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ΠΕΡΙ ΤΗΣ ΟΥΡΑΝΙΑΣ ΙΕΡΑΡΧΙΑΣ
2.
Αἱ γοῦν ἅγιαι τῶν οὐρανίων οὐσιῶν διακοσμήσεις ὑπὲρ τὰ μονον ὄντα καὶ ἀλόγως ζῶντα καὶ τὰ καθ' ἡμᾶς λογικὰ τῆς θεαρχικῆς μεταδόσεως ἐν μετουσίᾳ γεγόνασι. Νοητῶς γὰρ ἐπὶ τὸ θεομίμητον ἑαυτὰς ἀποτυποῦσαι καὶ πρὸς τὴν θεαρχικὴν ἐμφέρειαν ὑπερ κοσμίως ὁρῶσαι καὶ μορφοῦν ἐφιέμεναι τὸ νοερὸν αὐτῶν εἶδος, ἀφθονωτέρας εἰκότως ἔχουσι τὰς πρὸς αὐτὴν κοινωνίας, προσεχεῖς μὲν οὖσαι καὶ ἀεὶ πρὸς τὸ ἄναντες ὡς θεμιτὸν ἐν συντονίᾳ τοῦ θείου καὶ ἀκλινοῦς ἔρωτος ἀνατεινόμεναι, καὶ τὰς ἀρχικὰς ἐλλάμψεις ἀϋλως καὶ ἀμιγῶς εἰσδεχόμεναι, καὶ πρὸς αὐτὰς ταττόμεναι, καὶ νοερὰν ἔχουσαι τὴν πᾶσαν ζωήν. Αὗται γοῦν εἰσιν αἱ πρώτως καὶ πολλαχῶς ἐν μετουσίᾳ τοῦ θείου γινόμεναι καὶ πρώτως καὶ πολλαχῶς ἐκφαντορικαὶ τῆς θεαρχικῆς κρυφιότητος, διὸ καὶ παρὰ πάντα τῆς ἀγγελικῆς ἐπωνυμίας ἐκκρίτως ἠξίωνται διὰ τὸ πρώτως εἰς αὐτὰς ἐγγίνεσθαι τὴν θεαρχικὴν ἔλλαμψιν καὶ δι' αὐτῶν εἰς ἡμᾶς διαπορθμεύεσθαι τὰς ὑπὲρ ἡμᾶς ἐκφαντορίας.
Οὕτω γοῦν ὁ νόμος, ὡς ἡ θεολογία φησί, δι' ἀγγέλων ἡμῖν ἐδωρήθη, καἵ τοὺς κλεινοὺς γὲ πρὸ νόμου καὶ μετὰ νόμον ἡμῶν πατέρας ἄγγελοι πρὸς τὸ θεῖον ἀνῆγον, ἢ τὸ πρακτέον εἰσηγούμενοι καὶ πρὸς εὐθεῖαν ὀιληθείας ὁδὸν ἐκ πλάνης καὶ ζωῆς ἀνιέρου μετάγοντες, ἢ τάξεις ἱερὰς ἢ μυστηρίων ὑπερκοσμίων κρυφίας ὁράσεις ἢ θείας τινὰς προαναῤῥήσεις ὑποφητικῶς ἀναφαίνοντες.
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Himmlische Hierarchie (BKV)
§ 2.
1) Die Engelchöre haben in höherem Grade als die übrigen Wesen Anteil an dem göttlichen Sein. 2) Sie bilden sich in rein geistiger Weise nach dem Bilde Gottes um; ihrem intensiven Verlangen nach Gottähnlichkeit entspricht eine reiche Anteilnahme an Gott and göttlichem Leben. 3) Wie sie zuerst und mehrfach am Göttlichen Anteil nehmen, so sind sie auch die ersten und mehrfach verwendeten Organe der göttlichen Offenbarung. Daher ihr Name „Engel“ (ἄγγελοι = Melder), denn sie erfahren zuerst die göttliche Erleuchtung und vermitteln dann uns die Offenbarungen. 4) So wurde das Gesetz durch Engel gegeben und von Engeln wurden die großen Männer mannigfach zu Gott geführt.
Die heiligen Chöre der himmlischen Wesen haben in einem höhern Maße als die Wesen, welche bloß das Sein besitzen, als die unvernünftigen Lebewesen und die vernünftigen Glieder unseres Geschlechtes Anteil an der urgöttlichen Mitteilung. Sie bilden sich in rein geistiger Weise zu Nachbildern Gottes um, schauen überweltlich auf das urgöttliche Vorbild und begehren ihre intellektuelle Gestalt darnach zu formen. Die natürliche Folge davon ist, daß sie stärkere Gemeinschaft mit der Gottheit genießen, da sie beharrlich und immerdar nach dem Höheren, soweit es möglich ist, in der Spannkraft der göttlichen und unwandelbaren Liebe sich nach oben erheben und die Erleuchtungen der Urquelle auf immaterielle und ungetrübte Weise in sich aufnehmen, nach ihnen sich richten und das ganze Leben geistig besitzen. Diese Wesen sind es, die an erster Stelle und vielfältig zur Anteilnahme am Göttlichen gelangen und hinwieder zuerst und in mehrfacher Art das Verborgene der Urgottheit offenbaren. Deshalb sind sie auch vor allen besonders mit S. 26 dem Namen „Engel“ 1 ausgezeichnet, weil die urgöttliche Erleuchtung in sie zuerst einstrahlt und dann durch sie die unsere Erkenntnis überragenden Offenbarungen uns vermittelt werden 2. So wurde, wie die Gottesoffenbarung sagt, das Gesetz uns durch Engel gegeben. Und Engel waren es, welche unsere großen Väter vor und nach dem Gesetze zum Göttlichen emporführten, sei es daß sie praktische Pflichten lehrten und aus Irrtum und unheiligem Leben auf den geraden Weg der Wahrheit führten, sei es, daß sie heilige Ordnungen oder geheime Gesichte überweltlicher Mysterien oder irgendwelche göttliche Vorhersagungen andeuteten und offenbarten.
D. verbindet mit dem Namen „Engel“ auch einen uns weniger geläufigen Begriff, dass sie nämlich schon durch ihr faktisches Sein eine objektive Offenbarung Gottes bilden, ähnlich wie die Planeten mit ihrem erborgten Lichte die Sonne offenbaren. ↩
Das Bild, das diesen Ausführungen zu Grunde liegt, ist schon oben (III, 2) ausdrücklich bezeichnet: „hellste und fleckenlose Spiegel, welche den urgöttlichen Strahl“ aufnehmen. Je heller die Sonne in den Spiegel strahlt, desto leuchtender wirft dieser ihr Bild zurück, ja er wird sozusagen selber eine Sonne und entsendet nun seinerseits als ein neuer Lichtquell seine Strahlen in einen andern Spiegel und dieser wieder einen andern u. s. f. Vgl. 2 Kor. 3, 18 τὴν δόξαν κυρίου κατοπτριζόμενοι τὴν αὐτὴν εἰκόνα ματαμορφούμεθα κτλ. Aber D. wählt lieber die Ausdrücke ἀποτυπούσθαι, ἀρχίφωτος ἀκτίς u. ä., mit denen seine Diktion ins Neuplatonische (z. B. Proklus in I. Alcib. 328; 377) schillert. ↩