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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Dionysius the Areopagite, ps. (520) Kirchliche Hierarchie (Edith Stein)
IV. Was bei der Salbung geschieht und zur Vollendung kommt
III. Sinndeutung

§ 10.

Wenn also jene göttlichen Seraphim, nach der Versicherung von Kennern des Hebräischen, Entzünder und Erwärmer genannt werden, weil dieser Name ihre natürliche Seinsverfassung ausdrückt, so haben sie gewiß gemäß der sinnbildlichen Darstellung jene Kräfte der göttlichen Salbe, die nach oben führen, um Ihn zum Ausdruck zu bringen und anzufeuern, wirksamere Düfte auszuteilen. Denn jenes Wesen, dessen süßen Duft kein Herz fassen kann, liebt es, sich von glühenden und reinen Herzen zur Offenbarung Seiner selbst auffordern zu lassen und Seine göttlichsten Eingebungen in seligen Ausspendungen jenen zuzuwenden, die es auf so überirdische Weise einladen.

Jene göttlichste Ordnung himmlischer Wesen also wußte sehr wohl, daß der göttliche Jesus zur Heiligung herabgestiegen sei; sie wußte aber, daß Er sich aus göttlicher und unaussprechlicher Güte zu unserer Natur herabgelassen habe und vom Vater und dem Heiligen Geist nach Art der Menschen geheiligt worden sei; sie sah aber und erkannte, daß der Ihm eigene Seinsgrund in dem, was Er auf göttlichste Weise tat, Seinem Wesen nach unverändert war. Deshalb umgibt die Überlieferung der heiligen Sinnbilder die geweihte göttliche Salbe mit Seraphim, um erkennen zu lassen, daß Christus bei der Annahme der ganzen Menschennatur doch in sich unverändert blieb.

Und was noch göttlicher ist: Sie benützt zu jeder Weihe heiliger Dinge die göttliche Salbe, um nach der Heiligen Schrift augenscheinlich zu zeigen, wie Der, der das zu Heiligende heiligt, immer sich selbst gleich und in allem Wirken der göttlichen Güte derselbe ist. Darum wird auch die vollkommenheitwirkende Gabe und Gnade der göttlichen Wiedergeburt mit Hilfe der Weihe der göttlichen Salbe vollzogen.

Darum führt uns, glaube ich, auch der Bischof, wenn er in das reinigende Taufwasser Salbe in Kreuzesform eingießt, vor die geistigen Augen, wie Jesus für unsere göttliche Wiedergeburt bis zum Tode am Kreuz untertauchte und durch dies göttliche und unüberwindliche Hinabsteigen jene, die nach einem geheimnisvollen Schriftwort in seinen Tod getauft sind, aus dem alten Sturz in den verderbenbringenden Tod gütig befreite und zu einem göttlichen und ewigen Sein erneuerte.

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