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Works John Chrysostom (344-407) In epistulam ii ad Timotheum homiliae 1-10

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Homilien über den II. Brief an Timotheus (BKV)

I.

20. In einem großen Hause gibt es nicht bloß goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene, die einen zur Ehre, die andern zur Schmach.

21. Wenn Einer nun sich davon gänzlich gereinigt hat, wird er ein zur Ehre geweihtes Gefäß sein, brauchbar für den Herrn, zu jeglichem guten Werke bereit.

I. Viele Menschen werden auch jetzt noch durch den Gedanken beunruhigt, warum die Bösen am Leben bleiben und nicht zu Grunde gehen. Es gibt nun für diese Thatsache mancherlei Ursachen, z. B. damit sie sich bekehren, damit sie für die große Masse ein lebendiges Beispiel der Strafe bilden. An dieser Stelle aber führt Paulus einen besonders treffenden Grund an: „In einem großen Hause gibt es nicht bloß goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene.“ Daraus erhellt, daß, wie es in einem großen Hause selbstverständlich einen großen Unterschied gibt bezüglich des Hausrathes, so der nämliche Unterschied sich auch im ganzen irdischen S. 324 Dasein überhaupt zeigen muß. Er spricht nicht von Kirche, sondern von der Welt überhaupt. Die Kirche darf man da nicht hereinziehen. Da will der Apostel kein hölzernes und irdenes Gefäß, sondern lauter goldene und silberne, in der Kirche, die der Leib Christi ist und die keusche Braut, ohne Makel und Runzel. Was aber der Apostel sagen will, ist Folgendes: Beunruhige dich nicht darüber, daß es böse und lasterhafte Menschen gibt; auch in einem großen Hause sind solche schmutzige Gefäße vorhanden. Und weiter? Sie genießen nicht dieselbe Ehre, sondern „die einen sind zur Ehre, die andern zur Schmach da“. Ganz recht, sagst du. Aber die Gefäße im Hause erfüllen doch einen gewissen Zweck, die Bösen in der Welt dagegen keineswegs. Doch! Wenn sie auch nicht denselben Zweck erfüllen wie die Guten, so weiß sie Gott zu anderen Dingen zu gebrauchen. Der Ehrgeizige baut viel; ebenso ist’s beim Geldmenschen, beim Kaufmann, beim Krämer, beim großen Herrn. Es gibt Thätigkeiten in der Welt, die für sie passen. Bei dem goldenen Gefäße ist’s freilich anders; das steht auf dem Tische des Königs. Der Apostel will also nicht sagen, daß die Sünde etwas Nothwendiges sei, — wie wäre Das denkbar? — sondern daß auch die Bösen einen Zweck erfüllen. Freilich, wenn alle von Gold oder Silber wären, dann wären sie überflüssig. Wenn z. B. Alle abgehärtet wären, dann brauchte man keine Häuser; wenn Alle dem Wohlleben entsagen würden, dann bedürfte man keiner üppigen Mahlzeiten; wenn Alle sich auf das Nothwendige beschränken würden, dann wären Paläste nicht nöthig.

Wenn Einer sich nun davon gänzlich gereinigt hat, wird er ein zur Ehre geweihtes Gefäß sein.

Siehst du, daß es nicht auf die physische Beschaffenheit, auf den unveränderlichen Stoff ankommt, ob man ein goldenes oder irdenes Gefäß ist, sondern auf unseren Willen. S. 325 Im Jenseits allerdings, da kann aus einem irdenen Gefäße kein goldenes mehr werden, und kein goldenes kann mehr zu einem gemeinen irdenen herabsinken. Hier auf Erden aber gibt es Wandlungen und Umgestaltungen. Ein irdenes Gesäß war Paulus, aber er ist ein goldenes geworden; ein goldenes Gefäß war Judas, aber er ist ein irdenes geworden. Der unreine Inhalt macht das Gefäß irden. Der Hurer, der Wucherer sind irden.

In welchem Sinne sagt denn also der Apostel anderwärts: „Wir tragen diesen Schatz in irdenen Gefäßen“?1 Hier spendet er also den irdischen Gefäßen Lob, nicht Tadel, da er sagt es enthalte einen Schatz. Dort meint er die menschliche Natur, nicht den Stoff als moralische Qualität. Er will sagen: Unser Körper ist ein irdenes Gefäß. Gleichwie das irdene Geschirr nichts Anderes ist als gebrannter Thon, so ist auch unser Leib nichts Anderes als ein durch die Wärme der Seele zusammengehaltener Erdklumpen. Daß er von Erde ist, kann nicht bezweifelt werden. Denn gleichwie so ein irdenes Geschirr auf den Boden fallend zerbricht und in Trümmer geht, so sehen wir so oft auch den Körper durch den Tod in Scherben gehen. Denn wodurch unterscheiden sich die Knochen von den Scherben? Sie sind ebenso spröde, ebenso trocken. Und das Fleisch von dem Lehm? Ist nicht auch das Fleisch von der Feuchtigkeit gebildet? Aber wie gesagt, warum hat der Ausdruck des Apostels in diesem letzteren Falle nichts Tadelndes? Das eine Mal spricht er in Physikalischem, hier an unserer Stelle in moralischem Sinne.

