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Werke Dionysius Areopagita, ps. (520) De ecclesiastica hierarchia

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Kirchliche Hierarchie (BKV)

§ 12.

1) Das Bild Gottes in uns kann nur durch die beständig erneute Erinnerung an die Großtaten Gottes hergestellt werden; daher feiern wir die Eucharistie „zum Gedächtnis“ des Erlösungswerkes Christi; der Hierarch preist es insbesondere jetzt am Altare. 2) Darauf folgt der Konsekrationsakt, den der Bischof nur im Hinblick auf das Gebot Christi (Luk. 22, 19) zu vollziehen wagt, indem er betet, das größte Geheimnis der Liturgie würdig zu vollziehen und anderen heilig mitzuteilen. 3) Nach der Konsekration geht der Bischof daran, das verhüllte eine Brot aufzudecken und es in viele Stücke zu zerbrechen, ebenso den einen Kelch an viele zum Trinken zu reichen. 4) Der geheimnisvolle Sinn, welcher solcher Zerteilung und Mitteilung der konsekrierten Gestalten zu Grunde liegt, ist dieser: Das eine, einfache und verborgene Wesen des Logos ist durch die Menschwerdung in das Zusammengesetzte und Sichtbare herausgetreten, ohne jedoch in sich eine Veränderung zu erleiden, und hat die Einigung unseres Wesens mit dem seinigen bewirkt. 5) Diese Einigung mit Christus ist eine lebensvolle, gleichwie die Glieder eines Leibes lebendig in diesen eingefügt sind; daher müssen wir als gesunde Glieder ein und dasselbe heilige Leben mit Christus leben und seinem Beispiel folgen, denn ein von Leidenschaften unterjochtes Leben würde uns zu mißgestalteten und toten Gliedern machen.

Wie sollte uns aber das Abbild Gottes anders eingeprägt werden außer durch die erneute Erinnerung an die heiligsten Gottestaten, welche durch die heiligen Worte und Handlungen der Hierarchie immerdar wieder geweckt wird? Wir tun es also, wie die Schrift sagt, zu ihrem (sic) Angedenken1.

S. 141 Darauf preist der göttliche Hierarch, vor dem Altare Gottes stehend, die erwähnten heiligen Gottestaten der göttlichsten Fürsorge Jesu um uns, die er zur Rettung unseres Geschlechtes nach dem Wohlgefallen seines allerheiligsten Vaters im heiligen Geiste, wie die Schrift sagt2, vollbracht hat. Wenn dann der Hierarch das Preisgebet (auf die Werke Gottes) vollendet und in ihren hehren, geistigen Anblick mit den Augen des Geistes sich versenkt hat, geht er zur mystischen Opferhandlung über und zwar auf Grund der göttlichen Einsetzung. Deshalb entschuldigt er sich, nachdem er die Großtaten Gottes gepriesen hat, voll Ehrfurcht und im Geiste der Hierarchie wegen des für ihn zu erhabenen Konsekrationsaktes, indem er vorher zu Christus den frommen Ruf erhebt: Du hast es gesagt: „Tut dies zu meinem Andenken“3. Dann bittet er, dieses sakramentalen Opfers, in dem Gott nachgeahmt wird, würdig zu werden, in der Verähnlichung mit Christus die göttlichen Geheimnisse zu feiern und in heiligster Art auszuteilen und daß auch die Teilnehmer an der Feier in geziemender Andacht davon genießen. Somit vollzieht er den göttlichsten Akt (der Konsekration) und zeigt den Gegenstand seiner Lobpreisung unter den sinnbildlichen Gestalten, die er vor sich hat, nach heiligem Ritus, zum Anblick. Er enthüllt das zugedeckte und ungeteilte Brot und zerbricht es in viele Stücke, desgleichen verteilt er den einen Inhalt des Kelches an alle. Sinnbildlich erweitert er die Einheit zur Vielheit und verteilt sie und vollzieht in diesen Handlungen ein allerheiligstes Mysterium. Denn die eine, einfache und verborgene Natur Jesu, des urgöttlichsten Logos, ist bei ihrem Eintritt in unser Menschengeschlecht, ohne eine Veränderung zu erleiden, aus Güte und Menschenfreundlichkeit in das Zusammengesetzte und Sichtbare hervorgetreten und hat wohltätiger Weise unsere Einigung und Gemeinschaft mit sich hergestellt, indem sie unsere Niedrigkeit mit den göttlich- S. 142 sten Vorzügen des Logos im sublimsten Grade vereinte4, wenn anders auch wir mit ihm, gleichwie Glieder mit dem Leibe, in ein und demselben unbefleckten, göttlichen Leben harmonisch zusammengefügt werden, nicht aber, durch unheilvolle Leidenschaften ertötet, zu mißgestalteten, unverbundenen und unbelebten Gliedern entarten. Denn wir müssen, wenn wir Gemeinschaft mit ihm begehren, auf sein göttlichstes Leben im Fleische hinblicken und durch Verähnlichung mit demselben zu dem gottähnlichen und makellosen Zustand der Sündelosigkeit uns emporschwingen. Auf diesem Wege nämlich wird er uns die Gemeinschaft mit dem Gleichartigen (seines Wesens) in harmonischem Verhältnisse schenken.


