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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In epistulam ad hebraeos argumentum et homiliae 1-34

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Homilien über den Brief an die Hebräer (BKV)

III.

Wie kannst du nun, sage mir, Häretiker, die Behauptung aufstellen, daß nach den Worten der Schrift: „Gott sprach: Es werde Licht!“ der Vater befohlen, der Sohn den Befehl ausgeführt habe? Sieh’ aber, auch hier wirkte er durch das Wort! - „Welcher,“ heißt es, „Alles trägt,“ d. h. Alles regiert und es vor dem Verfalle bewahrt; denn S. 36 nicht geringer ist die Erhaltung der Welt als die Erschaffung, ja um noch Erstaunlicheres zu sagen, sie ist noch mehr. Denn erschaffen heißt aus Nichts Etwas in’s Dasein rufen; das Gewordene (die Geschöpfe) aber vor dem Zerfalle bewahren und zusammenhalten und das Widerstrebende harmonisch mit einander verbinden. Das ist groß und wunderbar und das Zeichen einer gewaltigen Macht. Um aber die Leichtigkeit anzudeuten, sagt er nicht: „welcher regiert,“ sondern: „welcher trägt,“ nach Ähnlichkeit Derer, welche Etwas einfach mit dem Finger bewegen und machen, daß es sich dreht. Hier zeigt er auch, daß der Umfang der Schöpfung groß, und daß das Große ihm Nichts sei. Ferner zeigt er in dem Ausdruck: „durch das Wort seiner Macht“, daß Alles ohne Mühe geschehe. Schön sagt er: „durch das Wort;“ denn da das Wort bei uns schwach zu sein scheint, zeigt er, daß Dieß bei Gott nicht so der Fall sei. Aber er sagt, daß er durch das Wort trage; wie er aber durch das Wort trage, fügt er nicht bei; denn Das ist unmöglich zu wissen. Darnach spricht er von der Majestät. So macht es auch Johannes; denn nachdem er gesagt, daß er Gott sei, fügt er hinzu, er sei der Schöpfer der Welt; denn was Jener in den Worten andeutet: „Im Anfang war das Wort“ und: „Alles ist durch ihn gemacht worden,“1 Das zeigt Dieser in den Worten: „Durch den er auch die Welt schuf;“ denn er zeigt, daß er sowohl Weltschöpfer, als auch vor allen Zeiten da war. Wie nun, wenn der Prophet vom Vater spricht: „Von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du,“2 kann dann vom Sohne gesagt werden, daß er vor allen Zeiten da sei und das All erschaffen habe? Mehr noch: Was vom Vater gesagt wurde, der vor aller Zeit da ist, sollte man Das auch vom Sohne gesagt finden? Und wie Jener (Johannes) sagt: „Er war das Leben,“ um anzudeuten, daß er die S. 37 Schöpfung erhält, weil er selbst das Leben von Allem ist, so sagt auch Dieser: „Welcher Alles trägt durch das Wort seiner Macht,“ im Gegensatz zu den Heiden, welche, sofern es auf sie ankommt, ihm die Erschaffung der Dinge und die Fürsehung absprechen und seine Macht bis zum Mond hin beschränken. - „Nachdem er uns von Sünden gereiniget hat.“ Nachdem er über jene bewunderungswürdigen großen Wahrheiten, die so erhaben sind, gesprochen, redet er auch über seine Fürsorge um die Menschen. Jene Worte: „Welcher Alles trägt“ haben auch einen weitumfassenden Inhalt, aber diese besagen viel mehr; auch sie haben den Sinn der Allgemeinheit, denn seinerseits hat er Alle erlöst. Dasselbe zeigt auch Johannes. Nachdem er durch die Worte: „Er war das Leben“ seine Fürsehung klar gemacht hatte, sagt er wieder: „Und er war das Licht,“ wodurch er Dasselbe klarmacht. „Nachdem er uns,“ sagt er, „durch sich selbst3 von Sünden gereiniget hat, sitzt er zur Rechten der Majestät in der Höhe.“ Hier gibt er zwei sehr wichtige Zeugnisse seiner Fürsorge an: daß er uns von Sünden gereiniget hat, und daß er Dieß durch sich selber gethan. Und an vielen Stellen findet man ihn es rühmend hervorheben, daß wir nicht nur mit Gott ausgesöhnt wurden, sondern auch, daß Dieß durch den Sohn geschah; denn das ohnehin so große Geschenk habe dadurch einen um so größeren Werth, weil es durch den Sohn zu Theil ward. Denn nach den Worten: „Er sitzet zur Rechten“ und: „Nachdem er uns durch sich selbst von Sünden gereiniget hat,“ wodurch er an das Kreuz erinnerte, lenkt er die Rede gleich auf die Auferstehung und die Himmelfahrt. Betrachte aber seine unaussprechliche Klugheit. Er sagt nicht: „Es wurde ihm zu sitzen befohlen,“ sondern: „Er sitzt. Dann wieder, damit du nicht wähnest, er stehe, fügt er bei: „Denn zu welchem der Engel hat er je gesagt: Setze S. 38 dich zu meiner Rechten?“4 „Er sitzet,“ sagt er, „zur Rechten der Majestät in der Höhe.“ Was heißt Das: „in der Höhe“? Beschränkt er Gott auf einen Ort? Mit nichten. Eine solche Meinung hat er in uns durch diese Sprache keineswegs erwecken wollen, sondern wie er durch die Worte: „zur Rechten“ ihm nicht eine Haltung gegeben, sondern gezeigt hat, daß er gleiche Ehre wie der Vater genieße, so hat er auch, indem er sich des Ausdruckes: „in der Höhe“ bediente, ihn nicht dort eingeschlossen, sondern erklärt, daß er über Alles erhaben sei und Alles übertreffe, als ob er sagte: Selbst auf den väterlichen Thron ist er gekommen. Wie also der Vater in der Höhe ist, so auch er; denn der Sitz zeigt nichts Anderes an als die gleiche Ehre. Wenn sie aber sagen, er habe gesprochen: „sitze“, so fragen wir sie, was nun? Hat er denn zu ihm so gesprochen, da er stand? Das werden sie nicht nachweisen können. Übrigens heißt es nicht, daß er befohlen oder beauftragt, sondern daß er gesprochen habe: „sitze“, und Dieß aus keinem anderen Grund, als damit du nicht glaubest, er habe keinen Daseinsursprung und keinen Daseinsgrund. Daß er deßhalb so gesprochen, ist klar aus dem Orte des Sitzens. Denn hätte er sagen wollen, er sei geringer, so würde er nicht gesprochen haben: „zur Rechten“, sondern: „zur Linken“.

