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Works John Chrysostom (344-407) In epistulam ii ad Timotheum homiliae 1-10

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Homilien über den II. Brief an Timotheus (BKV)

I.

16. Die ganze Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Widerlegung, zur Zurechtweisung, zum Unterrichte in der Gerechtigkeit.

17. Auf daß der Mensch Gottes vollkommen und zu jedem guten Werke tüchtig sei.

I. Nachdem der Apostel dem Timotheus viel Trost zugesprochen und ihn mit allen möglichen Gründen aufgemuntert hat, bringt er ihm den noch vollkommeneren Trost, der in der heiligen Schrift liegt. Mit Recht aber bringt er einen so kräftigen Zuspruch, weil er im Begriffe war, etwas recht Trauriges zu sagen. Denn wenn schon Elisäus bei seinem Meister geblieben ist bis zu dessen letztem Athemzuge, und wenn er angesichts seines seltsamen Endes die Kleider zerriß, was muß erst Timotheus, der so geliebte und so liebende Schüler, gelitten haben, wenn er hörte, daß der Meister bald heimgehen, und daß er, was das allerschmerzlichste zu sein pflegt, die Zeit vor seinem Tode nicht mehr bei ihm sein soll. Die Erinnerung an die Vergangenheit ist ja weniger S. 372 schön, wenn wir in den letzten Augenblicken nicht bei den theueren Todten sein konnten. Nachdem deßhalb der Apostel dem Schüler vielen Trost zugesprochen hat, kommt er schließlich auf sein nahes Ende zu reden. Nicht so geradezu, sondern er gebraucht Ausdrücke, die geeignet sind, ihn zu trösten und zu erfreuen, so daß er die Sache mehr für ein Gott dargebrachtes Opfer hält als für einen Tod, mehr für einen Heimgang, was es ja auch war, und für eine Versetzung in besseren Zustand. „Ich werde schon als Trankopfer ausgegossen,“ sagt er.

Darum schreibt er hier: „Die ganze Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Widerlegung, zur Zurechtweisung.“

Die „ganze“ Schrift? Welche „ganze“? Jene, von der ich gesprochen, die ganze heilige Schrift, von der er gesagt hatte, daß Timotheus sie „von Jugend auf kenne“. Diese ganze Schrift also ist „von Gott eingegeben“. Habe also kein Bedenken, will er sagen.

„Nützlich zur Belehrung, zur Widerlegung, zur Zurechtweisung, auf daß der Mensch Gottes vollkommen und zu jedem guten Werke tüchtig sei.“ „Zur Belehrung.“ Was wir wissen, was wir nicht wissen sollen, hier erfahren wir es. Handelt es sich um Widerlegung der Lüge, hier lernen wir sie; da lernen wir Andere bessern und zurechtweisen: sie ist nützlich zum Trost, zum Zuspruch, zur Besserung, d. h. wenn noch Etwas fehlt, wenn noch Etwas dazu kommen soll.

„Auf daß der Mensch Gottes vollkommen sei.“ Diesen Zweck hat der Zuspruch der heiligen Schrift, „daß der Mensch Gottes vollkommen sei“. Also ohne sie kann man nicht „vollkommen“ sein. Statt meiner, will der Apostel sagen, hast du die Schrift; wenn du Etwas lernen willst, hier kannst du es finden. Wenn er S. 373 an Timotheus, diesen vom heiligen Geiste erfüllten Mann, schrieb, um wie viel mehr gilt Das uns!

„Zu jedem guten Werke tüchtig.“ Es heißt nicht einfach: „daran Theil nehmend,“ sondern: „vollkommen tüchtig“ (ἐξηρτισμένος) dazu.

Kap. IV.

1. Ich beschwöre dich also vor Gott und dem Herrn Jesus Christus, der richten wird die Lebendigen und die Todten.

Damit meint der Apostel entweder die Sünder und Gerechten oder auch die zu jener Zeit schon Verstorbenen und noch Lebenden, weil ja Viele den Tag des Gerichtes erleben werden. Schon im ersten Briefe hatte der Apostel dem Timotheus die erschreckenden Worte zugerufen: „Ich befehle dir vor Gott, der Alles lebendig macht.“1 Und hier heißt es noch in ernsterem Tone: „Vor Gott, der richten wird die Lebendigen und die Todten,“ d. h. der Rechenschaft verlangen wird.

„Bei seiner Erscheinung und seiner Herrschaft.“ Wann wird er richten? Wenn er erscheint in Herrlichkeit und als Herrscher. Der Apostel ruft Gott zum Zeugen an dafür, daß er den Timotheus daran erinnert hat.

Sodann sagt er ihm, wie er das göttliche Wort predigen soll.

S. 374 2. Predige das Wort, halte damit an zur gelegenen wie zur ungelegenen Zeit, widerlege, weise zurecht, rede zu in aller Langmuth und Lehrweisheit!

