutiles, ou plutôt nuisibles. L'apôtre s'est parfaitement exprimé : « Ils se sont égarés hors de la foi » ; car la cupidité, attirant leurs yeux, ne leur permet plus de voir le chemin, et peu à peu les soustrait à la vérité. Car, de même qu'un homme, suivant un chemin bien tracé, et préoccupé de quelque chose, continue de marcher, mais dépasse souvent, sans le savoir, la ville où il se rendait, parce que ses pieds l'ont conduit machinalement et sans but, la cupidité a des effets semblables. « Ils se sont embarrassés dans de nombreuses douleurs ». Vous voyez ce qu'il fait entendre par : « Se sont embarrassés ». Ce sont comme des épines : ceux qui y touchent ensanglantent leurs mains et se blessent. C'est ce qu'éprouve celui qui s'engage dans la cupidité : son âme y trouve des chagrins qui l'enveloppent comme un filet douloureux. Combien ces hommes n'ont-ils pas de soucis et de douleurs? Aussi l'apôtre ajoute-t-il : « Fuyez ces choses et poursuivez la justice, la piété, la foi, la charité, la patience, la douceur». De la charité naît la douceur. L'apôtre loue aussi la hardie sincérité et le courage de son (346) disciple, sa noble confession en présence de nombreux témoins. Il lui rappelle son enseignement : « Atteignez », lui dit-il, « la vie éternelle».
Il ne faut donc pas seulement confesser la foi, mais pratiquer la patience, en persistant dans cette confession; endurer, comme il est juste, un rude combat et des sueurs abondantes, en sorte que l'on n'en dévie point, car les scandales et les obstacles sont nombreux. C'est pour cela que le chemin est étroit et difficile. Il faut donc être léger de bagage et agile; de tous côtés mille plaisirs se présentent, qui séduisent les yeux de l'âme : plaisirs des sens, des richesses, de la mollesse, de la nonchalance, de la réputation, de la colère, du pouvoir, de l'ambition ; ils se montrent avec un visage éclatant et attrayant, capable de fasciner et d'entraîner ceux qui ne sont pas énergiquement amoureux de, la vérité. Car elle est sèche et n'a rien qui séduise. Pourquoi ? Parce qu'elle ne promet de plaisir que pour un temps futur, tandis que ses rivales nous offrent des honneurs, des voluptés, un repos, non pas véritables, mais revêtus de fausses couleurs. Celui donc qui a une âme vulgaire, qui est mou et lâche, s'attache à elles et renonce aux travaux. C'est ainsi que, dans les combats du paganisme, celui qui ne souhaite pas ardemment d'obtenir des couronnes, peut, après la première, s'adonner aux banquets et au vin; c'est ce que font les pugilistes sans résolution ni courage. Mais ceux qui ont les yeux fixés sur la couronne, préfèrent mille coups, car l'espoir des, prix à venir tes soutient et les relève.