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Homilien über den Brief an Philemon (BKV)
I.
17. Wenn du mich nun für einen Genossen (κοινωνόν) hältst, so nimm ihn auf wie mich! 18. Wenn er dir aber in Etwas Unrecht gethan hat oder dir Etwas schuldet, so rechne Das mir an! Ich, Paulus, schreibe es mit meiner Hand, ich will es zurückzahlen, damit ich dir nicht sage, daß du auch dich selbst mir dazu schuldest.
I. Nichts ist so empfehlend für eine Angelegenheit, als daß man nicht Alles auf einmal verlangt. Betrachte, welche Lobsprüche, welche Einleitungen der Apostel vorausschickt, bis er mit dieser großen Forderung herausrückt. Nachdem er gesagt: Er ist mein „Kind“, mein „Herz“, du mußt ihn als Bruder aufnehmen, ihn für einen Bruder halten, fährt er jetzt fort: „Nimm ihn auf wie mich.“ Paulus nimmt keinen Anstand, Das zu sagen. Er, der sich nicht geschämt, „der Knecht der Gläubigen“ zu heißen, ja S. 532 sich selber dafür erklärt hat, wies noch viel weniger eine solche Gleichstellung wie hier von sich.
Was er indeß sagen will, ist Folgendes: Wenn du mit mir eines Sinnes bist, wenn du nach demselben Zielen läufst, wenn du mich für einen Freund hältst, dann nimm ihn auf wie mich!
Wenn er dir in Etwas Unrecht gethan hat.
Betrachte, in welchen Punkt und in welche Zeit Apostel dieses Unrecht verlegt. Nachdem er schon mehrfach über die Sache Andeutungen gemacht, — Geldverluste pflegen ja die Menschen am meisten zu schmerzen, — will er, daß auch jetzt kein Vorwurf mehr darüber laut werde, — das Gestohlene war ja längst verbraucht, — spricht er jetzt geradezu davon und sagt: „Wenn er dir in Etwas Unrecht gethan.“ Nicht: „wenn er gestohlen,“ sondern: „wenn er Unrecht gethan.“ Einerseits gesteht er den Fehler des Onesimus ein, zugleich aber erklärt er ihn nicht für ein Vergehen, das der Sklave an seinem Herrn, sondern für ein solches, das der Freund am Freunde begeht, ein Vergehen, das mehr die Bezeichnung eines Unrechts als eines Diebstahls verdient.
„Rechne Das mir auf!“ d. h. schreibe mir Schuld zu gute, ich werde sie bezahlen.
Dann sagt er in gnädiger Weise:
Ich, Paulus, schreibe Das mit meiner Hand.
Das ist ein gutes Motiv für Philemon und ebensogut Gnade von seite des Apostels. Paulus weigert sich S. 533 nicht, für die Schuld einen förmlichen Schein auszufertigen, den Philemon anzunehmen sich weigern wird. Für Diesen war dieser Schein ein zwingendes Motiv, und dem Onesimus half er aus seiner unangenehmen Lage. „Mit meiner Hand schreibe ich es,“ sagt er. Welch warmfühlendes, besorgtes, dienstbereites Herz! Welche Mühe gibt er sich für einen einzigen Menschen!
Damit ich dir nicht sage, daß du auch dich selbst mir dazu schuldest.
Damit es nicht den Anschein gewinne, als thäte der Apostel dem Philemon Unrecht, wenn er es nicht wagte, ihn in Betreff des Diebstahls einfach bittend anzugehen und auf Erhörung zu hoffen, so spricht er sich jetzt auch darüber beschwichtigend aus: „Damit ich nicht sage, daß du auch dich selbst mir dazu schuldest.“ Nicht das Deinige, sondern „dich selbst“. Auch das ist ein kühnes Wort, nur bei solcher Liebe und Freundschaft erklärlich. Siehe, wie ihn überall zwei Gedanken leiten: erstens, daß er seine Bitte mit sicherer Hoffnung auf Erhörung stellt, und zweitens, daß er dem Philemon einen Beweis seines Vertrauens geben will.
19. Ja, Bruder!
Was heißt Das: „Ja, Bruder“? „Ja, wie ein Bruder nimm ihn auf!“ muß man hinzudenken. Der Apostel unterbricht wieder seine Anerbietungen und kehrt zu seinem früheren ernsten Tone zurück. Ernst gemeint waren übrigens auch jene Anerbietungen. Bei den Heiligen ist Alles ernst gemeint, auch wenn sie schmeichelhafte Anerbietungen machen.
