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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Dionysius the Areopagite, ps. (520) Kirchliche Hierarchie (Edith Stein)
V. Von den Weihen der heiligen Stände
I. Einleitende Bemerkungen

§ 2.

Jene hochheilige Hierarchie der überhimmlischen Wesen hat als Weihe jenes gänzlich vom Stofflichen freie geistige Verstehen, das der Gott eigenen Kraft und dem Göttlichen entspricht, und die reine Seinsverfassung ihrer Gottähnlichkeit und größtmöglichen Nachahmung Gottes: Erleuchter und Führer zu solcher hochheiligen Nachfolge sind die höchsten Wesen, die Gott umgeben; sie lassen auf die niederen heiligen Ordnungen voll Güte, nach eines jeden Fassungsvermögen, beständig vergöttlichendes Wissen überströmen, das ihnen jene durch sich selbst vollkommene und weisheitwirkende göttliche Führung göttlicher Geister zugeteilt hat. Die jenen ersten untergeordneten Ordnungen sodann heißen und sind in Wahrheit geweihte Ordnungen, weil sie von jenen in heiliger Weise zu der vergöttlichenden Erleuchtung durch die göttliche Leitung hingeführt werden.

Nach jener himmlischen, überirdischen Hierarchie nun schüttet die Gottheit wohltätig über die unsere die heiligsten Gaben aus: Den noch Unmündigen, wie die Schrift bezeugt, gewährte sie die Gesetzeshierarchie und unter dunklen Abbildern des Wahren und weit entfernten Nachbildern der ursprünglichen Beispiele und schwer begreiflichen Rätseln und Gestalten, die einen verborgenen und nicht leicht zu beurteilenden Sinn hatten, ein ihnen – wie schwachen Augen – angemessenes Licht, das ihnen nicht schaden konnte. Das Geheimnis dieser Gesetzeshierarchie aber war eine Vorbereitung für den geistigen Gottesdienst. Ihre Führer aber waren jene, die von Moses, dem ersten Lehrer und Führer des Priestergesetzes, die Ordnung jenes heiligen Zeltes erlernt hatten: Er schrieb für jenes heilige Zelt zur Einführung die Gesetzeshierarchie nieder und nannte alles, was nach dem Gesetz heilig vollbracht werden sollte, ein Abbild dessen, was ihm auf dem Berge Sinai gezeigt worden war.

Die durch die Sinnbilder des Gesetzes, soweit möglich, zur Vollendung geführt waren, wurden zu einer vollkommeneren Lehre hingeführt. Eine vollkommenere Lehre aber nennt die Theologie unsere Hierarchie, da sie sich als die Erfüllung und das Ziel jener bezeichnet. Sie ist aber zugleich mit der himmlischen und der gesetzlichen in Übereinstimmung durch ihre Mittelstellung, die sie mit den äußersten in Verbindung bringt, mit jener im geistigen Schauen, mit dieser durch die Mannigfaltigkeit sinnenfälliger Zeichen, durch die auch sie zur Gottheit geführt wird. Ferner hat auch sie die Dreiteilung des heiligen Standes, da sie in heilige Weihehandlungen eingeteilt wird, in gottähnliche Diener des Heiligtums und in solche, die von ihnen zu den ihnen entsprechenden heiligen Handlungen geführt werden.

Jeder der drei Teile unserer Hierarchie wird aber wie die gesetzliche und jene, die göttlicher ist als die unsere, in einen ersten, mittleren und letzten Teil gegliedert, gestützt auf die Kraft sowohl des heiligsten Verhältnisses als auch der schönsten und ihrer Ordnung angemessenen und alles verknüpfenden Gemeinschaft.

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Einleitung zur Himmlischen und Kirchlichen Hierarchie

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