§ 2.
Über die Hierarchie der Engel … kannst du dich in dem unterrichten, was ich darüber geschrieben habe … Soviel müssen wir jedoch sagen, daß diese wie jede heilige Ordnung … eine und dieselbe Kraft in ihrem Wirken hat: So wird auch der oberste Priester, seinem Stand und seiner Würde entsprechend, dem Göttlichen gemäß eingeweiht und mit Gott verbunden und gibt den ihm Untergeordneten je nach ihrer Würde Anteil an der ihm von Gott eingehauchten Heiligung; und so folgen die Untergebenen den Oberen in der Weise, daß sie selbst die Tieferstehenden emporführen, die Fortgeschrittenen anderen nach Kräften Führerdienste leisten; und so erlangt durch diese göttliche hierarchische Harmonie ein jeder nach seinem Maß Anteil an dem wesenhaft Schönen, Weisen und Guten.
Jene bereits erwähnten Wesen und Ordnungen über uns sind unkörperlich und unsichtbar, und ihnen entsprechend ist ihre Hierarchie überirdisch; die unsere aber sehen wir, uns angemessen, mit einer Mannigfaltigkeit sinnenfälliger Sinnbilder ausgestattet: Durch sie werden wir in der hierarchischen Ordnung in dem uns entsprechenden Maß zur einförmigen Gottähnlichkeit, zu Gott und göttlicher Kraft geführt. Jene, als Geister, erkennen rein geistig, wie es für sie angemessen ist: Wir aber werden, soweit es möglich ist, durch sinnenfällige Bilder zu göttlichem Schauen geführt. In Wahrheit ist es Eines, was alle gleicherweise erstreben, aber sie gewinnen nicht auf eine und dieselbe Weise Teil daran, sondern wie es einem jeden nach Verdienst die göttliche Waage zuerteilt. Doch darüber habe ich schon ausführlich in der Schrift über Die unsichtbaren und die sinnenfälligen Dinge gesprochen. Nun aber will ich versuchen, unsere Hierarchie, ihren Ursprung und ihr Wesen auseinanderzusetzen. Dazu rufe ich Jesus, den Ursprung und die Vollendung aller Hierarchien, an. –