Was heißt „zur gelegenen wie zur ungelegenen Zeit“? Das will sagen, du sollst keine bestimmte Zeit haben, immer soll deine Zeit sein, nicht bloß im Frieden, in sicheren Tagen, wo du ruhig in der Kirche sitzest, sondern auch wenn du in Gefahren, im Gefängnisse dich befindest, auch wenn du in Fesseln liegst, wenn du im Begriffe bist, auf die Richtstätte zu gehen, auch da weise zurecht, auch da höre nicht auf mit der Zurechtweisung! Diese ist ja dann am Platze, wenn die Widerlegung bereits vorausgegangen, wenn die Sache ganz klar gemacht worden ist.

„Rede zu!“ Gerade wie bei den Ärzten: zuerst kommt die Wunde, dann der Schnitt, dann die Salbe. Wenn Eines davon unterbleibt, so ist das Andere unnütz. Weisest du nämlich zurecht ohne Widerlegung, dann erscheinst du gewaltthätig, und Niemand will Etwas wissen von dir. Nach vorausgegangener Aufklärung aber nimmt er auch eine Zurechtweisung an, vorher aber wird er widerspenstig sein. Wenn du aber wirklich erst widerlegst und dann zurechtweisest, und zwar scharf, dann aber nicht mit der gütigen Zurede kommst, so ist wieder Alles umsonst. Der Tadel für sich allein schmerzt zu sehr, wenn nicht die liebevolle Zurede damit verbunden wird. Gleichwie ein Schnitt in die Wunde, so heilsam er ist, nicht auszuhalten wäre, wenn nicht viele schmerzlindernde Mittel angewendet würden, während der Kranke die qualvolle Operation durchmacht, geradeso ist es auch in unserem Falle.

„In aller Langmuth und Lehrweisheit.“ Auch der Widerlegende braucht Geduld, damit er nicht einfach bloß den Glauben aufzwingt, und der Tadel bedarf der Zurede, damit er hingenommen wird. Was bedeutet aber der wie- S. 375 tere Beisatz: „und mit Lehrweisheit“? Nicht leidenschaftlich, nicht bissig, nicht aggressiv, nicht wie gegen einen Feind; Das darf alles nicht sein, sondern wie muß man auftreten? Wie ein Freund, voll Theilnahme, mit größerem Leidwesen, als der Andere selbst empfindet, wie vergehend vor Schmerz über sein Unglück. „In aller Langmuth und Lehrweisheit,“ heißt es, nicht mit einem gewissen Maß davon.

*3. Denn es wird eine Zeit kommen, wo sie die gesunde Lehre unerträglich finden werden.

Bevor sie zu Falle kommen, suche sie zu fassen. Deßhalb heißt es oben: „Zu gelegener und ungelegener Zeit.“ Thue alles Mögliche, um gehorsame Schüler an ihnen zu bekommen!

Sondern nach ihren Gelüsten werden sie sich Lehrer aufeinander stapeln.


  1. I. Tim. 6, 13. ↩

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Commentaire sur la deuxième épitre à Timothée

1.

Après que saint Paul a exhorté et consolé Timothée de toutes manières, il lui donne maintenant la consolation la plus solide et la plus parfaite de toutes, celle de la sainte Ecriture. Ce n'est pas sans raison qu'il use de cette puissante consolation, car il va dire quelque chose de grave et de pénible. Si Elisée qui demeura auprès de son maître jusqu'au dernier instant, et qui se le vit enlever par une fin miraculeuse, éprouva cependant tant de douleur qu'il déchira ses vêtements, que pensez-vous que dût éprouver Timothée qui aimait tant son maître et qui en était tant aimé, lorsqu'il apprit que ce maître allait bientôt (394) mourir, et, ce qu'il y a de plus pénible, au monde, qu'il ne l'assisterait pas à sa dernière heure? Car noirs ne ressentons pas tant de joie du temps que nous avons passé avec nos amis pendant leur vie, que de douleur de n'être pas auprès d'eux au moment de leur mort. Saint Paul a donc soin de consoler son disciple avant de l'entretenir de sa mort. Et encore il n'en parle pas tout uniment, mais en termes choisis, propres à le consoler et à le combler de joie, en lui, présentant sa mort, moins comme une mort que, comme un sacrifice, comme un départ ou un passage à un état meilleur. « Je suis », dit-il, « comme une victime qui a déjà reçu l'aspersion, pour être sacrifiée ». (II Tim. IV, 6.)

