Übersetzung
ausblenden
Von den göttlichen Namen (Edith Stein)
7.
Auf diese Weise also entspricht es Dem, der aller Dinge Ursache und über allen Dingen ist, keinen Namen zu haben und wiederum alle Namen aller Dinge, so daß in strengem Sinn Er die Herrschaft des Alls der Dinge ist und alles im Hinblick auf Ihn ist und alles von Ihm als von der Ursache, dem Seinsgrund und Ziel abhängt und daß Er, wie die Schrift sagt, alles in allem ist und in Wahrheit gelobt wird als alles erschaffend, beginnend, vollendend und es in Seiner Hut und Heimstätte bewahrend, es auch zu sich hinwendend – und dies in geeinter Kraft (ἡνωμένως), unüberwindlich, über alles erhaben: Denn Er ist nicht nur die Ursache alles Zusammenhangs, alles Lebens und aller Vollkommenheit, so daß Er nur aufgrund dessen oder aufgrund anderer Vorsehung die Güte über jeden Namen genannt würde; sondern Er hat alles einfach und unabgegrenzt in sich vorweggenommen durch die vollkommene Güte Seiner einzigen und alles bewirkenden Vorsehung und wird angemessen aufgrund aller Dinge gelobt und benannt.
Übersetzung
ausblenden
Schriften über "Göttliche Namen" (BKV)
§ 7.
Mithin wird in dieser Weise auf die Ursache von allem, die über allem ist, sowohl die Namenlosigkeit passen als auch alle Namen des Seienden, damit die Herrschaft über das All deutlich hervortrete und alles rings um sie her geordnet und an sie als die Ursache, den Ursprung, das Endziel geknüpft sei, und damit sie selbst nach dem Worte der Schrift „alles in allem“ sei und wahrheitsgemäß gefeiert werde als die Macht, welche allem Subsistenz, Ursprung, Vollendung und Zusammenhalt gibt, als Hut und Herd,1 als alles zu sich hinwendend, und zwar in geeinter, unwiderstehlicher und überragender Weise. Denn die Gottheit ist nicht bloß Ursache des Zusammenhaltes, des Lebens und der Vollendung in der Weise, daß sie bloß nach dieser oder einer andern Fürsorge als die übernamige Güte benannt würde. Vielmehr hat sie einfach und unbegrenzt durch die ganz vollkommenen Güteerweise ihrer einzigen und allursächlichen Vorsehung das Seiende in sich vorausgenommen und wird von allem Seienden harmonisch gefeiert und genannt.
-
φρουρὰ καὶ ἑστία — eine auch DN. IV 1 wiederkehrende Verbindung; DN. VII 4 ist ἑστία durch μόνιμον erklärt, Ep. IX 3 mit μονή verbunden. Vgl. Koch 228f. ↩