4. Der um soviel besser als die Engel geworden, je vorzüglicher der Name ist, den er vor ihnen ererbt hat.

Der Ausdruck „geworden“ steht hier, wie man sich etwa ausdrücken könnte, für „erklärt“;5 dann erhärtet er S. 39 Das. Woher? Vom Namen. Siehst du, daß der Name Sohn die wahre Abstammung zu bezeichnen sich eignet? Und fürwahr, wenn er nicht wirklicher Sohn wäre, würde er nicht so gesprochen haben. Warum? Weil er durch nichts Anderes wirklicher Sohn ist, als weil er aus ihm sein Dasein hat. Daher nimmt er also den Beweis. Denn wäre er Sohn nur aus Gnade, so wäre er nicht nur nicht vorzüglicher, sondern noch geringer als die Engel. Wie so? Weil auch gerechte Männer „Söhne“ genannt wurden, und der Name „Sohn“, wenn er nicht wirklicher Sohn ist, keinen Vorzug zu bezeichnen vermag. Und indem er darthut, daß zwischen den Geschöpfen und dem Schöpfer ein Unterschied sei, höre, was er sagt:

**5. Denn zu welchem der Engel hat er je gesprochen: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt? Und wiederum: Ich werde ihm Vater, und er wird mir Sohn sein.

Dieß ist auch in Bezug auf seine Menschheit gesagt; denn die Worte: „Ich werde ihm Vater, und er wird mir Sohn sein,“ bezeichnen treffend die Menschwerdung; die Worte aber: „Mein Sohn bist du“ besagen nichts Anderes, als daß er aus ihm das Dasein hat. Wie aber das Wort „sein“ sehr passend von der Gegenwart gebraucht wird, so scheint mir auch der Ausdruck „heute“ in Bezug auf die Menschheit gesprochen zu sein. Denn wenn er darauf zu reden kommt, bespricht er Alles ohne Ängstlichkeit; es nimmt ja auch die Menschheit an der Erhabenheit Theil wie die Gottheit an der Niedrigkeit; denn Gott hat es nicht verschmäht, Mensch zu werden; und hat er die Sache nicht ausgeschlagen, wie sollte er denn die Worte verschmähen?


  1. Joh 1,1.3 ↩

  2. Ps 89,2 ↩

  3. Δἰ ἑαυτοῦ - griechischer Beisatz ↩

  4. So Chrysostomus; Paulus (V. 5) drückt sich anders aus. ↩

  5. ἀποδειχϑείς, von ἀποδείϰνυμι - vorziehen, aufweisen, ernennen, erklären. Montfaucon übersetzt es mit „declaratus vel demonstratus“, Mutianus Scholast. mit „susceptus“. ↩

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Commentaire de Saint Jean Chrysostome sur l'épître de Saint Paul aux Hébreux

3.