C'est donc dans cette vue qu'il lui dit : « Toute Ecriture inspirée de Dieu est utile pour instruire, pour reprendre, pour corriger et pour conduire à la justice ». Ce qui doit s'entendre de toute l'Ecriture sainte, dans laquelle Timothée avait été instruit des son enfance. Cette Ecriture, étant inspirée de Dieu, est utile. Qui peut en douter? « Elle est utile pour instruire, pour reprendre, pour, corriger, afin que, l'homme de Dieu soit parfait et parfaitement disposé à toutes sortes de bonnes oeuvres ». — « Utile pour instruire ». L'Écriture nous apprendra ce que nous devons savoir, et nous laissera ignorer ce que nous devons ignorer. Si nous avons des erreurs à réfuter, des désordres à redresser, l'Ecriture nous fournira les principes nécessaires. Elle sera bonne aussi pour consoler et pour encourager. « Pour corriger », c'est-à-dire que nous y trouvons de quoi suppléer à ce qui nous manque. — « Afin que l'homme de Dieu soit parfait ». Ainsi les Ecritures sont un encouragement au bien, destiné à conduire l'homme à la perfection. Sans elles, on n'est point parfait. Au lieu de moi , dit saint Paul, vous aurez la sainte Ecriture qui vous apprendra ce que vous voudrez, savoir. S'il écrivait ces choses à Timothée qui était cependant rempli du Saint-Esprit., combien plus les écrivait-il pour nous! — « Parfaitement disposé à toutes sortes de bonnes oeuvres »: Il ne doit pas se contenter d'y prendre part, il doit s'y exercer à la perfection.

« Je vous conjure donc devant Dieu et devant le Seigneur Jésus-Christ, qui jugera les vivants et les morts dans son avènement glorieux et dans l'établissement de son règne, d'annoncer la parole ». (IV, 1, 2.) Il jugera donc les pécheurs et les justes, les trépassés et ceux qui vivront encore, et qui seront en grand nombre. Il l'avait effrayé dans sa première épître , en lui disant : « Je vous ordonne devant Dieu, qui donne la vie à tout ce qui vit ». (I Tim. VI, 13.) Ici il s'exprime d'une manière plus terrible encore : « Qui jugera les vivants et les morts », dit-il ; c'est-à-dire, qui leur demandera compte de leurs actions. — « Dans son avènement glorieux et dans l'établissement de son règne ». Quand se fera ce jugement? Lors de la manifestation glorieuse du Fils de Dieu, lors de son second avènement, quand il viendra avec l'appareil du Roi de l'univers. Ce second avènement ne sera pas semblable au premier, il sera environné de gloire, voilà le sens que présente le texte, ou bien il veut dire encore: J'atteste son avènement et son règne, je prends ce juste juge à témoin que je vous ai donné ces avis.

Ensuite pour lui enseigner comment il faut prêcher, il ajoute : « Annoncez la parole; pressez les hommes à temps, à contre-temps; a reprenez, suppliez, exhortez en toute patience et en vue de l'instruction ». Qu'est-ce à dire: « A temps, à contre-temps?» C'est-à-dire, n’ayez point de temps marqué pour instruire. Que tout temps vous soit propre pour cela; enseignez durant la paix et la tranquillité ; enseignez assis dans l'église; enseignez encore au milieu des périls; enseignez en prison, et chargé de chaînes, et à la veille de marcher au supplice, et en y allant, ne cessez jamais de, reprendre et de menacer. La réprimande n'est pas hors de propos, même , quand elle a déjà profité et produit de l'effet. — « Suppliez », dit-il. Il faut qu'un pasteur agisse comme un médecin, qu'il mette le doigt sur la plaie, qu'il pratique une incision, et qu’ensuite il applique un remède pour adoucir. Si l'une de ces choses est omise, l'autre est inutile, Si vous réprimandez quelqu'un avant de l'avoir convaincu du mal qu'il a fait, vous passerez pour téméraire, et 'personne ne vous souffrira. Une fois convaincu, il recevra alors une réprimande qui, auparavant, l'eût . exaspéré. Mais après que vous aurez convaincu et réprimandé fortement, si vous négligez de supplier, tout est perdu encore une fois; car la réprimande est quelque chose d'intolérable ( 395) en soi, lorsqu'elle n'est pas tempérée par la supplication. De même qu'une incision ne serait pas endurée par le patient, quelque salutaire qu'elle :fût, si elle n'était accompagnée d'adoucissements; ainsi en est-il de la réprimande. — « En toute patience et en vue de a l'instruction ». Celui qui veut convaincre a besoin de patience pour ne pas croire trop légèrement tout ce qu'on lui dit.,Quant à la réprimande il faut qu'elle soit tempérée par la douceur pour se faire accepter. Après avoir dit : « En toute patience », il ajoute : «.Et en vue de l'instruction ».Qu'est-ce à dire? C'est-à-dire, en témoignez ni colère, ni aversion,, ni intention d'insulte comme si vous aviez affaire à un ennemi, gardez-vous-en bien. Au contraire, faites voir à ce pécheur que vous l'aimez, que vous compatissez à sa misère, que vous en avez plus de douleur que lui-même, que vous êtes profondément affligé de son sort. — « En toute patience et en vue de l'instruction », non pas d'une instruction telle quelle , mais saine.

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Homilien über den II. Brief an Timotheus (BKV)

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