„Wenn nun Einer sich vollständig reinigt,“ — es heißt nicht: „Wenn er sich reinigt,“ sondern: „Wenn er sich vollständig reinigt“ (ἐκκαθάρῃ), d. h. „ganz und gar,“ — „wird er ein zur Ehre geweihtes Gefäß S. 326 sein, brauchbar für den Herrn;“ — also sind jene Andern eigentlich unbrauchbar, wenn sie auch einen gewissen Zweck erfüllen, — „zu jeglichem guten Werke bereit.“ Auch wenn es nicht handelt, so ist es doch zu Etwas geeignet, es ist aufnahmsfähig. Man muß also zu Allem bereit sein, zum Tod, zum Martyrium; man muß bereit sein zum jungfräulichen Leben und dergleichen.

22. Die jugendlichen Gelüste aber fliehe!

Darunter sind nicht bloß die unkeuschen Gelüste zu verstehen, sondern jede thörichte Begierde ist jugendlich. Das mögen sich die alten Leute merken, daß sie nicht handeln dürfen wie die Jugend. Wenn Jemand ein roher Mensch ist, ein Liebhaber hoher Stellungen, ein Freund des Geldes und der sinnlichen Freuden, dann ist das eine jugendliche thörichte Lust. Solche Lüste können nur aus einem noch nicht gefestigten Herzen, aus einem noch nicht im Grund angewurzelten, aus einem noch unsicher schwebenden Sinne stammen. Damit also Niemand sich durch solche Dinge fesseln lasse, welche Lehre gibt der Apostel?

Fliehe die jugendlichen Phantastereien, trachte dagegen nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, nach Frieden im Verein mit Allen, welche den Herrn mit reinem Herzen anrufen.

Unter Gerechtigkeit versteht er die Tugend im weitesten Sinne, den gottesfürchtigen Lebenswandel, Glauben, Liebe, Sanftmuth.

Was heißt: „Im Verein mit Denen, welche den Herrn anrufen aus reinem Herzen“? Es ist, als wollte der Apostel sagen: Halte es nur mit Jenen, die nicht bloß den Herrn anrufen, sondern die es thun ohne falsch, ohne Heuchelei, ohne jeden Hintergedanken, mit S. 327 Denen, die sich ihm friedlichen Sinnes nahen, die nicht streitsüchtig sind! Mit Diesen vergesellschafte dich, mit den Andern brauchst du keine besondere Freundschaft zu halten, sondern bloß Frieden, soweit es möglich ist.


  1. I. Kor. 4, 7. ↩

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Commentaire sur la deuxième épitre à Timothée

1.

