2. In welchem Sinn Gott Einer genannt wird, d. h. ohne Zusammensetzung
Eines aber [wird Gott genannt], weil Er alles geeint ist, wegen des Übermaßes seiner Einheit, und Ursache aller Dinge ist, ohne aus dem Einen herauszugehen: Denn kein Seiendes ist ohne Anteil an dem Einen, sondern wie jede Zahl an der Eins teilhat und die eine Zwei oder Zehn heißt oder das eine Halbe, Dritte oder Zehnte, so haben alle Dinge und jeder Teil aller Dinge am Einen Anteil, und durch das Eines-Sein ist alles Seiende. Und nicht ist das Eine, das Ursache aller Dinge ist, Eines aus Vielem, sondern vor allem Einen und Vielen, alles Eine und Viele begrenzend; denn niemals ist die Vielheit (Menge) ohne Anteil am Einen, sondern was Vieles ist durch Teile, ist Eines als Ganzes. Und was Vieles ist durch das ihm Zukommende (Akzidentien), ist Eins durch den Träger (Subjekt, ὑποκείμενον); was Vieles ist der Zahl oder den Kräften nach, ist Eines der Art nach, und was der Art nach Vieles ist, ist Eines der Gattung nach; und was Vieles ist in seinen Hervorgängen, ist Eines dem Ursprung nach: Nichts gibt es unter dem Seienden, das nicht in irgendeiner Hinsicht am Einen teilhat in dem, das in allem einzig ist und alles, auch das All und das Entgegengesetzte, geeint vorausgenommen hat. Und ohne das Eine wird es keine Vielheit geben, doch ohne Vielheit wird es das Eine geben, wie die Eins vor jeder vielfältigen Zahl ist; und wenn man alle Dinge durch alles Geeinte ersetzen wollte, so werden alle Dinge im Ganzen das Eine sein.