19. Vom h. Gregorius und der Lage von Dijon
Es lebte aber dazumal der heilige Gregorius zu Langres, ein großer Priester des Herrn und berühmt durch Zeichen und Wunder. Und da ich dieses Bischofs schon gedacht habe1, wird man es mir Dank wissen, wenn ich etwas über die Lage von Dijon, wo er sich ganz besonders gern aushielt, einslechte2
Es ist eine Feste mit sehr starken Mauern, mitten in einer sehr reizenden Ebene gelegen, und es gehören dazu sehr fruchtbare und üppige Acker, so daß, wenn der Boden nur einmal umgepflügt ist, die eingelegte Saat einen sehr reichlichen Ertrag gewährt. Jm Süden fließt der Fluß Ouche, der sehr fischreich ist, im Norden ein andrer kleiner Fluß3, der durch das eine Tor hinein-s, unter einer Brücke hindurchund durch ein andres Tor wieder herausfließt, und in sanftem Fall die gesamten Befestigungen umströmt, vor dem Tor aber Mühlen mit großer Schnelligkeit treibt. Die vier Tore liegen nach den vier Weltgegenden. Die Befestigungen haben 33 Türme, die Mauer ist bis zu einer Höhe von 20 Fuß von Quadersteinen gebaut, darüber aber von Backsteinen, sie hat 30 Fuß Höhe und 15 Fuß Breite. WCIVUM der Ort nicht den Sitz einer Diözese4 bildet, weiß ich nicht.
S. 161 Jn der Umgegend sind treffliche Quellen und nach Abend hin sehr fruchtbare Weinberge, die den Bewohnern so edeln Wein bringen, daß sie nach dem von Askalon5 nichts fragen. Alten erzählen, daß der Ort vom Kaiser Aurelianus erbaut sei6«.
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Kap. 15. ↩
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Gregors Mutter Armentaria war die Enkelin des GVESVVTUZ VOU LAUSVESZ sie kann ihrem Sohne von Dijon erzählt oder es mochten ihn verwandtschafkklche Beziehungen dorthin geführt haben. ↩
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Der Suzon. · · ↩
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Gregor wundert sich, daß Dijon nicht eine »Stadt« (cjvitas) sei. Die alte oivitas bezeichnete zu Gregors Zeit ebenso den kirchlichen Sprengel wie den weltltchem ↩
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Syrische Weine erfreuten sich großer Beliebtheit im Abendlande; schon Apollinaris Sidonius preist sie, ebenso Benantius Fortunatus; vgl. Scheffer-Boicl)orst, Gesammelte Schriften Il, 209 ff. ↩
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Die Jnschriften beweisen, daß die Stadt bedeutend älter ist; Aurelicin (270 bls 275) wird sie nur befestigt haben. Vgl. C1L. XIII L, 1, 89. ↩