§ 3.
1) Die Gerechten sterben voll Freude und in der Hoffnung der künftigen Auferstehung. 2) Die Angehörigen preisen das schöne Ende des Verstorbenen wie eines am Ziele stehenden Siegers und beten um die gleiche Gnade. 3) Die Leiche wird in die Kirche gebracht und vom Bischofe ausgesegnet.
Beim Entschlafen der heiligen Männer treten keine solchen Dinge ein. Der Sterbende, der an das Ziel seiner Kämpfe gelangt ist, ist von heiliger Freude erfüllt und begibt sich mit großer Wonne auf den Weg, der zur hei- S. 193 ligen Wiedererstehung führt1. Die Angehörigen des Entschlafenen, verwandt nämlich in göttlicher Verwandtschaft und Sittengemeinschaft2, preisen ihn glückselig, wer er auch sei, weil er nach Wunsch das siegprangende Ziel erreicht hat, senden zum Urheber des Sieges Dankgesänge empor und flehen, auch selber zur gleichen Ruhestätte zu gelangen. Sie nehmen dann die Leiche und bringen sie zum Hierarchen gleichsam zur Erteilung heiliger Siegeskränze. Dieser empfängt dieselbe liebreich und vollzieht an ihr die Zeremonien, welche nach heiliger Satzung bei den gottselig Entschlafenen üblich sind.