Pourquoi Dieu laisse-t-il vivre les méchants? pourquoi ne les fait-il pas tous périr? Voilà une question qui jette le trouble dans beaucoup d'esprits. On pourrait donner de cela plusieurs raisons, par exemple que Dieu attend leur conversion, ou qu'il veut par leur punition intimider les autres. Ici saint Paul en apporte une raison très-plausible : il dit que « dans une grande maison, il n'y a pas seulement des vases d'or et d'argent, mais aussi de bois et de terre »; ce qui veut dire : De même que dans une grande maison il faut qu'il y ait différentes sortes de vases, ainsi il faut qu'il y ait dans le monde diverses espèces de personnes. Et lorsqu'il s'exprime ainsi, ce n'est pas l'Église, mais le monde qu'il a en vue. N'allez pas en effet appliquer cette parole à l'Église. L'Église qui est le corps même, du. Christ, l'Église qui estime vierge pure, n'ayant ni souillure ni ride, l'Église ne soutire pas des vases de bois ou de terre, elle ne veut que des vases d'or et d'argent. Ce qu'il dit revient à ceci Ne vous troublez point de ce qu'il y a des méchants, des scélérats, puisque dans une grande maison vous trouvez aussi des vases d'ignominie. Mais tous ces, vases, dites-vous, ne sont pas également en honneur; les uns sont pour des usages, honnêtes, les autres pour des usages honteux. Cependant ces vases, quelque vils qu'ils soient, ne laissent pas de tenir leur (377) place et d'avoir leur usage dans cette grande maison. Dieu de même se sert des méchants pour des usages qui leur sont proportionnés dans le monde. Par exemple un amateur de vaine gloire bâtit pour faire parler de lui ; il en est de même du marchand, du cabaretier, du prince, chacun d'eux trouve dans le monde les usages qui leur conviennent; mais un vase d'or n'est que pour la table du prince. L'apôtre ne veut pas dire pour cela que la méchanceté soit nécessaire ; comment le serait-elle? Mais il veut dire que les méchants trouvent eux-mêmes leur oeuvre à faire dans le monde. Si tous les hommes étaient des vases d'or, on n'aurait pas besoin des méchants. Par exemple, si tous étaient patients et durs, il ne faudrait pas de maisons; si nul n'était esclave de la volupté, il ne faudrait point tant d'apprêts pour les aliments; si l'on savait se contenter du nécessaire, on n'aurait pas besoin d'appartements somptueux. Quiconque s'affranchira de ces sujétions sera un vase sanctifié pour un noble usage. Vous le voyez, il ne dépend pas de la nature ni d'une nécessité matérielle que l'on soit un vase d'or ou un vase de terre, cela dépend de notre seule volonté. Si la nature en décidait, dès qu'on serait vase de terre, on ne deviendrait plus vase d'or et réciproquement; mais du moment que c'est la volonté qui fait tout, il y a de grands changements et d'entières conversions. Paul était d'abord un vase de terre, ensuite il devint un vase d'or. Judas était vase d'or, mais il devint vase de terre. C'est donc l'impureté qui fait les vases de terre :le fornicateur, l'avare sont des vases de terre. — Comment donc saint Paul dit-il ailleurs : « Portant ce trésor dans des vases de terre? » (I Cor. IV, 7.) Le vase de terre n'est donc pas à mépriser, puisque selon l'apôtre lui-même, il contient un trésor. — En cet endroit, c'est la matière elle-même dont est fait notre corps, et non sa forme qu'il désigne. Voici ce qu'il veut dire : C'est un vase de terre que notre corps. De même qu'un vase de terre n'est autre chose qu'un peu d'argile passée au feu, de même notre corps n'est non plus qu'un peu de boue solidifiée par la chaleur de l'âme. Que notre corps soit d'argile, rien de plus évident. Souvent il: arrive qu'an vase de terre tombe et se brise, notre corps se dissout de même heurté par la mort. Quelle différence y a-t-il entre la terre cuite et les os? N'est-ce pas même dureté et même sécheresse ? Et les chairs en quoi diffèrent-elles de la boue, ne sont-elles pas aussi molles et humides? Pourquoi donc, encore une fois, l'apôtre ne prend-il pas en cet endroit le terme « vase « de terre » en mauvaise part? C'est qu'il y parle de la nature, et que dans le verset que nous interprétons il parle de la volonté.

« Si donc quelqu'un se garde parfaitement pur», non pas seulement pur, mais « parfaitement pur, il sera un vase sanctifié pour l'honneur, propre au service du Seigneur ». Les autres donc lui sont inutiles, bien qu'ils aient peut-être leur usage à quelque chose; mais ils ne sont point « préparés pour toutes sortes de bonnes oeuvres », comme les vases d'honneur qui, même lorsqu'ils ne servent pas, sont bons et susceptibles de servir. Il faut donc être préparé à tout, et à la mort, et au martyre ; il faut être préparé à la virginité et à tous ces sacrifices ensemble. — « Fuyez les désirs des jeunes gens ». Saint Paul n'entend pas ici seulement les désirs contraires à la chasteté, mais tous les désirs désordonnés. Que ceux qui ont vieilli apprennent ici à ne pas se livrer aux passions de la jeunesse. L'insolence, l'ambition, la cupidité, l'amour charnel, voilà des désirs de jeunesse, désirs insensés, désirs d'un coeur non encore affermi, d'un esprit sans solidité, sans fixité, et qui voltige à tous les souffles du monde. Fuyez les chimères de la jeunesse pour ne pas être pris de ces passions. — « Et suivez la justice, la foi, la charité, la paix avec tous ceux qui invoquent le Seigneur d'un coeur pur ». Par le mot « justice », saint Paul entend la vertu en général, la piété, la foi, la charité, la douceur. Qu'est-ce à dire, « avec ceux qui invoquent le Seigneur d'un coeur pur? » C'est comme s'il disait : Ne vous fiez qu'à ceux-là seuls, et non à ceux qui invoquent simplement; fiez-vous à ceux qui invoquent sans déguisement, sans hypocrisie, à ceux qui sont sans fraude, à ceux qui procèdent en tout avec calme et dans la paix, et qui n'aiment pas les querelles. Joignez-vous à ceux-là; quant aux autres, il ne faut pas se lier avec eux, mais seulement garder avec eux la paix autant que faire se peut.

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Homilien über den II. Brief an Timotheus (BKV)

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