„Ja, Bruder, ich möchte von dir Vortheil haben im Herrn! Erquicke mein Herz in Chri- S. 534 stus.“ Das heißt: du thust Christus einen Gefallen, nicht mir. „Mein Herz,“ das dich in Liebe umfaßt.
20. Vertrauend auf deinen Gehorsam habe ich dir geschrieben.
Welchen Stein könnten nicht diese Worte erweichen, welche Bestie nicht besänftigen und zu einer liebevollen Aufnahme des Onesimus bestimmen? Nachdem der Apostel bereits ihm das Zeugniß so großer Tugenden gegeben, wird er nicht müde, abermals für ihn einzutreten. Nicht in einfach befehlendem Autoritätstone spricht er, sondern: „Vertrauend auf deinen Gehorsam habe ich dir geschrieben.“ Von diesem Vertrauen spricht er im Eingang des Briefes und davon auch hier, um damit gleichsam den Brief zu besiegeln.
Überzeugt, daß du sogar noch mehr thun wirst, als was ich sage.
Diese Worte wirkten zugleich als ein Sporn. Philemon hätte sich ja schämen müssen, wenn er nicht wenigstens das Verlangte gethan hätte, während Paulus die Meinung von ihm hatte, daß er sogar mehr thun würde.
21. Zugleich aber bereite mir eine Herberge; denn ich hoffe, daß ich durch eure Gebete euch werde geschenkt werden!
Auch das ist die Sprache eines großen Vertrauens oder vielmehr die Sprache, wie Onesimus sie brauchen konnte, damit man die Sache nicht leicht nahm, sondern man sollte wissen, daß Paulus jedenfalls kommen und erfahren würde, wie man sich gegen Onesimus benommen, S. 535 und sollte deßhalb jede schlimme Erinnerung bei Seite legen und ihn recht herzlich aufnehmen. Denn bereitwillige Aufnahme und große Ehre mußte dem Paulus zu Theil werden, wenn er sich einfand, Paulus, der jetzt ein Greis, Paulus, der im Kerker gesessen war. Zugleich liegt darin, daß er von „Gebeten“ spricht, ein Beweis ihrer Liebe zu ihm; sie beten, daß er ihnen wieder gegeben werde. Wenn ich auch jetzt in gefährlicher Lage bin, will er sagen, so werdet ihr mich dennoch sehen, wenn ihr betet.
22. Es grüßt euch Epaphras, mein Mitgefangener in Christus Jesus.
Dieser war von den Kolossern geschickt worden. Es erhellt also auch daraus, daß Philemon bei den Kolossern lebte. Einen „Mitgefangenen“ aber nennt er ihn, um zu zeigen, daß auch er in Bedrängniß war. Paulus sollte also, wenn auch nicht um seiner selbst, so doch um dieses Mannes willen Erhörung finden. Denn wer in Bedrängniß ist, wer sein Interesse ausser Acht läßt und um fremdes sich annimmt, der hat Anspruch gehört zu werden.
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Commentaire sur l'épitre de Saint Paul à Philémon
1.
Il n'y a pas de meilleur moyen pour persuader que de ne pas demander tout à la fois. Voyez en effet après quels éloges, après quelle longue préparation l'apôtre ose enfin écrire ces paroles. Après avoir dit : C'est mon fils, mon compagnon dans les liens de l'Évangile, mes entrailles, reçois-le comme un frère, regarde-le comme un frère , il ajoute ici : « Comme moi-même ». Et Paul n'en rougit pas. Celui en effet qui né rougit pas d'être appelé l'esclave des fidèles, et qui même se reconnaît hautement pour tel, peut à bien plus forte raison ne pas redouter d'écrire ces mots. Maintenant que dit-il? le voici : Si tu as les mêmes sentiments que moi, si tu poursuis le même but, si tu crois à mon amitié, reçois-le comme moi-même.
