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Kirchliche Hierarchie (BKV)
§ 8.
1) Nach dem Gebete küßt der Bischof und dann jeder Anwesende den Entschlafenen. 2) Darauf gießt der Bischof das heilige Öl über ihn. Die Zeremonie bedeutet die glückliche Vollendung des geistlichen Kampfes, für welchen einst der Täufling mit demselben Öle gesalbt wurde.
Aber laßt uns zu den Zeremonien zurückkehren, welche an das erwähnte Gebet sich anschließen. Hat nämlich der Hierarch dasselbe beendigt, so küßt er selbst sowohl wie alle Anwesenden der Reihe nach den Entschlafenen. Denn lieb und wert ist allen, die Gottes Bild in sich tragen, wer in einem göttlichen Leben vollendet hat1. Nach dem Friedenskusse gießt der Hierarch auf den Verstorbenen das Öl2. Erinnere dich aber, daß bei der heiligen Geburt aus Gott vor der göttlichsten Taufe dem Täufling als erste Teilnahme an dem heiligen Symbol, nach dem vollständigen Ablegen der früheren Kleidung, das Salböl gewährt wird, während das Öl jetzt am Ende von allem über den Entschlafenen ausgegossen wird. Damals rief die Salbung mit Öl den Taufkandidaten zu den heiligen Kämpfen, jetzt bezeichnet das aufgegossene Öl, daß der Entschlafene in den heiligen Kämpfen gerungen habe und vollendet worden sei.
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Kirchliche Hierarchie (Edith Stein)
§ 8.
Doch gehen wir nun zu dem über, was auf das genannte Gebet folgt. Sobald der Bischof das Gebet beendet hat, begrüßt er selbst den Verstorbenen und dann alle Anwesenden; denn allen gottähnlichen Männern ist lieb und ehrenwert, wer ein göttliches Leben vollendet hat. Nach der Begrüßung aber gießt der Bischof Öl über den Verstorbenen. Denke hier daran, wie bei jener ersten heiligen Wiedergeburt, vor der heiligen Taufe und nach der Ablegung der alten Kleider, der Einzuweihende als erste Teilnahme am heiligen Geheimnis mit dem Öl des heiligen Chrisma gesalbt wird; und hier, am Ende von allem, wird gleichfalls Öl über den Toten gegossen. Damals rief die Salbung den Täufling zu heiligen Kämpfen auf; nun zeigt die Begießung mit Öl, daß der Verstorbene eben diese heiligen Kämpfe überstanden hat.