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Schriften über "Göttliche Namen" (BKV)
§ 2.
Das „Eine“ aber wird Gott genannt, weil er gemäß des überragenden Vorzugs der einen Einheit auf einartige Weise alles ist und weil er, ohne aus dem Einen herauszutreten, die Ursache von allem ist. Denn nichts von allen Dingen ist ohne Anteil an dem Einen, sondern gleichwie jede Zahl an der Einheit Anteil hat und von einer Zweizahl und einer Zehnzahl und von einem Halben, einem Drittel, einem Zehntel gesprochen wird, so hat das Weltganze und jedes Teilchen desselben Anteil an dem Einen, und alles ist nur dadurch im Sein, daß das Eine ist. Aber es ist das Eine, welches die Ursache von allem ist, nicht Eines aus vielen, sondern es ist vor jeder Einheit und jeder Vielheit und jedes Eine und jede Vielheit begrenzend. Denn die Vielheit ist keineswegs irgendwie ohne das Eine. Ist ja das den Teilen nach Vielfache nach seiner Totalität Eines; was nach seinen Akzidenzien eine Mehrheit bildet, ist Eines nach seinem Suppositum; das Viele rücksichtlich der Zahl und der Potenzen ist Eines in seiner Spezies (ἓν τῷ εἴδει); was ein Vielfaches ist durch seine Spezies, ist Eines in seiner Art (ἓν τῷ γένει); was eine Vielheit ist durch die (mehrfachen) Ausgänge, ist Eines in seinem Prinzip (ἓν τῷ ἀρχῇ).1 Und es gibt unter den Dingen keines, welches nicht an dem durchweg einartigen Einen Anteil hätte, das alles und sämtliches, auch wenn es gegensätzlich ist, in seinem allseitig einartigen Sein auf eingestaltige Weise ehevor enthält. Ohne das Eine wird es zwar keine Vielheit geben, das Eine aber wird auch ohne die Vielheit sein, gleichwie die Einzahl vor jeder vervielfältigten Zahl ist. Und wenn man annehmen will, daß alles mit allem geeint sei, so wird das All in seiner Totalität Eines sein.2 S. 154
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Vgl. Prokl. in Parm. 761, 24 mit fast denselben Gliedern. ↩
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Dionysius ist von dem Pathos beeinflußt, mit dem die Neuplatoniker und frühere Philosophen Zahlenmystik und Wirklichkeit miteinander verquickten; aber sein gläubiger Standpunkt läßt ihn in dem Einen den einen Gott in drei Personen erkennen (s. § 3.). ↩
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ΠΕΡΙ ΘΕΙΩΝ ΟΝΟΜΑΤΩΝ
2.
Ἓν δέ, ὅτι πάντα ἑνιαίως ἐστὶ κατὰ μιᾶς ἑνότητος ὑπεροχὴν καὶ πάντων ἐστὶ τοῦ ἑνὸς ἀνεκφοιτήτως αἴτιον. Οὐδὲν γὰρ ἔστι τῶν ὄντων ἀμέτοχον τοῦ ἑνός, ἀλλ᾿ ὥσπερ ἅπας ἀριθμὸς μονάδος μετέχει καὶ μία δυὰς καὶ δεκὰς λέγεται καὶ ἥμισυ ἑν καὶ τρίτον καὶ δέκατον ἕν, οὕτω πάντα καὶ πάντων μόριον τοῦ ἑνὸς μετέχει, καὶ τῷ εἶναι τὸ ἑν πάντα ἔστι τὰ ὄντα. Καὶ οὐκ ἔστι τὸ πάντων αἴτιον ἑν τῶν πολλῶν ἕν, ἀλλὰ πρὸ παντὸς ἑνὸς καὶ πλήθους καὶ παντὸς ἑνὸς καὶ πλήθους ὁριστικόν. Οὐδὲ γάρ ἐστι πλῆθος ἀμέτοχόν πῃ τοῦ ἑνός, ἀλλὰ τὸ μὲν πολλὰ τοῖς μέρεσιν ἑν τῷ ὅλῳ καὶ τὸ πολλὰ τοῖς συμβεβηκόσιν ἑν τῷ ὑποκειμένῳ καὶ τὸ πολλὰ τῷ ἀριθμῷ ἢ ταῖς δυνάμεσιν ἑν τῷ εἴδει καὶ τὸ πολλὰ τοῖς εἴδεσιν ἑν τῷ γένει καὶ τὸ πολλὰ ταῖς προόδοις ἑν τῇ ἀρχῇ, καὶ οὐδὲν ἔστι τῶν ὄντων, ὃ μὴ μετέχει πῃ τοῦ ἑνὸς τοῦ ἐν τῷ κατὰ πάντα ἑνικῷ πάντα καὶ ὅλα πάντα καὶ τὰ ἀντικείμενα καὶ ἑνιαίως προσυνειληφότος. Καὶ ἄνευ μὲν τοῦ ἑνὸς οὐκ ἔσται πλῆθος, ἄνευ δὲ πλήθους ἔσται τὸ ἑν ὡς καὶ μονὰς πρὸ παντὸς ἀριθμοῦ πεπληθυσμένου. Καὶ εἰ πᾶσι τὰ πάντα ἡνωμένα τις ὑπόθοιτο, τὰ πάντα ἔσται τῷ ὅλῳ ἕν.