« Que s'il t'a fait quelque tort » : voyez dans quel endroit de l'épître et dans quel moment il lui parle du tort qui lui a été fait; c'est tout à fait à la fin, et après avoir déjà parlé longtemps d'Onésime. Comme ce sont surtout. les pertes d'argent qui sont les plus sensibles aux hommes, pour que Philémon ne puisse pas se plaindre à ce sujet (et il est probable en effet que ce qu'on lui avait dérobé était déjà dépensé), l'apôtre place ici ces mots « Que s'il t'a fait quelque tort ». Il ne dit pas « S'il t'a volé »; quoi donc ? « S'il t'a fait quelque tort ». Ainsi il avoue la faute, non toutefois comme une faute d'esclave, mais comme la faute d'un ami envers un ami, en se servant plutôt du mot « tort » que du mot « vol ». « Mets-le-moi en compte », c'est-à-dire, regarde cela comme une dette que je contracte envers toi, « je te le payerai ». Il dit même avec une grâce spirituelle : « Moi, Paul, j'ai écrit ceci de ma propre main». Cela est tout à la fois persuasif et gracieux : si Paul ne se refuse pas à donner caution pour Onésime, Philémon ne se refusera pas à le recevoir. Par ce moyen il agit puissamment sur l'âme du maître, et il délivre l'esclave de toute perturbation. « De ma propre main », dit-il : il n'y a rien de plus tendre que ces entrailles de père, rien de plus inquiet, rien de plus zélé. Voyez de quelle sollicitude il est plein pour un seul homme: « Pour ne pas te dire que tu te dois toi-même à moi ». Comme il eût paru faire injure à celui qu'il priait, s'il n'avait pas osé le supplier pour un vol, et s'il avait désespéré de réussir, il lui adresse, pour éviter (448) cela, ces paroles adoucies : « Pour ne pas te dire que tu te dois toi-même à moi ». Il ne dit pas seulement : Tes biens, mais: « Toi-même ». S'il parle ainsi, c'est un effet de son affection, il se conforme aux lois de l'amitié, il indique qu'il a en Philémon une grande confiance. Voyez-vous comme partout il prend soin et de montrer une grande sollicitude pour Onésime dans ses demandes, et d'empêcher que cela ne paraisse une marque de défiance pour Philémon?
« Oui, mon frère ». Que faut-il entendre par ces mots : « Oui, mon frère? » Reçois-le dit-il, car c'est là ce qu'il faut sous-entendre. Il laisse ici de côté le gracieux pour revenir à son sujet, aux choses sérieuses. Du reste , ce qu'il vient de dire est sérieux aussi, car tout ce qui sort de la bouche; des saints est sérieux bien que de temps en temps ils puissent employer les grâces du discours. « Oui, mon frère, que je reçoive ce plaisir de toi en Notre-Seigneur ; réjouis mes entrailles en Notre-Seigneur » : c'est-à-dire accorde la grâce que je te demande, non pas à moi, mais au Seigneur. Par « mes entrailles » , il veut dire : Les entrailles de père que j'ai pour toi. Quel rocher ne se laisserait fléchir par ces paroles? Quel monstre ne se laisserait adoucir par elles, et ne se préparerait à recevoir Onésime avec une véritable tendresse? Après lui avoir reconnu de si grandes vertus, il ne craint pas de s'excuser une seconde fois. Il ne lui dit pas simplement de l'excuser, il ne le lui commande pas, il ne montre pas de présomption, il s'exprime ainsi : « Je t'ai écrit, étant persuadé de ton obéissance ». Ce qu'il avait dit au début : « Bien que j'aie une grande liberté en Jésus-Christ de te commander », il le répète ici au moment de sceller sa lettre. — « Et sachant que tu feras même. plus que je ne te dis » : c'est encore un moyen de l'exciter que de lui dire cela. Car n'eût il pas fait plus, au moins il aurait eu honte de ne pas faire autant qu'il lui était demandé, lorsque saint Paul avait de lui cette idée qu'il ferait plus qu'il ne lui disait.
« Mais aussi en même temps prépare moi un logement, car j'espère que je vous serai donné par vos prières ». Ces paroles montrent une grande confiance, mais c'était bien plus encore dans l'intérêt d'Onésime qu'il parlait ainsi; il voulait que ses maîtres ne fussent pas négligents et que sachant qu'à son retour il connaîtrait parfaitement l'état des choses, ils perdissent tout souvenir du tort qui leur avait été fait, et se montrassent plus bienveillants. C'était une grande grâce, un grand honneur que d'avoir Paul chez toi, et Paul à un tel âge, et Paul après sa sortie de prison ! D'autre part nous avons un témoignage de l'amour que cette maison lui portait, car l'apôtre dit qu'ils priaient pour lui, et il accorde un grand prix à leurs prières. En effet, bien que je sois environné de dangers, dit-il, vous me verrez, si vous priez.
« Epaphras qui est prisonnier avec moi en Jésus-Christ, te salue » : il avait été envoyé chez les Colossiens , et c'est une nouvelle preuve que Philémon était de ce pays. Il l'appelle son compagnon de captivité et montre par là qu'il, était dans une grande affliction; de sorte que quand il ne l'aurait pas écouté par amour pour lui-même, il aurait dû le faire par affection pour celui-ci. Car celui qui est dans l'affliction et qui néglige ses propres intérêts pour s'occuper de ceux des autres , doit être écouté.