  1. Luk. 22, 19. ↩

  2. Js. 61, 1. ↩

  3. Luk. 22, 19; 1. Kor. 11, 24. ↩

  4. Der Grundgedanke des Dionysischen Systems: Verharren Gottes in sich — Hervortreten — Zurückkehren μονή — πρόοδος — ἐπιστροφή ist hier auf das Geheimnis der Menschwerdung angewendet. ↩

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Traité de la Hiérarchie Ecclesiastique

§ 12.

Mais cette imitation de Dieu, comment la réaliserions-nous sinon en renouvelant sans cesse la mémoire des plus saintes opérations divines grâce aux chants sacrés et aux saintes liturgies instituées par la hiérarchie? Comme le dit l'Ecriture, le but de des chants et de cette liturgie est bien, en effet, de commémorer J'oeuvre divine. C'est pourquoi le grand prêtre, homme de Dieu, se tenant debout devant l'autel des divins sacrifices, célèbre les saintes oeuvres qu'on vient de rappeler et qu'opéra divinement Jésus en exerçant à notre endroit sa très sainte Providence, pour le salut du genre humain avec l'assentiment du Père très saint et dans l'Esprit saint, comme le dit l'Ecriture.

Ayant ainsi célébré les mystères, s'étant initié de façon intellectuelle et par les yeux de l'intelligence à leur sainte contemplation, le grand prêtre procède alors à leur consécration symbolique, selon les règles instituées par Dieu même. C'est pourquoi, comme il vient de célébrer la louange sainte des opérations divines, il s'excuse modestement et de la façon qui sied à un grand prêtre, de servir d'instrument à une liturgie qui le dépasse. Dans sa piété il s'écrie d'abord: « C'est Toi qui l'as dit: Faites cela en mémoire de moi ».

Il prie ensuite afin de mériter l'honneur d'accomplir à l'imitation de Dieu cette divine opération, de consacrer les mystères divins et de les distribuer pieusement en s'assimilant au Christ lui-même. Il prie également pour que tous ceux qui y auront part y participent sans sacrilège. Puis il consacre les plus divins mystères et il présente aux yeux de tous les mystères qu'il vient d'accomplir sous les espèces symboliquement présentes. Le pain était couvert et in divis: il le découvre et le divise en parts nombreuses; de même il partage entre tous les assistants l'uni que calice, multipliant ainsi et distribuant symboliquement l'Un, ce qui constitue la plus sainte opération de toute la liturgie.

Dans sa bonté, dans son amour pour les hommes, l'Unité simple et mystérieuse de Jésus, Verbe parfaitement théarchique, es-t devenue, en effet, par les voies de l'Incarnation, sans subir aucune altération, une réalité composée et visible. Généreusement elle nous a admis à sa communion unifiante, liant notre bassesse à sa stabilité infiniment divine, mais à condition pourtant que nous aussi nous adhérions à elle comme les membres adhèrent au corps entier, par la conformité divine d'une vie sans péché; à condition que nous ne nous livrions pas nous-mêmes à la mort en succombant aux passions corruptrices ou en devenant incapables de nous harmoniser aux membres parfaitement sains du corps divin, incapables d'y adhérer et de vivre en eux d'une vie unique. Si nous désirons participer à sa communion, il faut que nous fixions notre regard sur la vie divine du Dieu incarné, que nous prenions comme modèle sa sainte impeccabilité de façon à tendre vers la pureté parfaite d'une durable déification. A ce prix seulement et selon le mode qui nous convient, il nous accordera de nous assimiler à lui et de jouir de sa communion.

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