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Werke Dionysius Areopagita, ps. (520) De ecclesiastica hierarchia Kirchliche Hierarchie (BKV)
7. Kapitel: Über die heiligen Gebräuche bei der Bestattung der Toten
I. Einleitende Bemerkungen

§ 1.

1) Nach Erledigung des eigentlichen Themas der Abhandlung soll (als Anhang) noch eine Darstellung des Beerdigungsritus folgen. 2) Der Tod der Gläubigen ist von dem Sterben der Unheiligen verschieden, wie auch das beiderseitige Leben verschieden war. 3) Die Frommen sehen dem Tode freudig entgegen und erkennen in ihm den Beginn ihres wahren Glückes. 4) Die Seelen der Gerechten werden nämlich für immer in der Gnade befestigt, ihre Leiber, die Gehilfen und Werkzeuge des guten Lebens, erwartet eine glorreiche Auferstehung.

Nachdem wir die vorausgehenden Punkte klargestellt haben, müssen auch noch, wie ich denke, die heiligen Zeremonien geschildert werden, die von uns nach heiliger Gepflogenheit bei den Entschlafenen vorgenom- S. 190 men werden. Denn auch hierin besteht keine Gemeinschaft zwischen den Heiligen und Unheiligen, sondern wie die Art des beiderseitigen Lebens verschieden ist, so werden die einen, welche ein heiliges Leben geführt haben, beim Gang zum Tode, im Hinblick auf die Untrüglichkeit der Verheißungen der Urgottheit, welche sie in der Auferstehung derselben bereits geschaut haben, mit fester und begründeter Hoffnung in göttlicher Freudigkeit an das Ziel des Todes gleichwie an ein Endziel heiliger Kämpfe gelangen. Denn sie wissen mit aller Sicherheit, daß in Folge der künftigen allgemeinen Auferstehung all ihr Sein in einem vollkommenen und nie endenden Leben und Heil bestehen werde. Es werden ja die frommen Seelen, welche während des irdischen Lebens noch einem Rückfall ins Böse ausgesetzt sind, bei der Wiedererstehung von den Toten die gottähnlichste Versetzung in den unveränderlichen Zustand erlangen. Die reinen Leiber der heiligen Seelen aber, welche mit das gleiche Joch getragen, die gleichen Wege gewandelt, mit (in die Liste der Getauften) eingetragen sind und bei den göttlichen Kämpfen der Seelen mitgestritten haben, werden in der unerschütterlichen Sicherheit, welche die Seelen im göttlichen Leben besitzen, ihre eigene Auferstehung erlangen. Denn als Glieder Christi mit den heiligen Seelen, mit welchen sie in diesem Leben verbunden waren, vereinigt, werden sie die gottähnliche, unzerstörbare, ewige und glückselige Ruhe finden. Unter solchen Umständen erfolgt das Entschlafen der Heiligen in Freude und unerschütterlichen Hoffnungen, es ist ein Anlangen am Ziel heiliger Kämpfe1.


  1. Die Lehre von der künftigen Auferstehung und der Verherrlichung, welche die Leiber der Gerechten erfahren werden, trägt D. gegenüber den Irrlehren der Heiden mit großer Zuversicht und Glaubensfreudigkeit vor, wobei er die heiligen Väter zum Vorbilde nimmt. ↩

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