Comment donc, hérétiques, pouvez-vous vous armer de cette parole de l’Ecriture : « Dieu dit que la lumière soit », pour soutenir que lé Père seul a ordonné, que le Fils n'a fait qu'obéir? Mais voilà le Fils qui agit ici par sa parole. « Soutenant tout », dit l'apôtre ; c'est-à-dire gouvernant tout, arrêtant l'édifice dans sa chute. Ah ! c'est une oeuvre aussi grande, que dis-je ? c'est une oeuvre plus grande de soutenir le monde que de le créer. Créer, c'est faire quelque- chose de rien. Mais arrêter dans sa chute ce qui va tomber dans le néant, rattacher entre eux tant d'éléments, voilà qui est grand, voilà qui est admirable, voilà qui révèle un grand pouvoir. Et comme l'apôtre montre que cette oeuvre est facile au Fils par ce seul mot « soutenant». Il n'a pas dit, gouvernant; il a emprunté une image; c'est l'être fort qui remue et porte un fardeau avec un seul doigt. Il montre la pesanteur du fardeau c'est le monde, et ce fardeau n'est rien pour celui qui le porte. Cette dernière vérité est encore exprimée en ces mots : « Par la parole de sa puissance ». C'est bien dit : car c'est montrer la puissance de cette parole divine différente de la parole humaine qui est si peu de chose. Mais en 'nous disant que la parole divine soutient le monde, il ne nous dit pas comment; car il est impossible de le savoir. Il passe à la majesté divine. Et c'est ce qu'a fait saint Jean, qui, après avoir parlé de l'existence de Dieu, parle de la création. Ce que l'évangéliste a fait entendre en disant : « Au commencement était le Verbe et tout a été fait par lui» (Jean, I, 1, 3), l'apôtre le dit à son tour et l'exprime clairement en ces termes: « Parce qu'il a même créé les siècles ». Voilà l’ouvrier qui a fait les siècles et qui subsistait avant tous les siècles. Que dire en présence de ces paroles du Prophète, à propos du Père : « Tu existes depuis le commencement des siècles jusqu'à la fin des siècles » (Ps. LXXXIX, 2), si on les compare à ces paroles de l'apôtre, à propos du Fils: « Il existait avant tous les siècles et il a fait tous les siècles ? » Ne se hâtera-t-on pas d'appliquer au Fils ces mots qui ont été dit du Père: II existe avant les siècles? « En lui était la vie », dit saint Jean, pour faire voir qu'il a la force et le pouvoir de soutenir l'univers, puisqu'il est la vie universelle. Saint Paul tient le même langage: « Il soutient tout par la parole de sa puissance ». Il ne fait pas comme les philosophes grecs, qui, autant que cela dépend d'eux, le dépouillent de sa force créatrice et de sa Providence, et qui renferment son pouvoir dans un cercle qui s'arrête à la. lune.

« Nous ayant par lui-même purifiés de nos péchés ». Après avoir parlé de ses oeuvres, si grandes, qui sont autant de suprêmes merveilles, Paul nous parle de sa sollicitude pour les hommes. Ce mot : « Soutenant tout» était bien vaste et embrassait tout. Le mot suivant est plus grand encore, car lui aussi il embrasse tout. En tant qu'ira dépendu de, lui, le Fils nous a tous sauvés. Jean, après avoir dit: : « En lui était la vie», pour marquer sa providence, ajoute . « Et il était la lumière », ce qui revient à ce que dit saint Paul. « Nous ayant par lui-même purifiés de nos péchés, il est assis à la droite de la majesté suprême ». Il y a là deux preuves éclatantes; de sa sollicitude pour nous: il nous purifie de nos péchés, et il le fait par ses mérites. Que de fois ne le voyons-nous pas se glorifier de cet événement, non-seulement parce que Dieu s'est réconcilié avec les hommes, mais parce que le Fils a été le médiateur de cette réconciliation devenue ainsi de sa part un plus éclatant bienfait. Après avoir dit qu'il s'est assis à la droite du Père, et qu'il nous a purifiés de nos péchés, après avoir rappelé la croix, 'l'apôtre nous parle de sa Résurrection et de son Ascension. Et voyez ici sa prudence ineffable. Il ne dit pas : On l'a fait asseoir; il dit : « Il s'est assis ». Puis, pour qu'on ne pense pas qu'il se tient debout, il ajoute: « Qui est fange à qui le Seigneur ait jamais dit : « Asseyez-vous à ma droite? » — « Il est assis à la « droite de la majesté suprême, au plus haut des cieux ». Que signifie « au plus haut des cieux ? » Veut-il donc renfermer Dieu dans un espace limité? Loin de là. Il ne veut pas nous donner de Dieu une semblable idée. Quand il a dit: « Il est assis à la droite du Père », il a voulu seulement faire allusion à la dignité de Fils qui égale celle du Père; et, quand il a dit: « Au plus haut des cieux», il a voulu non pas renfermer Dieu dans ces limites, mais nous montrer ce Dieu dominant l'univers, et s'élevant jusqu'au trône de son Père ! Comme son Père, il est au plus haut des cieux, et ce trône qu'ils, partagent montre qu'ils sont égaux eu dignité. Mais, poursuivent les hérétiques, le Père a dit au Fils : « Asseyez-vous à ma droite ». Eh bien ! cela prouve-t-il que-le Fils se tenait debout? Voilà ce que les hérétiques eux-mêmes ne sauraient prouver. D'ailleurs Paul ne dit pas que le mot précédent soit un ordre ou une injonction ; il n'a d'autre but que de nous faire voir que le Fils procède d'un principe et d'une cause. Et la preuve, c'est la place à laquelle ce Fils est invité à s'asseoir. Elle est à la droite du Père... Pour désigner l'infériorité, le Père aurait dit: Asseyez-vous à ma gauche.

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