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Werke Dionysius Areopagita, ps. (520) De ecclesiastica hierarchia

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Kirchliche Hierarchie (BKV)

§ 10.

1) Der Bischof wäscht sich mit den Priestern die Hände, bezw. nur die Fingerspitzen. 2) Der innere Sinn der Zeremonie ist, daß der Hierarch auch bei seinem Herabsteigen in die tiefere Welt des Irdischen rein und frei verbleibt und aller Bande ledig wieder zum Einen zurückkehrt. 3) Das „Waschbecken“ des alten Bundes muß seinen Ersatz in der liturgischen Händewaschung finden, weil die Teilnehmer an der Eucharistie ihre Seele zu einem reinen Spiegel gestalten sollen, der die Strahlen der Theophanie reichlicher in sich aufnimmt. 4) Die Händewaschung geschieht vor den heiligen Symbolen (Opfergaben) gleichsam wie unter den Augen Christi, der das Innere durchschaut und über den Grad der Herzensreinheit untrüglich richtet.

Wenn diese liturgischen Akte nach dem geschilderten Ritus vollzogen sind, wäscht der Hierarch, vor den hochheiligen Symbolen stehend, zugleich mit dem ehrwürdigen Stand der Priester die Hände mit Wasser. Weil aber, wie die Schrift sagt, wer gewaschen ist, keiner andern Waschung mehr bedarf außer der an den Spitzen oder äußersten Teilen (der Finger), so wird er durch diese bis aufs äußerste sich erstreckende Reinigung in einem ganz heiligen Zustand der Gottähnlichkeit, trotz seines gütigen Heraustretens in die niedere Welt, ungefesselt und losgelöst verbleiben. Denn weil er ein für allemal eingestaltig geworden ist, so wird er, wenn er zum Einen in innigem Anschluß sich wieder zurückwendet, auch die abermalige Hinkehr ohne Makel und Flecken vollziehen, indem er die ganze Fülle und Unversehrtheit der Gottähnlichkeit bewahrt.

S. 137 Das heilige Waschgefäß war, wie wir gezeigt haben in der Hierarchie des Gesetzes vorhanden; jetzt wird es durch das Händewaschen des Hierarchen und der Priester versinnbildet. Denn diejenigen, welche die hochheilige Liturgie begehen, müssen auch bis auf die letzten Phantasievorstellungen der Seele gereinigt sein und vermittels der möglichst treuen Angleichung zu ihr hinzutreten. Auf diese Weise werden sie nämlich von heller leuchtenden Theophanien umstrahlt werden, weil die überweltlichen Lichtstrahlen in die reinschimmernden Spiegel der gleichgestalteten Seelen ihren eigenen Glanz reichlicher und klarer eindringen lassen.

Es wird die Waschung des Hierarchen und der Priester bis hin an die letzten oder äußersten Spitzen (der Finger) vor den ganz heiligen Symbolen (Brot und Wein) vorgenommen, als wie vor Christus, insofern er alle unsere geheimsten Gedanken sieht und die Reinigung bis aufs äußerste unter seinen allsehenden, durchdringenden Blicken und seinen gerechtesten und unbestechlichen Gerichten abgeschlossen wird. Auf solche Art eint sich der Hierarch mit dem Göttlichen, feiert lobpreisend die heilgen Gottestaten, vollzieht den göttlichsten Teil der Liturgie und zeigt den Gegenstand seines Lobpreises den Augen des Volkes1.


  1. D. faßt sich hier äußerst kurz. Das große eucharistische Gebet des Kanons, das in den ältern Liturgien einen so großen Raum einnimmt, wird nur erwähnt und der Konsekrationsakt mit drei Worten (ἱερουργεῖ τὰ θειότατα) angedeutet. Wozu eine solche Anlehnung an die damals schon verlassene Arkandisziplin, zumal in einem Werke, das nach dem Willen des Verfassers unter dem Siegel größter Verschwiegenheit (oben I, 5) nur dem „Hierarchen“ Timotheus zugestellt werden soll? ↩

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Traité de la Hiérarchie Ecclesiastique

§ 10.

Ces rites terminés selon la règle qu'on a décrite, le grand prêtre, face aux symboles très saints, se lave les mains avec de l'eau, ainsi que l'ordre vénérable des sacrificateurs. Comme le dit, en effet, l'Ecriture, celui qui s'est baigné n'a plus besoin que de se laver le bout ou les extrémités. Grâce à cette purification des extrémités (Jean, XIII, 10), demeurant dans la pure perfection de sa conformité à Dieu, il pourra procéder généreusement à des tâches inférieures tout en restant invulnérable aux atteintes de l'impureté, puisqu'il est totalement uni à Dieu, pour se retourner ensuite vers l'Un auquel il demeure uni grâce à une conversion pure et immaculée qui sauvegarde la plénitude et l'intégrité de sa conformité avec Dieu.

Comme nous l'avons rappelé, les ablutions sacrées existaient déjà dans la hiérarchie légale, et c'est elles que suggère aujourd'hui le lavement des mains du grand prêtre et des sacrificateurs. Car ceux qui ont part à la célébration des très saints mystères doivent être entièrement purs des derniers phantasmes qui encombrent leur âme, et célébrer les mystères divins aussi proches que possible de la pureté même de ces mystères. Ainsi seront-ils illuminés par les claires visions divines, car ces rayons qui ne sont pas de ce monde aiment à refléter leur propre splendeur avec un éclat plus intégrai et plus lumineux sur des miroirs faits à leur image.

Si le grand prêtre et les sacrificateurs se lavent le bout ou les extrémités des doigts en présence des symboles très saints, c'est pour signifier que le Christ voit toutes nos pensées, même les plus secrètes, et que c'est lui qui, dans ses réflexions auxquelles rien n'échappe, dans ses jugements parfaitement justes et intègres, a prescrit lui-même cette purification des extrémités. Par là le grand prêtre s'unit aux réalités divines. Ayant celles saintes opérations divines il consacre les plus divins mystères et il les expose ensuite à la vue des assistants.

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