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Works Dionysius the Areopagite, ps. (520) Von den göttlichen Namen (Edith Stein)
I. Ziel des Buches und was über die göttlichen Namen überliefert ist

5.

Wenn Er aber jedes Wort und jedes Erkennen übersteigt und über jeden Geist und jedes Wesen hinausliegt, da Er alles in sich umgreift und zusammenfaßt und vorwegnimmt, ja auch für alle unfaßlich ist, weil Er keinem Sein zugänglich ist, da es von Ihm keine Vorstellung gibt, keine Meinung, für Ihn keinen Namen, kein Wort, keine Berührung, keine Erkenntnis – wie können wir da eine Abhandlung über die göttlichen Namen unternehmen, nachdem gesagt worden ist, daß die Gottheit, wie über jedes Wesen, so über jeden Namen und jede Benennung erhaben ist? Doch, wie ich sagte, als ich die theologischen Bilder erklärte, können wir jenes Eine, Unbekannte, Überwesentliche, durch sich selbst Gute, Das Ist {sic!}, die Dreieinigkeit, wie ich sagte, die gleicher Gott und gleiches Gut ist, weder in Worten ausdrücken noch mit unserem Denken erreichen: Ja, auch die Verbindungen der heiligen Kräfte mit jener mehr als unbekannten und überleuchtenden Güte, die den Engeln zukommen, mag man sie nun Eingießungen oder Aufnahme nennen, sind unaussprechlich und unbekannt und nur denen eigen, die sie – neben der Erkenntnis der Engel und zusammen mit den Engeln – empfangen haben. Gottähnliche Geister also, die in Nachahmung der Engel, soweit es angeht, Gott geeint sind (durch vollkommenes Ruhenlassen aller geistigen Tätigkeit gibt es nämlich bei gottähnlich gewordenen Geistern eine solche Vereinigung mit dem höchsten Licht Gottes), preisen Ihn auf die angemessenste Weise durch Absehen von allen Dingen, da sie aufgrund jener seligen Vereinigung mit Gott über aller Natur und wahrhaft darüber erleuchtet sind, daß Gott Ursache aller Dinge, aber selbst keines von ihnen ist, sondern über alle überwesenhaft hinausgehoben. Diese göttliche Überwesentlichkeit über alles, was ist, diese Übergüte über alle Güte darf man weder als Vernunft oder Macht, weder als Geist noch als wirkliches Wesen oder Leben preisen, wenn man nach der Wahrheit strebt, die über alle Wahrheit ist: Vielmehr muß man sie loben als über alles Gehaben, über Bewegung, Leben, Vorstellung, Meinung, Namen, Wort, Denken, Verstehen, Wesen, Seinsverfassung, Grundlage, Vereinigung, Ziel, Unermeßlichkeit, kurz über alles, was nur ist, hoch emporgehoben. Da sie aber als Urquell aller Güte durch ihr bloßes Sein Urquell aller Dinge ist, muß die Gutes wirkende Vorsehung Gottes aufgrund alles Verursachten gepriesen werden. Denn im Hinblick auf sie und um ihretwillen ist alles, und sie ist vor allem, und in ihr hat alles Bestand und Zusammenhang; und ihr Sein bringt alles hervor und macht, daß es ist, und nach ihr strebt alles, das Geistige und Vernünftige wissentlich; was darunter kommt, mit sinnlichem Streben, das übrige aber mit Lebensbewegung oder substantieller Bewegung oder gewohnheitsmäßiger Bewegtheit.

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Von den göttlichen Namen (Edith Stein)
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Einleitung: Dionysius Aeropagita über heilige Namen

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